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Bereits vor Wochen hat Microsoft in aller Stille seine dritte eigene Linux-Distribution unter dem Namen CBL-Mariner freigegeben. Wie zuvor 2016 mit SONIC und im April 2018 mit Azure Sphere OS ist auch CBL-Mariner nicht für die Allgemeinheit konzipiert, sondern soll intern bei Microsofts Cloud-Infrastruktur und Edge-Produkten und -Diensten eingesetzt werden.
Selbst bauen ist Pflicht
Laut dem Readme auf GitHub, wo das Projekt gehostet wird, wurde das RPM-basierte CBL-Mariner entwickelt, um eine konsistente Plattform für diese Geräte und Dienste zu bieten und soll Microsofts Fähigkeit verbessern, bei Linux-Updates auf dem Laufenden zu bleiben. CBL-Mariner ist öffentlich zugänglich. An der Einbindung von Linux-Distributionen in Azure ändert sich dadurch nichts.
Für CBL-Mariner steht kein Abbild zum Download bereit, die Distribution muss im Build-System selbst erstellt werden. Eine Anleitung findet sich ebenfalls auf GitHub. Voraussetzungen zum Bau sind eine Linux-Distribution, Docker sowie eine aktuelle Version von Go. Für den privaten Gebrauch könnte CBL-Mariner als Container oder als Container-Host zum Einsatz kommen. CBL-Mariner macht Anleihen bei Fedora, denn es nutzt Tiny DNF als Paketmanager und RPM-OSTree für atomare Updates.
CBL-Mariner wurde mit dem Gedanken entwickelt, dass ein kleiner gemeinsamer Kernsatz von Paketen die universellen Anforderungen von First-Party-Cloud- und Edge-Services erfüllen kann, während einzelne Teams zusätzliche Pakete auf den gemeinsamen Kernsatz aufsetzen können, um Images für ihre Workloads zu erstellen. Ermöglicht wird dies durch ein einfaches Build-System, das Folgendes ermöglicht:
- Paketerstellung: Erzeugt den gewünschten Satz von RPM-Paketen aus SPEC-Dateien und Quelldateien.
- Image-Erzeugung: Erzeugt die gewünschten Images wie ISOs oder VHDs aus einer bestimmten Menge von Paketen.
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