Manjaro 20.2 »Nibia« veröffentlicht

Manjaro 20.2
Manjaro 20.2 Xfce | Screenshot: ft

Manjaro 20.2 »Nibia« erscheint mit drei aktualisierten Desktops. Neben dem Standard-Desktop Xfce 4.14 sind GNOME 3.38 und Plasma 5.20.4 mit KDE-Apps 20.08 mit von der Partie. Den Unterbau stellt Kernel 5.9. Wahlweise kann für ältere Hardware auch ein abgespecktes Abbild mit dem LTS-Kernel 5.4 genutzt werden.

Calamares aufgebohrt

Als Installer kommt wie gehabt Calamares zum Einsatz. Unter anderem unterstützt dieser jetzt verschlüsselte Systeme mit unverschlüsselter Boot-Partition. Das ermöglicht grafische Passwort-Dialoge, die Verwendung von Tastaturbelegungen, die vom US-Standard abweichen für die Eingabe von Passwörtern und bis zu 1 Minute kürzere Boot-Zeiten im Vergleich zur Verschlüsselung der gesamten Festplatte. Bei der automatischen Partitionierung verwendet Calamares weiterhin standardmäßig die Verschlüsselung der gesamten Festplatte.

Das Manjaro Application Utility hat ebenfalls Verbesserungen erhalten, sodass die Auswahl der bevorzugten Anwendungen noch leichter fällt. Im Gnome-Layout-Switcher kann der Nutzer zwischen zwei automatischen Tiling-Varianten zur Fensterplatzierung wählen: die intuitive Pop-Shell und die für Touchscreens ausgelegte Material-Shell.

GNOME-Sitzung mit weniger RAM-Verbrauch

Die Tastaturkürzel wurden verbessert, um virtuelle Desktops effizienter zu verwalten. Der automatische Dark Mode erhielt verfeinerte Steuerelemente. Die Gnome-Edition enthält jetzt auch einen Boot-Splash und grafische Passwort-Dialoge für verschlüsselte Systeme. Die GNOME-Sitzung soll jetzt etwa 40% weniger RAM als vorher verbrauchen. Zudem wird Wayland bei GNOME jetzt standardmäßig verwendet. sofern keine Nvidia-Hardware verbaut ist.

Große Auswahl

Die frischen Abbilder stehen im Download-Portal zum Herunterladen bereit. Neben den Ausgaben der drei Desktops steht dort auch eine neue Ausgabe von Manjaro Architekt für maßgeschneiderte Installationen bereit. Im Menü der Seite sind unter Editions Community-Abbilder mit weiteren Desktops und Fenstermanagern ebenso zu finden wie Abbilder für die ARM-Plattform. Diese sind noch nicht alle auf dem Stand von Manjaro 20.2 »Nibia«

Kommentare

29 Antworten zu „Manjaro 20.2 »Nibia« veröffentlicht“

  1. Avatar von kamome
    kamome

    und bis zu 1 Minute kürzere Boot-Zeiten im Vergleich zur Verschlüsselung der gesamten Festplatte.

    Wenn ich /boot auch verschlüssle, dauert das Booten bis zu einer Minute länger?!

    1. Avatar von Pfister2

      Mit AVMultimedia wäre das nicht passiert, nach ca. 5 bis 20 Sekunden ist das gesamte System starklar… Gut, einverstanden, System läuft unverschlüsselt. Nur verstehe ich offen gestanden nicht, warum ich meine Daten derart vernageln sollte.

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Überleg mal, was passieren kann wenn jemand sein unverschlüsseltes Notebook verliert. Zuhause eingebrochen wird ect. pp.

        1. Avatar von Pfister2

          Nein, ich sehe das Problem nicht, ich habe nichts zu verstecken. Ich mag mich gut an eine Situation im Jahre 2003 in Felsberg erinnern. Damals kam ich mit meinem Notebook und hatte meine Closed-Source Software dabei. Niemand sonst „bewachte“ sein Gerät an jenem Lugs-Camp, nur ich stand da etwas verloren da. War dann für mich der Moment, um über die nächsten Jahre auf Open Source umzusatteln, und seit da kenne ich das Problem jetzt nicht wirklich mehr.

          1. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Was hat das jetzt mit dem Thema Verschlüsselung zu tun?

          2. Avatar von Pfister2

            Als unsere Software nicht quelloffen war, hätte sie jemand „klauen“ können und davor musste ich mich irgendwie schützen. Mit Open Source existiert das Problem für mich so nicht mehr und darum benötige ich auch keine Verschlüsselung (mehr) auf Stufe Festplatte oder Partition.

            Ich möchte dem aber anfügen, es geht für mich natürlich schon ok, wenn jemand seine Daten verschlüsselt haben möchte, auch wenn ich den Sinn nicht verstehe (muss ich ja auch nicht).

          3. Avatar von anonym
            anonym

            /boot zu verschlüsseln hilft gegen Angreifer, die physischen Zugriff auf das Gerät haben und einem dann irgendwelche Malware in /boot installieren. Für die meisten Leute ist das also nicht wirklich relevant.

            Die Nutzer-Daten zu verschlüsseln, ergibt dagegen für deutlich mehr Leute Sinn.

          4. Avatar von Pfister2

            Das mag schon stimmen, aber ich würde jetzt mal einwerfen wollen, dass Angriffe entweder weit eher über UEFI erfolgen oder dann über die Kommunikation nach aussen.

            Betr. Verschlüsselung der Daten. Es soll jeder das tun oder lassen, was er für richtig hält. Ich erachte Angriffszenarion über die Kommunikation nach aussen (sprich Internet) aber als weit wahrscheinlicher. So gesehen würe ich eher die betreffenden Daten verschlüsseln. Aber nochmals, jeder soll es so machen wir er will.

            Nur finde ich, dass der Bootprozess aufgrund der Verschlüsselung nicht im Minutenbereich länger dauern sollte, auch wenn das jetzt bei Manjaro ja behoben sein soll.

          5. Avatar von kamome
            kamome

            Nur finde ich, dass der Bootprozess aufgrund der Verschlüsselung nicht im Minutenbereich länger dauern sollte

            Das tut er ja auch nicht – daher meine Nachfrage (zumindest unter den mir bekannten Systemen (z. B. Debian, CentOS) bemerke ich keinen Unterschied in der Boot-Zeit durch die Verschlüsselung. Der größte Unterschied ist, dass ich während des Bootens die Passphrase eingeben muss – dagegen ist eine (eventuell) um eine Sekunde verlängerte Boot-Zeit irrelevant.

          6. Avatar von Pfister2

            Im Beitrag stand ja, es dauere jetzt bis zu einer Minute weniger lang, um die Platte zu starten. Ich fand das etwas komisch, dass ein System wegen der Verschlüsselung solange beötigt, um es zu starten. Ich fand bzw. finde noch immer, dass ich meine Daten nicht verschlüsselt haben möchte. Aber ich sehe, das seht ihr anders. Und auch wenn ich es nicht verstehe, geht ok.

      2. Avatar von kamome
        kamome

        Abgesehen von privaten Daten, liegen auf Deinem Rechner vielleicht auch datenschutzrechtlich relevante Daten (das können private auch sein) – bei wem nicht?! Gerade bei einem Laptop unterwegs doch ziemlich relevant! Zudem macht es die Entsorgung viel entspannter – für Außenstehende ist nur Datenmüll gespeichert. In der täglichen Benutzung bedeutet es fast keinen Unterschied.

        1. Avatar von Pfister2

          Welche Daten sollte ich haben, die datenschutzrelevant (über Dritte) sein sollten? Entsorgung heist dd if=/dev/zero of=/dev/xxx.

          1. Avatar von kamome
            kamome

            Das könnten z. B. Kommunikationsdaten sein, oder Bilder, die nicht veröffentlicht werden dürfen (ich meine vor allem ganz alltägliche).
            Ziemlich sicher ist das Löschen heutzutage wohl, aber die Datenvernichtung ist so eben ein extra notwendiger (und ggf. zeitaufwändiger) Schritt.

    2. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Google einmal unter initramfs nach.
      Wenn das initramfs verschlüsselt ist, wird es recht mühsam das System hoch zu fahren.

      1. Avatar von Pfister2

        Aber warum sollte ich jetzt initramfs auch noch verschlüsseln wollen, bei mir liegt da busybox, squashfs und ein Init-Skript drinnen.

      2. Avatar von kamome
        kamome

        Danke – ja, besonders mit nur einer Partition LUKS2, Btrfs und Grub unter Debian Stable (noch) nicht (so einfach?) möglich – aber, dass das Booten deshalb so viel länger dauern würde, kann ich mir kaum vorstellen …
        Nicht sicher, ob ich Dich und die Technik richtig verstehe – wenn ich LUKS per Grub mache, muss mein initramfs doch vielleicht gar nicht anders aussehen als mit LUKS + unverschlüsseltem /boot?

  2. Avatar von Tux Linux
    Tux Linux

    Hallo Leute,
    ich habe heute Manjaro 20.2 mit dem Desktop Gnome 3.38 installiert, was ich besonders gut finde das jetzt Wayland zum Einsatz kommt.
    Persönlich Freud es mich auch, dass jetzt auch Manjaro alte Zöpfe abschneidet und auf Wayland setzt. 🙂

    1. Avatar von Mnajaroman
      Mnajaroman

      Bin vor einiger Zeit auf Manjaro gewechselt und habe Testing laufen. Erstaunlich gut und stabil. Zudem die Installation einst, ein Kinderspiel. Finde die Distribution gut … Bin ja auch kein Anfänger mehr, von daher weiß ich mir zu helfen wenn es irgendwo klemmt.

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Ja, Manjaro macht das gar nicht schlecht.
        Wer trotz des Komfort bei Manjaro, lieber auf ein selbst aufgesetztes System setzt, kann auch dies einmal probieren.
        Langfristig zahlt sich der Wissenszugewinn immer aus.

        1. Avatar von Pfister2

          Ich möchte jetzt nicht „Spielverderber“ sein, aber bei UEFI wäre ich mir nicht so sicher, ob da nicht „Dritte“ via UEFI auf den Rechner zugreifen können, denn UEFI ist ja nicht Open Source. Coreboot wäre mir doch deutlich lieber, aber läuft halt aktuell noch nicht auf sehr vielen Rechnern.

          1. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Stimmt.

          2. Avatar von Manjaroman
            Manjaroman

            Solange ich kann, schalte ich diesen UEFI kram ab. Sollte es mal Coreboot für alle geben, dann mache ich davon Gebrauch. Eher nicht. Ich halte nix davon mir von M$ signierten Schrott auf die KIste zu laden. Ist aber meine Meinung, kann jeder machen wie er/sie will …

      2. Avatar von Jochen Geyer
        Jochen Geyer

        Bin ja auch kein Anfänger mehr

        Stellt sich die Frage, wenn du kein Anfänger mehr bist, warum hast du nicht gleich zu Arch Linux gegriffen?

        Der Vorteil für dich wäre, eine Distribution mit echtem Rolling Release (nicht nur Semi Rolling Release) und ein wirklich schlankes System.

        Außerdem bekommst du ein System welches auf proprietäre Software verzichtet.

        1. Avatar von Manjaroman
          Manjaroman

          Stellt sich die Frage, wenn du kein Anfänger mehr bist, warum hast du nicht gleich zu Arch Linux gegriffen?

          Hab Manjaro samt seiner für „Einsteiger“ angepasster Installationsroutine testen wollen. Ganz einfach. Wenn ich will, könnte ich auch auf Arch gehen. Will ich zumindest momentan nicht.

          Außerdem bekommst du ein System welches auf proprietäre Software verzichtet.

          Das kann man immer haben, egal welche Distribution. Man muss nur den proprietären Kram weg lassen. Außer die vorhandene Hardware erlaubt einem das nicht. Liegt immer beim bzw am Nutzer. Dafür muss ich kein „Arch“ haben …

    2. Avatar von Malte
      Malte

      was ich besonders gut finde das jetzt Wayland zum Einsatz kommt.

      Was genau findest Du an Wayland so toll? Ist es schneller, besser, hochauflösender?

  3. Avatar von Freddy
    Freddy

    Ich hatte Vorurteile gegenüber Manjaro da es auf Arch basiert, sowie dem Gnome Desktop. Seit 2 Tagen bin ich so begeistert. Hoffe das läuft weiter so.

  4. Avatar von Poldi
    Poldi

    Ich hatte Manjaro mal für ein paar Monate im Einsatz. Sehr gut gemachte Distro. Erstaunlich stabil und Pamac ist ein gut gemachter grafischer Paketmanager. Allerdings keine Distro für Anfänger, auch wenn das manchmal behauptet wird. Durch die ständigen Updates kommen ab und an neue Bugs rein (meist eher nervige als destabilisierende). Da muss man sich zu helfen wissen. Mich hat es nach ein paar Monaten genervt, weil selbst harmlose bugs ganz schön Zeit fressen können, bis man die behoben hat (sofern man bei neuen bugs überhaupt Infos im Netz findet). Und da ich mit dem System arbeiten will, war das auf Dauer nichts für mich.

    1. Avatar von Sebastian
      Sebastian

      Habe da andere Erfahrungen gesammelt.
      Bin als Anfänger von Linux Mint zu Manjaro gewechselt, da es immer wieder bei neuer Hardware, gerade im Bereich der GPUs in verschiedenen Laptops Probleme gab. Teilweise konnte ich noch nicht einmal ein Linux Mint und/oder Ubuntu als Live-ISO booten weil der Kernel für die GPUs usw. nicht aktuell genug war. Und wenn sich nach Monaten Wartezeit und etlichen aktualisieren des Linux Kernels, Mint oder Ubuntu endlich vom USB-Stick booten und installieren ließ, waren die Mesa und NVIDIA Treiber sowie Wine u. DXVK nicht aktuell genug, um gewünschte Spiele weder offline noch online per Steam zu installieren, starten und flüssig zu zocken.

      Mittlerweile laufen bei mir unter Manjaro die meisten Spiele ohne Steam, Winetricks und Lutris.
      Einfach die Setup.exe ausführen, Spiel installieren und offline loslegen.
      Dafür braucht es momentan nur Wine 5.22-1, MESA 20.3.0-2, dxvk 1.7.3.1 sowie q4wine.

      Hier mal eine Liste von Spielen die auf meinem Laptop mit einem Ryzen 7 4800U in niedrigen/mittleren Auflösungen laufen *OHNE STEAM, Winetricks u. Lutris*

      Age of Empire 2 Definitive Edition * American Truck Simulator * Euro Track Simulator 2* Amnesia Rebirth * Black Mesa Civilization V * Cities Skyline + All Addons * Caesar 4 * Command & Conquer Remastered *Commandos 2 HD Remaster * Craft the Word * Dayling Light * Desperados 3 * Deep Rock Galactic * Die Young * Down of Man * Diablo 2 + Addon * Dungeons 3 * Morronwind Enderal Forgetten Stories * Frost Punk * Green Hell * Generation Zero * Grim Down * Heavy Rain * House Flipper * Hunting Simulator 2 * Journey * Kenshi * Kingdom & Castles * Kings Quest 2015 * Life is Feudal Forrest Village * Life is Strange 2 *Mafia 2 Definitive Edition * No Man’s Sky, Northgard * Ori and the Will of the Wisps * Plague Inc Evolved * Parkitect * Planet Zoo * Pillars of Eternity 2 * Tropico 6 * Raft * Railway Impire * Skater XL * Spell Force 3 * Splinter Cell Blacklist * Spore * Songs of Horror *Stellaris * Strandet Deep * Super Bomberman R * The Long Dark * The Sims 4 * Thief Simulator * Terraria * Titan Quest * Torchligt 2 * Transport Fever 2 * Trine Trilogy * X4 Foundations * Wolcan * Windbound * Snow * Farming Simulator 19 * Mortal Shell * The Dark Pictures Anthology – Little Hope 5.22 * The sinking City

      Lediglich Civilization VI, Sacred 2, Planet Zoo, Project Hospital und Styx Shareds of Darkness ließen sich zum Testzwecken zwar installieren aber wegen Bildfehler im Menü nicht spielen, was aber definitiv mit einer, evtl. schon der Wine 6RC1 behoben wird. Zumal ja Wine mit dem Linux Kernel 5.11 weiteren Support erhält.
      https://www.golem.de/news/linux-kernel-linux-bekommt-systemaufruf-fuer-windows-spiele-2012-152580.html

      Insgesamt liefen vom meinen 75 getesteten Spielen lediglich 5 Spiele nicht unter Linux/Manjaro was einen sehr positive Bilanz und Entwicklung für ;,,Gaming unter Linux“ darstellt. Mit neueren Versionen von Wine, MESA, DXVK in Kombination mit Proton, Steam und den kommenden Linux Kernel 5.11 werden dann in absehbarer Zeit alle Spiele auf Linux(manjaro) flüssig spielbar sein.
      Bin nun mehr seit 1Jahre komplett weg von Windows, da unter Manjaro alles läuft, für das ich vorher Windows benutzt habe.
      Ich mag Linux 😀

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Ich finde Manjaro auch richtig tolle. Auf lange Sicht fühle ich mich dann jedoch bei Arch Linux pur mehr zu hause. Die Transparenz eines Systems ohne tools und der stete eigene Wissensgewinn bei Arch macht den flexiblen Umgang damit irgendwann sehr einfach auch wenn es am Anfang aufwendiger erscheint. Für Beginer mit neuster Grafik Hardware ist Manjaro aber klar im Vorteil, auch was die Interessen der community betrift.

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