Manjaro 18 mit Xfce, Plasma oder GNOME

KDE Plasma
Manjaro 18
Screenshot: ft

 

Wer gerade DistroWatch besucht, sieht auf dem ersten Rang Manjaro durch die Decke gehen. Zugegeben, das ist zwar für sich allein kein Qualitätsmerkmal, deutet jedoch in dieser Klarheit zumindest auf die große Beliebtheit dieses Arch-Epigonen hin. Gerade wurde Manjaro 18 »Illyria« veröffentlicht und hat neben dem bevorzugten Desktop Xfce auch Varianten mit KDE Plasma und GNOME im Repertoire. Während Xfce und Plasma auf einen herkömmlichen X.Org-Server setzt, nutzt die GNOME-Version Wayland als Standard.

Manjaro rollt

Manjaro ist eine Distribution nach dem Rolling-Release-Prinzip und von daher wie das Vorbild Arch Linux stets um Aktualität bemüht. So verwendet die Xfce-Variante bereits Pakete aus dem derzeitigen Entwicklungszweig 4.13, der vermutlich nächstes Jahr als Xfce 4.14 veröffentlicht wird. Die KDE-Ausgabe von Manjaro 18 setzt auf den Plasma-Desktop 5.14.1 und KDE Applications 18.08.2. Firefox 64 Beta dient dem Surfen im Internet. Grundlage bildet bei allen Ausgaben ein aktueller Kernel 4.19 LTS mit dem BFQ-Scheduler in Version 9. Im Grafik-Stack kommt neben Xorg-Server 1.20.2 auch Mesa 18.2.3 zum Einsatz. Der Paketmanager Pamac wurde auf 7.2.1 aktualisiert und avancierte vom Paketmanager zum Build-Tool in AUR-Manier.

Kernel-Auswahl

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Manjaro 18 sind acht Kernel-Serien von 3.16 bis zu 4.19 direkt aus den Repositories verfügbar. Der Manjaro Settings Manager (MSM) bietet nun eine einfach zu bedienende grafische Oberfläche für die Installation und Entfernung der jeweils unterstützten Kernel. Wie Fedora 29  setzt auch Manjaro 18 auf einen flickerfreien Bootvorgang, bei dem Grub nur auf Rechnern mit mehreren Betriebssystemen angezeigt wird.

Die Ankündigung hält weitere Einzelheiten bereit, wer es genauer wissen möchte, schaut in das ausführliche Changelog. Die Images von Manjaro 18 mit Xfce, KDE oder GNOME sowie Manjaro Architect als Net-Installer stehen auf der Projektseite zum Download bereit. Darüber hinaus stehen mehrere Community-Ausgaben mit verschiedenen Desptops und Fenstermanagern bereit, die aber derzeit noch auf Manjaro 17.x basieren.

Kommentare

10 Antworten zu „Manjaro 18 mit Xfce, Plasma oder GNOME“

  1. Avatar von Linuxkumpel
    Linuxkumpel

    Ich nutze Manjaro Xfce 64 bit, Zweig testing, privat bereits einige Jahre und habe es nicht bereut. Das Rolling-Release-Konzept überzeugt. Es gibt deutsch- und englischsprachige Foren und ein entsprechendes Wiki. Ein paar Englischkenntnisse wären angebracht oder die Nutzung entsprechender Hilfsmittel. Wenn auch eine grafische Paketverwaltung vorhanden, Nutzer sollten keine Angst vor dem Terminal haben. Manchmal wird es gebraucht.

  2. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Manjaro ist schon ein tolle Distro. Satt den Paketmanagern mit grafischer Oberfläche wie Pamac und Octopi (für den Plasma desktop) würde ich allerdings immer die zugrundeliegende Konsolenanwendung pacman und bei Verwendung des AUR trizen bevorzugen. Es kommt doch immer einmal vor, dass ein update einen manuellen Eingriff benötigt. Auf der Konsole gelingt dies wesentlich einfacher.
    https://wiki.archlinux.de/title/Pacman
    https://wiki.archlinux.de/title/Trizen

  3. Avatar von Klaus Meier
    Klaus Meier

    Ich nutze schon seit Ewigkeiten Gentoo, aber Manjaro ist die erste Distro, die mich motiviert, sie mir mal genauer anzuschauen. Einfach zu installieren und bietet trotzdem genug Möglichkeiten. Genial finde ich die Option, sich den gewünschten Kernel direkt auszuwählen. Konnte ich nie verstehen, warum bei den meisten Distributionen die Version des Kernels nicht geändert werden darf.

    Aber als Maßstab für den Erfolg Distrowatch heranzuziehen, dass ist total peng. Ich war da auch öfters mal, bevor ich zu Linux gewechselt bin und habe mich da umgeschaut. Seitdem ich Linux nutze, war ich da nie mehr. Es ist ein Hinweis darauf, dass momentan ein großes Interesse an Manjaro besteht. Wenn da aber der Zeitpunkt kommt, wo es viele nutzen und damit zufrieden sind, dann wird es wieder nach unten durchgereicht. Obwohl es weiterhin die am meisten genutzte Distribution ist.

    Auf alle Fälle werde ich mir gleich mal das aktuelle Plasma antun.

  4. Avatar von Klaus Meier
    Klaus Meier

    Und der Bootprozess ist jetzt richtig geil!!! Da taucht bei mir jetzt das HP-Logo auf, welches ich sonst nur gesehen habe, wenn ich Windows gebootet habe. Das ist wirklich ein echter Fortschritt!!!

    Der Bootvorgang ist jetzt richtig für die Tonne. Apple in den Arsch kriechen ist halt nicht Zielführend.

  5. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    „Genial finde ich die Option, sich den gewünschten Kernel direkt auszuwählen. Konnte ich nie verstehen, warum bei den meisten Distributionen die Version des Kernels nicht geändert werden darf.“

    Manjaro ermöglicht die Kernel Auswahl per GUI-Anwendung.
    Bei Arch Linux (und allen anderen Distris mit pacman Packetvervaltung) geht das mit
    pacman -U /var/cache/pacman/pkg/linux-version.pkg.tar.xz.

  6. Avatar von Micha
    Micha

    Ich habe mir Manjaro 18.0.2 Gnome geladen und installiert. Die Version nutzt kein Wayland.
    Man kann sich nicht mit Gnome Wayland einloggen.

    echo $XDG_SESSION_TYPE
    loginctl show-session $(loginctl | grep $(whoami) | awk ‚{print $1}‘) -p Type

    Zeigt beides x11 an.

    1. Avatar von Ferdinand

      Was nutzt Du denn für eine Grafikkarte?

  7. Avatar von Micha
    Micha

    Ich verwende die interne Grafikkarte von Intel (HD Graphics 630 (GT2)).

    Installiert
    xorg-server-xwayland 1.20.3-1
    lib32-wayland 1.16.0-1
    wayland-protocols 1.17-1
    wayland 1.16.0-1
    xorg-server-xwayland 1.20.3-1
    xorg-server 1.20.3-1
    xorg-server-common 1.20.3-1
    gtk3 3.24.3-1

    Nicht installiert
    weston 5.0.0-1

    Es besteht außerdem im Manjaro Einstellungsmanager unter dem Punkt Benutzerkonen ein Benutzer Namens „nobody“, welchen ich nicht angelegt habe. Ist nicht in den Gnome-Einstellung unter Benutzer zu finden.

    Nachdem ich auf https umgestellt und alle Updates eingespielt habe taucht nur die Meldung im Terminal auf:
    „Warnung: archlinux-keyring: Lokale Version (20190123-1) ist neuer als core (20181218-1)
    Es gibt nichts zu tun“

    Die verschlüsselte Partition kann nach der Installation leider auch nicht geöffnet werden, bekam eine Fehlermeldung beim boot angezeigt. Habe es dann unverschlüsselt noch mal installiert.
    Irgendwie etwas komisch. War ja nur ein Test von Manjaro.

    1. Avatar von Ferdinand

      Ich bin kein Manjaro-Anwender, teste es aber immer mal wieder. Ich hab keine Probleme damit und es hat generell einen guten Ruf. Aber: wenn ich ein Arch-Derivat nutzen würde, so würde ich eines nehmen, dass näher an Arch ist, beispielsweise Antergos.

  8. Avatar von Micha
    Micha

    Wenn man nur /home mit Luks verschlüsselt, kann man direkt nach der Installation starten, immerhin.

    Zum Problem mit dem nicht aktiven Wayland habe ich auch etwas gefunden.
    Man muss die Datei „/etc/gdm/custom.conf“ bearbeiten, „WaylandEnable=false“ auf „true“ ändern.

    Beim nächsten Start steht einem dann Wayland zur Verfügung.

    Quelle: https://www.reddit.com/r/ManjaroLinux/comments/9s3a31/manjaro_gnome_without_wayland/

    Nächste Sache. Manjaro Gnome(Installer) scheint nicht richtig bei Vergabe von einem root Passwort den Benutzer zu beschränken. Stattdessen darf der Benutzer mit seinem Passwort per „sudo su -“ auf alles zugreifen. Sudo wurde in dem Fall aber nicht ausgewählt.

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