Linux 5.16 rc1 bringt futex2 für Gamer

Linus Torvalds

Linus Torvalds hat am Wochenende das zweiwöchige Zeitfenster für Einreichungen zum nächsten stabilen Kernel Linux 5.16 geschlossen und den ersten Release-Kandidaten zum Testen freigegeben.

FUTEX freut die Gamer

Laut Torvalds war es ein ruhiger Beginn und die Einreichungen verteilen sich über das gesamte Spektrum, wobei die Treiber wie üblich einen Großteil des Codes ausmachen. Gamer können sich bereits jetzt auf den neuen Kernel freuen, denn die FUTEX-Schnittstelle (Fast Userspace Mutex) des Kernels wird seit einiger Zeit überarbeitet und ein Teil der Ergebnisse wurde jetzt als FUTEX2 für 5.16 eingereicht. André Almeida, der Collabora-Entwickler, der den Commit getätigt hat, schreibt dazu unter anderem:

Der Anwendungsfall dieses Syscalls ist es, Bibliotheken auf niedriger Ebene zu erlauben, auf mehrere Sperroperationen gleichzeitig zu warten. Dies ist besonders nützlich für Emulation von Windows‘ WaitForMultipleObjects.

André Almeida, Collabora

Die Abkürzung FUTEX steht für fast userspace mutual exclusion und dient zur Synchronisation von zu einem Prozess gehörenden Threads. Mit dem Syscall sys_futex_waitv() verbrauchen Games weniger CPU-Zyklen, selbst die Framerate steigt in manchen Spielen. Native Spiele-Engines werden ebenfalls davon profitieren, da dieses Warteschema bei Spielen üblich ist.

Folios für das Speichermanagement

Des Weiteren verspricht Linux 5.16 Unterstützung für RISC-V in KVM sowie für Intels AMX (Advanced Matrix Extensions Architecture) für deren neue Xeon-Prozessoren (Sapphire Rapids). Das Speichermanagement des Kernels erhält mit folios einen Mechanismus, der es Dateisystemen und dem Seitencache ermöglicht, Speicher in größeren Einheiten als der gegebenen PAGE_SIZE zu verwalten.

Zstd erneuert

Zstd ist mittlerweile eine verbreitete Kompressionstechnik, die auch im Kernel selbst zur Kompression von Modulen verwendet wird. Allerdings war die Kernel-seitige Implementierung hinter der Zeit zurück und erhält mit 5.16 ein längst fälliges Update. Neben vielen weiteren Änderungen, die ich mir für die um die Jahreswende erwartete stabile Veröffentlichung von Linux 5.16 aufhebe, wurde auch der Retpoline-Code zur Minderung der Folgen von Spectre v2 angepasst.

Kommentare

6 Antworten zu „Linux 5.16 rc1 bringt futex2 für Gamer“

  1. Avatar von Andre R.
    Andre R.

    Ja, geil. FPS sind nur durch mehr FPS zu ersetzen!

    1. Avatar von Andre Ramnitz
      Andre Ramnitz

      Update:

      Patches lassen sich problemlos auf einen 5.15.2 Tumbleweed Kernel cherry-picken. Lutris moppert nicht nach der Aktivierung von fsync. Kurz in WoW Classic angetestet: keine Darstellungsprobleme. Performance konnte ich jedoch noch nicht messen.

  2. Avatar von WernerHöfer
    WernerHöfer

    Warum schaut der Herr immerzu auf seine Hände?

    1. Avatar von kermet
      kermet

      Weil mit diesen Händen der heilige Kernel geschaffen wurde.

      1. Avatar von WernerHöfer
        WernerHöfer

        Muss dieses nicht heißen: „Der Heilige Kernel“?
        Ich beziehe mich damit auf die Substantivierung.

        1. Avatar von Christian Becker
          Christian Becker

          Was wurde denn da substantiviert? Der Kernel ist schon ein Substantiv, heilig ist ein Adjektiv, das sich auf Kernel bezieht. Adjektive werden im Deutschen regulär klein geschrieben. Der ist der Artikel zu Kernel und wird, außer am Satzanfang, auch klein geschrieben.
          Wenn „Der Heilige Kernel“ ein Markenname oder sowas wäre, dann könnte man Großschreibung in Betracht ziehen…. aber Markennamen kann man ja ohnehin schreiben wie man will.

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