Linux 5.13 unterstützt initial Apples M1

Linus Torvalds

Linus Torvalds hat am gestrigen Sonntag Linux 5.13 nach sieben Release Candidates offiziell freigegeben. Laut Torvalds ist 5.13 nach dem relativ kleinen Linux 5.12 mit 16.000 Commits von über 2.000 Entwicklern einer der größeren Kernel in der 5er-Reihe. Trotzdem war die Woche nach rc7 so ruhig, dass er keine Veranlassung für einen weiteren rc sah.

CPU/Grafik

Wichtige Neuerungen bei 5.13 sind die anfängliche, noch sehr frühe Unterstützung für Apples M1 SoC sowie für AMD Radeon Multi-Chip-Grafikkarten der Aldeberan-Serie. Zudem sollte AMDs FreeSync HDMI mit Linux 5.13 zumindest mit HDMI 2.0 voll funktionsfähig sein. Auch Intels Alder Lake-Plattform erhielt initiale Unterstützung. Die freie Befehlssatzarchitektur RISC-V erhielt viele weitere Verbesserungen.

Sicherheit

In Sachen Sicherheit ist es erfreulich, dass das seit Jahren in der Entwicklung steckende Sandboxing mittels Landlock Security Module (LSM) jetzt in 5.13 integriert wurde. In der Dokumentation heißt es, dass LSM auch unprivilegierten Prozessen erlaubt, mächtige Sicherheits-Sandboxen zusätzlich zu den bestehenden systemweiten Zugriffskontrollen zu erstellen. Das Compiler-Frontend Clang verfügt nun über Unterstützung für die Security-Funktion Control-Flow Integrity und bietet damit Laufzeitprüfungen vor jedem indirekten Funktionsaufruf, um sicherzustellen, dass das Ziel eine gültige Funktion mit einem gültigen statischen Typ ist.

Storage

Während mit 5.12 erste Unterstützung für Btrfs auf Zoned-Storage-Geräten hinzugefügt wurde, gibt es mit 5.13 weitere Verbesserungen zu vermelden. Das Flash-Friendly File-System (F2FS) bietet eine neue Mount-Option. In Sachen Netzwerk wurde das bei Linaro entwickelte, lange erwartete neue Wireless-WAN-Subsystem eingeführt. Bei den Kernel-Interna gab es Änderungen bei der Komprimierung von Kernel-Modulen. Diese können ab 5.13 neben Gzip und XZ nun auch Gebrauch von dem effektiven Zstd-Algorithmus machen und erhalten dann die Endung .ko.zst. Zudem wurde Zstd im Kernel auf Version 1.4.10 angehoben und soll künftig direkt die jeweils aktuelle Upstream-Version erhalten.

Sonst noch

Microsoft hat für 5.13 Code an mehreren Stellen eingebracht. Neuere Surface Laptops erhalten mit 5.13 bessere Unterstützung für Touchpad und Tastatur und benötigen deshalb weniger out-of-tree Code. Außerdem unterstützt Microsoft Linux als Gast bei seiner Virtualisierungstechnik Hyper-V nun auch bei ARM64.

Ein neuer generischer USB-Display-Treiber soll unter anderem dazu genutzt werden können, einen Raspberry Pi Zero in einen USB-zu-HDMI-Display-Adapter zu verwandeln. Weitere Entwicklung erfuhr asynchronous I/O (AIO) in Form des mit Kernel 5.1 eingeführte io_uring. Entwickler Jens Axboe sieht eine Verbesserung von rund 5 % bei asynchronem I/O durch die neuen Patches.

Alle weiteren Änderungen können wie immer auf der Webseite Kernel Newbies verfolgt werden, die im Laufe der nächsten Tage komplettiert werden soll.

Kommentare

3 Antworten zu „Linux 5.13 unterstützt initial Apples M1“

  1. Avatar von Stefan

    Ich frage einfach mal: Ist das mit der M1 Unterstützung so ein Spleen von Linus oder hat das Substanz für Mainline? Läuft das ohne Unterstützung durch Apple ab?

    1. Avatar von no one
      no one

      Torvalds steckt da nicht wirklich dahinter, sondern: https://asahilinux.org/about/

  2. Avatar von Nvidia Nutzer
    Nvidia Nutzer

    Nouveau

    Ich würde es toll finden, wenn es den Nouveau Kernelentwickler endlich gelänge diesen Bug in den Nouveau Treibern zu fixen:
    https://gitlab.freedesktop.org/xorg/driver/xf86-video-nouveau/-/issues/339#note_678397

    Bei mir führt er dazu, dass die grafische Oberfläche nach kürzester Zeit, z.B. wenn ich Firefox aufrufe und beliebige Webseiten besuche, einfriert und der Rechner sich dann nur noch remote per ssh steuern lässt.

    Ich habe es wirklich versucht mit den Nouveau Treibern, musste dann aber doch zu den proprietären Nvidia Treibern wechseln, weil man sonst an dem Rechner den ganzen Arbeitstag nur noch mit Freezes beschäftigt wäre.
    Noch gibt es für Buster und Bullseye das proprietäre nvidia-legacy-390xx-driver Treiber Paket, aber wenn die Karte immer älter wird, dann fliegen irgendwann auch diese proprietären Treiber raus und spätestens dann sollten die Nouveau Treiber für den Alltagsbetrieb benutzbar sein.

    Bei Buster flog bspw. die Unterstützung für alle Karten raus, die das nvidia-legacy-304xx-driver Treiberpaket brauchen.
    Und bei Bullseye trifft es alle Karten, die das nvidia-legacy-340xx-driver Paket brauchen.

    Nach Bullseye wird es dann wohl die Karten bezüglich dem nvidia-legacy-390xx-driver Treiberpaket treffen, also auch meine.
    Insofern wird es höchste Zeit, dass die nouveau Treiber mit meiner GTX 550 Ti (GF 116) benutzbar wird.

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