Linux 5.11 beseitigt Regression bei AMDs Zen-Architektur

Linus Torvalds

Nach sieben Wochen Entwicklung hat Linus Torvalds am Wochenende Linux 5.11 freigegeben. Torvalds hat kurzfristig den Codenamen von »Kleptomanic Octopus« zu »Valentine’s Day Edition geändert« und den Eintrag im Makefile mit Unicode-Herzchen umrahmt. Was kann da schon schief gehen?

AMD Ryzen nicht mehr verlangsamt

Besitzer von aktuellen AMD-Prozessoren der Architekturen Zen 2 und 3 können sich freuen. Die Regression, die mit dem Beginn der Entwicklung zu Linux 5.11 für eine Drosselung der Leistung bei Ryzen Notebooks und PCs sowie bei EPYC-Servern führen konnte, ist behoben. Einige Systeme sind jetzt sogar schneller als mit 5.10. Dafür sind zwei Patches für CPUFreq verantwortlich, die erst vor wenigen Tagen eingeflossen sind.

Linux 5.11 liefert zudem initiale Unterstützung für AMDs kommende Green-Sardine– und Van-Gogh APUs. Außerdem gibt es Unterstützung für Dimgrey Cavefish als weitere GPU der Radeon RX 6000 Serie, die noch nicht veröffentlicht wurde. Für aktuelle Radeon RX 6800/6900 »Sienna Cichlid«-Hardware gibt es Leistungsverbesserungen zu vermelden.

Intel Integer Scaling und SGX

Bei Intel wird Integer Scaling für deren Grafiktreiber eingeführt. Die Unterstützung des Integer-Skalierungsmodus zielt darauf ab, Bilder bei der Hochskalierung im Vergleich zu anderen Skalierungstechniken besser darzustellen. Dies macht sich besonders positiv bei Pixel-Art-Videospielen bemerkbar, die dadurch beim Hochskalieren ihre scharfen Kanten behalten.

Intel bringt zudem seine SGX-Technik im Kernel unter. Damit sind Entwickler in der Lage, abgeschottete Enklaven des Speichers zu verwenden. Diese Bereiche innerhalb des Adressraums eines Prozesses, die speziell durch die CPU geschützt werden, sind für alle anderen direkten Zugriffe gesperrt.

Dateisysteme

Bei den Dateisystemen erhielt Btrfs eine Menge an Verbesserungen. Auch das Flash-Friendly File-System (F2FS) wurde aufgewertet. Die Behandlung von Dateinamen ohne Berücksichtigung der Groß-/Kleinschreibung für Linux-Dateisysteme ist seit vielen Jahren ein Dauerthema, besonders wenn es um Verschlüsselung geht. Nachdem das Problem bereits 2019 für Ext4 ein Thema war, erhielt F2FS nun Patches für 5.11.

XFS erhält mit 5.11 unter anderem mit einem Patch das Flag needs repair, das dem System signalisiert, dass eine Reparatur nötig ist und das System erst wieder zu mounten ist, wenn diese durchgeführt wurde. OverlayFS erlaubt künftig unprivilegiertes Einhängen in einem Benutzernamensraum. Ceph unterstützt jetzt das MSGR2-On-Wire-Protokoll, das eine vollständige Verschlüsselung während der Übertragung mit AES-GCM ermöglicht.

Netzwerk

In der Abteilung Netzwerk unterstützt unter anderem Intels IWLWIFI-Treiber jetzt das 6-GHz-Band (UHB) für WiFi 6E. Intels WLAN-Modul AX210 macht bereits Gebrauch von der neuen Technik. Alle weiteren Neuerungen von Linux 5.11 sind in Kürze auf der Webseite von Kernel Newbies verständlich aufbereitet nachzulesen.

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