Lilidog – Debian mit Openbox

Debian Swirl
Lilidog Sid | Screenshot: ft

Debian ist die Linux-Distribution, die am häufigsten als Grundlage für neue Distributionen genutzt wird. Gerade ist mit Lilidog ein weiteres Projekt hinzugekommen. Dabei handelt es sich um ein Debian-Derivat mit Openbox als Oberfläche, das derzeit in drei Editionen zu haben ist.

Stable oder Unstable?

  • Lilidog-amd64: Vollversion auf der Basis von Debian 11 »Bullseye« mit Openbox und vielen vorinstallierten Paketen
  • Lilidog-Minimal-amd64: kommt nur mit wenigen vorinstallierten Paketen wie Lxterminal, Thunar und Mousepad
  • Lilidog-Sid-amd64: Rolling Release-Edition, nutzt die Repositories von Debian »Sid«

Aktueller als BunsenLabs »Lithium«

Lilidog wurde im Forum von BunsenLabs Linux konzipiert, der Fortsetzung von CrunchBang Linux, die beide ebenfalls auf Debian und den Fenstermanager Openbox setzen. Gemeinsam ist allen Dreien der Wunsch nach einer leichtgewichtigen Distribution. Ein wesentlicher Unterschied ist die Aktualität, denn Lilidog hat Debian 11 als Basis, während Lithium, das aktuelle Release von BunsenLabs noch auf Debian 10 setzt.

Gut vorkonfiguriert

Openbox wird durch das Tint2-Panel unterstützt, FbPanel steht als Alternative bereit. Als Menü-App kommt Jgmenu zum Einsatz. Bei den Quellen sind die Abschnitte contrib und non-free standardmäßig aktiv. Debian Backports lassen sich im Installer in der Expert-Ausführung hinzufügen. Es werden nur benötigte Abhängigkeiten installiert, das lässt Pakete, die als recommended oder suggested deklariert sind, außen vor und sorgt für mehr Kontrolle durch den Anwender.

Als Standard-Dateimanager ist Thunar definiert, PCmanFM ist in der Vollversion ebenfalls installiert. Als Terminal kommt Xfce4-Terminal zum Zug, URXVT und Lxterminal sind mit an Bord. Der Debian-Installer als Textversion und in der grafischen Ausführung steht für die Installation bereit. Nach dem Start sind rund 350 MByte RAM belegt.

Download und weitere Infos

Wer eine gut vorkonfigurierte, leichtgewichtige Debian-Distribution sucht, die die Wahl zwischen Stable und Unstable bietet, sollte sich Lilidog einmal anschauen. Die Abbilder liegen auf SourceForge, weitere Informationen findet ihr auf GitHub.

Kommentare

12 Antworten zu „Lilidog – Debian mit Openbox“

  1. Avatar von vinzv

    Hm… verstehe ich nicht. Warum hängen sich die Leute nicht bei Bunsenlabs mit rein, um das auf Bullseye zu heben? Wenn Ursprung und Ziel doch identisch sind?

    1. Avatar von perko
      perko

      Höchstwahrscheinlich, weil sie es können, und Ihre eigene Distribution vertreiben möchten.

      1. Avatar von axt

        Sind es denn „sie“? Das sieht mir nach einer One Man Show aus (sleekmason). Sollte man auf soetwas setzen bei einem Betriebssystem (auch wenn es „nur“ eine weitere Distribution ist), der Grundlage?

        Ich wüßte auch nicht, wozu man 2 Filemanager, 2 Terminals braucht, vorinstalliert, insbesondere bei einer Distribution mit solcher Zielsetzung.

        Mit anderen Worten, würde ich ein Debian mit OpenBox haben wollen, würde ich eben das installieren.

        1. Avatar von perko
          perko

          Hallo Herr axt,

          Linuxuser sind haben unterschiedliche Bedürfnisse, und von sich aus auf die Bedürfnisse aller Anderen zu schließen ist unüberlegt.

          Nur so mal als Beispiel benutze 4 unterschiedliche Filemanager und benutze 5 verschiedene „Terminals“ in deinem Jargon.

          Auch wenn es eine One Man Show ist, ist doch super. Dann kann der Typ echt eine Menge, oder hat das meiste schon automatisiert. ThumbsUP von mir.

          Ich wünschte ich könnte meine eigene Distribution auf die Beine stellen, dafür habe ich aber nicht genug Erfahrung und an Zeit mangelt es auch.

          1. Avatar von axt

            Du hast die Grundaussage meines Postings nicht verstanden.

            Ein Betriebssystem ist eine Grundlage. Das legst Du in die Hand eines Einzelnen?!

            Nur so mal als Beispiel benutze 4 unterschiedliche Filemanager und benutze 5 verschiedene “Terminals” in deinem Jargon.

            Es geht nicht darum, was Du nutzt oder ich nutze (auch mehr als 1 FM oder Terminal), sondern – ich habe es extra hervorgehoben – vorinstalliert ist. Weshalb hat Ubuntu anfangs gepunktet? 1 Anwendungsprogramm für 1 Anwendung. Natürlich kann man nachinstallieren, was man selbst benötigt. Nur ist es darum nicht gegangen.

            Mich deucht, Du bewunderst jemanden, nur weil er mit irgendeinem Script oder Programm ein Image zusammengestellt hat. Da hat’s auch schon mehrere gegeben, teils mit großem Tamtam, von denen man dann auch nichts mehr gehört hat.

          2. Avatar von perko
            perko

            Oh. Entschuldigung. Ich habe Sie nicht verstanden. Könnten Sie das noch ein Wenig weiter erläutern. Dass solche User wei ich das auch wirklich vetstehen?

            Ich habe scheinbar noch nicht so viel Erfahrung wie Sie gesammelt mit Distrohoping.

            Danke für Ihre Geduld und so viele sachliche Argumente.

  2. Avatar von Uxx
    Uxx

    Hört sich nach einer typischen „Distribution“ an, die man auch mit einer Basis-Installation und anschließendem „apt install openbox thunar…“ hätte haben können.
    Kurz: statt eines ganzen ISO zu bauen, hätte es auch drei Zeilen Skript getan 😛

    1. Avatar von Ferdinand

      Ein wenig mehr ist schon dahinter, wenn man die verwendeten Komponenten betrachtet.

    2. Avatar von christopher
      christopher

      Fertige Distributionen bieten den Vorteil einer abgestimmten Konfiguration, Paketierung, viel Erfahrung, …
      Ich bin/war auch kein Fan von solchen fertig Lösungen und wollte immer alles mit Debian bewerkstelligen. Eigener Anspruch und so …
      Als erstes musste ich beim VDR einsehen, dass es viel bessere Lösungen (yaVDR, MLD, …) dazu gibt wie das was ich selber auf die Beine stellen konnte. Vor allem einfacher bei der Installation, weil schon alles fertig.
      Außerdem sind das i.d.R. Leute die sich explizit mit diesem Thema auseinander setzen und besser können wie ich, schlichtweg mehr Ahnung davon haben. Halt die Experten der ich nun einmal nicht bin.
      Weiter ging das mit mit einem NAS, was ich mir aufgebaut hatte. Für normal hätte ich da auch wieder Debian drauf gebügelt und alles händisch, mit meinem doch sehr eingeschränkten Horizont, eingerichtet. Glücklicherweise habe ich mich für OpenMediaVault (OMV) entschieden und bereue das auf keinen Fall.
      Ich hätte für ein Multimedia Center Debian mit Kodi nehmen können und mir alles mit viel Mühe von Hand einrichten können. Besser war aber die Variante LibreELEC zu nehmen und quasi eine OOTB Lösung zu erhalten.
      So könnte ich das mühelos weiter treiben.
      Am Ende ist das alles eine Reifeprozess in mir gewesen und es hat ein wenig gebraucht um zur Einsicht zu kommen.
      Wenn es um Desktop Rechner geht, dann bevorzuge ich allerdings tatsächlich Debian weil ich dort am ehesten zu Hause bin und das i.d.R. selber noch ganz gut stemmen kann.
      Das hängt halt immer von den eigenen Präferenzen ab und sicherlich auch von der Zeit und der Muse.
      Wenn ich nun lieber eine fertige Distribution aus genannten Gründen nutzen möchte und das meiner Lieblingsdistri vorziehe, finde ich das auch legitim.
      Allerdings verstehe ich auch die Kritik, dass jeder sein eigenes Hobby) Projekt startet anstelle seine Energie und Ressource zu bündeln.
      Diese Diskussion hatten wir hier auch schon und dazu hat jeder seine eigene Meinung (so wie auch ich).

  3. Avatar von Gambolputty
    Gambolputty

    „Openbox wird durch das Tint2-Panel unterstützt, FbPanel steht als Alternative bereit. Als Menü-App kommt Jgmenu zum Einsatz.“
    ——-

    Verwende selber Openbox, aber meist mit zusätzlichem LXDE und -stattdessen- nur in einem Fall mit Tint2-Panel. Von FbPanel oder Jgmenu habe ich bis dato noch nicht gehört.

    FRAGE: Die Tint2-Panel Konfiguration im ‚lilidog‘ sieht ziemlich überzeugend aus, kann man die irgendwo einsehen?

    Einen „schönen“ App-Launcher habe ich mit Tint2 vermisst (habe zwei getestet), bin aber ansonsten ein Fan von „lxpanelctl run“, welches aber ohne LX-Panel nicht zu haben sein dürfte 😀

    1. Avatar von Ferdinand

      die Tint2-Config kannst du durch Rechtsklick auf den Desktop ==> Configuration ==> Tint2 Conf sehen

  4. Avatar von Rüdiger
    Rüdiger

    Hallo Gemeinde,

    ich habe eine gewisse Zeit CrunchBang genutzt, dann wurde das Projekt beendet. Es gab damals einige Forks (heißt das so? ): Bunsenlabs, CrunchBang++ und irgendetwas mit Mona*.
    Ich bin damals auf Bunsenlabs umgestiegen, bin jetzt bei Helium stehen geblieben. Mein alter Laptop mit 2 Kernen und 4GB ist vollkommen ausreichend. Bin zufrieden, ein Fork von einem Fork? OK.
    Ich wünsche den Jungs und Mädels viel Erfolg.

    Rüdiger

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