
Die Crowdfunding-Kampagne für das Linux-Smartphone Librem 5 ist zu Ende. Statt der anvisierten Summe von 1,5 Millionen US-Dollar erhielt das Projekt der Firma Purism Zusagen für über zwei Millionen US-Dollar. Wie die Webseite der Kampagne verrät, sind das, in Geräte umgerechnet, 239 Developer-Kits und 2744 komplette Librem 5 Smartphones. Hinzu kommen rund 70 Kombinationen mit Monitor, Maus und Keyboard zum Zwecke der Konvergenz. Vorbestellungen werden auch weiterhin angenommen.
Erfolg für die Community
Das sind, schaut man sich den Markt für mobile Geräte an, verschwindend kleine Zahlen. Andererseits wurden bereits die Chancen der Kampagne zu deren Beginn von vielen Marktbeobachtern kleingeredet. Daran gemessen ist dies ein großer Erfolg für die Firma Purism, die damit bereits die dritte Kampagne dieser Art erfolgreich abgeschlossen hat. Die beiden ersten finanzierten die freien Notebooks Librem 13 und Librem 15, die in den USA erfolgreich verkauft werden. Auch die Commuinity kann dies als Erfolg sehen, denn immerhin haben 3.000 Enthusiasten ihrer Hoffnung auf ein reines Linux-Phone mit 599 US-Dollar Ausdruck verliehen.
Problemfall aktuelle Hardware
Purism will beim Librem 5 mit niemandem konkurrieren, sondern mit diesem Projekt 3.000 Menschen das Smartphone liefern, dass die sich wünschen. Der Weg dorthin wird nicht leicht sein, aber das Unternehmen mit dem sozialen Gewissen stand auch bei den beiden ersten Kampagnen vor großen Problemen und hat Rückschläge erfolgreich überwunden. Die Widerstände beim Librem 5 drehen sich auf technischer Seite darum, Hardware zu kombinieren, die 2019 beim Erscheinen des Smartphones ausreichend aktuell und leistungsstark ist, um weitere Käuferschichten zu erschließen.
Freier Grafiktreiber fehlt
Das fängt beim Prozessor an. Die meisten Tests liefen bisher mit der i.MX-6-CPU der Firma NXP. Diese CPU, die auf den ARM-Cortex-A9-Kernen basiert, wurde bereits 2011 vorgestellt. Librem möchte den Nachfolger i.MX-8 verbauen, steht aber hier vor dem Problem, dass der freie Etnaviv-Treiber die im i.MX-8 verbaute Vivante-GPU noch nicht unterstützt. Wenn das Librem 5 deshalb mit der i.MX-6-CPU ausgeliefert werden muss, wäre dies ein Rückschlag für das Projekt und eine Enttäuschung für die Vorbesteller.
Auf alle Fälle wird es interessant sein, die Entwicklung in den nächsten 15 Monaten zu verfolgen. Als Nächstes steht softwareseitig die Entscheidung an, wie die Oberfläche aussehen wird, die auf dem hauseigenen und auf Debian basierenden PureOS laufen wird.
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