Kompakter geht’s kaum:TUXEDO Nano Pro Gen11

TUXEDO Nano

Der Augsburger Computerhersteller TUXEDO ist hauptsächlich für seine Linux-Notebooks bekannt, hat aber auch PCs mit vorinstalliertem Linux im Programm. Das neueste Produkt der Augsburger ist der Mini-PC TUXEDO Nano Pro Gen11, dessen Hauptzutaten aus dem Hause AMD stammen.

3 x AMD

Das Herzstück stammt aus der Reihe Ryzen 4000U in Gestalt der Prozessoren Ryzen 3 4300U, Ryzen 5 4500U oder Ryzen 7 4800U. Die CPUs verfügen über 4 – 8 Prozessorkerne, die Office-Aufgaben über Bildbearbeitung oder Videoschnitt bis hin zu anspruchsvollsten Aufgaben erledigen. Die 8 Kerne des Ryzen 7 4800U sind dank Simultaneous Multithreading (SMT) in der Lage, bis zu 16 Threads gleichzeitig abzuarbeiten. Für die Grafik ist in allen drei Prozessoren die integrierte GPU zuständig, die mit bis zu 8 Kernen und Taktfrequenzen zwischen 1.400 und 1.750 MHz arbeitet.

2 x 2

Den CPUs zur Seite stehen zwei RAM-Slots, die mit Arbeitsspeicher im Dual-Channel-Prinzip mit bis zu 64 GByte bestückt werden können. Ebenfalls zweifach vorhanden sind die Plätze für Massenspeicher. Hier können eine M.2 SSD mit wahlweise PCIe 3.0 x4- oder SATA3-Anbindung sowie eine 2,5 Zoll SSD oder HDD mit jeweils SATA3 betrieben werden.

Dabei misst der Nano Pro Gen11 nur 110 x 118 x 48 mm und ist laut TUXEDO der kleinste Linux-PC mit AMD Ryzen 4000U. Das auf einen Handteller passende Kunststoffgehäuse bringt rund 1 kg auf die Waage. Über die entfernbare Bodenplatte ist der Kraftzwerg jederzeit schnell aufrüstbar.

Verbindung nach draußen

Bei den Schnittstellen stehen neben den rückseitigen HDMI 2.0a und DisplayPort 1.2a an der Vorderseite 2x USB-C 3.2 Gen2 Ports mit DisplayPort 1.2a für den Anschluss von bis zu 4 Bildschirmen zur Verfügung. Drei USB-A Ports bieten zusätzlich einmal USB 3.2 Gen2 sowie zweimal USB 2.0. Für die Kabelverbindung zum Netz sind zwei Ethernet-Anschlüsse mit 1 und 2.5 Gb verbaut, das WLAN übernimmt ein Intel Wi-Fi 6 AX200 Chip.

Ab 640 Euro

Der TUXEDO Nano Pro Gen11 kann ab sofort im TUXEDO-Shop konfiguriert und bestellt werden, die Komponenten gibt der Hersteller als lagernd an. In der Grundversion kostet der Mini-PC 640 EUR und bietet dafür eine AMD Ryzen 3 4300U CPU, 8 GByte RAM mit einer Taktung von 3.200 Mhz sowie eine 250 GByte Samsung 860 EVO im Format M.2 mit SATA3-Anschluss. Die Empfehlung bei der Distribution fällt auf TUXEDO_OS 20.04 LTS, es stehen aber auch Kubuntu, Ubuntu sowie Ubuntu Budgie in der aktuellen LTS-Version zur Auswahl.

Kommentare

21 Antworten zu „Kompakter geht’s kaum:TUXEDO Nano Pro Gen11“

  1. Avatar von christopher
    christopher

    Schon erstaunlich wie teuer kleine Computer sein können. Ist bei den NUCs mittlerweile ja auch so.
    Aber auch erstaunlich was in so eines kleines Kistchen alles an Power rein geht.
    Interessanter Artikel. Danke dafür!

  2. Avatar von Uxx
    Uxx

    Bei der Größe wird von den Marketingabteilungen immer gern verschwiegen, dass das Netzteil größer als der Rechner ist und man das dämliche externe Netzteil dann auch noch irgendwo rumfliegen hat 😛

    1. Avatar von christopher
      christopher

      Hat aber mehrere Vorteile: Meist hast du nicht das Problem mit der Wärme die du wegschaffen musst (jedenfalls geringer wie im Gehäuse) und so ein externes NT lässt sich meist ganz gut verstauen und macht dich etwas flexibler und kompakter an der Stelle.
      Passt nicht immer und für jeden aber kann gut sein.
      Ich bin nicht zwangsläufig ein Freund von minimalistisch in dem Bereich, aber da wo es für mich passt (z.B. Media Center), da finde ich das auch ganz gut.
      Jeder wie er es brauchen kann.

      1. Avatar von Hulk Hogan
        Hulk Hogan

        Bei Geräten wie Monitoren, Druckern, oder vergleichbar, die bauartbedingt auf jeden Fall groß genug sind, finde ich externe Netzteile auch eher unpassend.
        Für alles was kompakt sein soll sind sie aus den von dir genannten Gründen eigentlich immer die bessere Lösung.

        1. Avatar von kermet
          kermet

          Bei Druckern machen sie Sinn, da dir sonst die Tinte im schlimmsten Fall ins Netzteil laufen kann.

    2. Avatar von Ferdinand

      Stimmt in dem Fall nicht, das Netzteil ist 12,5 x 5 x 3cm klein.

    3. Avatar von Hulk Hogan
      Hulk Hogan

      Dafür sind die in der Regel lüfterlos und überaus effizient. Wenn es nicht gerade eine Wandwarze ist, sondern eher ein Notebook-Netzteil, ist das für mich sogar die bevorzugte Variante.

      1. Avatar von diedd0r
        diedd0r

        Auch Wandwarzen sind mitlerweile recht gut.

        Energieeffizienzklasse VI und 60W sind kein Problem mehr im kleinen Formfaktor.

    4. Avatar von UbIx
      UbIx

      Ich finde insbesondere bei Mini PCs externe Netzteile nicht optimal, da esmir USB C PD auch besser geht. Mein ASUS PN50 kann zwar auch PD auf einen USB C aber dann ist der Port weg. Genial fand ich die Lösung meines Compute sticks, der USB C und mitgelieferten Steckernetzteil dort gleich noch 2 USB 3.2 via hub anbietet. Damit kann man dort nahe der Steckdose ein USB ethernet Adapter und z. B. den Drucker anschließen. Damit nur ein Kabel vom PC hinter dem Monitor zur Basis.

  3. Avatar von MaximilianMustermann
    MaximilianMustermann

    Max. Auflösung (HDMI 2.0a): 3840 x 2160 @60 Hz
    Max. Auflösung (DisplayPort 1.2a): 3840 x 2160 @ 60 Hz

    Ist ja ziemlich schlecht, wenn die nicht mehr als 4kUHD 60Hz darstellen können.

    Das Feuer auf dem Bild soll wohl die Hitzeprobleme darstellen.

    1. Avatar von Mandri Vator
      Mandri Vator

      Das ist nicht schlecht, sondern normal.
      Und es sind 3 Displayportanschlüsse.

      1. Avatar von christopher
        christopher

        In Summe würde ich sogar vier heraus lesen, oder?

        Verbindung nach draußen

        Bei den Schnittstellen stehen neben den rückseitigen HDMI 2.0a und DisplayPort 1.2a an der Vorderseite 2x USB-C 3.2 Gen2 Ports mit DisplayPort 1.2a für den Anschluss von bis zu 4 Bildschirmen zur Verfügung

        1. Avatar von UbIx
          UbIx

          3 DP (Ein dedizierter und 2xUSB-C) sowie ein HDMI – Steht doch drin.
          Durch DP 1.2 wird beim Tuxedo vermutlich die 4k Begrenzung herkommen.

          Mein Vergleichbarer ASUS PN50-BBR747MD-CSM, Ryzen 7 4700U kann laut Hersteller am DP1.4 bis 8K @ 30Hz und it bis zu 60Hz über den DisplayPort im Dual-Modus (DP++ – welches aber entsprechende Unterstützung am Monitor benötigt). Mein ASUS hat mit 32GB RAM und 1TB Samsung 980 etwa 800€ gekostet.

          Kann den Ryzen 7 4700U (nur den habe ich) nur wärmstens empfelen und ist einem NUC i7 klar überlegen. Insbesondere die Grafik (4 Monitore am Linux PC mit KDE und 1xUHD@60Hz, 1xWQHD@60Hz, 2xFullHD@60 Hz sind kein Problem, weder für die Grafik noch die CPU). Mein NUC mit i7 lief nur mit dem UHD@30Hz thermisch immer am limit von 100°C, obwohl CPU Last nur mittel. Mittlerweile kann dieser NUC nur noch den WQHD bedienen!

  4. Avatar von Pit

    Gibt es überhaupt eine Distribution, die z.B. 2x UHD richtig darstellen und skalieren kann?
    Ich hatte da bei 1x 3840 x 2160 schon meine liebe Müh‘.
    Bei KDE neon ging es ganz gut, Mint und Fedora haben beim Fenster schieben ganz schön geruckelt.

    1. Avatar von Andre R.
      Andre R.

      Warum sollte 2x UHD generell distroabhängig nicht funktionieren? Ich denke mal, das ist eher eine Sache der Hardware, genauer gesagt, der Grafikeinheit. Ein System mit dem quelloffenen AMDGPU Treiber und normal Mesa obendrauf sollte bei keiner aktuellen Distro Ruckler darstellen. Ist jedenfalls bei meinem so – und das bei 5120×1440 (aber nur ein Display, wegen Freesync).
      Kann mir nur vorstellen, dass die von Dir getesteten gnome-basierten Desktops auf Softwareemulation laufen, das wird dann unter Umständen hakelig.

      edit, noch kurze Info: Freesync/VRR muss man derzeit noch manuell in der xorg.conf aktivieren. Klappte bisher auf jeder von mir getesteten, halbwegs-aktuellen Distribution. Wie’s geht, kann man sich im Wiki von Archlinux anschauen.

  5. Avatar von kermet
    kermet

    Ich schätze mal, dass das kein Mini-ITX Formfaktor ist. Das erklärt dann auch den hohen Preis.

    Mir wäre es zu teuer. Da kaufe ich lieber einen eleganten Midi-Tower und verbaue ein Standard µATX Mainboard + potenter CPU darin.

    Und das würde ich erst recht für einen Media PC machen, denn für den will ich große langsam drehende 140 mm Lüfter und eine potente GPU haben.

    1. Avatar von christopher
      christopher

      Auch wenn wir abschweifen: Ich nutze ein NUC, ohne Lüfter, mit natürlich externem NT und Anbindung an das NAS. SatIP kommt von einem DD Octopus. Kompakter geht ein Media Center kaum noch. Zugegeben: Viel ausgelagert. Früher habe ich ein midi Tower für so etwas genutzt. Heute muss das nicht mehr sein. Mit der NUC Lösung bin ich voll zufrieden.

  6. Avatar von Stefan

    Ein wirklich interessantes Gerät, könnte mein erstes Tuxedo Gerät werden, allerdings warte ich seit Jahren, dass sich in deren Portfolio etwas bezüglich Coreboot tut. Hatten die nicht mal eine Stelle in diese Richtung ausgeschrieben? Ich hatte auch vor langer Zeit mal per E-Mail die Auskunft erhalten sie seien an diesem Thema dran. Klar dieses Gerät nutzt zwar keine Intel Management Engine aber viel besser ist dies Situation bei ADM auch nicht. Es muss ja auch nicht immer x86/AMD64 sein, wie wäre es mit ARM und OpenBoot oder RISC-V? Ist Purism eigentlich die einzige Firma, die das konsequent berücksichtigt? Bei System76 schreiben die zu Ihrem Mini-System nichts dazu! Kennt jemand Alternativen hierzu: https://shop.puri.sm/shop/librem-mini/?
    Unter diesen Bedingungen habe ich wenig Interesse an einer Investition in neue Hardware. Vielleicht gebe ich ja Purism eine Chance.

    1. Avatar von UbIx
      UbIx

      Ist halt Intelbasiert und etwas veraltete HW (kein Thunderbold oder USB-C).
      Leider geschieht hier nicht viel bei Tuxedo.

    2. Avatar von kamome
      kamome

      Vielleicht gebe ich ja Purism eine Chance.

      Warum auch nicht? 😉

  7. Avatar von Jürgen
    Jürgen

    Habe gerade diesen interessanten Artikel gefunden und komme gerade etwas ins Schleudern.Seit Sommer habe ich erstmalig neben Windows eine Linux/Debian Partition laufen. Da ich doch wider Erwarten recht gut mit Debian (und den anderen Distros, zurechtgekommen bin, möchte ich mir zu Weihnachten einen Linux-Rechner zulegen.Da ich aber nun auch nicht gerade der Hardware bzw. CPU-Experte bin, habe ich eine Frage. Ich hatte diesen Rechner https://shop.nitrokey.com/de_DE/shop/product/nitropc-132 im Auge. Aber dieser Artikel von Ferdinand hat mich doch zum Nachdenken gebracht. Was würden Sie einem Linux-Neuling nahe legen? Diesen aus diesem Artikel oder doch den NitroPC von der Firma NitroKey? Ich habe leider keine Ahnung, wie groß die Unterschiede von: Intel Core i7 zu Ryzen 5 4500U oder gar Ryzen 7 4800U sind. Welche Vorteile hat der Intel gegenüber dem Ryzen?Ich brauche diesen Rechner nur zum Surfen, Office, Mail und zur Musikbearbeitung (Eventuell das eine oder andere Video schneiden, aber nichts Großartiges). Würden Videos auf beiden Rechnern ruckelfrei laufen? Kein Gaming!Ich würde mich sehr freuen, wenn mir die Cracks hier weiterhelfen könnten. Hätten Sie Vielleich noch einen Tipp für einen Monitor ab 27 Zoll bis maximal 32 Zoll?Besten dank im Voraus.Jürgen

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