KDE Plasma 5.22 konsolidiert das Erreichte

KDE Plasma

Nach der Beta-Phase ab Mitte Mai wurde KDE Plasma 5.22 jetzt in stabiler Version freigegeben. Die neue Version basiert auf Qt 5.15.2 und KDE Frameworks 5.82. Am 10. Juni erscheint zusätzlich das 2. Minor-Release von KDE Gear 21.04, einem Bugfix-Release für die aus rund 120 Anwendungen und Dutzenden Bibliotheken bestehende Sammlung von KDE-Anwendungen.

Adaptive Transparenz

KDE Plasma 5.22 glänzt nicht mit herausragenden Neuerungen, sondern konsolidiert das Erreichte im Hintergrund. Eine der wenigen gleich sichtbaren Verbesserungen der aktuellen Ausgabe des Plasma-Desktops ist die Adaptive Transparenz. Diese Änderung sorgt dafür, dass die Transparenz des Panels bei einem maximierten Fenster auf undurchsichtig schaltet, um visuelle Ablenkungen zu vermeiden. Das Panel kann aber auch immer durchscheinend oder immer undurchsichtig eingestellt werden.

Systemeinstellungen mit Speed-Dial

Die Systemeinstellungen öffnen mit einer neu erstellten Schnellstartseite, die einige Grundeinstellungen für das System zusammenfasst. Neben Light- und Dark-Theme lässt sich dort das Hintergrundbild ändern. Zudem werden die am häufigsten benutzten Einstellungen zum schnellen Zugriff angeboten. Die kürzlich eingeführten nicht unumstrittenen Offline Updates lassen sich nun in den Systemeinstellungen unter Software Update deaktivieren, wie bei KDE Neon oder aktivieren, falls die genutzte Distribution sie als Standard deaktiviert ausliefert. Insgesamt lassen sich die Systemeinstellungen zudem leichter per Tastatur navigieren.

Bessere Darstellung bei Widgets

Die Darstellung der Widgets wurde vereinheitlicht, der Kalender optisch überarbeitet. Profile von Audio-Geräten lassen sich jetzt direkt über das Lautstärke-Widget auswählen. Der Zwischenablage wurde die Tastenkombination [Meta] + [V] zugeordnet. Die Mini-Kommandozeile KRunner zeigt in der neuen Version auch mehrzeilige Einträge an. Zudem werden doppelte Einträge von mehreren Runnern ausgefiltert. Benachrichtigungen unter Wayland verhalten sich intelligenter, indem sie bei einer laufenden Präsentation oder während des Screen-Sharings oder-Recordings automatisch in den »Nicht stören«Modus wechseln. Nach einem abgeschlossenen Download zeigt eine Benachrichtigung an, mit welcher Anwendung die heruntergeladene Datei geöffnet werden kann.

Integration von Wayland weiter verbessert

In der grafischen Paketverwaltung Discover sollen Pakettypen wie DEB, Flatpak oder Snap jetzt auf den ersten Blick erkennbar sein. Das kann ich aber weder bei Debian noch bei KDE Neon bestätigen. Im Hintergrund tragen viele kleine Verbesserungen dazu bei, Wayland als durchgängig benutzbare Sitzung zu etablieren. Der vor einigen Monaten eingeführte System Monitor ersetzt nun KSysGuard.

KDE Plasma 5.22 lässt sich in der Testing-Ausgabe von KDE Neon testen, weitere Distributionen werden in den nächsten Tagen folgen. In Debian kann das inoffizielle Repository von Norbert Preining genutzt werden.

Kommentare

34 Antworten zu „KDE Plasma 5.22 konsolidiert das Erreichte“

  1. Avatar von Tobie
    Tobie

    Die Leistung für Spiele mit KDE Plasma auf Wayland soll angeblich wegen der direkte Scan-Out-Unterstützung für Vollbildfenster besser sei. In kombination mit GPU-Hot-Plugging auf Wayland für KWin, z. B. bei Verwendung einer externen GPU oder eines USB-Display-Adapters wäre das echt nice.
    Hat jemand dies schon getestet?

    Mit Wine 7.0 soll ja native Wayland-Üntersützung erhalten und auch ohne X11/XWayland auskommen.
    https://www.phoronix.com/scan.php?page=news_item&px=Wayland-Wine-Vulkan-More
    Da tut sich ja einiges 🙂

    @ Ferdinand Thommes
    Danke für den Zeitnahmen Bericht

    1. Avatar von Gerrit

      Bei Wayland glaub ich erst, dass das benutzbar ist, wenn ich es wirklich nutzen konnte. Wie lange erzählen die Entwickler schon in ihren Ankündigungen, Wayland wäre jetzt nun aber wirklich endlich benutzbar? Duke Nukem Forever.

      Bei meinem letzten Test mit Plasma 5.21 hatte ich noch Probleme mit dem Systray, der Fensterleiste mit Symbolen, der Zwischenablage und Flackern der Plasmaleisten. Das ist meilenweit von Benutzbarkeit entfernt.

      Wayland bei GNOME ist benutzbar, es liegt als nicht an der Hardware (Intel und AMD Grafik btw.) Keine Ahnung, warum die GNOME-Entwickler scheinbar so viel weniger Probleme haben ihren Desktop Wayland-tauglich zu bekommen.

      1. Avatar von Charon
        Charon

        Unter Ubuntu 20.04 läuft bei mir auch Wayland ohne Probleme!

        Also kann Franken Debian gar nicht so schlecht sein! Diese Community hier ist so toxisch. Echt traurig!!

      2. Avatar von Ferdinand

        Ob man damit schon arbeiten kann oder nicht hängt sowohl von der Distribution als auch von den eigenen Anforderungen ab.

        1. Avatar von Gerrit

          Wer braucht denn keine funktionierende Zwischenablage? 😉

          1. Avatar von Ferdinand

            Wenn ich recht erinnere, geht CopyQ.

      3. Avatar von Tux
        Tux

        Hinter GNOME stehen auch einige schwerreiche Konzerne, die seit geraumer Zeit aktiv und koordiniert gegen die GPL, Stallmann und die FSF ins Felde ziehen. Noch Fragen?

        1. Avatar von Gerrit

          Hast du auch Belege für deine Behauptung? Insbesondere die koordinierten Aktivitäten gegen die GPL.

          1. Avatar von Stefan

            Ja, das würde mich auch interessieren.

          2. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Belege im Sinne von Beweisen kann es bei solchen Dingen nicht geben. Danach zu fragen ist etwas naiv.
            Die Tatsache, dass die CEOs von Konzernen niemals wegen schlechten Benehmens entmachtet werden, geschweige denn überhaupt ins Gespräch kommen, während sich die Führungsfiguren von FOSS immer wieder ganzer Kampagnen zu erwehren haben legt die Vermutung nahe, dass diese gezielt geführt werden.

            Wie so etwas gemacht wird, kann man am Beispiel von Assange und den Vergewaltigungsvorwürfen sehen.
            Bei Stallman findet die kleine Variante davon Anwendung.

      4. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        30,04% der Arch-Plasma-User, haben das Paket plasma-wayland-session installiert. Für mich heißt das, wayland steht auch bei plasma knapp vor einem Durchbruch. Aber es gibt bei plasma auch keinen wirklichen Mangel. Plasma auf X läuft doch bestens.

        1. Avatar von Gerrit

          30,04% der Arch-Nutzer, die der Erfassung zugestimmt und das entsprechende Paket installiert haben. Das ist was völlig anderes.

          1. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Bei Arch stimmt man da nicht zu! Man wird nicht einmal mit der Frage belästigt.
            Man muss das aktiv wollen und das Paket pkgstats aktiv installieren. Das ist nochmal besser geregelt als eine opt in oder opt. out Lösung. Und es ist völlig transparent.

            Nur 30% gibt dir ja Recht. Für die Meisten ist plasma-wayland noch nicht gebrauchsfertig. Aber es werden stetig Fortschritte gemacht. Diese Zahl derer die es installiert haben wächst langsam aber kontinuierlich.
            Wann der große Durchbruch erfolgt ist, wird Ansichtssache sein. Liegt der Durchbruch bei 50% oder erst bei 70%?
            Für einige wenige ist es jetzt schon nutzbar, andere werden noch mit ihrem persönlichen Umstieg warten.
            Irgend etwas Schlechtes kann ich an dieser Entwicklung aber nicht feststellen.
            Und 30% ist andererseits schon sehr viel. Zumindest kann man hier nicht behaupten es gäbe niemand der das nutzt.

          2. Avatar von Gerrit

            Läuft auf dasselbe hinaus. Wie viele Anwender machen da überhaupt mit? Absolute Zahlen werden ja nirgendwo angegeben.

            Das ist bestenfalls nett aber faktisch ist der Aussagewert bei 0, weil du nicht weißt wie sich die Stichprobe zusammensetzt. Wer hat das Paket zur Statistikerfassung installiert, sind es vielleicht eher die interessierten Anwender, die auch neue Technologien austesten etc. pp.

          3. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            0 ist der Aussagewert natürlich nicht.
            Es gibt konkrete Aussagen, wie deine und von Leon und diese persöhnlichen Aussagen kombiniert mit einer statistischen, lässt doch recht gut abschätzen wo in etwa man sich da befindet.
            Nun, auf einem Rechner startet bei mir die Plasma-Wayland-Sitzung automatisch und im Gegensatz zu letztem Jahr, wo ich das nach 2 Tagen sofort wieder geändert habe, fällt es mir momentan dort gar nicht mehr störend auf.

            Wenn wir über Plasma-Wayland reden, müssen wir aber auch den mobilen Sektor mit einbeziehen. Dort läuft es zu 100% und über Wayland wird dort gar nicht mehr gesprochen.

            (Zum Arch User an sich und seinen Motiven, ist nichts bekannt.
            Ich persöhlich halte den typischen Arch User für einerseits sehr konservativ weil er sich in seinen Entscheidungen nicht reinreden lassen will und gleichzeitig für sehr fortschrittlich weil er immer am Puls der Zeit bleiben möchte.
            Die Arch-Paket-Statistik halte ich gerade deswegen für aussagekräftig, weil bei dieser Distribution keine Vorauswahl stattfindet.)

          4. Avatar von Gerrit

            Sorry, wenn ich darauf jetzt rumreite, aber das kann man so nicht stehen lassen, weil das einfach falsch ist, denn dazu liefern die Arch Statistiken viel zu wenig Informationen.

            kombiniert mit einer statistischen

            Das ist keine statistische Aussage! Das hat bestenfalls den den gleichen Wert, wie wenn Ferdinand hier eine Umfrage machen würde.

            Die Aussage ist 30,04% derjenigen, die das Paket pkgstats installiert haben, hat das Plasma-Wayland Paket installiert. Theoretisch könnten das lediglich eine Handvoll Leute sein, weil wir weder Grundgesamtheit noch Stichprobengröße kennen.

          5. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Ob das jetzt ein paar hundert Leute sind oder ein paar Tausend ist fast egal. Das wichtigste Kriterium bei Statistik ist, dass die Befragten nicht gezielt ausgesucht wurden. (Gut, hätten wir die Zahlen die du zusätzlich forderst, ließe sich sogar noch ein Unsicherheitsfaktor angeben)
            Aber die wichtigste Aussage, die hier eine Rolle spielt, stützt sich ja nicht auf die absolute Prozentzahl sondern auf den Verlauf der Kurve.
            Und hier sehe ich wirklich keinen Anlass für pessimistische Aussagen. Schauen wir mal, wie es weiter geht.
            Dass Plasma-Wayland für dich noch nicht praxistauglich ist, ist ja voll akzeptiert und ich denke auch, dass dies für eine Mehrheit auch so ist. Es dauert hält länger als von vielen gedacht und manche Ankündigungen waren auch zu erwartungsvoll. Aber Plasma-Wayland kommt! Langsam und stetig. Mehr wollte ich da nicht eingewendet haben.

        2. Avatar von Leon
          Leon

          Ich gehöre zu den 30% … aber installiert heißt ja nicht, dass ich es benutze? Aber ja ich kann bestätigen, dass Wayland in Richtung benutzbar geht. Ich probiere es mit jedem Update wieder aus. Stand 5.21 gab es aber noch zu viele Bugs.

          Teilweise ist es aber auch (unbegründete?) Sorge. Z.B. bin ich in Home Office Zeiten doch sehr auf Screen Sharing angewiesen und da hat es in der Vergangenheit ja Probleme mit Wayland gegeben. Und Screensharing will nich mal auf X11 vernünftig mit Firefox (weil webgl support mies). Da traue ich mich noch weniger auf Wayland 🙂

          Abgesehen von einer Nvidia graka habe ich aber auch keine problematische Hardware.

  2. Avatar von ~sumpfsuppe

    Der Zwischenablage wurde die Tastenkombination [Meta] + [V] zugeordnet. 

    Dass Plasma fürs Drag&Drop von Fenstern statt [Alt] seit einiger Zeit [Meta] vorsieht, war ja noch ganz clever. Aber das finde ich nun wirklich etwas schräg. 😐

    1. Avatar von Ferdinand

      Ich denke, das macht eh jeder User, der viel mit der Tastatur arbeitet individuell.

      1. Avatar von loveless
        loveless

        Ich find es eigentlich leicht zu merken. CTRL-V kopiert den markierten Text in die Zwischenablage. Und im Artikel meint Zwischenablage, wahrscheinlich Klipper. Und wenn ich mit Meta-V, den von Klipper gemerkten Verlauf an der Position des Maus-Cursors aufrufen kann, ist das für mich logisch und leichter zu merken, als die Kombination die ich bei mir vorher verwendet habe (Meta-Shift-M). Aber ist halt subjektiv. Abgesehen davon gibt es ja die Option dafür eine Tastenkombination zu setzen schon länger (bei mir z.b. Plasma 5.14.5/Debian Buster) und es wurde ja jetzt nur angefangen dafür standardmäßig eine zu vergeben.

        1. Avatar von loveless
          loveless

          Aber stimmt schon, bei Nate Graham steht Klipper und in den Release-Notes ist nur von „Clipboard“ die Rede.

          Klipper’s history pop-up (shown with Meta+V by default as of Plasma 5.22) now uses more user-friendly text (Felipe Kinoshita, Plasma 5.22)

          https://pointieststick.com/2021/04/23/this-week-in-kde-overflowing-with-ui-and-accessibility-improvements/

  3. Avatar von dS810 !
    dS810 !

    Eine Sache stört mich extrem. Alle Fenster, die ich aufmache, werden oben links geöffnet. Die Fensterposition wird nach dem Schließen des Fensters wieder „vergessen“. Mega nervig.

    1. Avatar von Ferdinand

      Ich habe von 5.21.5 aktualisiert und kann das nicht bestätigen bei Debian Sid (siduction).

      1. Avatar von dS810 !
        dS810 !

        Den oben beschriebenen Effekt hatte ich schon immer und auf allen Maschinen. Ich nutze Arch+Plasma.

        1. Avatar von Klaus Behringer
          Klaus Behringer

          Den oben beschriebenen Effekt hatte ich schon immer und auf allen Maschinen. Ich nutze Arch+Plasma.

          Neues Benutzerprofil erstellt und getestet, ob dieser Effekt dort ebenfalls auftritt?
          Wenn nein, die KDE/Plasma-Konfiguration deines aktuellem Benutzerprofils wegsichern/umbenennen anschließen abmelden, dann in eine neue Konfiguration starten.
          Oder den neuen Account weiter nutzen.

          1. Avatar von dS810 !
            dS810 !

            Soeben getestet. Der neu angelegte Account hat das gleiche Verhalten – leider.

          2. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Habe auch Plasma auf Arch Linux und kann das bestätigen.
            Die Größe wird beibehalten die letzte Position wird vergessen.

            Das lässt sich aber für jede Anwendung einzeln einstellen.
            Rechte Maustaste auf der Festerleiste klicken –> Weitere Aktion –> Spezielle Einstellungen für dieses Programm einrichten – auswählen.

            Unter anderem kannst du hier die Position einstellen an der die Anwendung initial öffnet. Die Größe natürlich auch.

          3. Avatar von dS810
            dS810

            Dann werde ich mal ein Bug-Report aufmachen. Danke für die Bestätigung.

          4. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Ich finde, dass das kein bug ist. Für mich ist das genau richtig so.
            Ich mache das zwar nur mit mpv so und definiere ein kleines Fenster im Vordergrund rechts unten, aber theoretisch könnte man so auch für viele Anwendungen die Position festlegen.

            Wenn du standardmäßig immer die letzte Position festgehalten haben möchtest, dann bräuche es ein Schalter für all diejenigen die dieses Verhalten nicht wünschen. Analog zu: Letzte Sitzung wiederherzustellen / Mit leerer Sitzung starten.

            Denke, ein feature request wäre hier treffender.

          5. Avatar von dS810 !
            dS810 !

            Habe ein BR eröffnet. Bin gespannt, wie das die Entwickler sehen BR oder FR…

            Danke tuxnix!

            Gruß
            dS810

    2. Avatar von kamome
      kamome

      Vielleicht geht da im Allgemeinen ja was unter Systemeinstellungen > Arbeitsbereich > Fensterverwaltung > Fensterverhalten > Erweitert > Platzierung

      1. Avatar von kamome
        kamome

        Nein: … Fensterverwaltung > Fensterregeln; dort ein neues „Individuelles Fensterverhalten“ erstellen (bei mir gab es vorher keine), bei „Fensterübereinstimmung“ alles auf „Unwichtig“ lassen (also jedes Fenster) > Größe & Position > Position, Größe beide auf „Merken“ – scheint bei mir zu funktionieren 🙂
        (Debian buster, Plasma 5.14)

        1. Avatar von kamome
          kamome

          Kann ich auch nicht unbedingt empfehlen – voneinander unabhängige Fenster/Anwendungen/Dialoge scheinen _teilweise_ voneinander zu erben.
          Wie wird das denn bei Siduction erreicht?

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