KDE neon erhält Offline-Updates

KDE neon
Screenshot: ft

KDE neon kündigt nach längerer Entwicklungszeit die sofortige Verfügbarkeit von Offline-Updates für die Variante KDE neon Unstable Edition an.

Sicherer Modus

Offline Updates können ein inkonsistentes System nach einer Aktualisierung verhindern, das dadurch entstehen kann, dass Komponenten aktualisiert werden, während sie in Benutzung sind. Das gilt insbesondere für Browser, den Grafik-Stack sowie die Komponenten der Desktop-Umgebung. Offline-Updates lösen dieses Problem, indem sie die Installationsphase auf einen Zeitpunkt verschieben, an dem sich das System in einem diesbezüglich nicht anfälligen Zustand befindet.

Update beim Neustart

Im Gegensatz zu regulären Updates werden Offline-Updates nicht sofort durchgeführt, sondern zunächst die zu aktualisierenden Pakete heruntergeladen und der Anwender informiert, dass er zum Einspielen des Updates einen Neustart des Systems durchführen muss. Diesen kann er dann zu einem ihm genehmen Zeitpunkt durchführen. Erst bei diesem Systemneustart werden die neuen Pakete eingespielt. Im Hintergrund kommt hier die 2012 mit Systemd 183 eingeführte Komponente systemd.offline-updates zum Einsatz.

Systemd im Hintergrund

Der Paketmanager bereitet dabei die Systemaktualisierung vor, indem er alle zu aktualisierenden Pakete in ein spezielles Verzeichnis /var/lib/system-update oder ein anderes Verzeichnis nach Wahl des Paket-/Upgrade-Managers herunterlädt. Wenn der Benutzer das Update genehmigt hat, wird der Symlink /system-update erstellt, der auf /var/lib/system-update oder das gewählte Verzeichnis zeigt und das System neu gebootet. Sehr früh im Bootprozess greift dann der systemd-system-update-generator ein, sofern im Root-Verzeichnis der Symlink auf /system-update existiert.

Auch auf der Kommandozeile

Diese Art der Aktualisierung lässt sich bei KDE neon derzeit nur über Plasma Discover anstoßen und nicht mit anderen grafischen Paketmanagern. Die Anwendungen PackageKit und später GNOME Software nutzen dieses Update-Verfahren aber bereits seit Fedora 18. Im Terminal lassen sich Offline-Updates mit dem Befehl pkcon update --only-download && pkcon offline-trigger anstoßen.

Kommentare

9 Antworten zu „KDE neon erhält Offline-Updates“

  1. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    „Offline Updates“ ist schon mal eine recht bescheuerte Bezeichnung.
    Das beim herkömmlichen Updaten alles instabil wird oder kaputt geht, habe ich noch nie bemerkt. Ich dachte immer, was gerade läuft, läuft im Ram und der stört sich nicht wenn Pakete auf dem Drive erneuert werden.
    Klar, es könnte auch mal zu Inkompatibilitäten bei nicht passenden Software-Versionen während eines updates kommen und eventuell könnte auch ein Neustart mal nützlich nach einem Software update sein.
    Aber so eine Microsoft Update Zwangspause halte ich doch für sehr übertrieben.

    1. Avatar von Ferdinand

      Bei Debian (Unstable) konnte man kaputte Updates früher des Öfteren erleben. Deshalb haben wir bis vor Kurzem Dist-Upgrades in Init 3 (seit Systemd heißt es multi-user.target) empfohlen.

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Deshalb hieß es ja Unstable 😉 (Vorsicht Humor)
        Aber dann auch noch “Offline Updates” beim Sytemstart. Dann stellt man den Rechner aus und falls doch mal ein update schief geht, merkt man das erst dann, wenn man den Rechner braucht.
        Mittendrin ist viel besser, dann kann man sich den Zeitpunk aussuchen. Es müsste damit das dann sauberer geht, wohl nur der gafische Desktop mal kurz runter gefahren werden.

        1. Avatar von Ferdinand

          Ich nutze überhaupt keine grafischen Tools zum Update, sondern seit 20 Jahren die Kommandozeile. Damit fühle ich mich am sichersten, weil ich genau sehe, was passieren soll. Für Anfänger finde ich die Lösung mit den Updates beim Neustart nicht schlecht.

          1. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Ich nutze da auch nur die Konsole, Es geht wohl hier auch wohl darum, dass die GUI dabei nicht laufen soll. Und da wäre es doch das Einfachste das so zu gestalten, dass man nachdem die Pakete downgeloded wurden kurz die GUI verlassen wird. Dann kann sich jeder den Zeitpunk aussuchen. Aber die, die weiterhin Kontrolle haben wollen behalten sie dann auch.

    2. Avatar von Gerrit Heim

      Ich sehe den Mehrwert insbesondere für normale Nutzer. Du musst es ja nicht verwenden.

      Die Supportforen sind voll von Leuten, deren Lösung einfach in einem Neustart lag. Zuletzt bei Plasma 5.21 mit dem neuen Launcher, dessen Update das vorherige Kickoff zerschossen hat.

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        mit dem neuen Launcher, dessen Update das vorherige Kickoff zerschossen hat

        Das neue Senkrecht heißt Waagrecht. Damit wird jetzt alles besser. 😉
        Ich finde den neuen Launcher ganz o.K. Allerdings so aufregend? Naja. Insgesammt wird plasma immer schöner finde ich doch.

        Die „Offline Updates“ sehe ich dann schon eher als systemischen Eingriff.
        Und hier sollte das Praktische für den „normalen“ Nutzer nicht über Wahlmöglichkeiten aller und das technich Notwendige und Richtige gestülpt werden.

        1. Avatar von Gerrit

          Ich habe kein Problem mit dem Launcher.

          Das Problem war, dass bei dem Update ohne Neustart das alte Kickoff nicht durch den neuen Launcher ersetzt wurde, das alte Kichoff aber Fehler hatte.

          Linux fordert hier nicht offensiv zum Neustart auf (obwohl er faktisch notwendig ist) und dann schlagen die Leute in den Supportforen auf.

          1. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Danke, jetzt hab ich es verstanden.

            Also geht es im Grund nur darum, dass beim update das eine oder andere GUI-Tool mal hängen könnte und dafür wird dann gleich das ganze update neu mit systemd verwurstet.

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