JingOS 0.9 veröffentlicht, Tablet im Herbst

JingOS 0.9

JingOS ist ein in China entwickeltes mobiles Linux-Betriebssystem für Tablets und Smartphones. Die Entwicklungsgeschwindigkeit des Betriebssystems als auch des ARM-basierten Linux-Tablets JingPad A1 ist angesichts der Tatsache, dass die Welt erst um die Jahreswende von dem JingOS-Projekt erfuhr, nichts weniger als beeindruckend. Das Tablet soll im September mit JingOS 1.0 ausgeliefert werden. Gerade ist JingOS 0.9 für die x86-Plattform erschienen.

Adaptive Layouts

JingOS 0.9 kann jetzt mit adaptiven Layouts perfekt auf Geräten mit unterschiedlicher Auflösung laufen. Benutzer können Auflösungen in der Einstellungs-App anpassen. Die Dateien-App fügt Unterstützung für Komprimierung und Dekomprimierung für die Formate zip, tar, 7zip und ar. Der jeweilige Stand beim Aufladen wird nun auch auf dem Lockscreen angezeigt. Die Systemeinstellungen wurden um die Rubriken Zeitzone, Bluetooth. Maus, Tastatur und VPN erweitert.

Heiße Ecken

Die Maus soll jetzt präziser arbeiten als bisher. Zudem wurden Shortcuts für Hot Corners eingerichtet:

  • Maus in die linke obere Ecke bewegen: Benachrichtigungscenter aufrufen / ausblenden
  • Maus in die obere rechte Ecke bewegen: Systemsteuerung aufrufen / ausblenden
  • Maus in die untere linke Ecke bewegen oder doppelklicken: zurück zum Startbildschirm
  • Maus in die untere rechte Ecke bewegen: Task-Manager aufrufen / ausblenden

Early Birds

Auf GitHub, wo JingOS entwickelt wird, stehen umfangreiche Informationen zu allen Komponenten von JingOS bereit. Das Early Birds Program hält 300 Exemplare des JingPad A1 für ganz Mutige bereit. Wenn die gut organisiert wirkenden Entwickler das momentane Tempo aufrechterhalten können, gibt es zum Jahresende ein weiteres mobiles Linux-Betriebssystem, das der aufstrebenden Sparte einen weiteren innovativen Schub verpassen wird.

Kommentare

8 Antworten zu „JingOS 0.9 veröffentlicht, Tablet im Herbst“

  1. Avatar von tuxix
    tuxix

    Ich bin gespannt auf sehr viele kleine Details, die wohl erst in ein paar Monaten bekannt werden dürften. China befreit sich von seiner Abhängigkeit von Android auf dem mobilen Gerätemarkt und hat hier zielsicher eine neue Marke und ein neues Produkt geschaffen. Dies dürfte perspektivisch ein kleines Erdbeben im ansonsten vom US-Duopol beherrschten Markt auslösen. Dass dies überhaupt möglich ist, ist der jahrelangen Vorarbeit der Community geschuldet auf die das OS aufsetzt.
    Fraglich ist, wie viel hier wieder zurück fließen wird und ob das Jingling Okosystem dann auch dem User all die Freiheiten bieten wird, die wir von einem freien Linuxsystem erwarten dürfen. Es bleibt spannend.

    1. Avatar von Klaus Behringer
      Klaus Behringer

      [quote]China befreit sich von seiner Abhängigkeit von Android auf dem mobilen Gerätemarkt und hat hier zielsicher eine neue Marke und ein neues Produkt geschaffen.[/quote]

      Es wird aber auch leider massiv in Überwachungstechnologien investiert.

      https://www.ardmediathek.de/video/reportage-und-dokumentation/china-ueberwachungsstaat-oder-zukunftslabor/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuLzA3MGE3YzNkLTMyMjgtNDVhOC04MWU1LTNlMDhhZDE3ZDNmMw/

      1. Avatar von Hermann Wiederhaus
        Hermann Wiederhaus

        Daher würde mich von neutraler Stelle interessieren, wie sicher/privatsphärefreundlich das System ist, also von Leuten, die den Code unter die Lupe genommen haben.

        1. Avatar von Klaus Behringer
          Klaus Behringer

          Die scheint nicht bewusst zu sein, wie viel Arbeit so ein Audit verursacht. Auch ist nicht klar was du unter Neutralität verstehst, oder wer dieses Audit finanzieren soll.

          Ganz schlechtes Trolling.

      2. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Das was bei uns die Konzerne machen, macht in China der Staat. Ob du dort Wohlverhaltens Punkte sammelst oder hier bei REWE Payback Punkte, läuft im Endeffekt auf die selbe Dystrophie hinaus.
        Was Corona angeht scheint mir China insgesamt sogar mehr Freiheiten zu zulassen als uns gegenwärtig im Alltagsleben gewährt werden.
        Um so interessanter ist ein Produkt, das auf freie Software setzt und in beiden Welten funktionieren soll. Wie viel Freiheit muss Jingling einbauen, dass sich das Tablet auch hier verkauft? Das Marketing jedenfalls setzt schon mal auf Leute, die eine Alternative zum Duopol suchen und wenn man die Entwicklungen in der Community mitverfolgt, dann wird sich parallel dazu kaum ein Produkt neu platzieren lassen, dass nur auf Beschränkungen setzt.
        Aber klar, wir müssen abwarten was da raus kommt und wo im Detail die Haken an der Sache sein werden. Wenn man dann auf das JingDing ein OS seiner Wahl aufspielen kann, dann dürfte das auch für die Community ein wichtiger Fortschritt sein.

        1. Avatar von Atalanttore
          Atalanttore

          In Deutschland kann man bei Payback & Co. einfach nicht mitmachen. Manche zahlen sogar ausschließlich mit Bargeld, damit ihre Zahlungen nicht überwacht werden können.

          In China hat man dagegen oft nicht die Wahl, ob man totalüberwacht werden möchte oder nicht. Diese Entscheidung hat bereits die Kommunistische Partei getroffen.

        2. Avatar von Klaus Behringer
          Klaus Behringer

          Das was bei uns die Konzerne machen, macht in China der Staat. Ob du dort Wohlverhaltens Punkte sammelst oder hier bei REWE Payback Punkte, läuft im Endeffekt auf die selbe Dystrophie hinaus.

          Ich denke, mit diesem Ansatz hast du dich ziemlich verrannt. Denn der Totalüberwachung kann man in Festland-China nicht (oder nur sehr schwer) ausweichen. Die jüngsten Projekte der KP „scharfe Augen“ und „Smart Policing“ perfektionieren die Totalüberwachung noch einmal gewaltig. Es gibt da zwar ein Künstlerprojekt, in dem Künstler versuchen die letzten Überwachunmgsfreien Nischen zu finden, aber den Künstlern wurde bereits – mit Strafandrohung – untersagt, die Routen zu veröffentlichen bzw. wurden diese Routen bereits mit weiteren Kameras ausgebaut.

          Das kann einfach nicht mit Payback (oder ähnlichen Firmen) verglichen werden.
          Auch wenn viele Menschen ihre Daten für vermeintliche Rabatte, oder Geschenke viel zu leichtfertig preisgeben.

          In China wirst du unmittelbar Konsequenzen erleiden, wenn dein Social Score unter einen bestimmten Wert sinkt. Unteranderem bekommst du beispielsweise keine Flugtickets mehr, darfst weder öffentliche Verkehrsmittel benutzen, oder kannst keine Zugtickets mehr erwerben. Außerdem darfst du das Land nicht mehr verlassen, musst mehr Steuern zahlen, an Wohlverhaltensseminaren teilnehmen. Und du bist als chinesischer Staatsbürger gezwungen, auf all deinem mobilen Geräten Überwachungs APPS zu installieren bzw. sind diese bereits auf den Geräten vorinstalliert, können aber nicht ohne Weiteres entfernt werden.

          Es ist sicherlich überflüssig zu erwähnen, dass auch alle Daten in Echtzeit überwacht werden.

          So rühmt sich die chinesische Polizei damit, Menschen mit Hilfe ihrer Überwachungsinstrumente innerhalb von 5 Sekunden identifizieren zu können.
          Das funktioniert auch bei (nicht chinesischen) Einreisenden, da sich diese bei der Einreise im Überwachungssystem biometrisch registrieren müssen.

          Was Corona angeht scheint mir China insgesamt sogar mehr Freiheiten zu zulassen als uns gegenwärtig im Alltagsleben gewährt werden.

          Dir scheint nicht bewusst zu sein, wie gnadenlos die KP bzw. deren Handlanger die chinesischen Pandemiebestimmung durchgesetzt haben?
          So wurden Menschen Wochenlang in ihrer Wohnung eingesperrt und deren Türen vernagelt.

          Und da habe ich noch keine Silbe zu der Bevölkerungsgruppe der Uiguren gesagt, die in Lager konzentriert werden.

          1. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            ….läuft im Endeffekt auf die selbe Dystrophie hinaus.

            Dies ist meine Aussage. Keinesfalls ist es hier schon soweit wie in China, aber es wird sich überall schon fleißig dafür gerüstet.

            Ich schreib auch so etwas nicht um China zu loben, sondern um darauf aufmerksam zu machen wie ähnlich mache Entwicklungen bei uns sind.

            Die Folge auch für ganz normale Bürger und nicht System Kritiker können auch hier sehr schnell die Gleichen wie in China sein.
            Du bekommst dann einfach keine Wohnung mehr, keinen Autokredit und kein Flugticket mehr, wenn deine Kreditfähigkeit negativ beurteilt wird. Bei REWE bekommen alle nur noch ein persönliches Kundenangebot.
            Konsumentenwohlverhalten wird dann mit persönlichen „Rabatten“ belohnt, allgemein gültige und transparente Preise werden so aufgehoben. Krankenkassen bieten jetzt schon Rabatte für Wohlverhalten an und verteilen Pulsmesser zum Tracken des täglichen Trainings. Kranke, die nicht joggen können, bleiben damit außen vor.

            Der Unterschied dieser Dystrophien bestünde nur darin, dass im Westen statt einer allmächtigen Partei, dies von einer für den Bürger Kunden nicht mehr adressierbare Wirtschaft organisiert wird.
            Natürlich wäre dieses System nicht autoritär, es beruht stattdessen schlicht auf den angeblich unverrückbaren Marktgesetzen denen dann auch wirklich keiner mehr entkommen kann.

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