Interview: Tim Klüssendorf, Bundestagskandidat, über Digitalisierung und freie Software

Da soll es hingehen. Aber welche Rolle spielt freie Software? Photo by Fionn Große on Unsplash

Politik gehört nicht zu den Kernthemen dieses Blogs. Und trotzdem spielt die Digitalpolitik auf linuxnews.de gelegentlich mal eine Rolle und es wird über Positives wie Negatives berichtet. Das soll auch für die anstehende Bundestagswahl gelten. Deswegen freue ich mich, als Auftakt einen ersten Kandidaten für die Bundestagswahl für ein Interview gewonnen zu haben.

Tim Klüssendorf, stelle dich gerne einmal kurz vor.

Mein Name ist Tim Klüssendorf, ich bin gerade 30 Jahre alt geworden und komme aus der Hansestadt Lübeck. Nachdem ich an der Universität Hamburg Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre studiert und mit dem Master abgeschlossen habe, bin ich von der ehrenamtlichen Kommunalpolitik in der Lübecker Bürgerschaft in die hauptamtliche Verwaltung ins Rathaus gewechselt und nun seit knapp 3,5 Jahren die rechte Hand des Lübecker Bürgermeisters. Mit vielen kommunalpolitischen Erfahrungen im Gepäck und viel Engagement und Zuversicht kandidiere ich jetzt für die SPD in Lübeck als Direktkandidat zur Bundestagswahl im September.

Zu deinen politischen Schwerpunkten zählt die Digitalisierung. Was heißt das für dich?

Grundsätzlich bedeutet Digitalisierung für mich erstmal – vielleicht etwas nüchtern formuliert – der grundlegende Wandel von physischen bzw. analogen Informationen, Tätigkeiten, Prozessen und Strukturen in virtuelle bzw. digitale Daten und Systeme. Dahinter steht aber, etwas deutlicher gesagt, nicht weniger als der fundamentale Wandel unserer gesamten Gesellschaft in nahezu allen Lebensbereichen: wie wir leben, wie wir arbeiten, wie wir miteinander kommunizieren, wie wir uns informieren oder wie wir uns fortbewegen. Und wir stecken mittendrin in dieser digitalen Transformation, die all das umfasst. Wenn sich solch elementare Veränderungen vollziehen, müssen diese von einer demokratischen Gesellschaft diskutiert und aktiv gestaltet werden. Denn im Mittelpunkt all dieser Entwicklungen müssen immer die Interessen und Rechte der Menschen stehen.

Welche Rolle spielt bei deiner Arbeit im Lübecker Rathaus die Digitalisierung?

Die Digitalisierung betrifft alle Menschen und Organisationen in der Kommune, ob städtische Bedienstete oder Bürger:innen, das Ehrenamt oder Unternehmen. In der täglichen Arbeit stelle ich immer wieder fest, dass wir noch erhebliche Herausforderungen im Rahmen unserer Zuständigkeiten zu bewältigen haben. Beispielsweise stoßen wir allein schon innerhalb der Stadtverwaltung immer wieder auf Prozesse, die heute teilweise ganz umständlich ablaufen und bei denen digitale Möglichkeiten entweder nur stückweise oder noch gar nicht genutzt werden. Aus diesem Grund wollen wir in der Hansestadt Lübeck Prozesse ganzheitlich neu denken, das heißt konkret: vom Eingang eines Antrages bis zum finalen Bescheid. Hier packen wir aktuell mit viel Engagement an und beziehen auf dem Weg zu den notwendigen Veränderungen eine Vielzahl von Beteiligten wie zum Beispiel die städtischen Beteiligungsgesellschaften oder die Landesbehörden mit ein.

In diesem Zusammenhang ist auch das Onlinezugangsgesetz (OZG) anzusprechen, welches Bund, Länder und Kommunen verpflichtet, ihre Verwaltungsleistungen über Verwaltungsportale auch digital anzubieten. Leider ist dieses Gesetz für uns in den Kommunen nicht immer so leicht umzusetzen, denn teilweise wird versucht, einen bisher analogen Prozess einfach 1 zu 1 in einen digitalen Prozess zu übersetzen. So funktioniert Digitalisierung aus meiner Sicht aber nicht. Es kann nicht das Ziel sein, dass alles getan wird, um nach außen zwar modern zu wirken, sich aber intern wenig verändert oder sogar noch zusätzliche Tätigkeiten anfallen. Wir wollen Prozesse und Strukturen neu denken, um die zu erledigenden Aufgaben intern besser und schneller abarbeiten zu können und den Bürger:innen den besten Service zu bieten.

Ein letzter Punkt, welcher mich besonders begeistert, ist der gesamte Smart City Bereich mit vielen Ideen und Initiativen zu intelligenter Stadtentwicklung. Ob Füllstandsensorik in den Mülltonnen, smarte Parklenkung oder die sensorgestützte Untersuchung von Brückenbauwerken – der Kreativität für digitale Lösungen mithilfe von LoRaWAN und einer intelligent vernetzten Stadt sind kaum Grenzen gesetzt. Die Chancen sind groß: die Einsparung von Ressourcen, die Bewältigung der Mobilitätswende und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität in unseren Städten sind nur einige Beispiele dafür. Und auch hier gilt es unbedingt den Nutzen der Menschen zu fokussieren und insbesondere datenschutzrechtliche Belange jederzeit streng zu berücksichtigen.

Grundlage aller Vorhaben ist außerdem eine funktionierende digitale Infrastruktur mit flächendeckendem Glasfaserausbau. Ein Zustand, von dem wir in Deutschland leider noch meilenweit entfernt sind und ein dringender Auftrag an die Politik, hier mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln für einen schnellen Ausbau zu sorgen. Auch dafür will ich mich einsetzen.

Spielt freie Software auf kommunaler Ebene überhaupt eine große Rolle?

Freie Software ist ohne jeden Zweifel ein wichtiger Bestandteil der Software-Landschaft. Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist der Einsatz auf kommunaler Ebene jedoch mit Schwierigkeiten verbunden. Die bayrische Landeshauptstadt München versucht zum Beispiel seit knapp 20 Jahren grundsätzlich auf Open-Source-Software umzusteigen und ist dabei bisher leider nicht erfolgreich gewesen. Für die Hansestadt Lübeck sind bei der Anschaffung von Softwaren stets die Benutzerfreundlichkeit, sowie die Stabilität und Zuverlässigkeit jene wesentlichen Faktoren, welche nach Einschätzung unserer IT-Expert:innen verfügbare Open-Source-Software leider nicht immer bieten. Persönlich glaube ich keinesfalls, dass freie Software qualitativ schlechter ist als proprietäre Software. Ein großes Problem an freier Software ist jedoch, dass sie oft nicht benutzerfreundlich genug gestaltet ist und erhebliches technisches Vorwissen zur Anwendung benötigt wird. Im Gegensatz zu proprietärer Software ist man bei Open-Source-Projekten darüber hinaus meist auf eine funktionierende Community angewiesen. Löst sich diese Community auf, weil sich führende Entwickler:innen für andere Projekte interessieren, kann beispielsweise die Entwicklung dringend benötigter Sicherheitspatches mitunter vernachlässigt oder verlangsamt werden. Trotz dieser Herausforderungen ist es uns aber wichtig, dass bei der Softwareauswahl immer geprüft wird, ob freie Software eingesetzt werden kann.

Welche Angebote macht deine Partei, was das Thema digitale Souveränität und freie Software anbelangt?

Wir stehen für die digitale Souveränität von Bürger:innen und Verbraucher:innen ein. Wo globale Plattformkonzerne zu Monopolisten werden, bedrohen sie digitale Vielfalt und neigen dazu, nationalstaatliche Regeln zu umgehen. Es muss daher dringend Alternativen zu den großen Plattformen geben – mit echten Chancen für lokale Anbieter. Nutzerdaten müssen geschützt sein und die Nutzer:innen müssen darüber bestimmen können, was mit ihren Daten geschieht.

Weiterhin soll jede:r Bürger:in ohne Zusatzkosten und Extrageräte die Möglichkeit haben, Leistungen des Staates freiwillig und datenschutzkonform mit einer digitalen Identität zu nutzen. Wer Anspruch auf eine Leistung hat, muss diese – wenn möglich – automatisch, ohne Antrag erhalten oder in einfacher Form ‘mit einem Klick’ beantragen können. Wir haben oben bereits darüber gesprochen, welche Herausforderungen dabei in der Praxis entstehen, aber das Ziel muss klar und ambitioniert sein und mutig verfolgt werden. Bürger:innen sollen perspektivisch, nach dem Modell einer digitalen Life-Chain, Berechtigungen selbst vergeben und auch wieder löschen können und somit kontrollieren, wer wann auf ihre Daten zugreift.

Im SPD-Zukunftsprogramm zur anstehenden Bundestagswahl ist uns außerdem besonders wichtig, dass öffentlich finanzierte Software grundsätzlich und überall wo möglich als Open-Source transparent entwickelt und öffentlich zugänglich gemacht wird. So verlässt die Öffentlichkeit die isolierte Rolle als Kunde von Software-Lösungen und trägt selbst zur Entwicklung freier Software maßgeblich bei.

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt von dir ist die Wirtschaft. Wie lässt sich das in deinen Augen mit freier Software vereinen?

Da aus meiner Sicht nicht wirklich zur Diskussion stehen kann, dass die zurzeit parallele Existenz von freier und proprietärer Software auch in Zukunft weiterhin gegeben sein wird, lässt sich hier aus wirtschaftspolitischer Perspektive kein zwingender Gegensatz ausmachen. Vielmehr profitieren aus meiner Sicht sogar beide Systeme voneinander, da der bestehende Wettbewerb nicht nur ganz allgemein Innovationen fördert, sondern auch mit den jeweils eigenen Stärken nachwachsende Entwickler:innen anzieht, die sich an der Softwareentwicklung auf die ein oder andere Weise beteiligen. Eine wichtige Feststellung ist in diesem Zusammenhang, dass auch freie Software kommerziell sein kann und von Unternehmen angeboten wird, welche wiederum eine wirtschaftliche Bedeutung für den Standort entfalten und gute Arbeitsplätze schaffen. Zu guter Letzt geht es aber auch um die Kunden, die sich ja entweder für freie oder proprietäre Software entscheiden – in jedem Fall aber von guten Softwarelösungen wirtschaftlich profitieren und unser Land nach vorne bringen.

Und wie wirst du an der Umsetzung daran arbeiten?

Je nachdem, in welchem Ausschuss ich im Falle eines Einzuges in den Deutschen Bundestag mitarbeiten darf, werde ich die vielen angesprochenen Themen und Herausforderungen von der Modernisierung der Verwaltung und der Digitalisierung von öffentlichen Leistungen über die Entwicklung von IoT-Projekten im Rahmen der Smart City-Initiativen bis hin zur überfälligen Schaffung einer funktionierenden und zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur politisch vorantreiben und Veränderungsprozesse gemeinsam mit den Menschen, Organisationen und Institutionen in meinem Wahlkreis aktiv begleiten. Digitale Politik geht uns alle an und muss von uns allen mitgestaltet werden – dafür will ich mich einsetzen.

Wir bedanken uns bei Tim Klüssendorf für das Interview.

Kommentare

19 Antworten zu „Interview: Tim Klüssendorf, Bundestagskandidat, über Digitalisierung und freie Software“

  1. Avatar von Egon Meier
    Egon Meier

    Das ist wieder so ein Single-Issue-Kandidat.
    Es ist gut .. wie war das mit den Piraten?? Single Issue gestartet und dann beim bedingungslosen Grundeinkommen gelandet. ‚Freie oder proprietäre Software‘ ist beileibe nicht das einzige und vielleicht auch nicht das wichtigste Thema der heutigen Zeit und auf alle Fragen sollte man eine Antwort geben.

    Und daran wird jede Software-politische Bewegung scheitern – nicht an Software sondern an Klimawandel, Bundeswehreinsatz, Sozialpolitik, Migration ….. und an innerparteilichem Streit.

    Das kann man am vorliegenden Beispiel-Kandidaten gut sehen. Seine Ambitionen in Sachen freier Software kann ich nur unterstützen. Der 95%-Rest ist eben spd und das war es dann.

    1. Avatar von no one
      no one

      Durch die SPD-Mitgliedschaft lässt sich das doch aber kaum mit den Piraten vergleichen. Die Partei sollte alle Themen abdecken aber nicht jeder einzelne Kandidat. Es kann sich sowieso nicht jeder Parlamentarier detailliert mit allen Themen auskennen, dafür hat die jeweilige Partei dann auch andere Leute.

      Dieser Kandidat könnte dann z.B. in einem Ausschuss sitzen, der sich irgendwie mit der Digitalisierung beschäftigt, und den Klimawandel oder die Bundeswehr anderen SPDlern überlassen. Andere Parteien haben ja auch ihre Verkehrs- oder Verteidigungs-Experten.

      Dass Software-politische Bewegungen an derartigen Dingen scheitern, kann gut sein, aber das ist die SPD eben auch nicht.

    2. Avatar von kamome
      kamome

      Der 95%-Rest ist eben spd und das war es dann.

      Nicht nur der Rest – auch im Thema Freie Software hätte die SPD ja bisher mehr erreichen können … aber man (als Partei) darf ja dazulernen.

    3. Avatar von Graf Zahl
      Graf Zahl

      Viel wichtiger als die Parteizugehörigkeit ist doch die Klärung des Punktes:

      Grundsätzlich bedeutet Digitalisierung für mich erstmal – vielleicht etwas nüchtern formuliert – der grundlegende Wandel von physischen bzw. analogen Informationen, Tätigkeiten, Prozessen und Strukturen in virtuelle bzw. digitale Daten und Systeme. Dahinter steht aber, etwas deutlicher gesagt, nicht weniger als der fundamentale Wandel unserer gesamten Gesellschaft in nahezu allen Lebensbereichen: wie wir leben, wie wir arbeiten, wie wir miteinander kommunizieren, wie wir uns informieren oder wie wir uns fortbewegen. Und wir stecken mittendrin in dieser digitalen Transformation, die all das umfasst. 

      Was meint das genau?

      • Digitals Geld?
      • Digitale Identität?
      • Digitale Impfpässe?
      • Digitale/Techische Genmanipulationen?
      • Welche Lebensbereiche genau sollen eigentlich digitalisiert werden?
      • Bienensterben? Kein Problem, machen wir ’ne App für!
      • Wo sind die Grenzen? Sind Grenzen überhaupt noch akzeptabel?
      • … etc. pp.

      Welche Vorkehrungen werden getroffen damit die der Mensch im Wahnsinn nicht über das Sinnvolle hinausschießt? Welche Vorkehrungen werden getroffen, dass die dem Digitalen in­hä­renten Kontrollmechanismen nicht Missbraucht werden?

      Läuft es am Ende auf eine Enthumanisierung hinaus? Weil der Mensch so fürchterlich unzulänglich ist und nur eine technologische Korrektur den Menschen von alle dem befreit und ihn natülich nur besser macht?

      Wer oder was legt eigentlich fest, dass alle Lebensbereiche diditalisiert werden _müssen_?

    4. Avatar von Stefan

      Vielen Dank für das Feedback, denn so wie es aussieht, habe ich den Kandidaten dann nicht ausreichend vorgestellt. Ich habe nur Fragen rund um das Thema Digitalisierung gestellt, da die anderen Themen nicht zu Linuxnews.de passen. Tim Klüssendorf stellt seine anderen Schwerpunkte auf seiner Website vor. Da steht Digitalisierung auch gar nicht an erster Stelle. Also von daher: Danke für das Feedback, da habe ich etwas dazugelernt.

  2. Avatar von kamome
    kamome

    Ja, teils schöne Worte … mehr erwarte ich bei der SPD aber eigentlich nicht.

    … München versucht … seit knapp 20 Jahren … auf Open-Source-Software umzusteigen … bisher leider nicht erfolgreich gewesen.

    Das ist wohl ein Witz?! Statt eine erfolgreiche Migration durch organisatorische und strukturelle Verbesserungen (die in einem Gutachten erwähnt wurden) auszubauen, baut man lieber alles wieder zurück (wie die merkwürdige Empfehlung des Gutachtens lautete). Das geht ja mit aufs Konto der SPD. „Nach erfolgtem Umstieg haben „wir“ (u. a. SPD) es jetzt wieder in den Sand gesetzt.“ wäre wohl eine ehrlichere Aussage. Die gleichzeitige Verlegung des MS-Firmensitzes hatte natürlich keinerlei Einfluss – sagen sie ja, dann wird es wohl stimmen?
    Ansonsten: Ja, es gibt miese „Open-Ssource-Software“; es gibt miese proprietäre … es gibt miese Software – dann sollte man sich wohl die gute Software raussuchen. Statt von Abhängigkeit von Community zu reden, sollte man die Software-Millionen vielleicht lieber in die Entwicklung der Software stecken – vielleicht sogar gemeinde-/regionen-/staatenübergreifend, dann hätte man wirklich eine Grundlage für Souveränität gelegt (und aus „Abhängigkeit von einer Community“ eine Beteiligung an der Community gemacht).

  3. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Ich hätte noch einige Fragen an den Kandidaten und hoffe, dass sie auch beantwortet werden können:

    Am welchen Projekten freier Software ist Lübeck derzeit beteiligt?
    Wie viele Software-Entwickler hat Lübeck derzeit angestellt bzw. beauftragt?
    Welche freie Software nutzt Lübeck derzeit?
    Wie hoch sind die Mittel die Lübeck derzeit für Lizenzen proprietärer Software ausgibt?
    Wie viele Angestellte hat die Stadt Lübeck?
    Welches Betriebssystem nutzt er selbst?
    Welche freie Software nutzt er selbst?

    Ist die digitale Souveränität, eines Staates, Landes, einer Kommune oder von Bürger:innen und Verbraucher:innen grundsätzlich auch mit proprietärer Software möglich?

    Ich bedanke mich schon einmal in Voraus recht freundlich für die Beantwortung meiner Fragen.

    1. Avatar von Naja
      Naja

      Schreib ihn doch einfach an, dann erhältst du bestimmt eine Antwort.

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Nö! Er hat sich hier vorgestellt und dann kann er auch für die Leserschaft hier eine Antwort posten. Als rechte Hand des Lübecker Bürgermeisters und Master in BWL und VWL dürften ihm auch die betreffenden Kennzahlen bekannt sein.
        Das ist in diesen Wissenschaften das kleine ein mal eins.
        Souveränität ist ein Begriff aus der Staatslehre. Das betrifft dann schon eher das Fach Politik. Aber das ist ja seine Wirkungsstädte.

        Ich habe höflich gefragt.
        Andere die hier interviewt wurden haben sich auch nicht gescheut eine Antwort zu geben.
        Lassen wir ihm noch ein wenig Zeit.

  4. Avatar von DerEremit
    DerEremit

    „Für die Hansestadt Lübeck sind bei der Anschaffung von Softwaren stets die Benutzerfreundlichkeit, sowie die Stabilität und Zuverlässigkeit jene wesentlichen Faktoren, welche nach Einschätzung unserer IT-Expert:innen verfügbare Open-Source-Software leider nicht immer bieten.“

    Mag sein, ist auch sicherlich so. Heißt aber nicht das Closed Source Software hier besser abschneidet. Ich bin davon überzeugt das weder Closed noch Open einen Vorsprung hat. Du musst einer Lösung die man gewählt hat vertrauen. Das kann ich nur wenn ich entsprechende Information habe. z.b. Schwachstellen bekannt? Welche Daten werden übertragen usw. Haben wir immer ein Team an IT-Expert:innen die sich der Aufgaben annehmen können und wertfrei eine Entscheidung treffen können?
    Wie ist denn zb. Lübeck aufgestellt?

    Der Eremit

  5. Avatar von tux.

    Die SPD hat entgegen ihrem Wahlversprechen im Parlament für Uploadfilter und Staatstrojaner gestimmt. Die SPD ist eine Täterpartei und Tim Klüssendorf ist entweder naiv oder dreist.

    1. Avatar von perko
      perko

      Sorry aber, Tim Klüssendorf ist nicht die SPD. Das ist ja genauso als ob ich mit Deinem Kommentar schreiben würde „Alle Grpßeltern waren im Krieg, ihr seid alle Mittäter, und Du tux bist entweder dumm oder hast nicht nachgedacht bevor Du den Kommentar abgeschickt hast.

      Und dafür kriegt der Typ 8 grüne „daumen hoch“ hier auf linuxnews.de? Echt jetzt?

      1. Avatar von kamome
        kamome

        Ich hätte es zwar anders formuliert, aber immerhin wurde das Interview nicht mit einem „Privatmenschen“ geführt.

  6. Avatar von Conrad Beckert
    Conrad Beckert

    Geht es nur mir so, daß ich mir unter Schlagworten wie „Smart City“ nur irgendwelche Abzocksysteme für Autofahrer und jetzt auch zur Durchsetzung von Corona- Maßnahmen vorstelle? Jedenfalls nichts, was die Stadt für ihre Bürger irgendwie „lebenswerter“ machen würde – halt nur für Nettosteuerzahler teurer und unbequemer.

    1. Avatar von EinLeser
      EinLeser

      Abzocksysteme für Autofahrer

      Ist doch gut. Die Stinker sollen raus aus der Stadt, damit es dort wieder lebenswert wird. Generell gibt es kaum einen Grund, in einer modernen Stadt mit einem tonnenschweren Stinker rumzufahren. In Paris werden jetzt die Champs-Elysées wieder zur grünen Flaniermeile. So soll das sein.

    2. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Wenn die Smart-City nur die Autofahrer beträfe dann wäre das ja noch verhältnismäßig harmlos. Ne, da kommt an jeden Wasserhahn und an jede Mülltonne ein Chip. Eine Stadt die dann nur auf proprietäre Software setzt und diese Dienstleistungen dann komplett bei Konzernen einkauft gibt dadurch sämtliche Möglichkeiten auf, auf die Dinge überhaupt noch selbst Einfluss nehmen zu können. Natürlich diktieren letztlich die Konzerne dann auch die Preise. Einen Stadtrat braucht es dann nur noch pro Forma zu geben. Ohne freie Software wird die Smart-City schnell zur Horrorvision und macht die Kommune und seine Bürger unfrei und abhängig.
      Freie Software ist der Schlüsselpunkt dafür auch mit zunehmender Digitalisierung noch frei und souverän zu bleiben. Das weiß auch Klüssendorf genau. Er hat sich aber schon längst für die Konzerne entschieden. Ich wünsche ihm eine erfolgreiche Kariere im Bundestag. Fehlt nur noch das sponserd by …

      1. Avatar von EinLeser
        EinLeser

        Das weiß auch Klüssendorf genau.

        Natürlich. Er ist ja in der SPD. Die Genossen haben sich immer schon gerne mit den Bossen ins Bett gelegt.

      2. Avatar von Graf Zahl
        Graf Zahl

        sponserd by …

        … Central Services.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Brazil_(1985)

  7. Avatar von perko
    perko

    Also ehrlich gesagt hat mich das Interview nicht überzeugt.

    Das ist mir zu unkonkret in Bezug auf freie Software. Am besten sieht man das, was ich meine in der Antwort bei der letzten Frage. „…tja, mal schauen wo ich sitze.. ich will ja nicht auffallen muß mich nach dem Thema richten… und im Büro bin ich die rechte Hand des Bürgermeisters…“.

    Der könnte auch von den Grünen sein oder von mir aus von den Linken, das würde nichts an meiner Meinung ändern.

    Schön dass ihr das Interview hier gepostet habt, da weiss ich zumindest was ich NICHT will.
    Danke.

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