»Im Fokus stehen darüber hinaus (…) Open-Source-Ansätze«

Quelle: eigener Screenshot des Papiers

Aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung stammt ein Impulspapier zur technologischen Souveränität, verfasst im April 2021. Erstellt wurde es mit Adobe InDesign auf einem Macintosh, sagen die Meta-Daten. Aber bekanntlich zählen die inneren Werte. Welche Rolle spielen freie Technologien und insbesondere die freie Software darin?

Gute Gründe für digitale Souveränität

Gründe für technologische Souveränität gibt es viele. So werden Arbeitsplätze, Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit als zentrale Zukunftsthemen genannt. Nur wenn Deutschland souverän bleibt, wird »unserer Werte wie Freiheit, Rechtsstaatlichkeit uns Nachhaltigkeit« Sorge getragen. Gefordert wird ein »ganzheitlicher Politikansatz« durch den unter anderem ein Transfer von Technologien möglich wird. Aber auch auf die Bedeutung von Standards wird hingewiesen. Das liest sich geradezu wie ein Plädoyer für freie Technologien, denn wie sonst sollen die Werte bewahrt werden? Die Informationstechnologie wird schließlich auch noch an erster Stelle genannt, wenn es um die Schlüsseltechnologien geht.

Problem erkannt, Lösung verkannt?

Im Abschnitt 3.3 geht es darum »Software und Künstliche Intelligenz souverän zu entwickeln«. Als gegenwärtig zentrale Probleme wird beschrieben, dass es an Fachkräften mangelt, fast 90 % der Software-Hersteller weniger als 10 Mitarbeiter hat, die großen Hersteller aber zu häufig monolithisch sind und vielfach Legacy-Software die Modernisierung behindert. Ansätze aus der Forschung finden wenig bis kaum ihren Weg in die Unternehmen.

Als Lösung wird, ein wenig überraschend, zunächst die geplante KI-Strategie vorgestellt, die mehr Forschung verspricht. Dem Thema »Open Source« werden lediglich die letzten beiden Sätze gewidmet. »Im Fokus stehen darüber hinaus Maßnahmen zur Neugestaltung des Software-Entwicklungsprozesses für autonome, intelligente und eingebettete Systeme, zur gezielten Förderung von Open Source-Ansätzen sowie für Studierende und Forschende der Informatik. Das BMBF wird diese Maßnahmen weiterentwickeln und in einer übergreifenden Programmatik bündeln und verzahnen.« (S. 13).

Fazit

Die Formulierung wirkt dann doch etwas beschönigend: Wie stark wiegt der Fokus wirklich, wenn es sich nur um zwei Sätze auf dreißig Seiten handelt? Sind nicht die Ziele und Werte exakt so gesetzt, dass eine Förderung freier Software im Zentrum stehen sollte? Zumal die angeführten Probleme sich durch freie Software wahlweise minimieren oder hinfällig werden? Insgesamt stellt sich beim Lesen des Papiers durchaus die Frage, ob die »Leitinitiativen« tatsächlich gewährleisten, was sich in den Werten erwünscht wird. Man kann nur hoffen, dass das Thema der freien Technologien und insbesondere der freien Software in den konkreten Projekten dann doch eine größere Rolle spielt, als das Impulspapier andeutet.

Kommentare

19 Antworten zu „»Im Fokus stehen darüber hinaus (…) Open-Source-Ansätze«“

  1. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Ich hab das Papier nur überflogen. Richtig lesen hat sich nicht gelohnt weil der Text lediglich aus einer Aneinanderreihung hohler Phrasen besteht. Ein konkreter Plan sieht anders aus. Eigentlich ist da kein Unterschied zu anderen Ankündigungen zu erkennen. Milliarden wird es uns trotzdem kosten. Wo ein Fass aufgemacht wird, gibt es auch immer Begehrlichkeiten.

  2. Avatar von harley-peter
    harley-peter

    Nur wenn Deutschland souverän bleibt, wird »unserer Werte wie Freiheit, Rechtsstaatlichkeit uns Nachhaltigkeit« Sorge getragen.

    Ich hätte ja fast einen Lachkrampf bekommen. Seit Jahren ist Deutschland in vielen Bereichen der Politik und Wirtschaft der brave Vasall der USA und wenn ich die Aussagen unserer Politiker und Kandidaten für die bevorstehende Wahl höre, dann wird sich das eher noch verstärken.
    Deutschland müsste erst mal souverän werden.

    1. Avatar von Tux
      Tux

      Grundgesetz Artikel 120 sagt doch alles. Japan und Südkorea haben dasselbe Problem, berichten allerdings ehrlich und offen darüber. Zudem veröffentlichen sie die jährlichen Zahlungen, die sie leisten müssen. Japan: 1,9 Mrd. US Dollar.

  3. Avatar von detlef-s
    detlef-s

    Tja, mit der souveränität, ist das so eine Sache, oder anders gesacht, wäre schön, wenn das so wäre. Aber solange unsere gewählten Volksvertreter lieber den USA als Bettvorleger dienen wollen, wird sich das nicht ändern, und das, obwohl Trump die beste Steilvorlage dafür gewesen wäre, sich mit der EU auf eigene Füße zu stellen. Aber ich glaube Dieses Märchen muss erst noch geschrieben werden. Und was das Dokument angeht, will man sich wohl nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

  4. Avatar von Martin Schuster
    Martin Schuster

    Das Problem: Digitale Souveränität hat erst einmal nichts mit Idealen wie Open Source und freier Software zu tun.

    Indiz: Im Bericht taucht der Begriff freie Software kein mal und der Begriff Open Source nur einmal auf.

    Der Regierung geht es nicht darum freie Software zu fördern. Nein, anstatt Microsoft wollen sie eher ein eigenes Microsoft mit eigener proprietärer Software. Das bedeutet Souveränität nämlich im Kern: „Wir können gleiche Unternehmen und Produkte hervorbringen.“ Leider geht es ihr nicht darum die Ideale der FOSS-Jünger zu befriedigen, sondern kapitalgenerierende Unternehmen auf die Beine zu stellen. Mit FOSS-Programmen kann man zwar Geld verdienen, man wird aber nicht reich dadurch.

    Souveränität bedeutet also weniger „unabhängig“ und ne hippe Society, die alle freie und datenschutzkonforme Programme nutzt.

    Vielmehr bedeutet Souveränität, kapitalmarkteffektive Eigenkompetenzen zu schaffen.

    Noch ein anderer Punkt: Der Datenschutz wird sich nicht verbessern, wenn wir eine höhere Souveränität erhalten. Wenn es deutschen Strafverfolgungsbehörden aktuell schwer fällt, Daten von ausländischen Servern zu erhalten, wird es ein leichtes sein, wenn sich diese erst einmal in Deutschland befinden.

    1. Avatar von beccon
      beccon

      „Souveränität“ kann geschickt eingesetzt als Wieselwort benutzt werden – dessen Bedeutung ggf. das Gegenteil davon ist, was es vordergründig sagt. Das ist eine bewährte Praxis um Diskussionen aufs Glatteis zu führen.

      Vordergründig: Jeder ist Herr über seine Daten, kann sie vor fremden Zugriff schützen und damit eigenständig handeln. Das setzt auch den Einsatz von Software voraus, bei der Außenstehende evaluieren können, welche Funktionen dort implementiert sind und welche nicht.

      Hintergründig: „Deutschland“ d.h. die Bundesregierung als „Vertreterin“ des „Souveräns“ hat die Macht über die Daten, trifft sich mit Leuten wie Bill Gates und Mark Zuckerberg und kann sie dazu bringen, private Informationen über die Anwender herauszurücken oder unerwünschte Postings zu zensieren.

      Welche Art von Souveränität ist besser?

  5. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Die vielen aufgeblähten Worte sollen uns darüber hinweg täuschen, dass die Politik keinen Plan hat. Wie lange und wie oft haben wir in den letzten 30 Jahren gehört, dass die BRD für das Internet, „die Technik der Zukunft“ fitt gemacht wird.

    Politik hat lediglich noch die Funktion unser Geld an die Konzerne zu leiten. Strukturen für die Allgemeinheit entstehen dabei nicht, Hauptsache die Finanzmärkte sind zufrieden.

    Worte wie Souveränität, Arbeitsplätze, Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Nachhaltigkeit werden in dem Text sinnentlehrt an einander gereiht.

    Wir wollen und brauchen keine Souveränität der BRD auf dem Gebiet der IT. So etwas klappt auch gar nicht mehr. Wir möchten als Souverän dieses Staates, frei bestimmen können wer unsere Daten nutzt und benötigen dazu Software deren Quellcode einsehbar ist.
    Und wir brauchen eine Politik die bessere Gesellschaftsstrukturen entwickelt, damit nicht die Hälfte von uns auf der Strecke bleibt wenn die KI dem Nächst unsere Arbeitsplätze beseitigt.

    1. Avatar von beccon
      beccon

      Die bleiben ja nicht auf der Strecke wegen der bösen KI – das hatten die selben Leute in den 70er und 80ern auch über die Computer von heute gesagt und Gewerkschaften und ihre Vorfeldorganisationen (auch „Kulturschaffende“) gegen die IT mobilisiert. Unvergessen die Grünen, die die „Digitalisierung des Fernsprechnetzes“ verhindern wollten – das Breitbandkabelnetz sollte auch nicht ausgebaut werden und die Schriftsetzer streikten wochenlang gegen die DTP Arbeitsplätze. Zum Glück waren damals die Verantwortlichen stärker und der Maschinensturm verlief weitgehend im Sande – nicht ohne, daß Deutschland technologisch zurückfiel. Ich bin in den 70er/80er Jahren mit dem ARD aufgewachsen – und „IT ist böse“ und „gegen die Menschen“ war der Grundtenor in der Glotze. Das Gegenteil war der Fall und heute haben die Grünfrösche die dicksten iPhones.

      Ich würde mir wünschen, daß sich der Staat zurückhält aber die Bedingungen für wirtschaftliche Entwicklung nicht weiter verschlechtert. Es ist ein Skandal, daß die Regierung mit Steuergeldern eine Fehlqualifizierung vieler junger Menschen fördert (200 „Leer“stühle für Gendergaga) – und es ist ein noch schlimmerer Skandal, daß sich weite Kreise der in der Wirtschaft Verantwortlichen das gefallen lassen.

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Die böse KI ist gar nicht mehr zu verhindern.
        Seit den 90’zigern gibt es eine massive Verarmungswelle und ich befürchte, dass diese Tendenz sich in den nächsten Jahren durch KI nochmal beschleunigen wird. Leider gibt es bislang keinerlei gesellschaftliche Konzepte wie dem zu begegnen ist. Bürgergeld wäre da vielleicht eine gute Idee, denn Arbeit macht jetzt schon arm und wenn die Arbeit dann noch weg fällt gibt es gar nichts mehr.

        Gendergaga – Die Gleichberechtigung ist ein sehr wichtiges Thema nach wie vor. Das Gaga dient jedoch dazu Verwirrung zu stiften.

        1980 konnte eine fünfköpfige Familie recht gut davon Leben, wenn nur einer 40 Stunden gearbeitet hat. Heute arbeiten zwei Vollzeit aber 1,3 Kinder stellen das größte Armutsrisiko in D. dar. Wenn man mal Mann und Frau wieder addieren wollte, dann haben beide zusammen gerechnet wirtschaftlich sehr viel verloren.

        1. Avatar von beccon
          beccon

          Daran ist aber nicht die Technologie schuld sondern das Fehlen derselben. Wer in einem technologisch anspruchsvollen Bereich arbeitet, der ist auch nicht seit den 90ern verarmt. Problem ist – wie wir es heute auch am Chipmangel sehen – daß das zuwenige sind. Aber selbst als Handwerker ist man gar nicht so schlecht aufgestellt – außer vielleicht, die Stadt zwingt einen zur Aufgabe des noch recht neuen Dieseltransporters.

          In den 80ern war der Anteil der Nettosteuerzahler noch deutlich höher. Das hat auch demographische Gründe, die ab den 70ern angelegt wurden – aber auch in der immer weiter aufgeblähten Verwaltung, Kontrolle, Gängelung und ideologischen Verblendung. Das kann nicht folgenlos bleiben, jemand muß am Ende die Rechnung bezahlen. Und das können nicht immer die „Anderen“ oder die „Reichen“ sein – das sind wir selber.

  6. Avatar von Erik Wischerhoff
    Erik Wischerhoff

    Der Kommentar von Herrn Schuster ist dermaßen fehlgeleitet und empörend, dass ich mich zum ersten Mal im Leben veranlasst sehe, selber einen Kommentar auf einer Webseite zu verfassen. Ich wundere mich sehr darüber, dass er bisher auf dieser Seite, die doch wahrscheinlich hauptsächlich von Menschen besucht wird, die Freiheit und Souveränität schätzen, völlig unwidersprochen stehengeblieben ist. Ich möchte ihm Behauptung für Behauptung eine andere Sichtweise entgegensetzen.

    „Das Problem: Digitale Souveränität hat erst einmal nichts mit Idealen wie Open Source und freier Software zu tun.“
    Doch, hat sie zumindest mittelbar schon. Open Source und freie Software erleichtern es erheblich, die digitale Souveränität zu wahren. Auch wenn beide für sich genommen für diesen Zweck nicht hinreichend sind, bieten sie doch dafür eine erheblich bessere Ausgangsposition als proprietäre Software.

    „Indiz: Im Bericht taucht der Begriff freie Software kein mal und der Begriff Open Source nur einmal auf.“
    Das wäre nur dann ein Indiz, wenn der Bericht von Personen mit redlichen Absichten verfasst worden wäre, die sich zudem auch noch in der Materie auskennen. Beides kann man nicht als gegeben voraussetzen.

    ‚Der Regierung geht es nicht darum freie Software zu fördern. Nein, anstatt Microsoft wollen sie eher ein eigenes Microsoft mit eigener proprietärer Software. Das bedeutet Souveränität nämlich im Kern: “Wir können gleiche Unternehmen und Produkte hervorbringen.” ‘
    Das ist eine völlig absurde Interpretation dessen, was Souveränität bedeutet. Wenn man das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland heranzieht – und ich hoffe doch sehr, dass dies immer noch den relevanten Maßstab darstellt – dann bedeutet Souveränität vor allem, dass die Staatsbürger eine Reihe von Rechten haben, und es ist primäre und wichtigste Aufgabe des Staates, diese Rechte zu verteidigen – gegen wen auch immer. Was Herr Schuster in seinem unsäglichen Kommentar hier impliziert, ist, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn der Staat nichts zum Schutz der Rechte seiner Bürger unternimmt oder diese sogar bewusst den Gewinninteressen einflussreicher Gruppen unterordnet. Das steht im Widerspruch zum Grundgesetz.

    „Leider geht es ihr nicht darum die Ideale der FOSS-Jünger zu befriedigen, sondern kapitalgenerierende Unternehmen auf die Beine zu stellen.“
    „Die Ideale der FOSS-Jünger zu befriedigen“ – hier gleitet der bis dahin scheinbar so sachlich daherkommende Kommentar in üble Polemik ab. Es geht darum, ob der Staat seinen verfassungsgemäßen Aufgaben gerecht wird und die Interessen seiner Bürger schützt, nicht darum, Unternehmen hohe Gewinne zu ermöglichen.

    „Mit FOSS-Programmen kann man zwar Geld verdienen, man wird aber nicht reich dadurch.“
    Es ist auch nicht Aufgabe des Staates, dafür zu sorgen, dass jemand reich wird. Die Vorstellungen von staatlichem Handeln, die der Kommentar von Herrn Schuster offenbart, sind sehr weit von den Grundsätzen unserer verfassungsmäßigen Ordnung entfernt.

    „Souveränität bedeutet also weniger “unabhängig” und ne hippe Society, die alle freie und datenschutzkonforme Programme nutzt.“
    Ich habe keine Ahnung, was eine „hippe Society“ sein soll, aber Datenschutz und der Schutz der Unabhängigkeit – im Sinne der Rechte, die das Grundgesetz den Bürgern garantiert – wären durchaus Aspekte, denen man beim Streben nach digitaler Souveränität hohe Priorität einräumen müsste, wenn man verfassungskonform handeln wollte.

    „Vielmehr bedeutet Souveränität, kapitalmarkteffektive Eigenkompetenzen zu schaffen.“
    Nein, wenn der Staat seine Aufgaben ernst nähme, könnten das nur untergeordnete Aspekte sein – wenn überhaupt.

    „Noch ein anderer Punkt: Der Datenschutz wird sich nicht verbessern, wenn wir eine höhere Souveränität erhalten. Wenn es deutschen Strafverfolgungsbehörden aktuell schwer fällt, Daten von ausländischen Servern zu erhalten, wird es ein leichtes sein, wenn sich diese erst einmal in Deutschland befinden.“
    Wenn man so ein verqueres Verständnis von Souveränität hat, sind auch solche Schlüsse nicht mehr weiter verwunderlich. Natürlich wird sich der Datenschutz verbessern, wenn man beim politischen Handeln die Souveränität und die Freiheitsrechte der Bürger zum Maßstab macht.

    1. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Danke für den Kommentar.
      Bei einem Begriff wie der Souveränität solle man als erstes hinterfragen:
      „Wer ist hier als Souverän gemeint“.

      Das Papier vermittelt eine deutsch-europäische nationale Sichtweise von Souveränität die es weder auf dem Kapitalmarkt börsennotierter Unternehmen noch im IT Bereich so überhaupt noch gibt.

      Was aber real ist, dass ist die Umverteilung unserer Steuern, die hier gegen die Interessen des Souveräns wie er in GG verankert ist, verwendet werden sollen.

      Sollte der Bürger als Soverän mit Software herrschen können, dann braucht es Software deren Quellcode man einsehen kann. Wird hier mit Steuermitteln closed Source gefördert geschieht das Gegenteil.

      1. Avatar von beccon
        beccon

        Als Konservativer ist man geneigt, die mangelnde Souveränität der Bundesrepublik zu beklagen, die in der Tat peinlich ist. Aber auch ein souveräner Staat wäre nicht unser Freund. Es ist ja gerade interessant, daß die „nicht souveränen“ Länder (Japan, West-Deutschland usw.) wirtschaftlich aufsteigen so konnten. Keine Ahnung, woran da gelegen hat – vielleicht, weil man eine fremde Macht als solche wahrnimmt und mit dem Heimvorteil einfacher ausspielen kann als die eigene Regierung . 🙂

        Souveränität können wir uns nur selbst schaffen, nicht der Staat. Und das bedeutet: Unterstützt die Open Source Bewegung, geht zu Veranstaltungen, zeigt eure Linux- Desktops, empfehlt den Einsatz freier Software, evangelisiert, – programmiert mit. 🙂

    2. Avatar von Martin Schuster
      Martin Schuster

      Vielen Dank für Ihre Antwort. Im Großteil der Punkte stimme ich mit Ihnen überein.

      Zwischen unseren Kommentaren besteht meiner Meinung auch kein großer Widerspruch:
      Während mein erster Kommentar hauptsächlich den aktuellen Status Quo (und nicht meine Meinung zu Souveränität) beschreibt, beschreibt ihr Kommentar recht gut, wie es sein sollte (gerade durch die häufigen Bezüge zum GG).

      Ich habe versucht, in meinem Kommentar hervorzuheben, dass dieses Idealbild von „Souveränität“ eben nicht immer so erfüllt wird, wie man es sich selbst als Bürger vorstellen würde. Der Staat hat auf diese Frage eben eine andere Vorstellung. Ich bin hier eher pessimistisch, in der Weise, wie ich die Vorstellung des Staates von Souveränität einschätze.

      Wie man die Handlungen des Staates nun empfindet, ist natürlich letztendlich immer nur subjektiv.

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Ich bedanke mich auf jeden Fall für die gute Diskussion.
        Die Verwechslungen haben wir ja gar nicht zu verantworten, die werden ja massenhaft durch das obige Papier verbreitet.
        Da muss man sich erst ein mal gemeinsam wieder den Kopf auf Realität stellen. Der Bergriff Souveränität entstammt jedoch eindeutig aus der Saatslehre und deshalb solle da eigentlich unser GG auch ein Wörtchen mit zu reden haben.

        Die Ansichten des obigen Papiers, würde ich am ehesten noch in die Zeit des Merkantieismus eines Sonnenkönigs verorten wollen.
        Der sagte: „Geht es dem Staat gut, geht es auch den Bürgern gut.“
        Merkel sagt: „Geht es der Wirtschaft gut, dann geht es Deutschland gut“

        Wir wissen aber, das diese Gleichungen keine sind. Denn in der Regel geht diese Rechnung eben nicht auf. Zumindest nicht für die meisten Menschen die dabei völlig leer ausgehen.

        https://mediathekviewweb.de/#query=Der%20Staat%20bin%20ich%20-%20Absolutismus%20und%20Merkantilismus&everywhere=true&future=false

        1. Avatar von kamome
          kamome

          Der Bergriff Souveränität entstammt jedoch eindeutig aus der Saatslehre und deshalb

          Nicht gerade deshalb – denn heute (und schon lange) wird der Begriff auch in ganz anderem Zusammenhang verwendet – ich bezweifle sogar, dass er „aus der Staatslehre“ stammt/es ihn also vorher nicht gegeben habe.

          1. Avatar von beccon
            beccon

            https://de.wikipedia.org/wiki/Souver%C3%A4n

            von mittellateinischsuperanus ‚darüber befindlich‘, ‚überlegen‘

            Damit sind wir klüger 🙂

          2. Avatar von kamome
            kamome

            Um klüger zu werden, taugen vielleicht eher diese hier:
            https://www.dwds.de/wb/Souver%C3%A4nit%C3%A4t
            https://woerterbuchnetz.de/

      2. Avatar von Erik Wischerhoff
        Erik Wischerhoff

        Es tut mit leid, dass ich die als Zustandsbeschreibung gemeinten Passagen in Ihrem Kommentar als Ihre Meinung mißdeutet habe. Dafür bitte ich um Entschuldigung.

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