GNOME 3.38 steht vor der Tür

Neue Welcome-Seite von GNOME 3.38

Fast genau ein halbes Jahr ist seit der Veröffentlichung von GNOME 3.36 vergangen. Heute in einer Woche, am 16. September erscheint der Nachfolger GNOME 3.38. Im Blog von GNOME erläutert ein aktueller Eintrag, welche neuen Funktionen es in die kommende GNOME-Version geschafft haben.

Anpassbares App-Grid

Der Entwicklungsprozess bei GNOME 3.38 war auf Verbesserungen bei der GNOME Shell und dem GNOME-Fenstermanager Mutter fokussiert. Von den neuen Funktionen springt eine hervor, da sie dem Anwender die lang erwünschte Möglichkeit bietet, das App-Grid, also das Anwendungsraster anzupassen. Das brauchte eine beträchtliche Anzahl von Verbesserungen unter der Haube und weitere Änderungen, um sie zu unterstützen.

Die Anzahl der Zeilen und Spalten im App-Grid wird durch einen überarbeiteten Algorithmus jetzt auf der Grundlage des Seitenverhältnisses des Monitors und des verfügbaren Platzes definiert, und die Symbole selbst wachsen und schrumpfen entsprechend.

Die Anzahl der Symbole pro Seite ist auf 24 pro Seite festgelegt. Das liegt daran, dass eine Änderung der Anzahl der Symbole pro Seite möglicherweise dazu führen würde, dass die Anpassungen, die am App-Grid vorgenommen wurden, verloren gehen.

Kalender mit besserer Übersicht

Auch die visuellen Verbesserungen im Kalendermenü sind für den Nutzer direkt sichtbar. Kalenderereignisse werden jetzt unterhalb des eigentlichen Kalenders angezeigt, und die einzelnen Abschnitte werden visuell stärker hervorgehoben. auch hier sind weitere Verbesserungen geplant.

Getrennte Refresh-Rates

Zu den eher weniger sichtbaren aber umso wichtigeren Änderungen bei GNOME 3.38 zählt die Möglichkeit, dass in Multi-Monitor-Umgebungen die einzelnen Monitore die Bilder je nach ihrer Frequenz erneuern. Bisher musste ein Monitor mit 144 Hz bei der Synchronisation auf einen mit 60 Hz warten.

Dazu musste Clutter, die mit Wayland von einer Bibliothek zur Erstellung grafischer Benutzeroberflächen zum Compositor gewandelte Anwendung lernen, Monitore in separaten ClutterFrameClocks darzustellen. Einen detaillierten Überblick über die notwendigen Änderungen vermittelt ein Eintrag im Entwickler-Blog.

Compositor umgangen

Ebenfalls um den Compositor dreht sich die nächste Änderung, die es Anwendungen im Fullscreen erlaubt, den in dem Fall überflüssigen Compositor zu umgehen und den Inhalt direkt auf dem Bildschirm auszugeben. Die Ergebnisse variieren von Hardware zu Hardware, aber im Prinzip sollte dies die CPU- und GPU-Nutzung reduzieren und folglich die Leistung verbessern.

Screencasts aufgewertet

In diesem Zusammenhang bietet GNOME 3.38 weitere Verbesserungen bei Screencasts unter Wayland, denn Screencasting funktioniert jetzt auch dann korrekt, wenn eine Anwendung den Compositor umgeht. In diesem Fall kopiert Mutter den Inhalt der Anwendung direkt in den Screencast-Stream.

Zuguterletzt wurde der Dienst zur elterlichen Kontrolle um GNOME Shell, Settings und weitere Komponenten erweitert, um mit GNOME eine differenziertere Kontrolle zu ermöglichen.

Kommentare

18 Antworten zu „GNOME 3.38 steht vor der Tür“

  1. Avatar von frank-peter wittge
    frank-peter wittge

    Ich werde trotzdem beim besseren KDE Plasma bleiben, so wie die meisten hier.

    1. Avatar von 0byte
      0byte

      ich nicht 🙂

  2. Avatar von TuxLinux
    TuxLinux

    Ich freue mich schon auf Gnome 3.38, dann lässt es Siduction Debian mal wieder richtig Rollen. 🙂

  3. Avatar von TimBurton
    TimBurton

    Gnome kann standard nicht mal Fenster minimieren ohne das man das mit dem Terminal korrigiert. Diverse Extentions sind von Nöten um es brauchbar zu machen. Aber jeder wie er meint.

  4. Avatar von wurzel99
    wurzel99

    ‚Früher‘ war ich Windows-Nutzer auf dem Desktop und haben nebenher ein paar Linux-Server administriert (Konsole)

    Dann bin ich auf Linux-desktop umgstiegen und haben KDE/Plasma genutzt,.

    Mehrfach habe ich bei der Installation irgendwelcher Linux-Distris Gnome angetestet. Ich kam damit in keiner Weise zurecht – irgendein intuitiver Arbeitsablauf kam nie zu Stande.
    Auch später konnte ich mich mit der Benutzerführung irgendwelche Gnome-Apps nie anfreunden.

    Vielleicht war ich von KDE/Plasma verdorben.

    Kann irgendjemand mal probieren, mir zu erklären, was die Vorteile von gnome sein sollen? – bzw der Leitgedanke, nach dem dieser Desktop funktioniert und der mir einen Zugang ermöglicht?

    1. Avatar von 0byte
      0byte

      Gnome 3, man liebt es oder man hasst es. Ich komme damit auch nicht klar. Mir kommt es so vor, als ob es für Touchscreens optimiert wurde.

    2. Avatar von jedermann
      jedermann

      ich möchte mal eine OT-Frage dazwischen schieben
      Ein Voting-System ist eine feine Sache.
      Wenn hier sehe, dass der Beitrag von Wurzel99 ein ‚Daumen runter‘ bekommen hat frage ich mich allerdings: wieso

      Was ist an einer völlig sachliche Frage dran, dass man es runtervotet?

      1. Avatar von Ferdinand

        Das wird sich vermutlich nicht ergründen lassen. Dem kann man nur mit der eigenen Meinungsäußerung per Vote entgegenwirken.

        1. Avatar von jedermann
          jedermann

          völlig klar … es war eigentlich auch nur eine Aufforderung zum Nachdenken an solche Linux-Wutbürger

          1. Avatar von TimBurton
            TimBurton

            Wenn ich eins in der Linux Welt gelernt habe, das es Glaubenskriege gibt, Menschen die sich wie Hooligans treffen um sich zu bekämpfen aus primitivsten Gründen.

          2. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Bei Hooligans hat es bei mir auch sehr lange gedauert bis ich hoffentlich ein klein wenig verstaden habe was Menschen daran finden könnten sich gegenseitig zu verprügeln.
            Vielleicht geht es dabei aber auch nur um Dinge die jeder Mensch braucht.
            Gemeinschaft, Identität, sich und sein gegenüber unmittelbar spüren.

            Es ist immer leicht andere nicht zu verstehen und pauschal zu verurteilen.

          3. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Glaubens?kriege? der Linux(user)Welt:
            Bein Desktop gibt es eine hohe Identifikation der user. Das ist auch verständlich, denn die Benutzerschnittstelle ist das, was man bei einem Betriebssystem unmittelbar erlebt. Ein Desktop möchte man automatisch und im Halbschlaf nutzen können. Und nichts bringt die User mehr auf die Palme als die Änderung eines kleinen Buttons auf dem Desktop. Es ist doch klar, dass der Gesprächsbedarf bei diesen Dingen dann immer sehr hoch ist.

      2. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        >Was ist an einer völlig sachliche Frage dran, dass man es runtervotet?
        Einige Leute können um fünf Ecken denken und unterstellen dann gelegentlich auch mal einer völlig sachlich gestellten Frage Sarkasmus.
        Vielleicht will der Daumen runter auch nur sagen: „Gnome ist klasse, aber ich kann/mag es dir nicht erklären.“

    3. Avatar von sumpfsuppe

      Mir geht’s ganz ähnlich: Was PC-Nutzung angeht, wurde ich durch Windows 95 sozialisiert und dementsprechend fühle ich mich in einem Default-Plasma schon sehr wohl (nur das Gruppieren von Fenstern in der Fensterleiste deaktiviere ich nach Installation sofort).

      Gnome verfolgt aber einen Desktop-Ansatz, der sich von 90er-Jahre-Betriebssystemen weit entfernt: insbesondere finde ich cool, dass das Konzept der Aktivitäten sehr im Mittelpunkt steht. Bei Plasma wirkt das Aktivitäten-Feature dagegen nur wie nachträglich rangeflanscht.

      Worum ich die Gnome-User auch beneide, ist die gute Integration von Online-Konten im Desktop. Klar, Plasma kann auch Kontakte, Termine und Mails in Widgets aufgreifen. Das setzt aber das Benutzen von KMail & Co. voraus und visuell gelungen ist das auch nicht wirklich.

      Mein Eindruck ist, dass vielen Gnome-Einsteigern einfach die gute alte Leiste fehlt, in der sich alle Fenster und kompaktes Programm-Menü wiederfinden.

      1. Avatar von FenRiR
        FenRiR

        Und dieses Leistenproblem lässt sich mit „Dash to Panel“ absolut perfekt lösen, hier kannst du dir eine Taskleiste erstellen die den umfang von Plasma und Win10 problemlos topt.

    4. Avatar von anonym
      anonym

      KDE habe ich immer als unübersichtlich (speziell die Einstellungen) und/oder häßlich (Dolphin) wahrgenommen. Ob die grundsätzliche Bedienung Windows ähnelt, ist mir egal, auch wenn ich ursprünglich auch Windows-Nutzer war. Der Leitgedanke hinter GNOME3 ist mir manchmal aber auch nicht ganz klar und darum habe ich Dash-to-Dock und den Minimieren-Button nachgerüstet.
      Ansonsten gefällt mir das Design und nach den erwähnten Änderungen habe ich dann einen Desktop, der mir optisch gefällt, alle benötigten Features bietet und zumindest gefühlt auch deutlich übersichtlicher ist.

    5. Avatar von martin
      martin

      Ich nutze seit knapp 21 Jahren Linux, angefangen bei Suse Linux Professional 7.0 auf einem alten gebrauchten IBM Mobile 700(m?), bin mir da nicht mehr so ganz sicher. Das war mit KDE 1.1.2 ausgeliefert worden und lief auf dem Laptop. Ich habe mich damals in das System relativ leicht einarbeiten können, da ich aus der Vergangenheit bereits Erfahrung mit DOS und diversen Windows Systemen.
      Bis 2011 war openSuse sowohl auf PC, wie auch Notebook mit KDE installiert. Dann kam ein neuer PC und ich musste gezwungenermassen auf Ubuntu 11.10 umsteigen. Damals kam ich zum ersten Mal mit Unity in Berührung, welches zwar nicht exakt Gnome 3 ist, aber diesem ähnlicher als KDE.
      Mit der nächsten Suse kam dann mein Umstieg auf Gnome 3, aus mehreren Gründen.
      Jahrelang war ich begeistert von der Entwicklung von KDE bis hin zu 3er Version, ab KDE 4 kam dann der erste richtige Knick. KDE 3 hatte Kaffeine, einen guten Dateimanager und etliche Funktionen die ich bei der 4er vermisst habe. KDE 4 kam plötzlich mit 2 installierten Dateimanagern, Konqueror und Dolphin; der Dragonplayer ersetzte Kaffeine, funktionierte aber nicht und hing sich dauernd auf und KMail hatte auf Probleme. Und wie sieht es heute aus? Kmail muss ich 2x öffnen, damit ich die emails angezeigt bekommen, beim ersten öffnen sind alle Verzeichnisse leer, auch die alten emails sind weg, beim 2. öffnen sind die alten dann sofort da und die neuen werden geladen. Seit 5 Jahren erlebe ich diesen Fehler auf meinem alten PC mit Suse und KDE.
      Vor ein paar Jahren habe ich meine alten Uni Unterlagen einscannen wollen, mit KDE´s scanlite funktionierte der alte Scanner nicht, Gnome´s Scan Programm funktioniert tadellos.
      Und der wichtigste Punkt (für mich) war ein 7 Jahre in KDE enthaltener Fehler, der das Abmelden von externen Festplatten, bzw. usb Sticks problematisch machte. Es war den Entwicklern jahrelang bekannt und wurde erst vor knapp 2 Jahren behoben. Gnome hat ein leicht funktionierendes Formatierungstool das Platten „sauber“ Abmelden kann. Dafür wurden immer wieder neue Projekte aus dem Boden gestampft, die nach wenigen Monaten wieder eingestellt wurden, aber jahrelang durchgeschleppt wurden, auch Gnome 3 hat sowas. Der Dragonplayer ist für mich so ein Beispiel das jahrelang kaputt durch die Systeme mitgeschliffen wurde, ohne sich in seiner Nutzbarkeit zu verbessern.
      Für KDE 5 gibt es ein Backup Tool das sich (wenn installiert) in den Systemeinstellungen wiederfindet, warum läuft das irgendwie total inoffiziell, denn kein OS ausser Arch hat es in den Repositories drin, bei Kubuntu kann man es über ppa´s installieren. Und die einzigen die es mal dabei hatten, war eine auf Arch aufbauende Distro die nur mit KDE Programmen daher kam, (gibt es vielleicht gar nicht mehr?).

      Und im direkten Vergleich zu Gnome 3, kann ich aus meiner persönlichen Sicht nur sagen, das sich Gnome sichtbar verbessert, während ich das von KDE weniger behaupten kann. Ich weiss das werden mir gleich viele Übel nehmen.
      Es wird immer wieder kritisiert, das es kein „Fenster minimieren“ gibt. In Gnome vermisse ich diese Funktion nicht und bin den Entwicklern tatsächlich dankbar das das da nicht standardmässig drin ist, aber über addons aktiviert werden kann.

      Trotzdem nutze ich auf einem alten PC immer noch KDE, aber nicht mehr hauptsächlich.

      ABER wenn es ein KDE-Programm gibt, für das es kein besseres in den verschiedenen GUI´s gibt, dann ist das der Dolphin. Das Programm hat sich wirklich gemacht. Aber ein Programm reicht für mich nicht aus, KDE wieder als Standardoberfläche zu nutzen.

      Gnome hat auch seine Schwächen, genauso wie KDE seine Stärken hat und ein guter Freund von mir nutzt KDE und will von Gnome nix wissen. Aber auch er hat wichtige KDE ‚Programme direkt durch alternativen ersetzt.

      Für mich zählt das Gesamtpaket und da hat für mich Gnome die Nase vorne. Und ich rüste auch ein paar Fertigkeiten mit addons nach, aber dann funktioniert es auch einfach.

      Meinen aktuellen PC habe ich jetzt seit 8 Jahren auf Suse mit Gnome laufen, seit der Version 42.1 upgrade ich nur noch einmal im Jahr das System und ich habe seit 5 Jahren keine Probleme damit. Programme sind aktuell und es läuft.

      Wenn im nächsten Jahr ein neuer PC fällig wird, werde ich dort auf der neuen Hardware Fedora installieren, ich werde mich dann aber im Vorfeld erkundigen welche Hardware vom Kernel unterstützt wird.

      Vielleicht kommen die Entwickler von KDE irgendwann mit KDE/Plasma 6 heraus und das wird dann völlig überraschend ein grosser Wurf. Ich würde mich freuen und dann vielleicht wieder wechseln.

      Bis dahin allerdings…

      1. Avatar von Ferdinand

        Ich nutze KDE Software durchgehend seit SUSE Linux 5.3, wenn ich recht erinnere (grüne Box für ~ 40 DM) mit dem ersten stabilen Release von KDE. Ich bin dann aber schnell bei Knoppix und dann in gerade Linie bei Kanotix – sidux – siduction gelandet, alles mit KDE. Ich kenne auch alle anderen Desktops, da ich beruflich ständig teste, aber ich komme von KDE nicht weg. Dolphin ist für mich klar der beste Dateimanager auch über Linux hinaus. KMail hab ich ganz schnell eingemottet, Amarok war lange mein Audio-Goto. Video hab ich nie mit KDE geschaut, anfangs mal TV mit Kaffeine, aber überzeugend war das nie. Generell nutze ich schon überwiegend Qt-Anwendungen, einfach weil ich sie gut finde. Gegen GTK-Anwendungen habe ich nichts, aber an GNOME komme ich nicht ran. Das Konzept ist nichts für mich. Ich habe mir über die Jahre einen Workflow mit Konsole und grafischen Apps angewöhnt, der wohl auf GNOME nicht übertragbar ist.

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