Gezwitscher von gestern? Alte Tweets automatisch löschen mit semiphemeral

Es gibt viele Gründe, soziale Netzwerke wie Twitter nicht zu nutzen. Und dennoch haben neben »Trolls« auch viele Journalisten und Entwickler eine Schwäche für genau diese Plattform. Neben dem Lesen von Beiträgen verfasst man gelegentlich doch die ein oder andere Nachricht. So finden sich nach einigen Jahren der Nutzung in den meisten Profilen Altlasten. Tweets, die mal als »Witz« in die Welt gesetzt wurden, eine längst geänderte Meinung enthalten oder aber, nun, qualitativ mangelhaft sind.

Leichen in der Chronik

Diese Tweets haben gar das Potential Karrieren zu beenden. Wer selbst die ein oder andere Leiche in seiner Chronik hat, kann, wenn er nicht gleich sein ganzes Profil löschen möchte, mithilfe von Tools alte Tweets, Retweets und Likes löschen lassen. Wer keinem der suspekt klingenden Online-Anbieter Zugriff auf das eigene Twitterkonto gewähren möchte, kann zu dem Tool »Semiphemeral« greifen. Es steht unter MIT-Lizenz.

Installation und Konfiguration

Das Python-Programm wird mit dem Befehl pip3 install semiphemeral installiert. Die Konfiguration startet man mit dem Befehl semiphemeral configure, so wird ein lokaler Webserver gestartet, der unter http://127.0.0.1:8080/ erreichbar ist. Um, wie es für das Programm notwendig ist, auf die API von Twitter zuzugreifen, muss man allerdings im Developer-Portal eine neue Twitter-App erstellen. »API key«, »API secret«, »Access token key« und »Access token secret« werden neben dem Benutzernamen dann in den lokalen Webserver eingetragen.

Unter diesen Feldern befinden sich auch schon die Möglichkeiten, nach denen Regeln und Ausnahmen zum Löschen, Ent-Retweeten und Ent-Liken von Tweets eingestellt werden. Das beginnt beim Alter des Tweets und geht bis hin zu dem »Erfolg«. Nach dem Speichern der Einstellungen werden die nach den Regeln zu löschenden Tweets mit dem Befehl semiphemeral fetch gesammelt.

Auch automatisiert

Bevor man diese dann auch wirklich löscht, kann man noch mal auf die Weboberfläche wechseln und sich diese mit einem Klick oben links auf »tweets« anzeigen lassen. Will man keine weiteren Ausnahmen festlegen, werden sie mit semiphemeral delete gelöscht. Wer will, kann sich das natürlich auch automatisieren, beispielsweise mit einem Cronjob, sodass regelmäßig die Historie bereinigt wird.

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