FSF wählt Nachfolger von Richard Stallman

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Die Free Software Foundation (FSF) hat mit Geoffrey Knauth einen neuen Präsidenten gewählt. Knauth ist Professor für Informatik in Pennsylvania und sitzt seit 1997 im Vorstand der FSF. Das geht aus einer Verlautbarung auf der Webseite der Stiftung hervor. Richard Stallman musste im September letzten Jahres wegen umstrittener Äußerungen als Präsident der von ihm gegründeten FSF zurücktreten.

Vorstand erweitert

Die französische Freie-Software-Promotorin Odile Bénassy wurde neu in den Vorstand berufen. Sie ist das erste europäische Mitglied im Vorstand und sagte bei der Annahme der Wahl: »Ich bin glücklich und stolz, die Einladung der FSF anzunehmen, dem Vorstand anzugehören. Ich möchte dazu beitragen, die Prinzipien freier Software und die sie umgebenden philosophischen Werte festzuhalten. Freie Software zählt zu dem, was die Welt heutzutage dringend braucht«

Wichtige Vielfalt an Hintergründen

Knauth ging in seinem Statement auf die vielfältigen Hintergründe der Mitglieder und deren Schutz ein:

Der Vorstand der FSF wählte mich in diesem Moment als dienende Führungspersönlichkeit, um der Gemeinschaft zu helfen, sich auf unser gemeinsames Engagement für den Schutz und die Entwicklung von Software zu konzentrieren, die unsere Freiheiten respektiert. Es ist auch wichtig, die vielfältigen Mitglieder der Gemeinschaft zu schützen und zu fördern. Es ist unsere Vielfalt an Hintergründen und Meinungen, die uns Kreativität, Perspektive, intellektuelle Stärke und Strenge verleiht.

Das Ende der Ära RMS

Richard Stallman, einst eine Galionsfigur der Free Software Bewegung, musste aufgrund von Äußerungen im Zusammenhang mit der Affäre um den Multimillionär Jeffrey Epstein als Präsident der FSF zurücktreten. Epstein war ein verurteilter Sexualstraftäter, der über Jahre einen Prostitutionsring geleitet und seinen reichen Freunden zum Teil minderjährige Frauen zugeführt haben soll. Epstein hatte unter anderem auch das MIT finanziell unterstützt.

Stallman verurteilte zwar die Taten von Epstein, versuchte aber den inzwischen verstorbenen MIT-Professor und KI-Pionier Marvin Minsky in Schutz zu nehmen. Der wurde beschuldigt, Sex mit einer 17-jährigen Frau gehabt zu haben, die ihm von Epstein zugeführt wurde. Bewiesen ist das allerdings nicht.

Nicht mehr haltbar

Stallman hatte sich bereits über viele Jahre hinweg auf seiner persönlichen Webseite für die Legalisierung von einvernehmlicher Pädophilie ausgesprochen. Sein Eintreten für seinen langjährigen Freund Marvin Minsky brachte viele kontroverse Äußerungen wieder ans Licht, sodass der wachsende Druck der Community ihn schließlich zum Rücktritt zwang.

Kommentare

5 Antworten zu „FSF wählt Nachfolger von Richard Stallman“

  1. Avatar von tux.

    „Bewiesen ist das nicht, daher bitte keine Vorverurteilung“ und andere Sätze, die im bescheuertsten menschlichen Miteinander aller Zeiten einen Rücktritt erzwingen. Die haben sie doch nicht alle.

  2. Avatar von 0byte
    0byte

    Das ist alles nur zum 🤮 was da zu dem Thema alles aufgedeckt wird.

  3. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Ob es einen Nachfolger von Richard Stallman geben kann?
    Nicht so ganz. Dafür ist Sallman zu einmalig und viel zu unverbesserlich selbst in seinen Irrtümern. Man hat gut daran getan, einen zeitlichen Absand zu waren, bevor man den neuen Vorstand vorstellt. Ich hoffe der neue Vorstand ist etwas aufgeschlossener gegenüber Freibier. Da fand ich RS Haltung immer etwas starr und verkniffen. 🙂

    1. Avatar von kamome
      kamome

      RMS hat doch nichts gegen Freibier (oder?) – solange das Rezept frei zugänglich ist!

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Es gibt inzwischen auch freie Bier-Lizenzen.
        Das meine ich aber nicht. RMS hat den Unterschied zwischen den vier Freiheiten und Freibier immer sehr betont. Schade eigentlich.
        Um die Prinzipien der freien Software wieder etwas mehr mit der Kultur des Freibiers zu versöhnen ist nun die FreeAsFreeBeer-Lizenz entstanden:

        Do not buy a free beer
        Do not sell a free beer
        Have fun.

        Sie beinhaltet alle Prinzipien und Freiheiten der GLP hat aber den grossen Vorteil, sehr viel kürzer zu sein und auch mehr Spaß zu machen 🙂

        Software, die unter der FreeAsFreeBeer-Lizenz zugelassen ist, darf weder gekauft noch verkauft werden noch darf sie jemanden vorenthalten werden. Auch ist jeder frei damit zu tun und zu lassen was er/sie mag.

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