Firefox: Übersetzungen ohne Cloud

Wie im Blog von Sören Hentzschel zu lesen ist, macht das von der Europäischen Union mit drei Millionen Euro geförderte Bergamot-Projekt Fortschritte. Dabei geht es um maschinelle Übersetzungen im Browser, die nicht auf die Anbindung an eine Cloud angewiesen sind.

Übersetzen auf der eigenen Hardware

Wer Worte, Sätze oder Texte von Übersetzungs-Engines wie beispielsweise Google Translator übersetzen lässt, muss damit rechnen, dass versucht wird, daraus Kapital zu schlagen. Hier soll das auf drei Jahre angelegte Bergamot-Projekt Alternativen entwickeln, die clientseitig funktionieren und somit die Privatsphäre achten. Im Rahmen des Projekts, das seit Januar 2019 läuft, arbeitet ein Konsortium, das von der Universität Edinburgh mit den Partnern Charles University in Prag, der Universität Sheffield, der Universität Tartu in Estland und Mozilla koordiniert wird, an dieser Aufgabe.

Von der EU gefördert

Die Gelder kommen von Horizont 2020, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Die Universitäten bringen verschiedene Software-Bausteine in das Projekt ein. Aus Edinburgh stammt Marian, eine schnelle neuronale maschinelle Übersetzung in C ++, aus Prag wird Neural Monkey beigesteuert, ein Open-Source-Tool für sequentielles Lernen. Die Universität von Sheffield bietet mit Quest eine mehrstufige Vorhersage der Übersetzungsqualität.

Bisherige Ergebnisse

Mozilla steuert mit STT Deep Speech und TTS Deep Learning zwei Komponenten bei, die aus Mozillas Sprachforschung stammen. Zudem tragen die Mozilla-Entwickler zum Entwurf der Anwenderschnittstelle im Browser Firefox bei. Die bisher veröffentlichten Papiere sind auf der Projekt-Webseite einsehbar. Eine Anleitung, wie das Übersetzungsmodell bereits jetzt getestet werden kann, findet sich im Netz. Im Dezember gab es auf Twitter einen ersten Blick auf die Fortschritte.

https://twitter.com/BergamotProject/status/1336436690404052992?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1336436690404052992%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.soeren-hentzschel.at%2Ffirefox%2Fbergamot-firefox-erweiterung-vorschau%2F

Kommentare

6 Antworten zu „Firefox: Übersetzungen ohne Cloud“

  1. Avatar von EinLeser
    EinLeser

    Na toll. Das Ergebnis liest sich dann wie ein beliebiger IT-Artikel in der Wikipedia: Englischer Satzbau und Schachtelsätze garniert mit Behördensprech (hierfür, indem, sicherstellen usw.) und vom Duden als schwerfällig bezeichnete welcher, welche, welches statt der, die, das.

  2. Avatar von nolox
    nolox

    Noch schöner wäre es natürlich, wenn es nicht nur in/mit Firefox funktioniert, sondern auch an anderen Stellen (z.B. Android, libreoffice) genutzt werden könnte.

  3. Avatar von Bigsby
    Bigsby

    Hört sich so an, als ob das Projekt Hand und Fuß hätte. Sehr begrüßenswert.

  4. Avatar von Atalanttore
    Atalanttore

    Das Blog von Sören Hentzschel würde ich nicht als Quelle verwenden, weil dort ausschließlich positiv über Mozilla und seine Software berichtet wird.

    Beispielsweise werden kritische Kommentare über Mozilla, Firefox, Thunderbird & Co. in seinem Blog gar nicht erst freigeschaltet. Die stetig abnehmenden Benutzerzahlen von Firefox belegen auch, dass bei Firefox nicht alles so toll.

    1. Avatar von EinLeser
      EinLeser

      Hä? Firefox ist derjenige Browser, welcher derzeit bei den Leuten die größte Beliebtheit genießt. Hab einen Blick auf die seit Sommer letzten Jahres durchgehend anhaltenden Begeisterungsstürme der Android-Nutzer*innen.

      1. Avatar von Atalanttore
        Atalanttore

        Viel mehr Ironie in einem Beitrag wäre jetzt aber nicht mehr gegangen.

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