Firefox. Eine Abrechnung

Mozilla Firefox – Ein Sanierunsfall? Photo by luigi bisaccia on Unsplash

Es ist mal wieder soweit: Mozilla hat einen neuen Dienst herausgebracht, der spannend klingt und einen echten Mehrwert bietet: Firefox Relay erstellt zufällige E-Mail-Aliase, die man für Online-Dienste verwenden kann. Trotzdem landen alle E-Mails in dem Postfach des Nutzers, wird allerdings ein Dienst gehackt oder verbreitet Spam kann man die Adresse schnell deaktivieren.

Klingt doch spannend, oder? Trotzdem werde ich den Dienst nicht nur nicht nutzen, sondern es stößt in mir etwas auf, was mich dazu verleitet, einen Kommentar zu verfassen.

Das Unternehmen hinter Firefox

Hinter dem Firefox steht Mozilla. Die Mozilla Foundation ist eine Non-Profit-Organisation mit einer Selbstbeschreibung als „gemeinnützige Organisation, gewidmet der Wahrung der Wahlmöglichkeiten und der Innovation im Internet“. Die Foundation besitzt eine Tochterfirma, die Mozilla Corporation. Diese ist für Projekte wie den Firefox zuständig. Der Umsatz liegt bei 450 Millionen US-Dollar, 700 Mitarbeiter sind angestellt, jüngst wurden recht umfangreich Stellen abgebaut. Viele Kritikpunkte wurden bereits auf diesem Blog vorgestellt.

Wenn ich heute von neuen Diensten lese, werde ich etwas emotional. Der Firefox war damals mein erster Kontakt mit freier Software. Und er war wahrlich ein Segen im Vergleich zum Internet Explorer. Firefox war nicht nur der Inbegriff von technischer Innovation, sondern auch von Datenschutz und setzte sich vollkommen zurecht an die Spitze der Internetbrowser, was sich mit Suchmachschinenvoreinstellungen gut monetarisieren ließ. Und auch immer noch gut lässt. Wenngleich heutzutage Google freiwillig so viel Geld gibt, um einer Zerschlagung oder Monopolverfahren zu entkommen. So landet man in der desaströsen Position, nicht nur abhängig von seinem Konkurrenten zu sein, sondern auch technisch mehr und mehr und im Marketing vollständig ins Hintertreffen zu geraten. So drängt sich immer, wenn man von neuen Mozilla-Projekten liest, die Frage auf, ob Mozilla nicht das Kerngeschäft sträflich vernachlässigt.

Die Marke Firefox nimmt Schaden

Doch damit nicht genug. Die Marke Firefox, eben doch noch positiv besetzt, wird mehr und mehr ausgehöhlt. Auch durch diese Projekte, die primär gar nichts mit Firefox als solches zu tun haben. Der gemeine Nutzer mag Firefox als seriöse Marke kennen (oder gekannt haben?), weiß aber mit Firefox Relay, Firefox Send, Firefox Lockwise und Konsorten nichts anzufangen. Und damit nicht genug: Letztlich schaden solche Dienste der Marke, wenn sie Ressourcen aus dem Kerngeschäft ziehen, anderer Qualität sind oder letztlich schnell wieder eingestampft werden.

Denn das passiert nur allzu schnell und zu oft. Ehemalige Nutzer von Mozilla Prism, Chromeless, Persona, Firefox Note oder Firefox OS kennen es allzu gut. Mitunter groß angekündigt, verschwanden all diese Dienste schnell wieder in der Versenkung. Und jedes Mal ging ein wenig vom Mythos des Firefox verloren. Früher hießen die Dienste noch Mozilla, mittlerweile gleich Firefox, egal wie wenig sie mit dem Browser zu tun haben. Wie sie wohl dann heißen, wenn der Name Firefox nicht mehr wert ist?

Und was folgt als Nächstes? Wird Mozilla VPN eingestampft, bevor oder nachdem der Dienst in Deutschland startet? Was wird aus Pocket? Oder dem eingangs erwähnten Firefox Relay? Wie lange bleibt man auf dem scheinbar aussichtslosen Markt der mobilen Endgeräte? Rust als Programmiersprache mit großer Zukunft hat sich schon ganz freiwillig in eine unabhängige Foundation ausgegliedert.

Muss es mit dem Firefox und Mozilla ein böses Ende nehmen?

Nein, denn eigentlich ist die Struktur gar nicht schlecht. Ein umsatzstarkes Unternehmen, welches Firefox entwickelt und Profite erwirtschaftet, auch wenn die von Google kommen, ist nicht schlecht. Allerdings muss es sich auch wie ein gewinnorientiertes Unternehmen verhalten. Und nicht nur Laien würden zu einer Konzentration auf das Kerngeschäft raten. Und zu einer Verschlankung des administrativen Bereichs. Möglicherweise würde man Firefox auch für die Businesswelt fit machen und könnte dort Geld sammeln.

Gewinne sollten dann an die Foundation abgeführt werden, die auch auf politischer Ebene aktiv werden muss. Die Sicherung eines freien Internets für die Menschen statt der Unternehmen muss Priorität der Stiftung haben, die zu einer starken Stimme werden kann. Neben dem Geld aus der Corporation sollte auch um öffentliche Gelder geworben werden. Sei es vom Nutzer, sei es vom Steuerzahler. Und dann sollten Projekte freier Software wirkungsvoll unterstützt werden. Nicht nur mit Geld, sondern auch Know-how. Die Möglichkeiten des Internets sind riesig. Solange es frei bleibt. Dazu braucht es eine starke Stiftung und einen guten Browser.

Kommentare

38 Antworten zu „Firefox. Eine Abrechnung“

  1. Avatar von Stefan

    Ein starkes Statement! Es wäre der Welt zu wünschen und dem Netz zu wünschen, dass die Mozilla Foundation den von Dir gezeichneten Weg geht und die Alphabet Inc gezwungen wird die Browser-Aktivitäten abzugeben. Am besten ebenfalls an eine gemeinnützige Stiftung aber nicht Mozilla.

  2. Avatar von Cyber

    Sehr guter Artikel. Wäre sehr schade, wenn Firefox als Browser aufgegeben wird, nur weil auf andere Dinge fokussiert wurde.

  3. Avatar von tux.

    Firefox ist seit Version 57, als es aufgehört hat, mehr sein zu wollen als ein Chromeabklatsch, mehr als bloß tot. Mozilla hat seine Hackerethik gegen Social Justice und Mehrheitsgeschmack eingetauscht und hat damit jeden Reiz verloren. Ich habe Firefox nach zwanzig Jahren Netscape/Mozilla den Rücken gekehrt und nichts von Wert ist verloren gegangen.

  4. Avatar von Elias

    Seit der Firefox für eine Handvoll Geld vom Burdaverlag mit diesem unseligen Cliqz-Trojaner zu einer Distributionsplattform für Mal- und Spyware umgebaut wurde, benutze ich keine Software der Mozilla-Foundation mehr… bis auf den leider noch unentbehrlichen Thunderbird. Ein Webbrowser von Mozilla kommt überhaupt nicht in Frage.

    Wer damals nicht die Flucht ergriffen hat, wird vermutlich durch nichts mehr erreicht.

    1. Avatar von Stefan

      Ein interressantes Thema, hierbei geht es um Web Indexing oder? Ich muss ehrlich sagen, dass ich durch Deine Links zwar etwas gelernt aber dennoch das eigentliche Problems noch nicht verstanden habe. Interessant, dass der deutsche Wikipedia Beitrag auf dem Stand von vor 3 Jahren ist und sehr knapp ausfällt: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Web-Index
      Nach der Darstellung des PR Mitarbeiters von Cliqz im heise.de Forum klingt das ja weniger dranatisch, wenn ich dann von Mausbewegungen lese, werde ich doch nachdenklich. Hast Du dich mit der Technik näher auseinandergesetzt, kannst Du näher beschreiben, wo das Problem liegt? Danke!

      1. Avatar von Elias

        Zuallererst liegt das Problem darin, dass Menschen mit ihrem Download/Update nicht nur ein zusätzliches Addon bekommen haben, sondern dass dieses auch noch aktiviert wurde, um die Suche zu übernehmen und sie über Cliqz zu leiten – dass das von naiven Anwendern nicht bemerkt wird, ist dabei Vorsatz. Das allein reicht für die Wertung als Trojaner. Das ist von seinem Charakter her nicht anders als jeder anderer Trojaner, etwa, wenn mit einem Medienplayer eine versteckte Zusatzfunktion kommt, die mal eben den Inhalt der Festplatte an eine dritte Stelle übermittelt.

        Dass dieser als Addon-Spam von der Mozilla-Foundation (und nicht mehr wie gewohnt mit einem Download von chip punkt de) mit dem Firefox verteilte Trojaner dann auch weitgehendes Tracking macht, habe ich vor allem aus Drittquellen, die mir auf diesen Kontext sehr glaubwürdig klangen. Eigene Analysen habe ich nicht durchgeführt. Es wurde von der (offen auftretenden) PR-Abteilung Burdas im Heise-Forum allerdings auch nicht richtiggestellt oder abgestritten, so dass es niemals im Zweifel stand. Es wirkt überdem auch plausibel, dass eine Unternehmung mit dem Geschäftsmodell der Reklameplatzvermaktung weitgehendes Interesse an Trackingdaten hat, um die Menschen noch besser manipulieren, verdaten und bestupsen zu können. Und es stand nicht im Zweifel, dass die Mozilla Foundation diese extrem miese Nummer für eine Handvoll Geld mitgemacht hat – die haben sogar noch mit ihrem schmutzigen Händchen gewunken und das als »Feature« angepriesen.

        Als Bloggender im Rechtsraum der Bundesrepublik Deutschland mit ihrem umfänglichen »Rechtsschutz für beleidigte Leberwürste« hätte ich wohl auch schon die Rechtsabteilung von Burda kennengelernt, wenn es nicht stimmte. Die lernt man oft schon bei Ungenauigkeiten im Ausdruck kennen, auch wenn es inhaltlich gar nicht richtig falsch ist. Aber wem sage ich das… 😉

        Das war für mich der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Seitdem läuft bei mir Pale Moon als Standardbrowser, und ich vermisse nach dem kurzen Umstellungsschmerz nichts. Ein Webbrowser der Mozilla Foundation kommt für mich nicht mehr infrage (auch nicht in Form des Tor-Browsers). Die haben jedes Vertrauen verspielt. 💀

        Schade ist es nur um einen einst guten Webbrowser, der für viele Menschen die Neunziger-Jahre-Hölle der Microsoft-Zwangsbrowser beendet hat. (Ich habe jahrelang den alten Opera benutzt, weil es keinen besseren Browser für Linux gab.) Aber der Firefox wird ja schon seit Jahren von Entwicklern, die mit beiden Beinen fest in den Wolken zu stehen scheinen, an den Nutzern vorbeiprogrammiert.

        1. Avatar von linux-nutzer
          linux-nutzer

          Palemoon hatte ich vor ein paar Jahren auch mal benutzt, irgendwann hatte ich auch mal mit Basilisk geliebäugelt. Ich hab mich aus 2 Gründen wieder davon verabschiedet und bin zum Firefox zurückgekehrt:

          1. Palemoon ist z.T. hoffnungslos veraltet und von den Addons, die ich vorher im Firefox benutzt habe, gab es oft nur uralte, nicht mehr gepflegte Versionen von addons.mozilla.org oder geforkte Varianten, die wenig gepflegt wurden
          2. toxisches und unangemessenes Verhalten der Palemoon-Entwickler/-Community wenn es um’s Branding geht, wie z.B. bei Palemoon für OpenBSD [1] oder bei Basilisk für Archlinux [2] — mag ja sein, dass es in beiden Fällen Verstöße gegen die (m.E. FOSS-feindlichen) Branding-Richtlinien gab, aber dann fängt man nicht bei der höchsten Eskalationsstufe an, wenn man die Verstöße meldet

          [1] https://github.com/jasperla/openbsd-wip/issues/86
          [2] https://aur.archlinux.org/packages/basilisk/

          1. Avatar von Elias
            1. Pale Moon benutzt die »alte« Firefox-Addon-Schnittstelle. Firefox hat diese ohne Not und gegen erhebliche Proteste sehr vieler Addon-Ersteller auf Chrome-artig gebracht. Von daher ist die Addon-Situation für Pale Moon nicht so rosig, das ist wahr. Man könnte auch sagen, dass sie beschi##en ist, wenn man deutliche Ausdrucksweisen bevorzugt. Ich habe allerdings die Addons, die ich brauche (Adblocker, Bookmark Helper, Screenshot-Tool für Websites, bequeme Proxy-Umschaltung, Cookie-Nervlayer-Wegmacher, eine ältere Version von NoScript und etwas esoterisch: Overbite FF in einer älteren Version). Diese antike Addon-Schnittstelle ist in meinen Augen das einzige, was am Pale Moon »veraltet« wirkt.
            2. Das habe ich nicht mitbekommen, und es ist schade. BTW: Wenn ich das Wort »toxisch« für menschliches Verhalten höre, bekomme ich einen sehr unmittelbaren Eindruck vom Autor und seinem sozialen Umfeld. Autoabgase, Dioxin und Dimethylquecksilber sind toxisch, Menschen hingegen verhalten sich manchmal asozial und zwischenmenschlich unerträglich, manchmal sogar kriminell. Die kryptofaschistische Bezeichnung »toxisch« für Menschen, die den Schädlings- und Ungeziefermetaphern der Faschisten schon mehr als nur ein bisschen nahe kommt, höre ich nur in politisch radikalsierten Umfeldern.

            Zum Ausgleich für diese beiden Nachteile bekomme ich allerdings etwas, was mir Firefox nie wieder bieten kann: Eine Software von Leuten, die ihren Browser (bis jetzt) nicht für eine Faustvoll Geld zur Distributionsplattform für die Verteilung von Addon-Spam und Schadsoftware machen bundesdeutscher Presseverleger machen. Das ist mir die Einschränkungen wert.
            (Dass der Pale Moon mit seiner »klassischen« Benutzerführung und seiner ganz normalen, heute etwas altmodisch wirkenden GUI mit Menüs, Toolbar etc. für mich viel zugänglicher ist, mag an meinem Alter liegen – und daran, dass ich mir bis jetzt keine Smartphones angewöhnt habe. Andere Menschen mögen das anders sehen. Es ist tatsächlich eine Geschmacksfrage.)

          2. Avatar von linux-nutzer
            linux-nutzer
            1. Von der Umstellung auf Web-Extensions als Addon-Schnittstelle bin ich auch wenig begeistert gewesen. Mit den Anpassungen, die Mozilla im Laufe der Zeit daran vorgenommen hat, wie z.B. APIs für Verwaltung von Tabgruppen, kann ich aber leben. Die meisten Alltags-Addons funktionieren. Ich vermisse nur das Addon von Xceptance, das war bei der Webentwicklung immer ganz praktisch. Aber gut, das ist meine Sicht der Dinge, das mögen andere Leute anders sehen. NoScript ist im Übrigen ein gutes Beispiel um meinen Punkt aus dem letzten Kommentar zu illustrieren — das ist genau so was was ich mit veralteten Addons meinte: Klar, läuft das noch im Palemoon, aber die alte Version von NoScript pflegt halt keiner mehr. Man kriegt dafür z.B. keine Fixes für Bugs oder Sicherheitslücken, keine neuen Surrogate-Skripte (falls das nichts sagt: in manchen Seiten sind Dinge wie Google Analytics so furchtbar eingebaut, dass die Seiten nicht gehen, wenn man GA blockiert, z.B. weil ein Klick auf eine Schaltfläche eine Funktion im GA-Code aufruft. Die Funktion ist aber nicht da, weil ja das JavaScript für GA blockiert ist. In dem Fall bindet NoScript ein Scriptschnipsel ein, das die benötigte Funktion so implementiert, dass der Klick geht.), etc. NoScript ist zwar FOSS und man könnte das jetzt forken und selbst pflegen. Aber irgendwo ist mir der zeitliche Aufwand zu groß, Forks für meine ganzen Addons zu pflegen, nur damit sie mit einem Nischenbrowser wie Palemoon funktionieren. Ich glaub auch nicht daran, dass sich eine Community bilden könnte, die groß genug ist, um sowas in zuverlässiger Weise zu stemmen.
            2. Zum BTW: Ich habe nicht die Menschen sondern deren Verhalten als toxisch bzw. schädlich bezeichnet. Solches Verhalten schadet der Außenwirkung der Palemoon-Community und ihrer Zusammenarbeit mit anderen FOSS-Communities. Sieht man ja sehr gut bei OpenBSD, dort ist Palemoon nach dem im letzten Kommentar erwähnten Zwischenfall aus den Ports entfernt worden und wie ich nach kurzer Suche sehen konnte, hat sich FreeBSD dem auch angeschlossen. Als Paketbetreuer überlegt man sich das zweimal, ob man sich solchen Stress antun möchte. Solche Vorfälle senken auch die Chancen, dass Palemoon, Basilisk, Fossamail und Co. in anderen Distris adoptiert bzw. bereitgestellt werden. BTW: Ich wäre sehr vorsichtig, aus der Verwendung eines Wortes vorschnelle Schlüsse über das politische Umfeld einer Person zu ziehen. BTW 2: Aus den Beispielen von Duden und Wiktionary zur Verwendung des Wortes „toxisch“ außerhalb von chemischen oder medizinischen Themen lassen IMHO auch keine sinnvollen Schlüsse über das politische Umfeld ziehen.

            Zur Benutzeroberfläche vllt. noch:
            Firefox hat noch immer eine Menüleiste, die wird nur nicht mehr per default angezeigt, sondern muss durch Drücken der Alt-Taste aufgeklappt werden. Lässt sich aber umstellen, sodass sie dauerhaft angezeigt wird.

    2. Avatar von Man Draker
      Man Draker

      Die Sache ist drei Jahre alt und soll – laut des Heise-Artikels – ein Versuch gewesen sein. Ist das überhaupt noch aktuell?
      Und wenn ja, wird das Vorhandsein des „Trojaners“ in der AddOn-Liste angezeigt?

  5. Avatar von Dirk
    Dirk

    Es ist ja nicht so das es keine Alternativen geben würde. Für Linux und MS-Windows gibt es z.B. Falkon. Obwohl der gut funktioniert, wird der aber nicht als Standard-Browser benutzt, weil die Distributionen bei der Verwendung von Firefox etwas Geld verdienen („gemeinnützig“ bedeutet u.a. nur, dass die Firma keinen Gewinn machen darf).

    1. Avatar von Feuerdrache
      Feuerdrache

      Auf deren Webseite:

      [Zitat]
      Current version: 3.1.0
      (released 19 March 2019)[/Zitat]

      Echt jetzt?

      1. Avatar von kamome
        kamome

        Da libqt5webengine5 (z. B. das Paket in Debian) unabhängig davon aktualisiert wird, nicht _unbedingt_ schlimm … Auf https://invent.kde.org/network/falkon passiert auch ein bisschen was …

      2. Avatar von Dirk
        Dirk

        Falkon ist sozusagen nur ein Frontend für libqt5webengine5 und das wird aktiv entwickelt (Falkon übrigens auch).

      3. Avatar von kubuntuuser
        kubuntuuser

        Wie bereits berichtet nutzt Falkon die libqt5webengine5. Weitere Infos dazu hier https://wiki.qt.io/QtWebEngine

        Zitat von dort:

        Qt WebEngine integrates Chromium’s fast moving web capabilities into Qt.

        Relationship to Chromium
        Qt WebEngine uses code from the Chromium project. However, it is not containing all of Chrome/Chromium:

        • Binary files are stripped out
        • Auxiliary services that talk to Google platforms are stripped out
        • The codebase is modularized to allow use of system libraries like OpenSSL

        We do update to the latest Chromium version in use before a Qt release. After a release some bug fixes and security patches are backported. For LTS releases of Qt we might also update Chromium in a patch level release.

    2. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Bei gemeinnützigen Vereinen darf der Vorstand auch nur eine geringe Aufwandsentschädigung bekommen. Deshalb fährt Mozilla auch dieses Doppelkonstrukt. Der gemeinnützige Teil kann steuerfrei agieren und der andere das Geld stapeln und den Vorstand finanziell befriedigen.

      1. Avatar von Dirk
        Dirk

        Bei den deutschen „gGmbh“ („gemeinnützige GmbH“) wird das Geld für Vorstände rausgeblasen und trotzdem sind die Firmen steuerfrei. Sie dürfen nur keinen Gewinn machen.

        1. Avatar von tuxnix
          tuxnix

          Ja, die juristischen Tricks im Steuerfreiseqment sind bestens ausgebildet.

    3. Avatar von Martina
      Martina

      Falkon hat den tracking-Schutz ja ab Werk eingebaut, damit kann man offensichtlich kein Geld verdienen… 😉

  6. Avatar von Fred
    Fred

    Firefox Send wurde übrigens eingestellt. 😉
    Das kannst praktisch in den Absatz drunter auflisten.

    Ansonsten bleibe ich meinem Firefox treu, bin zahlender Pocket-Kunde und spende monatlich Geld für die Thunderbird-Weiterentwicklung. Alles ist mit Firefox-Accounts gesynced und wird auf mehreren Geräten geschäftlich ohne Probleme und mit großer Freude genutzt. Keine Ahnung, was diese Google-Fans immer mit ihrem Firefox- und Mozilla-Hate haben…

    1. Avatar von Stefan

      Danke für die Anmerkung. Tatsächlich ändere ich gerade mal nichts, weil ich an der Stelle Dienste aufgezählt habe, die die »Unsitte« besitzen, den Namen Firefox zu tragen, obwohl sie damit wenig zu tun haben / das Vertrauen in die Marke beschädigen. Dafür ist es erstmal irrelevant, ob es sie noch gibt oder nicht. Deswegen habe ich auch einen aktiven, einen ehemaligen und einen zukünftigen Dient ausgewählt.
      Im Absatz drunter geht es mir dann explizit um eingestellte Dienste, dafür gibt es aber so viele, dass ich gar keine Dopplung brauche.
      Trotzdem danke für die Anmerkung, ich verstehe deinen Punkt und nehme das mal für die Zukunft mit. Allerdings möchte ich nur richtige Fehler korrigieren, sonst bin ich viel mit revidieren beschäftigt und jeder Leser sieht am Ende etwas anderes.

  7. Avatar von Bigsby
    Bigsby

    So häufig ich mich über Mozillas Entscheidungen schon geärgert habe und es auch immer wieder dafür Anlass gibt, braucht die Welt den Firefox. Nachdem sich Microsoft aus dem Browsergeschäft zurückgezogen hat, kann es doch nicht sein, dass gerade ein so wichtiges Tool wie der Browser komplett Google und seinem Chrome überlassen wird.
    Wie ich schon in einem anderen Beitrag kommentiert habe, braucht Mozilla eine grundsätzliche Neustrukturierung mit Zielen aus Pflicht und Kür. Ein Spielplatz für Innovationen ist gut und sehr wichtig, dabei aber bitte nicht die Pflicht vernachlässigen.

  8. Avatar von Stefan
    Stefan

    Ja, das passt leider zu dem Artikel über eine Korrelation von Marktanteilen und Gehältern, den ich vor kurzem gelesen hatte ( http://calpaterson.com/mozilla.html ).

    Eime Fokussierung auf das Kernprodukt wäre tatsächlich sehr begrüßenswert. Dafür braucht es aber halt Entwickler, auch wenn dies in letzter Zeit (nicht nur bei Mozilla) scheinbar in Vergessenheit gerät.

    1. Avatar von Dirk
      Dirk

      30% aller Mozilla-Einnahmen gehen laut Deiner Quelle in die Gehälter der Vorstände. Ist so wie in einer deutschen gGmbH. US$ 2,5 Millionen ist schon ein schönes Jahresgehalt in einer „non-profit“ Organisation… 😉

  9. Avatar von Atalanttore
    Atalanttore

    Und ich dachte, dass Mozilla das Geld ausgeht. Offensichtlich ist das aber nicht der Fall, wenn neue Produkte vorgestellt werden.

  10. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    An dieser Stelle mal ein dickes Lob an Debian! Auch wenn Entscheidungen dort zäh sind und die Diskussionen aufreibend sein können. Ein Lob an LibreOffice bei seiner bestimmt nicht einfachen Entscheidung das Kommerzielle vom Gemeinwohl strikt trennen zu müssen.
    Auch ein dickes Lob an die KDE Community. Ich hoffe, dass die neu vorgebrachten Pläne nur dort voran kommen wo sie nicht der KDE Community Schaden zufügen. Wir kritisieren oftmals KDE weil sich die Issues, wie schmutziges Geschirr in der WG stapeln, vergessen aber viel zu oft was dort alles geleistet wird.
    Sehen wir uns aber auch einmal Purism an. Selbst hierarchisch geführte Unternehmungen können mit relativ wenig gespendetem Geld ausgesprochen viel bewirken wenn sie klar ausgerichtet sind.

    Ich denke, wir machen uns falsche Vorstellungen über Mozilla und Firefox.
    Wir hätten gerne einen Schutz in den Weiten des Internets und möchten einem Namen und einem Wapentier vertrauen können. Auch finden wir es gut wenn viel Geld vorhanden ist und wir implizieren damit, dass unser Schutz damit besser und stärker wird. Wir haben aber nie die Strukturen bei Mozilla ausreichend hinterfragt. Jetzt bekommt Mozilla etwas weniger Geld von Alphabet und plötzlich machen wir uns Sorgen. Aber müssen wir das überhaupt? Sind das denn wirklich unsere Interessen, die hier in Gefahr sind?

    Mozilla hat uns nie versprochen unsere Interessen wahr zu nehmen. Wir implizieren das, wenn wir Worte wie „Wahlfreiheit“ und „Entwicklung des freien Internets“ hören. Dabei kann Wahlfreiheit auch einfach nur bedeuten, dass wir so frei sind zwischen Niki und Adidas wählen zu können.

    Das viele Geld kann Mozilla auch nur dann requirieren wenn es zwischen mächtigen Interessen agiert.
    Bislang waren das die Interessen von Suchmaschinenbetreiber versus Microsoft.
    Für FirefoxOS bezahlten Mobilfunkprovider, die einen größeres Stück vom Kuchen abhaben wollten.
    Für einen Burdaverlag der einen Weg zum Konsumenten sucht ohne Google und Amerzon wurde Cliqz entwickelt.
    Machen wir uns klar, dass die vielen Millionen nicht mehr da sind, wenn Mozilla ausschließlich unsere Interessen wahrnimmt. Machen wir uns aber auch klar, dass wir unsere Interessen nur dann wahrgenommen bekommen wenn wir selbst dafür einstehen.

    Ist Mozilla böse?
    Nein! Die Jungs und Mädels haben einen guten Weg gefunden mit freier Software den Konzernen Millionen abzutrotzen. Mehr Geld für freien Code könnte man nur auf politischer Ebene erwirken. Und hier liegt denn auch der eigentliche Skandal. Unsere eigenen Vertreter vertreten nicht unsere Intressen sondern sponsern sogar noch mit unseren Steuermilliarden ein BigBrother System.

  11. Avatar von L.us3r
    L.us3r

    Firefox ist ein sehr guter Browser. Seit 10 Jahren spende ich regelmäßig. Chrome und Co sind keine Alternative.

    1. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Das finde ich sehr gut. Auch ich benutze keinen Chrome Browser oder einen der auf dieser Engine aufbaut.
      Schön wäre es, wenn sich eine Gruppe wie „Freunde des Firefox“ bilden würde die dann auch mittels demokratischer Abstimmung Einfluss darauf nehmen könnte wie die gesammelten Gelder ausgegeben werden und welche Projekte damit unterstützt werden.

  12. Avatar von Uwe
    Uwe

    Über die Interna bei F.F. kann ich nichts sagen, da ich davon nichts verstehe. Ich will doch blos im Internet surfen und dies möglichst unbehelligt von aufploppenden Info-Fenstern, Reklamegedöns oder Anmeldezwang. Ist das zuviel verlangt, Firefox?

    1. Avatar von Martina
      Martina

      Es gibt genau das für Mobilgeräte (aber nicht für den Desktop): Firefox Klar

  13. Avatar von Jonn
    Jonn

    Der Firefox von Mozilla ist immer noch Open-Source und es besteht die Möglichkeit den nach eigenen Belieben zu modifizieren egal was Mozilla meint im Firefox zu plazieren. Das sollten sich einige mal vor Augen führen.Dazu gehört aber auch etwas ‚Eigeninitiative‘ – siehe z.B. Debian

    1. Avatar von Sebastian
      Sebastian

      Wo genau zeigt denn Debian „Eigeninitiative“ bei Firefox? Indem sie den paketieren?

  14. Avatar von mosu
    mosu

    Also, ich habe mir den Falkon mal angeschaut. Schickes Teil, aber es nervt mich, wenn er ständig nach der Passwortverwaltung fragt und ich nicht sehe, wie ich ihm das abgewöhnen könnte. Firefox, bei aller berechtigten oder unberechtigten Kritik, funktioniert dagegen einfach nur.

    1. Avatar von kubuntuuser
      kubuntuuser

      es nervt mich, wenn er ständig nach der Passwortverwaltung fragt

      Ja das ist blöd. Macht er aber bei mir aber z.B. nicht. In welcher „Umgebung“ läuft er denn bei Dir? Es ist nie verkehrt, so Angaben wie Betriebssystem- und Desktop-Version automatisch mit anzugeben.

      Bei mir isses:

      Betriebssystem: Kubuntu 20.04
      KDE-Plasma-Version: 5.18.5
      KDE-Frameworks-Version: 5.68.0
      Qt-Version: 5.12.8
      Kernel-Version: 5.4.0-51-generic
      Art des Betriebssystems: 64-bit
      Prozessoren: 4 × Intel® Core™ i5-3210M CPU @ 2.50GHz
      Speicher: 7,5 GiB Arbeitsspeicher

      Über Falkon:
      Anwendungsversion: 3.1.0
      QtWebEngine-Version 5.12.8
      © 2010-2018 David Rosca
      https://falkon.org
      Mozilla/5.0 (X11; Linux x86_64) AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko) Falkon/3.1.0 Chrome/69.0.3497.128 Safari/537.36

      Mich stört übrigens der eingebaute Ad-Blocker am ehesten. Kein Vergleich zu UBlock Origin.

    2. Avatar von Sebastian
      Sebastian

      aber es nervt mich, wenn er ständig nach der Passwortverwaltung fragt

      Also mich hat er noch nie gefragt? Was für eine Distri hast du?

    3. Avatar von Sebastian
      Sebastian

      wenn er ständig nach der Passwortverwaltung fragt und ich nicht sehe, wie ich ihm das abgewöhnen könnte

      Vielleicht unter „Einstellungen“-„Passwort-Verwaltung“?
      Bei mir ist dort alles deaktiviert und mich fragt er nichts.

      1. Avatar von mosu
        mosu

        Ganz herzlichen Dank für die vielen und nützlichen Tipps. Ich nutzen oS Leap 15.1 mit Plasma 5.20. Die Passwort-Verwaltung abstellen ist natürlich ein äußerst naheliegender Gedanke, der auch sofort gefruchtet hat. Jetzt werde ich mal den Falkon noch etwas genauer erkunden.

  15. Avatar von Nick
    Nick

    Ich für meinen Teil hab mich schon vor längerer Zeit von Firefox distanziert. Mir gefällt die Entwicklung im allgemeinen nicht, und noch weniger das mit jeder Version die Einstellungen für mehr Privatsphäre nachjustiert werden müssen. Allein dass das überhaupt notwendig ist ist inakzeptabel. Negativ stösst ebenfalls auf, dass sich Firefox mit jeder neuen Version mehr Privilegien gönnt, die mittels Firejail freischalten werden müssen, damit Firefox überhaupt noch startet. Dieser unsinnigen Entwicklung kann ich nichts positives abgewinnen. Als Gnome Nutzer hab ich mir vor längerem mal Epiphany aka Gnome Web mal näher angesehen, und war von Version zu Version mehr begeistert von diesem Browser. Einerseits extrem schlank, minimalistisch und rasend schnell, mit soliden Voreinstellungen in punkto Datenschutz und Privatsphäre. So wie Firefox ursprünglich mal gewesen ist, wo man heute nur noch an Bloatware denken muss. Zudem ist Epiphany auch bezüglich Sicherheit besser gerüstet, indem sowohl auf Bubblewrap (kann um Firejail ergänzt werden) gesetzt wird, als auch auf umfangreiche intelligente Lösungen gegen, Cookies, Tracking, Werbung und mehr ab Werk, die dem Nutzer auf Basis solider Heuristik wiederkehrende Störenfriede zeitbasiert und automatisch vom Hals halten. Überaus angenehm dieses Mitdenken im laufenden Betrieb. Erspart endloses wiederholen von selektivem blockieren. Irgendwie stört es mich auch nicht das es keine Erweiterungen gibt, auch wenn es mir ohnehin maßgeblich um die Kontrolle von Javascript geht.

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