Für die im Frühjahr anstehende Veröffentlichung von Fedora 34 liegt ein Vorschlag vor, XWayland in ein eigenes Paket abzuspalten, anstatt es weiterhin mit X.org zu koppeln. Der X.org-Server verharrt seit Jahren bei Version 1.20.x und es ist auch keine Veröffentlichung in Sicht.
XWayland als eigenes Paket
XWayland ist eine vollwertige X-Server-Implementierung, die als Proxy zwischen X11-Clients und einem Wayland-Compositor fungiert. Der Veröffentlichungszyklus ist derzeit an X.org gebunden. Da keine neuen X.org-Server-Releases in Sicht sind, Red Hat und Fedora aber aktualisierte XWayland-Pakete ausliefern möchten, stellte Red Hat-Entwickler Michel Dänzer einen Request for Comments (RFC) auf GitLab und einen Änderungsvorschlag für Fedora 34 vor, indem er die Idee ausbreitet, die Veröffentlichung in einem eigenen Paket vorzunehmen, sodass Anwender neue Funktionen schneller in ihren Distributionen testen können.
Technisch einfach umzusetzen
XWayland verfügt über keinen geräteabhängigen Treiber, der zur Laufzeit geladen wird und lädt auch kein Modul, sodass es nicht durch die Xorg-API-Versionierung eingeschränkt ist wie der Rest von X.org. Technisch gesehen spricht also nichts dagegen, XWayland als eigenständiges, separates Paket auf Git-Master zu bauen, während der Rest des X.org-Server aus dem stabilen Source-Tree von Upstream kommt.
Entwicklung vereinfachen
Derzeit werden manche Weiterentwicklungen von XWayland zurückportiert, andere nicht, was zu einem unbefriedigenden Ergebnis führt und zudem fehleranfällig ist. Auch die derzeitige XRandR-Emulation für Spiele könnte entfallen, falls sich der Vorschlag durchsetzt. Jetzt warten die Entwickler auf Rückmeldungen aus der Community. Im Endeffekt entscheidet Fedoras Leitungsgremium FESCo darüber, ob der Vorschlag umgesetzt wird. Erst kürzlich hatte FESCo dem Vorschlag zugestimmt, mit Fedora 34 Audio per PipeWire auszugeben.
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