
Wenn es nach einem Vorschlag für Fedora 34 geht, sollen ab dem nächsten Frühjahr alle Audio-Ströme über PipeWire ausgegeben werden. Fedora wäre dann die erste Distribution, die PipeWire als Audio-Standard einsetzt.
PipeWire ist ein Framework für Audio und Video, das 2017 erstmals öffentlich vorgestellt wurde. Angesichts des Anzeigeprotokolls Wayland und des alternativen Paketformats Flatpak soll es künftig die Rolle der Audio- und Videoausgabe auf sich vereinen. Entwickelt wird PipeWire von dem bei Red Hat beschäftigen Wim Taymans, einem Veteranen der GStreamer-Entwicklung. Das Framework basiert auf einer neuen API namens Simple Plugin API, kurz SPA.
Wayland und Flatpak
Gerade bei Wayland hilft PipeWire dabei, die Streams bei Screen-Recording und Screen-Sharing auszugeben, da die aus Sicherheitsgründen unter Wayland fehlende Netzwerktransparenz neue Lösungen erfordert. Auch bei der Ausgabe von Audio- und Video-Dateien in Containern wie Flatpak ist PipeWire gefragt. Dabei soll es transparent und sicher Audoio- und Video-Ströme innerhalb und außerhalb der Sandbox lenken.
Desktop- und Pro-Audio vereint
Der Änderungsvorschlag für Fedora 34 stammt ebenfalls von Taymans und sieht vor, die Audioströme von Desktop-Anwendungen sowie von professionellen Tools mit PipeWire auszugeben. Damit wird der Audio-Daemon von PipeWire die Funktionalität der Daemons von PulseAudio, dem Sound-Server Jack und ALSA übernehmen. Realisiert wird das über PipeWire-kompatible Clients für die verschiedenen Anwendungen. Für ältere ALSA-Clients wird ein ALSA-Plugin den Ton direkt an PipeWire weiterleiten. Damit werden die Daemons von PulseAudio und Jack überflüssig.
Für Fedora 34 fraglich
Liest man die Einwände anderer Entwickler auf der Mailingliste, so ist fraglich, ob der Vorschlag für Fedora 34 umgesetzt wird. Die meisten Kommentare votieren für eine Verschiebung auf Fedora 35 im nächsten Herbst. Andere sind der Meinung, da es einen Rückfallplan gibt, sei es an der Zeit, PipeWire einem breiteren Publikum vorzustellen. Einen ausführlichen Artikel zu PipeWire habe ich 2018 veröffentlicht.
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