Fedora 33 soll Swap per zRAM einführen

Fedora 33 zRAM

Fedora plant für die Ausgabe 33 im Herbst 2020 die Einführung von Swap per zRAM. Das geht aus einem jetzt veröffentlichten Vorschlag hervor, der noch vom Steuerungskomitee FESCo abgesegnet werden muss.

ARM und IoT

Bereits mit Fedora 29 wurde zRAM als Swap für die ARM-Spins und für Fedora IoT eingeführt. Jetzt sollen Fedora Workstation und alle anderen Editionen, Spins und Labs folgen. Damit würde für Fedora die herkömmliche langsame Swap-Partition der Vergangenheit angehören.

Seit 2014 im Kernel

zRAM ist ein Kernelmodul zum Erstellen eines komprimierten Blockgeräts im RAM, also einer RAM-Disk, aber mit Komprimierung zur Laufzeit. Das mit zRAM erstellte Blockgerät kann dann für Swap oder als Allzweck-RAM-Disk verwendet werden. zRAM ist seit 2014 und Version 3.14 im Kernel. Googles Chrome OS nutzt zRAM bereits seit 2013, Android liefert es seit Version 4.4 aus.

Der jetzt vorliegende Vorschlag der Fedora-Entwickler geht davon aus, dass Swap generell eine gute Sache ist, außer er ist langsam. Computer nutzen Swap zum Auslagern, wenn der Platz im Arbeitsspeicher knapp wird. Dazu kam bisher meist eine Swap-Partition oder eine auch später anzulegende Swap-Datei zum Einsatz.

Einrichten beim Hochfahren

Mit Fedora 33 soll beim Hochfahren ein Swap-on-zRAM eingerichtet werden. Das virtuelle Gerät zram, typischerweise /dev/zram0, hat eine Größe, die bei der Einrichtung früh im Bootprozess durch den zram-generator per Konfigurationsdatei festgelegt wird. Der verwendete Speicher ist nicht vorbelegt, er wird dynamisch zugewiesen und bei Bedarf wieder freigegeben. Aufgrund der Komprimierung verbraucht ein volles /dev/zram0 nur etwa halb so viel Speicher wie seine tatsächliche Größe.

50 Prozent oder maximal 4 GByte

Die Standardeinstellungen sehen vor, dass für /dev/zram0 50 Prozent des RAM oder maximal 4 GByte reserviert werden. Wird der Swap vollständig mit 4 GByte gefüllt, werden die Daten im Idealfall auf 2 GByte komprimiert. Die tatsächliche RAM-Auslastung lässt sich mit dem Befehl zramctl überprüfen. Wird die Nutzung von zRAM nicht gewünscht, so kann sie per swapoff /dev/zram0 stillgelegt oder per rm /etc/systemd/zram-generator.conf ganz entfernt werden.

Kommentare

9 Antworten zu „Fedora 33 soll Swap per zRAM einführen“

  1. Avatar von Saddy
    Saddy

    Warum komprimiert man nicht gleich den RAM?

  2. Avatar von LisasPapa
    LisasPapa

    Ich setze das im RAM komprimierte Swap schon eine halbe Ewigkeit ein und kann es nur empfehlen. Habe auch noch /tmp im zram und /var/tmp/portage 😉 (Gentoo-User)

  3. Avatar von dS810
    dS810

    Mal eine Frage: Die Komprimierung geht bestimmt auf Kosten der Performance, oder? „Nur“ wegschreiben ist doch schneller als komprimieren und dann wegschreiben…

    1. Avatar von Ferdinand

      Das kommt drauf an. Bei Geräten mit wenig RAM hilft das Komprimieren vermutlich mehr als das direkte Schreiben auf langsamere Medien als den Arbeitsspeicher.

  4. Avatar von temi
    temi

    Ich habe 64 GB RAM und überhaupt kein Swap. Braucht man das heutzutage noch?

    1. Avatar von Ferdinand

      Wenn du kein S4 (Suspend2Disk) nutzt, oder dein RAM generell nahe an der Auslastungsgrenze ist, dann nein.

  5. Avatar von temi
    temi

    Bei S4 nutzt aber zRam auch nicht viel…

  6. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Mit dem neuen Manjaro ARM 20.06 release führt Manjaro auch zswap ein: 
    „We added zswap-arm to the 20.06 images. You can install and activate it with sudo pacman -S zswap-arm && sudo systemctl enable zswap-arm --now.“
     
    (Der Unterschied zu zram besteht lediglich darin, dass zswap zusätzlich in den swap auslagert bevor der RAM voll ist)
     
    Arch-Wiki: Zswap
     
    Bei mir auf dem RPI 4 läuft das recht flüssig.
     
    Zum Abfragen der RAM-Auslastung bleibt es beim Befehl zramctl.
     
     

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