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Normalerweise gebührt die Ehre, eine neue GNOME-Version zuerst offiziell in einer Distribution vorzustellen Red Hats Experimentierstube Fedora. Doch jetzt gibt es Konkurrenz. Canonical ist zu GNOME als Standard-Desktop zurückgekehrt und hat vor wenigen Tagen die Beta-Version zu Ubuntu 17.10 Artful Aardvark mit GNOME 3.26 veröffentlicht. Nun zieht Fedora, Red Hats Entwicklungslabor, dreimal um eine Woche verzögert, mit der Beta zu Fedora 27 Workstation nach. Es ist dies die erste Fedora-Version, die ohne Alpha-Version auskommt. Für die Beta-Version fehlt zudem wegen eines Fehlers, der bis zum Release behoben werden soll, die 32-Bit-Variante der Workstation.
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Aktueller Unterbau
Fedora 27 erscheint mit Kernel 4.13.3 und Systemd 234.7 als Basis. Firefox ist in Version 54 an Bord, LibreOffice in Version 5.4 mit dabei. Neben den Neuerungen von GNOME 3.26 wurden wie üblich unter anderem Perl 5.26, Golang 1.9, Glibc 2.26, Boost 1.64.0, RPM 4.14, Node.js 8.x, Ruby on Rails 5.1 und PHP 7.2 als aktualisierte Versionen ausgeliefert. OpenJDK9, das als technische Vorschau ausgeliefert werden sollte, hat es nicht mehr in die Beta geschafft. Die Installationsmedien beherrschen jetzt auch 32-Bit UEFI-Support. Damit werden Geräte mit 64-Bit-CPU bedient, die mit 32-Bit-UEFI-Firmware ausgeliefert werden. Eine weitere Verbesserung ist die Unterstützung für den TRIM-Befehl auch auf verschlüsselten SSDs. Der Fedora Media Writer wurde um die Möglichkeit erweitert, bootfähige SD-Karten für ARM-Geräte zu erstellen. Zudem sollen mehr Anwendungen als zuvor als Flatpaks angeboten werden. Neu ist auch eine Vorabversion des neuen Multimedia-Frameworks Pipewire, das Audio und Video beherrscht und einmal PulseAudio beerben soll. Derzeit funktioniert aber lediglich der Video-Part.
Fedora 27 Server erst in zwei Wochen
Heute wurde neben Fedora 27 Beta auch die Cloud- und Container-Variante Fedora Atomic Host freigegeben. Die Server-Variante wird ausnahmsweise erst in rund zwei Wochen veröffentlicht. Hier findet gerade eine Modularisierung im Rahmen des Projekts Boltron statt. Fedora Workstation 27 steht ebenso zum Download bereit wie Atomic Host und diverse Spins mit alternativen Desktops. Die Veröffentlichung der stabilen Version ist derzeit für den 7. November vorgesehen.
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