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In den Nullerjahren begann ich immer mehr Zeit am Computer zu verbringen. Das Internet und Möglichkeiten, die damit einhergingen, hatten es mir angetan und je länger ich vor dem Bildschirm saß, desto größer wurde die Sehnsucht nach einer Windows-Alternative.Eine Dauerwerbesendung im deutschen Fernsehen brachte mich auf das Betriebssystem Zeta von yellowTAB. Es wurde im TV als eierlegende Wollmilchsau angepriesen, entpuppte sich nach der Installation aber eher als Reinfall. Auch über Mac OS dachte ich viel nach, aber Apple war mir schlichtweg zu teuer. Irgendwann fiel mir im Buchladen das Linux Buch von Michael Kofler in die Hände. Darin enthalten waren auch Datenträger zur Installation von Linux. Mit OpenSuse hatte ich kurze Zeit später erstmals Linux auf meinem PC.
Die ersten Systemstarts haben mir damals sehr viel Freude bereitet! Innerhalb kurzer Zeit war mein PC in einem Zustand, mit dem ich arbeiten konnte. Es faszinierte mich auch, dass mein Mauszeiger sich nach einem Doppelklick auf eine Datei nun nicht mehr in eine Sanduhr verwandelte und Anwendungen meist prompt starteten. Systemabstürze gab es kaum noch und wenn dann fielen meistens auch nur einzelne Programme aus.
Unter OpenSuse fiel es mir leider schwer Programme zu installieren und eine Verbindung zum Internet aufzubauen. Ich wurde zu dieser Zeit oft für meine Bemühungen belächelt, aber das änderte sich nach einem Wechsel zu Ubuntu.Dort lernte ich, dass es unter Linux Alternativen zu nahezu allen proprietären Anwendungen gab und ich mochte die quelloffenen Lösungen sehr gerne! Den Minimalismus und den Fokus auf Funktionalität liebe ich bis heute. Gerne erinnere ich mich an dieser Stelle an Rhythmbox. Ich hörte zu dieser Zeit sehr viel Musik und habe Itunes keine Sekunde lang vermisst.
Linux wurde mein Hobby und ich verbrachte viel Zeit mit Recherchen und probierte einiges aus. Wenige Jahre später gelang dann auch der berufliche Quereinstieg in den IT Sektor. Dort lernte ich wie Computer funktionieren und übernahm dann auch schon mal größere Projekte. Die Leidenschaft für Musik ist mir auch geblieben und mittlerweile verwende ich Linux auch um mit Ardour mein Schlagzeug aufzunehmen.
Meine Reise zu Linux wurde von einer freundlichen Community begleitet und noch immer beobachte ich mit großer Neugier Innovationen auf diesem Sektor. Ich genieße die Flexibilität, die mir Linux bietet sehr und auch die Nutzungsdauer meiner Hardware hat sich seit meinem Abschied von Windows stark verlängert. Die vielen Programme, die ich durch Linux kennengelernt habe (z.B. GIMP), verwende ich auch sehr gerne im beruflichen Umfeld. Der Umstieg auf Linux war die Mühe auf jeden Fall wert und hat mir auch sehr viel Spaß gemacht!
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