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Wie heute bekannt wurde, wird der Synchronisationsdienst Dropbox ab dem 7. November keine Daten mehr über den Linux-Client synchronisieren, die auf den Linux-Dateisystemen Btrfs, XFS oder verschlüsseltem Ext4 liegen. Selbst NTFS-Partitionen unter Linux sind angeblich von der Maßnahme betroffen. Unter Linux wird die Synchronisation mit dem Dienst nur noch auf Ext4-Dateisystemen funktionieren.
Anwender informiert
Anwender, die ihre Daten auf einem der inkriminierten Dateisysteme vorhalten und per Dropbox synchronisieren, haben entsprechende Mitteilungen per Popup erhalten mit der Aufforderung, die Daten auf ein unterstütztes Dateisystem zu verlagern. Offiziell gibt es von dem Unternehmen hierzu keine Pressemitteilung. Lediglich im Forum von Dropbox hat ein Admin die Meldung verbreitet und verweist auf die bereits abgeänderten Nutzungsbedingungen. Eine wirkliche Erklärung für diese Verstümmelung des Dienstes für Linux-Anwender gibt es dort aber nicht. Es ist lediglich die Rede von »uncommon file systems«.
Verschlüsseltes Home-Verzeichnis
Eine Vielzahl der betroffenen Anwender scheinen Ubuntu als Betriebssystem zu nutzen. Sie verwenden zwar das Standard-Dateisystem Ext4, allerdings machen sie von der Möglichkeit Gebrauch, während der Installation das Home-Verzeichnis mit eCryptfs zu verschlüsseln. Technisch spannt eCryptfs ein virtuelles Dateisystem über Ext4 auf. Erwartet Dropbox jetzt allen Ernstes, dass Anwender ihre Sicherheit herabsenken oder das Dateisystem der Wahl aufgeben, nur um Dropbox das Leben zu erleichtern?
Ausreichend Alternativen
Immerhin gibt es reichlich Open-Source-Alternativen zum kommerziellen Angebot von Dropbox. Das reicht unter anderem vom teils offenen SpiderOak über Syncthing bis hin zu ausgewachsenen Lösungen wie Seafile, ownCloud und Nextcloud. Da sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Freemium-Prinzip
Dropbox, das weltweit über 500 Millionen Anwender hat, arbeitet nach dem Prinzip der meisten Synchronisationsdienste, indem die Daten in einem speziellen Ordner im Home-Verzeichnis mit dem Online-Dienst synchronisiert werden. Unter Linux ist der Dienst im GNOME-Dateimanager Nautilus eingebunden. Das Unternehmen arbeitet nach dem Freemium-Prinzip, wobei Anwender zwei GByte Speicher kostenlos erhalten. Darüber hinaus wird der Dienst kostenpflichtig.
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