Debian GNU Linux: Full Freeze ab 17. Juli

Am 17. Juli tritt Debian in den Full Freeze ein, die vierte und letzte Phase der Vorbereitungen zur Veröffentlichung von Debian 11 »Bullseye«. Das wurde am Wochenende auf der Ankündigungsliste bekannt gegeben. Die Vorbereitungen begannen am 12. Januar mit dem Beginn des Einfrierens der Codebasis. Dabei wird ab diesem Zeitpunkt die Aktivität im Testing-Repository, das beim Release zum Stable-Repository wird, sukzessive eingefroren, um die Software in einen veröffentlichungsfähigen Zustand zu bekommen.

Nur mit Ausnahmegenehmigung

Hauptmerkmal des Full Freeze ist, dass alle Pakete, die in dieser späten Phase noch in das Testing-Repository aufsteigen wollen, um mit Debian 11 veröffentlicht zu werden, einer Ausnahmegenehmigung des Release-Teams bedürfen. Dem Full Freeze voraus geht der Hard Freeze, der am 12. März eingeleitet wurde und der den Paket-Betreuern bereits strenge Regeln für die Paketmigration auferlegt.

Im Hard Freeze wurden wichtige Pakete (key packages) und Pakete ohne autopkgtest wie während des Full Freeze behandelt, während non-key packages mit autopkgtest wie während des Soft Freeze behandelt werden. Mit Eintritt in die letzte Phase muss auch für ein aktualisiertes Nicht-Schlüsselpaket mit bestandenen autopkgtests eine manuelle Entsperrung angefordert werden. Es gibt Ausnahmen von diesen Regeln, ein Leitfaden hierzu steht bereit.

Frostschäden

Am heutigen 14. Juni steht die Zahl der releasekritischen Fehler (RC Bugs) bei 169, wobei über 40 Pakete bereits eine Lösung haben, das Paket aber noch nicht in Testing ist. Sind unter den verbleibenden Paketen mit RC Bugs Nicht-Schlüsselpakete, deren Fehler nicht zeitnah gelöst werden können, so können diese samt ihren umgekehrten Abhängigkeiten (rdepends) für das Release entfernt und später wieder aufgenommen werden.

Nicht mehr weit

Mit dem Eintritt in den Full Freeze beginnt auch die Planung und Festlegung eines Veröffentlichungsdatums, das gewöhnlich rund zwei Wochen vor dem Release bekannt gegeben wird. Nach derzeitigem Stand könnte Debian 11 »Bullseye« im August veröffentlicht werden.

Kommentare

8 Antworten zu „Debian GNU Linux: Full Freeze ab 17. Juli“

  1. Avatar von Bodiro
    Bodiro

    Ich freue mich drauf! Habe Bullseye jetzt schon auf zum Teil brandaktueller Hardware laufen, wenn auch nur als Zweitsystem und staune darüber, wie schmerzfrei die Installation war, zumindest mit dem inoffiziellen KDE-Life-Medium.

    1. Avatar von kamome
      kamome

      KDE-Life-Medium

      Da steckt viel Leben drin! 😉 Aber ja, mit der passenden Hardware sehr fein – mit HP-Schleppis bei mir aber mäßige bis schwere Detail-Probleme (Aufwachen nach Standby, WLAN …).

      1. Avatar von Bodiro
        Bodiro

        Es kam mir das life doch irgendwie komisch vor. Jetzt weiß ich, warum 😀

  2. Avatar von Christopher
    Christopher

    Bei mir läuft GNOME und das eigentlich sehr rund. Für normal stehe ich eher auf stable, aber da ich einen zweiten Rechner mit Buster am laufen habe, dachte ich mir das ich es mal teste …und das läuft ziemlich gut.
    Freue mich aber auch wenn es stable ist.
    Die Jungs machen einen top Job.
    Danke dafür!

  3. Avatar von fams
    fams

    Geht es dann mit sid weiter? Oder erst nach der Veröffentlichung?
    Aktuell ist z.B. noch nicht einmal Firefox 89 in sid angekommen. Musste es mir aus Experimental installieren..
    Das relativiert es im Moment doch sehr, sid(ucution) als aktuelle Distri zu benutzen, analog z.B. arch.

    1. Avatar von Ferdinand

      Voll aktiv wird Sid erst wieder nach der Veröffentlichung von Debian 11.

  4. Avatar von Art
    Art

    Ich hatte Deb11 aus Testing vor ~1,5 Monaten zu Testzwecken auf einem TP P14s AMD via Live ausprobiert und war angenehm überrascht wie gut es lief – Standby Issues gab es bei mir auch.

    Deb10/Fed33 ließen sich nicht auf dem Notebook nutzen (Live).

  5. Avatar von Bernhard
    Bernhard

    Bei mir läuft Testing (Gnome) auf 2 Systemen völlig problemlos. Ein Top-System und sehr gute Arbeit von den Entwicklern. Da könnte sich so manch anderer eine Scheibe von abschneiden. So wie es aussieht bleibe ich dauerhaft bei Debian.

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