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Debian GNU/Linux wurde in diesen Tagen 27 Jahre alt, denn am 16. August 1993 hatte Gründer Ian Murdoch das Debian-Projekt gestartet. Kurz darauf, am 15. September erschien die erste Version mit der Versionsnummer 0.9x. Mittlerweile ist das Projekt bei Version 10 angekommen, die den Beinamen »Buster« trägt. Vor wenigen Wochen wurde die Unterversion 10.5 veröffentlicht, während bereits am Nachfolger Debian 11 »Bullseye« gearbeitet wird.
Do-ocracy der Entwickler
Ein wenig älter als Debian sind SUSE und Slackware. Aber Debian ist die einzige der großen Distributionen, die ohne ein Unternehmen im Hintergrund auskommt. Die Entwickler sind nach dem Prinzip der Do-ocracy organisiert, was so viel bedeutet wie: Wer aktiv mitmacht, darf auch mitbestimmen.
Nicht immer harmonisch
Das verlängert zwar Entscheidungen oft über Gebühr durch nicht enden wollende Diskussionen. Aber bisher hält Debian an diesem Prinzip trotzt einiger heftiger Krisen, deren letzte die Entscheidung für Systemd brachte, fest. Obwohl prinzipiell alle rund 1.000 Entwickler gleich sind, gab es schon des Öfteren Querelen bis hin zu Machtmissbrauch von Entwicklern in entsprechenden Positionen.
Richtlinien für Freie Software
Debian hat sich bereits früh den Debian-Gesellschaftsvertrag als Regelwerk auf die Fahnen geschrieben, in dem geregelt ist, wie die Debian als freie Software hergestellt, verteilt und betreut wird. Dieser beinhaltet auch die Debian-Richtlinien für Freie Software (DFSG), die Anhaltspunkte dazu geben, welche Software als brauchbar angesehen wird. Ergänzt werden sie durch die Projektverfassung, die die Projektstruktur festlegt, und den Verhaltenskodex, der den Ton für den Umgang innerhalb des Projekts vorgibt.
Durchgehend Toy Story
Alle Veröffentlichungen von Debian tragen Namen von Figuren des Films Toy Story, so auch das derzeit aktuelle Debian 10 »Buster«. Viele Anwender nutzen aber auch einen der anderen Zweige wie Testing oder Unstable aka Sid, was nach dem Jungen benannt ist, dessen Lieblingsbeschäftigung das Zerstören von Spielzeug ist. Früher stimmte diese Analogie durchaus, heute ist das nach dem Rolling-Release-Prinzip operierende Unstable aber relativ zahm und mit ein wenig Linux-Kenntnissen gut zu benutzen.
Mehr als Stable
Dementsprechend gibt es seit Jahren einige Distributionen wie etwa Siduction, VSIDO oder das auf Router und Firewalls spezialisierte VyOS, die Debian Unstable erfolgreich als Basis nutzen. Insgesamt gibt es über 300 Distributionen, die Debian als ihre stabile Basis benutzen. Darunter sind auch Knoppix, dass das Prinzip von Live-CDs populär machte und Ubuntu, das eine Zeitlang die vermutlich am häufigsten genutzte Distribution war.
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