Debian GNU/Linux 10.8 erschienen

Debian Swirl

Am Wochenende haben die Entwickler im Debian-Release-Team mit Debian 10.8 ein weiteres Erhaltungs-Release für Debian 10 »Buster« freigegeben. Die Freigabe erfolgt rund zwei Monate nach Debian GNU/Linux 10.7. Point-Releases schließen Sicherheitslücken und beheben schwere Fehler in Anwendungen. Sie bieten zudem aktualisierte Abbilder für Neueinsteiger, um Debian mit dem aktuellen Paketbestand zu installieren.

Durchschnittliche Größe

Neben 56 Fehlerbereinigungen haben die Entwickler für Debian 10.8 auch 45 Sicherheitslücken geschlossen. Darüber hinaus wurden bei diesem Durchgang ein Paket aus der Distribution entfernt. Bei den Fehlerbereinigungen werden üblicherweise Anpassungen für schwerwiegende Probleme in Anwendungen behoben. Diese Fehlerbereinigungen werden in den Punkt-Releases nur dann vorgenommen, wenn keine Regressionen zu erwarten sind.

Für Debian 10.8 wurde etwa der Kernel auf Linux 4.19.0-14 angehoben, neue Versionen von unter anderem Steam, Tzdata und Postgresql-11eingefügt und der Debian-Installer aktualisiert. Bei den behobenen Sicherheitslücken wurden unter anderem jeweils drei Debian Security Advisorys (DSA) für Firefox-ESR und Thunderbird und zwei für Chromium herausgegeben. Compactheader wurde entfernt, da nicht mehr kompatibel mit Thunderbird.

Frische Abbilder online

Eine komplette Liste der für dieses Release geänderten Dateien bietet das Changelog. Anwender, die häufiger Updates einspielen, werden viele der Änderungen bereits erhalten haben. Ansonsten spielen Bestandsanwender die Updates über die Paketverwaltung per sudo apt update && sudo apt full-upgrade ein. Für Neuinstallationen stehen bereits frische Abbilder sowohl als Live-Medium zum Testen und als Installer bereit.

Auf dem Weg zu Debian 11

Debian ist auf dem Weg zu Debian 11 »Bulleye«, am 12. Februar setzt im Rahmen der Vorbereitung der Veröffentlichung die zweite Stufe des Freeze ein, der die automatische Migration von Unstable nach Testing außer Kraft setzt. Mit der Veröffentlichung ist im Sommer zu rechnen.

Kommentare

12 Antworten zu „Debian GNU/Linux 10.8 erschienen“

  1. Avatar von Bernd_1962
    Bernd_1962

    Der Marktführer debian bleibt auch hier wieder vorbildlich und versorgt die treuen Nutzer wieder mit Updates. Ich bin zufrieden.. Es gibt auch keinen Grund, auf das neue Bullseye umzusteigen, weil das 10er Dolly noch sehr gut läuft. Den ganzen Schnickschnack bei ubuntu und mint brauchen nur die wenigsten, die Profis haben eh Suse oder Rhel.

  2. Avatar von Jonn
    Jonn

    Wie gewohnt von Debian, zuverlässig und stabil. Hier ist Bullseye stable willkommen

  3. Avatar von Stefan

    Installiert, naja 4.19.0-14 ist trotzdem gut abgehangen. Bei Steaks steche ich nicht so auf dry aged. Allerdings ist mir Stabilität auf meinem Hauptrechner wichtig, ich probiere alle möglichen Distributionen aus aber für meine stabile Kiste sehe ich keinen anderes OS am Horizont.

    1. Avatar von Nick
      Nick

      Einen aktuellen Linux-Kernel bekommt man recht unkompliziert über die Backports. Ich denke mal mit Stabilität ist Beständigkeit und Zuverlässigkeit gemeint? Sprich, das System wird einmal aufgesetzt und läufig fortan weitgehend reibungslos. Für mich ist es wichtig das die Software funktional stabil ist, neue Funktionen ausbleiben und lediglich Sicherheitsupdates ausgeliefert werden. Von daher ist etwas abgehangen eine feine Sache, schützt vor unliebsamen Überraschungen, und fügt letztlich keine neuen Angriffsvektoren hinzu. Und davon abgesehen muss es logisch betrachtet, auch nicht immer die neueste Software sein, zumal der Mehrwert neu aufkommender Funktionen doch eher bezweifelt werden kann, und Sicherheitsupdates werden ohnehin rückportiert. Zudem sollten viele Funktionalitäten erstmal reif werden, bevor man diese in produktive Umgebungen einfügt, was Debian kritisierende Upgrade-Fanatiker gerne missachten, wenn Pakete als veraltet und dahingehend als unsicher dargestellt werden. Ansonsten bin ich größtenteils mit Debian zufrieden, und würde mir wenn dann spontan wünschen, dass Debian mehr Gebrauch von gewissen Compiler-Flags machen würde, um sowohl mehr Sicherheit als auch insbesondere mehr Performance herauszuholen.

  4. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Was bedeutet für dich Stabilität?

    • Der Rechner steht stabil an seinem Platz.
    • An dem verwendeten Programmcode gibt es keine Änderungen.
    • Die eingesetzten Programme haben keine Abstürze.
    • Bei Updates gibt es keine neuen Programm-Features.
    • Es gibt keine Umgewöhnung in der Bedienweise der Programme.

    Ich denke, dass hier jeder seine Prioritäten ein wenig anders setzt. Auch abhängig vom jeweiligen Einsatzzweck.

    1. Avatar von perko
      perko

      Also für mich bedeutet Stabilität alles zugleich, und noch etwas dazu:

      • Der Rechner steht stabil an seinem Platz
      • An dem verwendeten Programmcode gibt es immer wieder Änderungen
      • Die eingesetzten Programme haben trotzdem keine Abstürze
      • Bei Updates gibt es immer wieder neue Programm-Features
      • Es gibt manchmal Umgewöhnung in der Bedienweise der Programme
      • Ein Neustart ist nur beim Kernel Update und bei Stromausfall notwendig
  5. Avatar von Theo the Terrible
    Theo the Terrible

    Hier verwende ich (anstatt Lubuntu) neuerdings Debian stable seit 10.7, und der Sprung auf 10.8 war glücklicherweise, aber nicht ganz unerwartet, vollkommen geräuschlos über die Bühne gegangen.

    Ab einer späteren Veröffentlichung von Debian 11 als „stable“ würde ja das bisherige „testing“ und „stable“ identisch sein, wenn ich es richtig verstehe.

    ..Was mich führt zu…

    FRAGE: Wird der Übergang von „10.8(+x?)“ auf „stable 11“ (wenn es soweit ist) nach dem gleichen Schema mit ‚dist-upgrade‘ –nach menschlichem Ermessen– ebenso geräuschlos über die Bühne gehen?

    Sind irgendwelche speziellen Dinge zu beachten oder dringend zu empfehlen?

    Für WLAN hatte ich eine Firmware einspielen müssen und noch eine für „realtek“ -entweder für BT oder den SD Cardreader (beide in den apt/unfree Quelldateien). Ferner hatte ich für das Tapping und Doppelklich anstatt Tripleklick ein paar Konfigdateien editieren müssen, habe aber ansonsten im Sytem (ausser meinen configs in Home) nichts geändert.

    Danke für Hinweise und Grüße

    1. Avatar von Ferdinand

      Der Übergang von 10.x auf 11 läuft genauso ab wie bei den Point-Releases und stellt üblicherweise keine weitere Hürde dar. Im Hintergrund läuft dabei vereinfacht gesagt, auf den Servern folgendes ab: Zum Release-Zeitpunkt wird das Testing-Repository, in dem »Bullseye« entwickelt wurde, zu Stable umbenannt und ein neues Testing-Repository etabliert, in dem fortan Debian 12 »Bookworm« entwickelt wird.

      1. Avatar von anonym
        anonym

        Allerdings wird man vorher /etc/apt/sources.list editieren und da „buster“ durch „bullseye“ ersetzen müssen?
        Das funktioniert also nicht wie z.B. die stable-Streams in Fedora IoT/CoreOS.

        1. Avatar von Ferdinand

          Zunächst sollte man sicherstellen, dass das System auf dem neuesten Stand ist. Dann kann man per sed -i 's/buster/bullseye/g' /etc/apt/sources.list die Quellenliste anpassen. Abschließend braucht es nur noch ein apt update && apt dist-upgrade -y und zur Kontrolle ein cat /etc/debian_version, was dann 11.x ausgeben sollte. Ein cat /etc/os-release gibt weitere Infos.

          1. Avatar von Theo the Terrible
            Theo the Terrible

            Vielen Dank Euch beiden.

            Ja, so meinte ich das auch. Ich würde das System auf den neuesten Stand bringen, dann in sources.list den ‚Codenamen‘ (falls man das so nennt) auf den neuesten für ’stable‘ ändern, um dann quasi abermals das System auf den neuesten Stand zu bringen.

            Eine Art „Zusatzfrage“ hätte ich noch, die aber eher allgemeiner Natur ist, auch eher zum Paket ‚libreoffice‘:

            Für ‚libreoffice‘ gibt es ja bekanntlich eine ’still‘ Version (immerhin konservativ genug für den Einsatz in Behörden) und jeweils eine offizielle ‚current‘ Version (mit neuen Features, wo es in seltenen Fällen „klemmen“ kann), und meiner Beobachtung nach kommt das so in etwa hin.

            Die Debian ’stable‘ Pakete sind aber nochmal deutlich abgehangener als die ’still‘ Version, was ich ansatzweise auch nachvollziehen kann, wenn es darum geht, „Featureupgrades“ aus dem Weg zu gehen: u.a. über den „Backports“ lassen sich aktuelle ‚current‘ Libreoffice Pakete beziehen, es scheint aber keinen Mechanismus, Metapaket o.ä. für ’still‘ zu geben.

            FRAGE:

            Werden ‚Sicherheitsupdates‘ in die abgehangenen Libreoffice ’stable‘ Pakete eingepflegt? Unter Lubuntu hatte ich die jeweilige ’still‘ Version stets händisch eingepflegt, und theoretisch könnte ich das ja auch unter Debian ’stable‘ machen, sollte es erforderlich erscheinen.

            Wieso wird das -bei Bedarf- eigentlich nicht so gehandhabt wie etwa beim Paket für ‚Firefox ESR‘? Das scheint ja mit ‚firefox‘ und ‚firefox esr‘ ebenfalls eine Art „Two-Bin“ System zu sein, wobei mir aber ESR völlig reicht 😀

          2. Avatar von Ferdinand

            Schau mal hier, vielleicht hilft Dir das weiter. Ich nutze die Unstable-Repositories mit siduction, weiß von daher bei Stable im Einzelnen nicht so Bescheid.

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