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Was bei Arch Linux das AUR (Arch User Repository), ist bei Debian künftig das DUR (Debian User Repository). Dabei geht es in beiden Fällen um Pakete, die in den offiziellen Repositories der jeweiligen Distribution nicht oder nicht in aktueller Version vorliegen und deshalb von Usern für User in Form von PKGBUILD-Rezepten bereitgestellt werden.
Der Entwickler Hunter Wittenborn hat das Projekt erst vor wenigen Tagen vorgestellt. Er pendelte immer zwischen Arch Linux und Ubuntu hin und her, fand aber dessen PPAs inakzeptabel, was ihn zu DUR inspirierte. Es handelt sich dabei um kein offizielles Debian-Projekt, auch wenn die Aufmachung der Webseite dies vermuten lassen könnte.
Das Prinzip von DUR ist das gleiche wie beim AUR von Arch Linux. Die als PKGBUILD vorliegenden Anweisungen werden im Fall von DUR mit dem Tool makedeb zu einem installierbaren DEB-Paket geschnürt. Dabei nimmt Wittenborn das von Arch Linux verwendete makepkg als Grundlage. Noch in der Entwicklung steckt der Paketmanager mpm, der die Installation und Aktualisierung der resultierenden DEBs erleichtern soll. Zudem soll es zum Klonen von Paketen aus dem AUR und den Arch-Linux-Repositorien auf Debian und Debian-basierten Linux-Distributionen dienen. Das dritte Tool heißt makedeb-db und soll die Umsetzung der Abhängigkeiten von Arch-Paketen zu den Debian-Pendants übernehmen.
Das klingt für Debian Stable und Ubuntu wie eine segensreiche Ergänzung, jedoch gelten hier die gleichen Bedenken, die auch für das AUR gelten. Man kann den dort angebotenen Paketen nicht per se vertrauen. Da ist es hilfreich, wenn man die PKGBUILDs lesen und verstehen und somit die Sicherheit eines Pakets einschätzen kann. Weniger versierte Anwender müssen auf die Votes vertrauen, die ein Paket erhält.
Derzeit stehen erst 17 Pakete in der Liste, bleibt abzuwarten, ob das Projekt abhebt. Wer sich näher für DUR interessiert, sollte sich die Dokumentation ansehen. Einen Support-Kanal gibt es auf Matrix.
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