CopyQ – Verwalter für die Zwischenablage

Manager für die Zwischenablage gibt es einige unter Linux, die meisten davon für bestimmte Desktops oder Frameworks. So bringt Plasma bereits integriert den Clipboard-Manager Klipper mit. Für GNOME gibt es GPaste und Glipper, für Xfce Clipman, Diodon passt angeblich besonders gut zum Unity-Desktop oder zu GNOME. Pastie wird für Ubuntu empfohlen, da es von dessen AppIndicator Gebrauch macht.

Klipper ade

Ich als KDE-Anwender habe über die Jahre immer mit Klipper gearbeitet und mir dessen Verlauf auf eine Tastenkombination gelegt. Irgendwann dachte ich, dass es möglich sein muss, die Zwischenablage in ein effizientes Langzeitgedächtnis zu verwandeln. Also habe ich mich in dem reichhaltigen Angebot umgesehen und CopyQ entdeckt. Was mich neben dem großen Funktionsumfang überzeugt hat, war die gute Verbreitung in den Archiven der Distributionen. Viele Leser werden CopyQ vermutlich schon kennen, da es bereits seit 2009 plattformübergreifend für Linux, macOS und Windows entwickelt wird. Die aktuelle Version 3.13 stammt vom Oktober 2020.

Was macht CopyQ besser?

CopyQ lässt sich sowohl über die Kommandozeile als auch aus der Systemleiste heraus oder per Hauptfenster grafisch bedienen. Die Inhalte der Zwischenablage können in individuellen Tabs gespeichert, farbig sortiert und per Doppelklick in jedwede Anwendung gepasted werden. Neben Text speichert CopyQ auch Bilder. In der Voreinstellung speichert das Tool die letzten 200 Einträge, der Wert kann in den Einstellungen individuell festgelegt werden.

Inhalte können direkt oder mit dem bevorzugten Editor bearbeitet werden, einzelne Einträge oder ganze Tabs lassen sich passwortgeschützt verschlüsseln. Einträge können mit Tags versehen und zuoberst angepinnt werden und vieles mehr. Die umfassende Konfiguration und eine ausführliche Dokumentation lassen kaum Wünsche offen.

Kommentare

13 Antworten zu „CopyQ – Verwalter für die Zwischenablage“

  1. Avatar von christian
    christian

    Moin,

    ich nutze seit jahren, unter allen betribssystemen zwischenablagen erweiterungen, ja sogar Microsoft Windows hat dies, muss man nur aktivieren (aber ohne suche).
    Das macht das Arbeiten um einiges angenehmer wenn man sich einmal an diesen Prozess gewöhnt hat.

    Das du nun für mich als Gnome+GPaste Nutzer von CopyQ schreibst interessiert mich.
    Erst mal Herzlichen danke dafür, dein Wissens Transport durch den Blog ist da.

    Was ich benötige bei so einem tool, ist ein Shortcut welches ich nutze damit aus den einträgen das richtige ausgewählt oder gesucht werden kann. Am liebsten auch noch eine Gnome erweiterung fals man mal mit der maus klicken will (aber da habe ich auch die schnelle leider nichts gefunden).
    Nun zu meiner frage, gibt es hier wenn der Gnome+CopyQ nutz?

    Danke im voraus und Gruß
    Christian

    1. Avatar von Jochen Geyer
      Jochen Geyer

      Nur ein kleiner Hinweis.

      Da du scheinbar Gnome3 nutzt, welches bekanntlich in GTK3 und zukünftig in GTK4 umgesetzt wird, willst du sicherlich einen Clipboard-Manager der von deinem DE nativ unterstützt wird und keine Qt Abhängigkeiten nachzieht.

      Will heißen, da CopyQ in Qt umgesetzt ist, würdest du einzig dafür Qt benötigen.
      Will man das wirklich?

      1. Avatar von Christian
        Christian

        Danke für deinen wichtigen Hinweis.

        1. Avatar von Jochen Geyer
          Jochen Geyer

          Schau dich einmal hier um, dort könntest du etwas finden für deinen Anwendungszweck.

      2. Avatar von Uxx
        Uxx

        Ist doch völlig egal, ob man Qt oder Gtk nur für ein einziges Programm installiert.

        1. Avatar von Jochen Geyer
          Jochen Geyer

          Man sollte eben nicht, von sich als Nutzer auf andere Anwender schließen.
          Es gibt Anwender, die sich mit ihrem System tatsächlich beschäftigen.

      3. Avatar von kamome
        kamome

        Interessanter dürfe sein, ob es sich perfekt integriert – dann sollte auf einem Desktop-System die zusätzlich zu installierende/ladende Qt egal sein.

        1. Avatar von Ferdinand

          Es handelt sich in diesem Fall bei den Abhängigkeiten beispielsweise bei Debian lediglich um 11 Bibliotheken.

          1. Avatar von Jochen Geyer
            Jochen Geyer

            Aber nicht, wenn es sich wie im konkreten Beispiel um ein Gnome DE handelt, bei (d)einem KDE/Plasma DE werden sicherlich keine bzw. weniger Abhängigkeiten geladen.

          2. Avatar von Ferdinand

            Die Zahl 11 stammt von apt depends copyq. Zwei davon zählen nicht mal, weil die eh jeder hat: libc6 und libgcc-s1.

          3. Avatar von Jochen Geyer
            Jochen Geyer

            Habe das gerade auf einen Debian Live Gnome probiert und es zeigt mir folgendes Ergebnis an:

            apt depends copyq
            copyq
              Hängt ab von: libc6 (>= 2.14)
              Hängt ab von: libgcc-s1 (>= 3.0)
              Hängt ab von: libqt5core5a (>= 5.14.1)
             |Hängt ab von: libqt5gui5 (>= 5.14.1)
              Hängt ab von: libqt5gui5-gles (>= 5.14.1)
              Hängt ab von: libqt5network5 (>= 5.0.2)
              Hängt ab von: libqt5script5 (>= 5.6.0~beta)
              Hängt ab von: libqt5svg5 (>= 5.6.0~beta)
              Hängt ab von: libqt5widgets5 (>= 5.14.1)
              Hängt ab von: libqt5x11extras5 (>= 5.6.0)
              Hängt ab von: libstdc++6 (>= 4.8)
              Hängt ab von: libx11-6
              Hängt ab von: libxtst6
              Empfiehlt: copyq-plugins (= 3.13.0-1)
              Schlägt vor: copyq-doc
            
            
            apt rdepends copyq
            copyq
            Reverse Depends:
              Hängt ab von: copyq-plugins (= 3.13.0-1)
              Empfiehlt: lxde
            

            Wie wir sehen, werden Qt5 Libaries benörigt.

          4. Avatar von Ferdinand

            Klar werden die benötigt, 11 Stück.

  2. Avatar von Ranthoron
    Ranthoron

    Mir reicht ja häufig die Maus (bzw. der moused) als Zwischenablage 😉

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