Kategorie: Softwareperlen

  • Mit Ncdu Festplatten durchsuchen

    Ncdu
    Bild: Hard Drive by: William Warby Lizenz: CC-By-SA-2.0

    Festplatten kennen eigentlich nur drei Zustände: leer, voll und kaputt. Wenn mal wieder der zweite Zustand erreicht ist, fragt man sich zunächst: »Wie konnte das geschehen?« und gleich danach: »Was ist da drauf?« Unter Linux gibt es mehrere Möglichkeiten, die letzte Frage zu beantworten. In meinen Linux-Anfängen hab ich mir einen Überblick mit grafischen Tools wie KDirStat, Filelight oder Baobab verschafft. Diese haben mehrere Nachteile: Zunächst ist der Aufbau des grafischen Abbilds der Festplatte bei großen Partitionen mit vielen Verzeichnissen und Dateien ziemlich langsam. Zudem braucht man dann immer noch eine Maus um anhand der Tooltips den Inhalt der farbigen Kuchenstücke zu ergründen.

    Für Konsoleros

    Deshalb benutze ich schon seit vielen Jahren dafür das Kommandozeilen-Tool ncdu, was für NCurses Disk Usage steht. Es ist eine Erweiterung des Linux-Standard-Werkzeugs du durch die freie Toolkit Ncurses . Wenn dann über Nacht mal wieder das Log von xsession.errors vollgelaufen ist und die Festplatte kein freies Bit mehr aufweist, lässt sich mit ncdu auch ohne grafische Oberfläche der Bösewicht schnell identifizieren und mit Bordmitteln löschen. Jägern und Sammlern hilft das Tool, ihren Sammeltrieb überschaubar zu halten. Auch auf Servern erweist sich ncdu als extrem nützlich.

    Überall verfügbar

    Ncdu gibt es fertig paketiert bei den meisten Distributionen im Archiv. Es wurde von  Yoran Heling 2007 erstmals veröffentlicht, steht unter einer MIT-Lizenz und steht neben Linux auch für Unix, BSD und IBMs z/OS zur Verfügung. Die Bedienung ist denkbar einfach. Das Home-Verzeichnis wird beispielsweise mit – wen wunderts – ncdu /home/USERNAME aufgerufen.

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    Einfache Bedienung

    Daraufhin erscheint in Windeseile eine Liste aller dort versammelten Ordner, absteigend nach Größe organisiert. Die Navigation geschieht mit den Plus-Minus-Pfeiltasten. Die Rechts-Links-Tasten dienen dem Abstieg in der Ordnerhierarchie und wieder zurück. Ist ein Ordner oder eine Datei ausgemacht, die entfernt werden soll so erledigt das ein Tastendruck auf d. Soll der Inhalt alphabetisch sortiert werden, hilft die Taste n, mit s geht es wieder zurück. Alle weiteren Optionen listet das ausführliche Manual auf.

  • NCDU – Wie groß bist du?

    Ncdu

     

    Die meisten Linux-User, die gerne auf der Kommandozeile arbeiten, kennen den Befehl du zur Bestimmung des Platzverbrauchs von Dateien. Nicht so bekannt ist dagegen die durch Verwendung von Ncurses etwas flexiblere Größenbestimmung von Dateien durch ncdu. Ausgeschrieben heißt das nützliche Werkzeug NCurses Disk Usage. Es ist unter Linux, FreeBSD, OpenBSD, NetBSD, DragonFlyBSD, MirBSD, z/OS, macOS und Cygwin verfügbar.

    Grafisch am Desktop

    Unter den bekannten Desktop-Umgebungen gibt es grafische Werkzeuge, die uns zeigen, warum unsere Platte schon wieder vollgelaufen ist. Tools wie Filelight unter KDE oder Baobab bei GNOME zeigen dabei anschaulich die dicken Brocken. Allerdings brauchen sie auf Systemen mit sehr vielen Dateien auch entsprechend lange, um die grafische Darstellung aufzubauen. Dabei sind sie dann noch weniger flexibel als Ncdu, da sie beispielsweise nur über den Umweg über die Konsole löschen können. Zudem sind sie ziemlich nutzlos, wenn der Platz auf dem Server knapp wird.

    Ncdu beim Server

    Dort kann dann das einfach zu bedienende, schnelle Helferlein Ncdu seine Stärken ausspielen. Während der Befehl Disk Usage (du) ein Linux-Standard-Befehl der GNU Core-Utils ist, muss das Paket ncdu meist nachinstalliert werden.  Wird das Tool dann aufgerufen, zeigt es die Verzeichnisse und Dateien des aktuellen Verzeichnisses an, absteigend nach der Größe sortiert. Mit den Pfeiltasten navigiert man im Dateibaum. Steht der Cursor auf einem Verzeichnis, öffnet sich dieses durch Klick auf => oder die Enter-Taste, zurück geht es mit <=.

    Viele Optionen

    Darüber hinaus lassen sich mittels einzelner Buchstaben Änderungen an der Anzeige und am Datenbestand vornehmen. So lässt sich mit n die Liste alphabetisch nach Dateinamen sortieren. Ein weiteres n geht wieder zurück zur Ursprungssortierung nach Größe. Die Eingabe von d löscht den markierten Eintrag.

    Einen Schutz vor versehentlichem Löschen bietet der Aufruf des Tools im Read-Only-Mode mit -r. Mit t werden Ordner vor Dateien sortiert.  Die Anzeige von Ncdu kann auch zur weiteren Verarbeitung in eine Textdatei umgeleitet werden. Das gelingt etwa mit dem Aufruf ncdu /home -o ncdu_home.txt. Viele weitere Optionen und Beispiele bietet das Handbuch zu Ncdu.