Kategorie: News

  • TrueNAS SCALE  22.02 RC1 »Angelfish« verfügbar

    TrueNAS SCALE 22.02 RC1 »Angelfish« verfügbar

    Nach der Ankündigung im Sommer 2020 und einem Jahr in der Alpha- und Beta-Phase ist der erste Release-Kandidat von TrueNAS SCALE 22.02 erscheinen. TrueNAS SCALE wird von iXsystems entwickelt und basiert auf deren Distribution TrueNAS 12. Es handelt sich bei SCALE um eine auf Debian GNU/Linux 11 basierende Open Source-Virtualisierungsplattform als Hyperkonvergente Infrastruktur (HCI), die mit KVM, ZFS und Containern umgehen kann. Für Letztere kommen Docker und Kubernetes zum Einsatz. Für die Bedienung steht ein Web-Interface bereit.

    TrueNAS SCALE kann kostenfrei auf eigener Hardware genutzt werden, steht aber auch in Kombination mit der Hardware von iXsystems bereit, etwa mit den Serien M und R sowie den Minis. SCALE steht dabei für:

    • Scale-out ZFS
    • Converged Compute and Storage
    • Active Reliability
    • Linux Containers (Kubernetes) & VMs (KVM)
    • Ease of Deployment and Operation

    Getestete Anwendungen

    Anwendungen können auf TrueNAS SCALE-Clustern entweder als KVM-VMs, Docker-Container oder Kubernetes-Pods ausgeführt werden. Es gibt jetzt Dutzende von vorgetesteten und paketierten Anwendungen, darunter Plex, Nextcloud, HomeAssistant und viele mehr. Anwendungskataloge ermöglichen Community-Beiträge wie den umfangreichen und kostenlosen Anwendungskatalog von Truecharts.org.

    Scale Out

    Die Scale-Out-Fähigkeiten erstrecken sich sowohl auf Datei- (SMB-Cluster, Glusterfs) als auch auf Objektspeicher wie S3 mit Minio und zwingen die Benutzer nicht dazu, sich zwischen Datei- und Objektspeicher zu entscheiden. Nach 12 Monaten Entwicklung und Tests mit rund 4.000 Anwendern wird SCALE nun in vielen Anwendungen eingesetzt und verwaltet derzeit etwa 100 PByte. Die RC-Phase ist der Beginn eines breiteren Einsatzes, der mit der Bereitstellung weiterer Updates wachsen wird.

    Die Hardwareanforderungen verlangen 8 GByte RAM, ein 16 GByte SSD Boot-Device sowie zwei gleich große Speichermedien. In den Release Notes sind die Änderungen zu TrueNAS SCALE 22.02 RC1 verzeichnet. Neben TrueNAS Core betreut iXsystems die Distributionen TrueNAS Core und TrueNAS Enterprise.

  • Warum funktionieren nicht alle Fingerabdrucksensoren unter Linux?

    Warum funktionieren nicht alle Fingerabdrucksensoren unter Linux?

    Im Rahmen der Reihe mit Interviews mit deutschsprachigen Entwicklern habe ich Werner Sembach, Entwickler bei Tuxedo Computers ein paar Fragen gestellt. Anlass war meine News zur demnächst verfügbaren Unterstützung für Fingerprint Reader in KDE Plasma 5.24. Ich fragte mich, warum der Sensor an meinem Tuxedo Aura 15 unter Linux noch immer nicht funktioniert. Kollegen berichten ähnliches von anderen Notebooks verschiedener Hersteller. Da ich weiß, dass Werner sich mit dem Thema beschäftigt hat, hier meine Fragen an ihn:

    LN: Als ich vor rund einem Jahr ein TUXEDO Aura 15 Notebook kaufte, war der Treiber für den Fingerabdrucksensor noch in Arbeit. Wie ist denn da der aktuelle Stand?

    WS: Das Aura 15 Gen 1 hat einen ElanTech Match-On-Host Fingerprint Reader. Das Protokoll dazu wurde bereits vor einigen Jahren von Igor Filatov implementiert, aber benutzbar sind nur die breiten Swipe-Style Fingerprint Reader. Das war auch der Grund, warum bis vor kurzem der Reader das Aura 15 Gen 1 bewusst als nicht kompatibel in der libfprint geführt wurde. Inzwischen haben sich die Maintainer aber umentschieden. Problem ist, auch wenn der Reader von der aktuellen Version der libfprint jetzt erkannt wird, benutzbar ist er immer noch nicht.

    LN: Kannst Du bitte ein wenig auf die technischen Hintergründe eingehen, warum es unter Linux bei manchen Geräten so schwierig ist, den Fingerabdrucksensor zur Mitarbeit zu bewegen?

    WS: Ok, ich muss ein wenig ausholen, dann wird meine erste Antwort wahrscheinlich verständlicher. Bei Fingerprint Readern gibt es sogenannte Match-On-Host und Match-On-Device/Match-In-System Modelle. Der Unterschied ist, ob die Bilder, die der Reader macht, vom Betriebssystem (Match-On-Host) oder von der Firmware der Reader selbst (Match-On-Device/Match-In-System) ausgewertet werden. Bei Zweiterem ist der Algorithmus, der eine Aussage trifft, ob 2 Fingerabdrücke gleich sind oder nicht Teil des Firmware-BLOBs der mit dem Reader mitgeliefert wird. Nicht Open Source, aber funktioniert auf allen Betriebssystemen gleich, vorausgesetzt das Protokoll, um mit dem Reader zu sprechen, ist bekannt.

    Bei den Match-On-Host Readern bekommt das Betriebssystem nur Bilder geliefert und muss die Auswertung vollständig selbst übernehmen. Im Falle des Aura 15 Gen 1, das, wie zuvor erwähnt, ein Match-On-Host Typ Reader hat, wird ein rund 4 x 4 mm großer Ausschnitt des Fingers in einer 80 x 80 Pixel großen Auflösung aufgenommen und das bringt uns zum Kern des Problems: Es gibt einfach keinen guten Open Source Fingerprint-Matching Algorithmus.

    Für Linux-Systeme gibt es die Open-Source-Bibliothek libfprint die es Login Screens und Desktop Environments ermöglicht, Fingerprint-Reader anzusteuern. For Match-On-Host Reader benutzt sie im Backend Teile der NIST Biometric Image Software (NBIS), die ursprünglich für amerikanische Polizeibehörden entwickelt wurde, um physische Fingerabdruck-Karteikarten zu digitalisieren und die im Zuge eines Public Money – Public Code Gesetzes als Public Domain als Source Code downloadbar ist. Das letzte Release ist von 2015, war wahrscheinlich da schon leicht veraltet, geht von weitgehend vollständigen Abdrücken aus, die bei Bedarf händisch aufbereitet wurden.

    Kurz, 4 x 4 mm in 80 x 80 Pixel Auflösung sind zu wenig und der Algorithmus versagt mit einer nahezu 100% false negative Rate. Die libfprint Implementierung versucht das noch zu verbessern, indem auch bei diesem „One Touch“ Reader ein Swipe des Fingers verlangt wird: Dann ist der Ausschnitt zwar weiterhin nur 4 mm breit aber hat immerhin die volle Höhe. Aber auch das reicht nicht aus, um ein zuverlässiges Ergebnis zu bekommen. Und dann gibt es noch Fingerprint Reader bei denen einfach das Protokoll nicht in der libfprint implementiert ist. In der Regel, weil es einfach noch nicht bekannt ist und sich noch niemand daran gesetzt hat es herauszufinden.

    LN: Was muss geschehen, damit es im Fall des Aura 15 und weiterer Geräte mit Fingerabdrucksensor vorwärtsgeht?

    WS: Für das Aura 15 Gen1 bräuchte es jemanden, der sich mit Biometrischer Mustererkennung und/oder mit Machine Learning auskennt, um die NBIS Algorithmen zu verbessern oder durch etwas Besseres zu ersetzen. Bisherige Ansätze waren eher auf semi-erfolgreicher Ausprobier-Ebene:

    Die zwei großen Blocker sind diese Issues:

    • https://gitlab.freedesktop.org/libfprint/libfprint/-/issues/271
    • https://gitlab.freedesktop.org/libfprint/libfprint/-/issues/272

    Ruhm und Ehre demjenigen der als erster eine gute Lösung findet 😉. Aber Spaß beiseite, das fprint Project hat gute Arbeit geleistet und aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, das es nette Maintainer hat, die für alle Vorschläge offen sind und vielleicht findet sich ja unter den Lesern hier jemand, der helfen kann. Tuxedo Computers will, um die Nutzbarkeit von verbauten Fingerprint Readern zu gewährleisten, künftig nach Personal und Mitstreitern aus der Community suchen. Vom dort erstellten Open-Source-Code können unter Umständen auch andere Projekte profitieren.

    Danke an Werner Sembach für die ausführliche Darlegung des komplexen Sachverhalts.

  • Linux Presentation Day 2021.2

    Logo: LPD | Quelle: LPD | Lizenz: CC BY-SA 4.0

    Der seit 2015 ausgetragene Linux Presentation Day (LPD) findet zweimal jährlich im Frühjahr und Herbst in Form vieler verteilter Veranstaltungen in deutschen und europäischen Städten statt und wird von den lokalen Linux User Groups (LUGs) organisiert und durchgeführt. Die Herbstausgabe 2021 findet am 13. und 20. November statt. Ziel des LPD ist es, Interessierten das alternative Betriebssystem in Vorträgen und im persönlichen Gespräch näherzubringen.

    Veranstaltung am 13. November

    Während der erste LPD 2021 wegen der anhaltenden Pandemie ein reines Online-Event war, versucht die zweite Ausgabe zumindest teilweise auch Präsenzveranstaltung zu sein. Die Veranstaltung am 13. November stellt den Online-Teil dar und stellt unter anderem Vorträge zu Linux als Videostream zur Verfügung. Wie bei vielen Linux- Konferenzen werden die Vorträge beim LPD aufgezeichnet und archiviert und sind auch später noch unter beim Mediendienst des CCC abrufbar. Noch ist das Programm nicht komplett, der Fahrplan stellt aber bereits teilnehmende LUGs und deren Programm vor.

    Weitere LUGs sind aufgerufen, sich am Linux Presentation Day 2021.2 zu beteiligen. Als User Group kann man teilnehmen, indem man zum Beispiel

    • eine Kennenlernrunde für die lokale LUG abhält (Meet-Kanal)
    • eine Live-Session via Screensharing anbietet (Themen-Kanal)
    • ein Video vorab einreicht und dann eine Q&A-Session als Videokonferenz anbietet

    20. November: Präsenzveranstaltung

    Wenn die Pandemie keinen Strich durch die Rechnung macht, sollen am 20. November in den teilnehmenden Städten Präsenzveranstaltungen stattfinden, damit Interessierte im direkten Gespräch mehr über Linux erfahren können. Wenn ihr also die Windows-Rechner von Verwandtschaft und Freunden nicht mehr weiter betreuen wollt, wisst ihr nun, wo ihr sie hinschicken könnt. Interessierte können bei ihrer lokalen LUG anfragen, ob eine Veranstaltung zum LPD 2021.2 geplant ist oder eine solche selbst anschieben.

  • PiBox: Fertiges NAS auf dem Raspberry Pi

    Bildquelle: KubeSail.Inc

    Auf Kickstarter ist ein Projekt angelaufen, dass einen Storage-Server auf der Basis eines Raspberry Pi erstellt. Hinter der PiBox steht das Unternehmen KubeSail, die bisher auf ihren Servern Platz Platz zum Hosten von Anwendungen auf der Basis von Kubernetes vermietet. Die PiBox für die Ausführung selbst gehosteter Anwendungen ausgelegt, das Raspberry Pi Compute Module 4 (PDF) ist das Herzstück der PiBox.

    Ab 100 US-Dollar

    Die Kampagne auf Kickstarter bietet vier verschiedene Ausführungen der PiBox mit und ohne Gehäuse oder bereits mit zwei Festplatten bestückt. Die Preise reichen von 100 USD als Hacker Bundle mit lediglich den Platinen über das 250 USD teure Standard Bundle mit Gehäuse, Boards, 8 GByte RAM, Noctua Lüfter, externer WLAN-Antenne, 1,3-Zoll Display und 15-Watt USB-C Netzteil bis zum Premium Plug&Play Bundle für 450 USD, das obendrauf noch zwei SSDs mit je 1 TByte vom Typ Crucial MX 500 mitbringt.

    Das Founders Edition Bundle reizt für 2.500 USD die Möglichkeiten der Hardware aus und verspricht 8 GByte RAM, 32 GByte eMMC, 2 x 8 TByte SSDs (Samsung 870 QVO). Dazu kommen ein farbiges Gehäuse nach Wahl und zwei Jahre Support durch KubeSail.

    Betriebssystem nach Wahl

    Softwareseitig bietet PiBox die freeie Wahl des Betriebssystems. So kann etwa Ubuntu oder Raspberry Pi OS verwendet werden oder optional Kubernetes und der Kubesail Agent. Mit der KubeSail-Software eröffnen sich bei Bedarf weitere Optionen, die die bequeme Administration des kleinen NAS erleichtern.

    So verbindet sich die PiBox bei jedem Start automatisch mit dem KubeSail-Gateway, das Webanfragen an die installierten Anwendungen tunneln kann. Dies bedeutet, dass über eine benutzerdefinierte Domain die PiBox ohne weitere Konfiguration des Routers von überall im Internet erreichbar ist. Eine Backup-Funktion erlaubt manuelle oder geplante Sicherungen der Daten. Über Vorlagen sind rund 30 Anwendungen mit einem Klick installierbar.

    Von den angestrebten 43.000 Euro sind in wenigen Tagen bereits über 40.000 Euro zugesagt, sodass die Kampagne bei 29 Tagen Restlaufzeit als erfolgreich gelten kann.

  • Experimentell: Chimera Linux

    Chimera Linux ist eine Linux-Distribution mit ambitionierten Zielen, vor allem, da es ein Ein-Mann-Projekt ist. Das wird etwas relativiert, da Entwickler Daniel Kolesa bekannt ist für seine Entwicklungstätigkeit bei Void Linux, insbesondere deren POWER/PowerPC-Port.

    Linux-Kernel. BSD-Userland und LLVM

    Ziel von Chimera Linux ist eine Distribution, die vollständig mit LLVM gebaut ist und neben dem Linux-Kernel ein FreeBSD-Userland verwendet. Dabei geht es hauptsächlich darum, GNU-Tools durch BSD-Tools zu ersetzen. Binärpakete und ein gut durchdachtes Quellcode-Build-System sind weitere Ziele. Als Init-System soll dinit zum Einsatz kommen. Statt der Standard-C-Bibliothek glibc wird musl verwendet.

    Das Projekt ist in einem recht frühen Stadium, das System muss noch per Bootstrap erstellt werden. Dazu kann die musl-Variante von Void-Linux oder jede andere auf musl basierte Distribution verwendet werden. Das bereits komplett mit LLVM und Clang gebaute System booted zwar, ist aber noch fehleranfällig und bringt bisher nur wenige Anwendungen mit.

    Neues Quellcode-Paketierungssystem

    Chimera verfügt über ein Quellcode-Paketierungssystem, das nicht wie üblich in Shell geschrieben ist, sondern in Python. Dies reduziert laut Kolesa den Overhead des Build-Systems auf ein Minimum. Die Builds sind containerisiert, wobei ein minimales Chimera-System als Build-Umgebung für jedes Paket verwendet wird. Dieses System ist mit Bubblewrap in einer Sandbox untergebracht und läuft völlig unprivilegiert. Zum Bau der Binärpakete werden wegen ihrer Geschwindigkeit die bei Alpine Linux entwickelten apk-tools verwendet.

    Offen für andere Architekturen

    Das Build-System hat volle Unterstützung für Cross-Compiling, es ist laut der Webseite nicht weiter aufwendig, CPU-Architekturen wie ppc64le, aarch64, x86_64, riscv64 und ppc64 zu bedienen. Ein interessantes Projekt, dass ich auf jeden Fall im Auge behalten werde. Chimera Linux ist nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen GamerOS, das sich kürzlich zu ChimeraOS umbenannt hat.

  • Kdenlive wird auf macOS portiert

    Bereits seit Längerem gibt es eine veraltete Version 0.9.10 von KDEs nichtlinearer Videoschnitt-Software Kdenlive für macOS. Jetzt legen die Entwickler eine überarbeitete aktuelle Version der Software als Nightly-Ausgabe zum Testen vor.

    Bereit zum Testen

    Das DMG-Paket steht in KDEs Jenkins-Instanz zum Download bereit. Beim Öffnen der Anwendung kann eine Warnung bezüglich eines »nicht verifizierten Entwicklers« erscheinen. Diese kann mit den Hinweisen aus dem macOS Benutzerhandbuch umgangen werden. Fehler können unter Angabe des verwendeten Builds beim KDE-Bugtracker oder als GitLab Issue gemeldet werden.

    D-Bus umgehen

    Das größte Problem bei der Umsetzung der aktuellen Version von Kdenlive für macOS war D-Bus. Er wird für die Kommunikation zwischen dem Render-Prozess und dem Hauptfenster der Anwendung verwendet. Schließlich konnte mit dem Compiler-Flag DNODBUS=ON erreicht werden, dass Kdenlive QLocalSocket und QLocalServer für die Kommunikation verwendet anstelle von D-Bus. Der Kdenlive-Code musste zudem stellenweise angepasst werden, um die richtigen Dateipfade zu verwenden und um alle Plugins zu finden.

    Zum Bau des Pakets wird KDE Craft eingesetzt, ein Meta-Build-System mit Paketmanager, das bereits seit einiger Zeit für die Windows-Builds von Kdenlive verwendet wird. Als weiteres KDE-Projekt wurde KDE Connect auf iOS portiert.

  • KDE Plasma 5.24 lernt Fingerabdrücke

    KDE Plasma 5.24 lernt Fingerabdrücke

    Wer einen Fingerabdrucksensor in einem Notebook oder als separates Gerät sein Eigen nennt, kann diesen bald mit Plasma 5.24 nutzen, um sich einfach, schnell und sicher in eine Plasma-Sitzung einzuloggen.

    Schon lange in Arbeit

    Die Funktion ist schon seit längerer Zeit in Arbeit und der Code wurde, wie Nate Graham aktuell in seinem Blog berichtet, gerade für Plasma 5.24 bereitgestellt. Im Hintergrund kommt dabei das Projekt fprint zum Einsatz. Weitere involvierte Komponenten sind der Sitzungsmanager SDDM, der Polkit-KDE-Agent sowie Kscreenlocker.

    KCM-Modul

    Die Software zum Registrieren der Finger wird als KConfig Module (kcm) in die Systemeinstellungen eingebunden. Dort können beliebig viele Finger registriert werden, deren Benennung allerdings noch verbesserungswürdig ist. Bisher sind nur generische Bezeichner wie rechter Mittelfinger oder linker Zeigefinger vorgegeben, was die Nutzung seitens mehrerer Anwender erschwert.

    Ist die Registrierung erledigt, kann sich der Anwender nicht nur per Fingerabdrucksensor in eine Plasma-Sitzung einwählen, sondern auch Apps freischalten, die ein Passwort benötigen. Darüber hinaus kann in der Konsole bei Aktionen, die sudo zur Authentifizierung verwenden, die Eingabe des Passworts durch den Fingerabdruck ersetzt werden.

    Und sonst noch

    Weitere Neuerungen für Plasma 5.24 können Nates Blog entnommen werden. Darunter sind unter anderem verbesserte Möglichkeiten, um Flatpak-Repos in Plasma Discover zu aktivieren, zu deaktivieren oder zu entfernen. Des Weiteren sind die obligatorischen Fortschritte bei der Integration von Wayland sowie die initiale Bereitstellung des Backends für Generic Buffer Management (GDM) im Nvidia-Treiber zu nennen. Damit einher gehen laut Nate viele Verbesserungen bei der Nutzung von Plasma mit dem proprietären Nvidia-Treiber. Die Veröffentlichung von Plasma 5.24 ist für den 8. Februar 2022 vorgesehen.

  • MX Linux 21 »Wildflower« freigegeben

    Nach einer längeren Konsolidierungsphase haben die Entwickler des 2014 erstmals veröffentlichten MX Linux nun Version 21 mit dem Codenamen »Wildflower« offiziell freigegeben. Die neue Version der beliebten Distribution basiert auf Debian 11 »Bullseye«, wird aber ohne Systemd ausgeliefert. Weitere Zutaten sind Kernel 5.10 LTS, Xfce 4.16, KDE Plasma 5.20 und erstmals außerhalb der Raspberry-Pi-Edition auch Fluxbox 1.3.7, versehen mit der mx-fluxbox Konfiguration.

    Best of both worlds

    MX Linux legt Wert auf die Unterstützung älterer Rechner und so stehen die Abbilder für Xfce und Fluxbox auch in 32-Bit-Versionen zur Verfügung. Somit können auch alte Schätzchen ohne Systemd betrieben werden. Als Standard kommt SysVinit zum Einsatz, Systemd steht aber auf installierten Systemen als Bootoption zur Auswahl.

    Der Installer wurde ausgebaut und unterstützt nun erstmals LVM. Derzeit müssen die LVM-Volumes allerdings im Vorfeld händisch erstellt werden. Das UEFI-Live-System-Boot-Menü wurde ebenfalls überarbeitet und erlaubt es, die Live-Boot-Optionen wie unter anderem Persistenz aus dem Boot-Menü und den Untermenüs auswählen, anstatt sie wie bisher aus dem Konsolen-Menü auszuwählen. Sudo wird mit MX Linux 21 der Standard für administrative Aufgaben, dieses Verhalten lässt sich aber per mx-tweak abschalten. Die Snapshot-Funktion erlaubt das Zurückrollen jetzt auch über das Boot-Menü.

    Snapshots werden jetzt auch im Boot-Menü angezeigt

    Über 40 MX Apps

    Neben der üblichen Paketauswahl von Firefox und Thunderbird zu LibreOffice und Gimp bietet MX Linux mit seinen MX Apps einen erheblichen Mehrwert. Von diesen von den Entwicklern erstellten oder kuratierten kleinen wie größeren Anwendungen werden mittlerweile über 40 Stück ausgeliefert. Neu in der Sammlung ist MX Tour, das Neueinsteigern einen Überblick über die verfügbaren Desktop-Umgebungen gibt. Mit MX Comfort bieten die Entwickler zudem ein für alle Desktops verfügbares Standard-Theme.

    AHS mit Kernel 5.14

    Die Xfce-Edition, die weiterhin den Standard-Desktop von MX Linux darstellt, führt das Thunar Shares-Plugin für den Dateimanager ein, um über das Kontextmenü eines Ordners auf Samba-Freigaben zugreifen zu können. Anwender, denen Linux 5.10 wegen sehr aktueller Hardware zu alt ist, können in den nächsten Tagen auf ein AHS-Abbild (Advanced Hardware Support) mit der Xfce, Linux 5.14 und aktuellem Grafik-Stack zugreifen.

    Die Abbilder von MX Linux 21 »Wildflower« stehen im Download-Portal des Projekts bereit.

  • Aus /e/ wird MURENA

    /e/

    Gaël Duval, französischer Entrepreneur und ehemals Gründer von Mandrake-Linux, startete 2017 das Projekt »eelo«, um Google und Apple ein etwas anderes mobiles Betriebssystem entgegenzusetzen, dass die Daten und die Privatsphäre der Anwender besser schützt. Ein Jahr später musste Duval aus markenrechtlichen Gründen den Namen eelo aufgeben. Stattdessen hieß das Projekt ab da /e/, wobei der Buchstabe /e/ als Symbol für »my data is MY data« etabliert werden sollte. Diese Namenswahl war aus mehreren Gründen ungünstig. Die Symbolik vermittelte sich nicht und für eine Suche im Internet war er auch nicht sonderlich geeignet.

    Neue Marke eingeführt

    Duval hatte bereits lange versprochen, das /e/ nur vorübergehend sein werde, trotzdem hatte es drei Jahre Bestand. Jetzt ist es aber soweit und mit MURENA wird ein neuer Markenname eingeführt. Duval schreibt, /e/ habe zwar den Vorteil gehabt, zu signalisieren, dass das Projekt Dinge anders macht, aber da die Produkte zunehmend vom Mainstream aufgenommen würden, sei es an der Zeit, eine neue Marke zu etablieren, die diesmal gleich als Marke eingetragen ist.

    Zu Anfang wird der Name MURENA für die von der /e/ Foundation angebotenen Smartphones und die Online-Dienste gelten, das Betriebssystem heißt vorerst weiter /e/ OS. Das Re-Branding der Smartphones im Shop ist bereits vollzogen, weitere Webseiten des Projekts werden folgen.

    Neu- und Gebrauchtgeräte

    Das Projekt bietet das entgoogelte Betriebssystem hauptsächlich auf aufgearbeiteten Smartphones der Marke Galaxy von Samsung an. Derzeit sind das S9 und das S9+ zu Preisen von 350 bis 376 Euro im Angebot. Bereits seit einiger Zeit gehört auch das Fairphone 3+ als Neugerät für 465 Euro zum Portfolio. Erst seit einigen Tagen im Sortiment ist für 228 Euro das Gigaset GS290, das auch die Grundlage des ersten Volla-Phones bildet.

    Danke an Phillip für den Hinweis auf die News

  • Brave Search ersetzt in Deutschland Duck Duck Go

    Brave Search ersetzt in Deutschland Duck Duck Go

    Die Entwickler des Brave Browser ersetzen ab sofort in fünf Regionen die Standard-Suchmaschine in der jeweiligen Landessprache gegen die selbst entwickelte Brave Search Engine. Die hauseigene Suchmaschine ersetzt Google Search in den USA, Großbritannien und Kanada. In Frankreich muss Qwant Platz für Brave Search machen, bei uns rückt Duck Duck Go an die zweite Stelle. Der neue Standard gilt für Neueinsteiger beim Desktop-Browser und für Android in Version 1.31, bei iOS setzen die Änderungen mit Version 1.32 ein.

    Kein Tracking

    Weitere Regionen sollen in den nächsten Monaten folgen. Brave Search kann auch mit anderen Browsern verwendet werden. Bestandsanwender behalten ihre Standard-Suchmaschine und müssen Brave Search manuell als Standard wählen. Das teilen die Entwickler in der Ankündigung mit und betonen, dass Brave Search im Gegensatz zu anderen alternativen Suchmaschinen wie Startpage, Qwant, SearX oder DuckDuckGo komplett auf einem völlig unabhängigen Index basiert und die Nutzer in keiner Weise trackt. Im Frühjahr hatte Brave dazu die Suchmaschine Tailcat samt Entwicklerteam der Cliqz GmbH des Burda-Verlags eingekauft.

    Web Discovery Project

    Zum weiteren Ausbau des Index von Brave Search wird als Opt-in-Feature das Web Discovery Project (WDP) vorgestellt, ein datenschutzfreundliches System, mit dem Nutzer anonym Daten beisteuern können, um die Abdeckung und Qualität von Brave Search sowie seine Unabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Big-Tech-Alternativen zu verbessern. Im Gegensatz zur Konkurrenz soll das Web Discovery Project so konzipiert sein, dass alle erhaltenen Daten nicht verknüpfbar sind, sodass es unmöglich ist, Profile oder Sitzungen von Web Discovery Project-Mitarbeitern zu erstellen. Vertiefende Informationen dazu liefert eine GitHub-Seite.

    Brave Search zeigt derzeit keine Werbung an, aber die kostenlose Version von Brave Search wird bald werbeunterstützt sein. Brave Search wird in naher Zukunft auch eine werbefreie Premium-Version anbieten. Derzeit verzeichnet die Suchmaschine weltweit rund 80 MIO. Anfragen pro Monat.