Kategorie: News

  • Nextcloud unterstützt europäische eID-Authentifizierung

    Nextcloud unterstützt europäische eID-Authentifizierung

    Zum 1. Januar 2021 wurde die eID -Karte mit Online-Ausweisfunktion für Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union sowie Angehörige des Europäischen Wirtschaftsraums eingeführt. In einem Blogbeitrag kündigt die Nextcloud GmbH Unterstützung für die Authentifizierung mit dem eID-Personalausweis an.

    Abhängigkeit von proprietärer Software verringern

    Bürger können sich jetzt bei der von Gaia-X verwendeten digitalen souveränen Kommunikations- und Kollaborationsplattform Europas mittels des europäischen Personalausweises anmelden. Das stärkt die Stellung europäischer Kollaborationsplattformen und verringert die Abhängigkeit von proprietärer Software.

    eID Login App

    Bislang werden die Online-Funktionalität des neuen Personalausweises überwiegend im deutschen Behördenbereich genutzt. Mit der von der ecsec GmbH im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelten App eID-Login für Nextcloud, ist es nun möglich, den deutschen eID-Ausweis in Nextcloud zur Authentifizierung zu nutzen. Damit wird Nextcloud zu einer Plattform für den Einsatz in E-Government- oder datenschutzkritischen Anwendungsfällen.

    Wir freuen uns sehr über das Interesse der deutschen Regierung, Nextcloud als beliebte Kollaborations- und Cloud-Lösung mit den deutschen Personalausweises für starke Authentifizierung und Identifizierung zu unterstützen. Dies unterstreicht die Stärke der Plattform, die bereits von Millionen von Anwendern in Behörden, im Bildungs-, Finanz- und Gesundheitswesen für eine sichere und datenschutzkonforme Zusammenarbeit in Echtzeit genutzt wird.

    Frank Karlitschek, CEO und Gründer von Nextcloud

    Dank des für das Projekt kostenfrei zur Verfügung gestellten SkIDentity-Dienstes kann der eID-Ausweis für die Authentifizierung mit Nextcloud im Zusammenspiel mit der eID-Login-App genutzt werden.

  • Bund und Länder wollen digitale Souveränität stärken

    Bund und Länder wollen digitale Souveränität stärken

    In Deutschland tun sich Bund, Länder und Gemeinden schwer, wenn es um die Abkehr von proprietärer Software in den Regierungsstellen und der Verwaltung geht. Das reicht von vielen Absichtserklärungen, die entweder viel zu langsam oder nicht konsequent umgesetzt werden bis hin zu Rückschritten wie der Abkehr von Linux im Münchner Limux-Projekt.

    Absichtserklärung von Bund und Ländern

    Gestern veröffentlichte der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik eine weitere Absichtserklärung »zur Stärkung der Digitalen Souveränität und gemeinsamen Erarbeitung des Souveränen Arbeitsplatzes«. Dies ist der erste Schritt zur Umsetzung der gleichnamigen Strategie, die Bund, Länder und Kommunen im IT-Planungsrat Anfang 2021 beschlossen hatten. Diese besagt, dass »verschiedene Vorhaben zur Erarbeitung von Alternativen im Bereich Arbeitsplatz auf den Weg gebracht« werden sollen. Der Begriff der »Digitalen Souveränität« steht dabei für die Abkehr von den Abhängigkeiten proprietärer Softwarevertriebsmodelle und die Verwendung von Open Source, wo immer möglich.

    Ziel ist der Souveräne Arbeitsplatz

    In einer gemeinsamen Absichtserklärung vereinbaren die CIOs (Chief Information Officer) der neun Bundesländer Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Thüringen, diese Vorhaben zu synchronisieren und abgestimmt fortzuführen. Für den Bund unterzeichnete Bundes-CIO Markus Richter. Konkret geht es um die »Erarbeitung eines Souveränen Arbeitsplatzes für die Öffentliche Verwaltung, der seinen Nutzern Basisfunktionen in den Bereichen Produktivität (u.a. Textverarbeitung), Kollaboration (u.a. organisationsübergreifende Zusammenarbeit) und Kommunikation (u.a. Videokonferenzen) bereitstellt«. Um eine breite Verfügbarkeit zu garantieren, soll die Lösung perspektivisch über die im Aufbau befindliche Deutsche Verwaltungscloud (PDF) bereitgestellt werden.

    Schleswig-Holstein ist mit seinem Digitalminister Jan Philipp Albrecht bereits einen Schritt weiter auf einem konsequenten Weg (PDF), bis Ende 2026 Microsoft Office durch LibreOffice und in der Folgezeit Windows durch Linux zu ersetzen. Ein aktuelles Interview mit dem Minister hat das c’t Magazin geführt.

  • Nextcloud stellt native Backup-App vor

    Nextcloud stellt native Backup-App vor

    Joos Poortfliet von Nextcloud hat mir einen ereignisreichen November in Aussicht gestellt. Los ging es am 1.11. mit der Vorstellung der Beta-Version der Peer-to-Peer-App Nextcloud Backup, die ab sofort zum Test bereitsteht.

    Das ist eine gute Nachricht für alle, die eine Nextcloud selbst hosten, denn diese Klientel musste bisher ihre Datensicherung über Software von dritter Seite erstellen. Nextcloud Backup ermöglicht künftig regelmäßig komprimierte, verschlüsselte Backups eurer Daten auf eurem Nextcloud-Server. Die App, die auf einfache Bedienbarkeit ausgelegt ist, wird mit Nextcloud 23 in stabiler Version ausgeliefert.

    Was Nextcloud Backup leistet

    • Backups auf einem lokalen Laufwerk, einem anderen Nextcloud-Server oder auf einem externen Speicher mittels FTP, SMB, WebDAV oder einem anderen von Nextcloud unterstützten Protokoll speichern
    • Manuelle und/oder automatische konfigurierte, geplante Backups in beliebigen Zeitfenstern durchführen
    • Inkrementelle oder vollständige Backups im Hintergrund durchführen (dabei wird kurz der Wartungsmodus aktiviert, während der Snapshot erstellt wird)
    • Optional eine standardmäßig aktivierte Komprimierung und Verschlüsselung verwenden
    • Verschlüsselungs-Key und andere Konfigurationsinformationen zur sicheren Aufbewahrung in eine Datei oder die Zwischenablage schreiben
    • Ordner durch Anlegen einer .nobackup-Datei von der Sicherung ausnehmen
    • Backups und Wiederherstellung und weitere Funktionen optional von der Kommandozeile steuern

    Sobald der Snapshot erstellt ist, wird er komprimiert, in 100-MB-Teile aufgeteilt und verschlüsselt, ein Prozess, der im Hintergrund abläuft, aber keinen Wartungsmodus erfordert. Diese werden dann auf dem vorgesehenen Sicherungssystem gespeichert, sei es lokal oder remote. Die endgültige Version ist zeitgleich mit der Veröffentlichung von Nextcloud 23 im Laufe dieses Jahres geplant. Getestet werden kann aber ab sofort, die Beta-Version im Nextcloud-Appstore verfügbar. Weitere Einzelheiten hält die Dokumentation auf GitHub bereit.

    Morgen gibt es weitere Neuigkeiten von Nextcloud, die eher für den Enterprise-Bereich bestimmt sind.

  • Fedora 35: Kinoite als neue Edition

    Fedora 35: Kinoite als neue Edition

    Nach zwei Verschiebungen um je eine Woche wird heute Fedora 35 freigegeben. Die prominentesten Eckdaten dabei sind Kernel 5.14 und bei der Workstation-Edition das noch nicht offiziell freigegebene GNOME 41. Neben der Workstation wurden auch Versionen für Fedora Server und Fedora IoT sowie für Spins, Labs und die ARM-Plattform zum Testen bereitgestellt. Neu ist neben Fedora Silverblue auch Kinoite, der Umsetzung von Silverblue mit KDE Plasma anstatt mit GNOME.

    PipeWire erhält Session-Manager

    Ansonsten geht es bei Fedora 35 eher um Feinschliff als um Aufmerksamkeit heischende Neuerungen. So wird etwa dem neuen Soundserver PipeWire der Session-Manager WirePlumber anstelle vom bisher verwendeten pipewire-media-session zur Seite gestellt, mit dem unter anderem die Anpassung von Regeln für das Routing von Streams von und zu Geräten einfacher vorgenommen werden kann.

    Repositories einfacher einzubinden

    Das Einbinden neuer Repositories war bisher in Fedora nicht wirklich transparent gelöst. so sind ausgewählte Anwendungen von Flathub auch ohne die manuelle Einbindung des Flathub-Repositories über GNOME Software oder als Flatpak im Terminal installierbar. Bereits freigegeben sind Zoom, Microsoft Teams, Skype, Bitwarden, Postman, Minecraft, vermutlich freigegeben werden Anwendungen wie Discord, Anydesk, WPS Office, OnlyOffice, MasterPDFEditor, Slack, UngoogledChromium, Flatseal, WhatsAppQT und GreenWithEnvy.

    Zudem wird das Einbinden von weiteren Repositories aus dritter Hand durch das neue Paket fedora-third-party erleichtert, indem ein eingebundenes Repository automatisch aktiviert wird. Dieses Verhalten muss vom Anwender in einer Infozeile in GNOME Software oder durch Ausführung von fedora-third-party enable aktiviert werden.

    Fedora Workstation wird mit dem power-profiles-daemon ausgeliefert. Der standardmäßig aktivierte Dienst ermöglicht es dem Benutzer, zwischen der Optimierung der Systemleistung oder der Akkulaufzeit zu wählen.

    Toolchain- und Sprachen-Updates

    Die GNU-Toolchain wird auf gcc 11, glibc 2.34, binutils 2.37 und gdb 10.2 aktualisiert. Bei den Sprachen sind Node.js 16.x, Perl 5.34, Python 3.10 und PHP 8.0 an Bord, während Python 3.5 in Rente geht. Firewalld wird in Version 1.0 ausgeliefert und erhält ein verbessertes Zonenmodell. Die erste stabile Version des Projekts enthält einige inkompatible Änderungen, entfernt den Python-2-Support und reduziert die Anzahl der Abhängigkeiten. Das Packaging-Tool RPM erhält ein Update auf Version 4.17.

    Fedora 35 bietet seine Cloud-Images jetzt mit hybrider BIOS+UEFI-Boot-Unterstützung an. Das bedeutet, dass Benutzer die BIOS-Unterstützung als Fallback haben, aber bei Bedarf UEFI nutzen können. Zudem wird Btrfs jetzt auch in Fedora Cloud als Standard-Dateisystem verwendet.

    Fedora hat in der Vergangenheit beim Bau von Paketen GCC als Compiler erzwungen, es sei denn, das Upstream-Projekt unterstützt nur Clang/LLVM. Dieser Änderungsvorschlag ersetzt diese Politik durch eine, bei der ein Paketierer, wenn er einen guten technischen Grund hat, Clang/LLVM auch nutzen kann, wenn GCC angeboten wird, als auch GCC zu nutzen ohne das Upstream dies vorsieht.

    Auszeichnung

    Ende September wurde Fedora von der Digital Public Goods Alliance (DPGA) zum digitalen öffentlichen Gut erklärt. Diese von der UNICEF ins Leben gerufene Organisation verfolgt das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung durch Open-Source-Lösungen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, indem die Entdeckung, Entwicklung, Nutzung und Investition in digitale öffentliche Güter erleichtert wird. Fedora wurde unter anderem mit der Auszeichnung bedacht, da es Standards einhält und bewährte Verfahren einsetzt.

  • Firefox 94 mit neuem OpenGL-Backend für Linux

    Im Verlauf des heutigen Dienstags gibt Mozilla offiziell Firefox 94 und gleichzeitig Firefox-ESR 91.3 frei. Wie üblich liegen die neuen Versionen bereits seit gestern auf den Servern. Linux-Anwender können sich auf mehr Geschwindigkeit beim WebGL-Rendern und weniger Energieverbrauch freuen, denn das OpenGL-API wechselt auch unter X11 von GLX auf dessen modernen Nachfolger EGL, wie Mozilla-Entwickler Martin Stransky in seinem Blog berichtet.

    EGL übernimmt

    Dieses im Vergleich zu GLX relativ neue API, das eine Schnittstelle zwischen OpenGL und dem Fenstersystem darstellt, wurde ursprünglich für Wayland konzipiert, funktioniert aber nun auch unter X11, sofern mindestens Mesa 21 installiert ist. Das neue Backend arbeitet mit Intel und AMD zusammen, Anwender von Nvidias proprietären Treiber müssen sich hingegen noch ein wenig gedulden, da dem Treiber die EGL-Erweiterung fehlt, die mit NVIDIA 495 kommen soll. Bei Mozilla sind in der Hinsicht noch 2 Bugs offen.

    Falls EGL mit Firefox 94 bei euch noch Probleme bereiteten sollte, kann in about:config auf GLX zurückgeschaltet werden. Dazu muss der Schalter gfx.x11-egl.force-disabled von false auf true gesetzt werden. Für die Entwickler bedeutet der Schritt zu EGL eine Erleichterung, da mehr Code mit Wayland und der bereits auf EGL umgestellten Android-App geteilt werden kann, was wiederum zu weniger Bugs führt, wie die Entwickler im Mozilla Gfx Team Blog schreiben.

    Tab Unloading auch für Linux

    Firefox 93 aktivierte erneut das bereits früher einmal getestete Tab Unloading für Windows-Nutzer. Dabei geht es darum, dass Tabs automatisch entladen werden, wenn das System feststellt, dass aufgrund zu vieler offener Tabs oder anderer speicherhungriger Anwendungen der freie Speicher zur Neige geht. Nutzer müssen dann auf den oder die entladenen Tabs klicken, um sie neu zu laden.

    Mit Firefox 94 wird diese Funktionalität nun auch für Linux reaktiviert. Dazu zeigt eine neue Seite unter about:unloads an, wie Firefox die Tabs priorisiert und welcher Tab entladen wird, wenn die Funktion ausgelöst wird und erlaubt auch das manuelle Entladen einzelner Tabs, allerdings nur in der vorgegebenen Reihenfolge.

    Ein von Apple entliehener Energiesparmodus verhilft Firefox-Usern unter macOS beim Abspielen von Vollbild-Videos auf YouTube und Twitch zu längeren Akku-Laufzeiten. Über weitere Neuerungen halten sich die Release Notes noch sehr bedeckt, diese werden im Tagesverlauf für die stabile Version freigegeben.

  • antiX-21 »Grup Yorum« veröffentlicht

    antiX ist eine kleine Distribution aus dem Umfeld der MEPIS-Community, aus dem auch MX Linux stammt. Auf antiX-19.4 vom April folgt nun antiX-21 mit dem Codenamen »Grup Yorum«, der für eine türkische Band steht, die seit 1985 politisch motivierte Songtexte verwendet.

    antiX-21 basiert auf Debian 11 »Bullseye«, verzichtet aber auf Systemd, verwendet eudev statt udev und bietet SysVinit oder runit als Init-Systeme. Die Distribution wird in 32- und 64-Bit in den Varianten antiX-full, antiX-base, antiX-core und antiX-net angeboten.

    Vier Fenstermanager

    antiX-full und antiX-base werden mit den vier Fenstermanagern IceWM, Fluxbox, JWM und HerbstluftWM ausgeliefert. Die antiX-full-x64-Version bietet Linux 4.9 und 5.10 als Kernel. Die beiden kleineren Varianten werden ohne X-Server ausgeliefert und bieten im Gegensatz zu den beiden größeren Varianten keine Verschlüsselung.

    Große Auswahl an Tools

    Bei antiX-full sind LibreOffice 7.0.4-4 und Firefox-ESR 78.14 vorinstalliert. Bei antiX-base kommt Seamonkey 2.53 zum Einsatz. Für E-Mails steht Claws-Mail 3.17.8 bereit. Hinzu kommt eine große Auswahl an Anwendungen aus allen Sparten, oft mehrere Anwendungen für einen Zweck. Diese kann man entweder im Menü finden oder über die Anwendung App Select direkt anspringen und starten, indem man dort einen Suchbegriff wie Office oder Video eingibt.

    Vorinstalliert sind unter anderem Pakete wie die Dateimanager zzzFM und rox-filer, Conman und gnome-ppp fürs Netzwerk, die Editoren Geany. Leafpad und Midnight Commander sowie Tools zum Remastern und für Snapshots. Hinzu kommen eine Anzahl hauseigener Tools.

    antiX Installer

    Hausgemachter Installer

    Der Installer von antiX ist hausgemacht und erlaubt vor dem Abschluss der Installation die Auswahl der zu startenden Dienste. Der einzige Fehler, der auffiel war, dass die Tastaturbelegung nicht übernommen wurde. Das war aber im Control Centre schnell korrigiert.

    Die Entwickler empfehlen mindestens 256 MByte RAM und zum Installieren eine Mindestfestplattengröße von rund 3 GByte. Nach dem Start belegt das System mit antiX-full knapp unter 150 MByte RAM. Die Installation gelingt auch auf einem USB-Stick mit oder ohne permanente Datenspeicherung.

  • Vom Rest das Beste – Woche 43

    Vom Rest das Beste – Woche 43

    Woche 43 war für mich eine gute Woche, denn nach vier Jahren und einigen Tagen kam das Librem 5 bei mir an. Ich hege keinerlei Groll gegen Purism, ich finde, sie haben eine Herkulesaufgabe bravourös gestemmt. Das es dabei zu Problemen und Verspätungen kommt, war zu erwarten. Bisher kann ich sagen, dass die Build-Qualität hervorragend ist und dem Preis gerecht wird.

    Das mit dem Herkules kann man auch vom Projekt Muen sagen, das nach acht Jahren Entwicklung Version 1.0 erreicht hat. Bei Muen handelt es sich um einen sogenannten Separation Kernel, der für den Einsatz in unternehmenskritischen Umgebungen gedacht ist, die ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit erfordern. Und wo wir schon bei Kerneln sind: Linux 5.15 erscheint vermutlich heute oder aber am kommenden Sonntag.

    Distributionen

    Die Linux-Distributoren haben sich vergangene Woche etwas zurückgehalten. Zu vermelden sind Veröffentlichungen von Nitrux 1.7, das ohne Systemd, aber mit einer eigenen Variante des Plasma-Desktops in Version 5.23 daherkommt sowie von Trisquel 9.0.1 »Etonia«, einer von Ubuntu abgeleiteten Linux-Distribution mit dem Ziel, ausschließlich freie Software auszuliefern. Absolute Linux basiert auch in der neuesten Ausgabe auf Slackware und will als leichtgewichtige Distribution unter anderem ältere 64-Bit-Hardware unterstützen.

    Eine Beta-Version zum Testen hat Elive für Version 3.8.24 freigegeben. NuTyX 21.10.0 wird auf der Basis von Linux from Scratch gebaut und ist weiterhin auch für 32-Bit verfügbar. Yocto 3.4 »Honister« ist ein Projekt der Linux Foundation zum Erstellen von Distributionen für den Embedded-Bereich. Bei Interesse gibt es weiterführende Informationen zu diesem Quasi-Standard. Das Anfang 2020 von FreeBSD zu Void Linux als Grundlage gewechselte Project Trident wird leider eingestellt. Die Entwickler geben in der Ankündigung der Einstellung an, die Ereignisse der letzten beiden Jahre haben die Prioritäten im Leben der Entwickler so verändert, dass es geboten erscheine, das Projekt einzustellen. Die Repositories bleiben bis zum März 2022 online.

    Tools und Anwendungen

    Bei den Tools gab es einige Neuerscheinungen. Darunter sind unter anderem snort 3.1.15, gawk 5.11, mesa 21.2.5, cmake 3.21.4, bind 9.16.22 und samba 4.15.1. Qt erschien als 6.2.1, Calibre als 5.31.1, xmonad erreicht Version 0.17.0. Auf Stefans Weblog entdeckte ich interessante Informationen über Tiling für Plasma Desktops im Projekt Mudeer.

    Lesestoff

    Für viele von uns ist morgen Feiertag, deshalb hier einige zusätzliche Links zu vielleicht interessanten Artikeln. Wie entsteht ein Promo-Video? Wer das schon immer mal wissen wollte, kann dies am Beispiel des PinePhone Pro nachlesen. Besitzer des original PinePhone können bei Marius bloggt nachlesen, wie sie unter Umständen die GPS-Leistung ihres Linux Phones verbessern können.

    Und da wir schon bei den mobilen Begleitern sind, möchte ich euch meine erste Amtshandlung auf dem Librem 5 nicht vorenthalten 🙂

    Aber weiter im Lesestoff. Wer sein Wissen über Debians Paket-Tool APT überprüfen möchte, kann dies anhand dieses gut recherchierten Artikels tun. Kyle Rankin beschreibt in einem neuen Essay, wie Purism Freie Software unterstützt und finanziert. Angela Merkel kommt nicht sonderlich gut weg, wenn es um die Netzpolitik während ihrer Kanzlerschaft geht. War halt alles Neuland.

    In der kommenden Woche erwarten uns unter anderem die Veröffentlichungen von Fedora 35 und Firefox 94. Ich wünsche eine gute Woche und bitte bleibt gesund!

  • Blender Foundation stellt Blender Roadmap 3.x vor

    Blender 3.0 Beta | Bildquelle: Blender

    Blender 2.0 wurde im August 2000 veröffentlicht. Die Anforderungen an die Veröffentlichung von Software haben sich seitdem stark verändert. Um dem Rechnung zu tragen, hat die Blender Foundation in einer neuen Roadmap für Blender 3.x sowohl die Kadenz als auch die Versionierung künftiger Veröffentlichungen angepasst.

    Blender 3.0 im Dezember

    Die Veröffentlichung von Blender 3.0, die ursprünglich für August vorgesehen war, wurde zunächst auf Oktober und zuletzt auf Dezember verschoben. Die vom Vorsitzenden der Blender Foundation, Ton Roosendaal, vorgeschlagene zweite Verschiebung wurde vorgenommen, um persönliche Workshops mit den wichtigsten Mitwirkenden zu ermöglichen, sofern die Reisebeschränkungen für die Pandemie es erlauben.

    LTS, Zyklus und Versionierung

    Bereits im Juni 2020 war mit Blender 2.83 die erste für zwei Jahre unterstützte LTS-Ausgabe der freien 3D-Modelling- und Rendering-Software erschienen, im Juni 2021 folgte mit Blender 2.93 eine weitere. Künftig soll jedes Jahr eine derart unterstützte LTS-Version erschienen. Das Veröffentlichungsmodell soll zudem dahin gehend abgeändert werden, dass alle zwei Jahre eine neue Hauptversion veröffentlicht wird. Auf Blender 3.x im Dezember 2021 soll also Ende 2023 bereits Blender 4.0 folgen. Im Abstand von drei Monaten sollen Point Releases Sicherheits-Patches sowie Fehlerbereinigungen bringen, ohne die Kompatibilität zu gefährden. Von diesen soll eines pro Jahr zur LTS-Version erklärt werden.

    Änderungen beim Core und den Modulen

    Die Roadmap geht des Weiteren auf die zu erwartenden Änderungen beim Core und den einzelnen Modulen ein. Das Kernmodul soll dazu befähigt werden, Code-Standards und technische Praktiken überall im Blender-Code strenger zu verwalten als bisher. Alles, was die Kernfunktionalität von Blender betrifft, wie z.B. ID-Management, Blender-Dateien, DNA-Daten-Design, Python-API, Undo, Dependency Graph, Overrides und APIs im Allgemeinen soll gute Spezifikationen und funktionale Dokumentationen erhalten, damit die Mitwirkenden wissen, wie sie es effizient nutzen können. Änderungen bei den weiteren Modulen, Scripten und Add-ons sind in der Roadmap ausführlich beschrieben.

  • Raspberry Pi Zero 2 W vorgestellt

    Bildquelle: raspberrypi.com

    Die Raspberry Pi Foundation lässt auf die mit rund vier Millionen verkauften Einheiten in sechs Jahren sehr erfolgreichen Platinen Raspberry Pi Zero und Raspberry Pi Zero W jetzt den Raspberry Pi Zero 2 W folgen. War das erste Modell ohne WLAN für 5 und mit für 10 USD zu haben, erhöht sich der Preis beim Nachfolger auf 15 USD.

    Neuer SoC

    Der Raspberry Pi Zero 2 W verwendet denselben Broadcom BCM2710A1 SoC-Chip wie die erste Ausgabe des Raspberry Pi 3, wobei die ARM-Kerne leicht auf 1 GHz heruntergetaktet sind und zusammen mit 512 MByte LPDDR2-SDRAM und weiteren Komponenten in einem eigenen platzsparenden Gehäuse untergebracht sind. Der genaue Leistungszuwachs gegenüber dem ersten Zero variiert je nach Arbeitslast, aber beim Multi-Thread-Sysbench ist er laut der Ankündigung rund fünfmal schneller.

    Die Spezifikation des Raspberry Pi Zero 2 W bietet:

    • Broadcom BCM2710A1, quad-core 64-bit SoC (Arm Cortex-A53 @ 1GHz)
    • 512MB LPDDR2 SDRAM
    • 2.4GHz IEEE 802.11b/g/n wireless LAN, Bluetooth 4.2, BLE
    • 1 × USB 2.0 Interface mit OTG
    • HAT-kompatibles 40 pin I/O Header Layout
    • MicroSD card slot
    • Mini HDMI port
    • Micro USB Power
    • Micro USB 2.0
    • CSI-2 camera connector
    • H.264, MPEG-4 decode (1080p30); H.264 encode (1080p30)
    • OpenGL ES 1.1, 2.0 Grafik

    USB-Netzteil

    Die Dimensionen bleiben mit 65mm x 30mm die gleichen wie beim Vorgänger, sodass viele alte Gehäuse inklusive des offiziellen Gehäuses für den Zero für das neue Modell weiter passen. Zeitgleich hat die Raspberry Pi Foundation ein neues offizielles USB-Netzteil für das neue Modell sowie für den Raspberry Pi 3B und 3B+ vorgestellt. Es verfügt über einen USB-Micro-B-Anschluss, eine leicht reduzierte Spitzenstromstärke von 2,5 A und kostet 8 USD.

    Anwendungsgebiet

    Obwohl der Raspberry Pi Zero 2 W teils die fünffache Leistung seines Vorgängers bietet, ist die Platine nicht für einen performanten Desktop-Einsatz geeignet. Die Beschränkung auf 512 MByte RAM ist hier der limitierende Faktor, hier sollten Anwender weiterhin zum RasPi 4 greifen. Kleinere Projekte, die mit HATs arbeiten, eignen sich jedoch hervorragend für die neue Platine.

    Der Raspberry Pi Zero 2 W kann ab sofort etwa bei BerryBase oder bei Reichelt bestellt werden. Interessenten sollten sich schnell entscheiden, denn wegen der Versorgungskrise bei Halbleitern sind für dieses Jahr nur 200.000 und bis Ende Q2/2022 weitere 250.000 Einheiten zur Auslieferung vorgesehen.

  • X.org Server 21.1.0 stabil freigegeben

    X.org-Server 21.1.0
    Logo von X11 | Lizenz: CC BY-SA 3.0

    Nach X.org Server 1.20 von 2018 ist der jetzt freigegebene X.org Server 21.1.0 die erste stabile Veröffentlichung. Seit Wayland immer mehr in den Vordergrund tritt, sinkt das Interesse an und die Bereitschaft zur Veröffentlichung von X.org. Es erwies sich lange als schwierig, einen Release-Manager für eine neue Veröffentlichung zu finden.

    Unabhängiger Entwickler

    Vor einigen Monaten begann dann der unabhängige litauische Entwickler Povilas Kanapickas, ein Release vorzubereiten und gab Anfang Juni einen Entwicklungs-Snapshot mit veränderter Versionierung als xorg-server 21.0.99.1 frei. Darauf folgte im September ein erster Release Candidate. Ein zweiter RC folgte, der jetzt vorliegende X.org Server 21.1.0 weist lediglich nur noch eine Änderung zu RC2 aus, wie Kanapickas in der Ankündigung schreibt. Sollten durch die weitere Verbreitung der stabilen Version bisher unentdeckte Fehler auftauchen, will Kanapickas diese schnell mit 21.1.1 beheben anstatt im üblichen Intervall von einigen Monaten.

    Ohne XWayland

    X.org Server 21.1.0 ist das erste Release, das ohne XWayland ausgeliefert wird, welches vor einiger Zeit wegen der Verzögerungen bei der Veröffentlichung von X.org ausgegliedert und als separates Paket veröffentlicht wurde. Peter Hutterer, Entwickler von Libinput leitet diese Entwicklung in einem sehr informativen Blogpost vereinfacht her.

    Neues Build-System

    Die neue Version 21.1.0 unterstützt Meson als Build-System jetzt vollständig. Für dieses Release wird das bisher genutzte GNU Build System autotools nochmals mit ausgeliefert, anschließend aber zugunsten von Meson entfernt. Glamor erhält Unterstützung für den Framebuffer Xvfb sowie für XInput 2.4, das Touchpad-Gesten mitbringt. Zudem neu werden variable Bildwiederholraten im Modesetting-Treiber unterstützt. Der DMX DDX-Treiber von X.Org zur Unterstützung von Distributed Multi-Head X wurde entfernt, nachdem der Code bereits seit vielen Jahren nicht mehr richtig funktioniert. Der X-Server meldet zudem nun in mehr Fällen die korrekte DPI-Anzeige, was das Rendering von Client-Anwendungen auf High-DPI-Bildschirmen beeinflussen kann.