Kategorie: News

  • KDE und Qt stellen Qt 5 Patch Collection vor

    Quelle: KDE.news

    In der letzten Zeit war das Verhältnis von KDE zu The Qt Company (tQtC) durch die Tatsache getrübt, dass ab Qt 5.15 langfristig unterstützte Versionen (LTS) und das Offline-Installationsprogramm von Qt nur noch für kommerzielle Lizenznehmer verfügbar sind. Jetzt haben beide Parteien gemeinsam für einen gesicherten Übergang bei KDE von Qt 5 auf das bereits veröffentlichte Qt 6 gesorgt.

    Probleme beim Umstieg auf Qt 6 vermeiden

    Um Probleme mit der neuen Lizenzregelung ab Qt 5.15 zu vermeiden und den Übergang auf Qt 6 zu erleichtern haben die KDE-Entwickler gestern die Qt 5 Patch Collection angekündigt. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Git-Repositories, die auf den letzten frei verfügbaren Commits für Qt 5.15-Zweige basieren und einer zusätzlichen kuratierten Sammlung von Patches, um sicherzustellen, dass Open-Source-Produkte wie die des KDE-Projekts durchgängig verwendet werden können, bis die Umstellung auf Qt 6 vollzogen ist. Weitere technischer Details sind im KDE Wiki zu finden.

    Keine neuen Funktionen

    Die Patches sollen Sicherheitslücken schließen, Abstürze beheben und defekte Funktionen reparieren, bieten aber keinerlei neue Funktionalität. Jeder kann zuvor upstream akzeptierte Patches im jeweiligen Repository einreichen. Werden sie akzeptiert, stehen unter der gleichen Lizenz wie das Modul der Qt Open Source Edition, für das sie gelten. Die Patch-Sammlung wird so lange beibehalten, bis sie durch die stabile Einführung von Qt 6 in KDE-Software obsolet wird.

    tQtC gibt sich handzahm

    Tuukka Turunen, der bei tQtC die Abteilung Forschung und Entwicklung leitet, machte in einer Stellungnahme klar, dass man bei der Patch-Sammlung mit dem KDE-Projekt zusammen gearbeitet hat und lies unterschwellig durchblicken, dass dies nicht als Beginn eines Forks angesehen wird, wie er gelegentlich als letzte Möglichkeit diskutiert wird, falls Qt die Daumenschrauben bei der Lizenz weiter anziehen sollte:

    Die Qt Company und KDE haben bei der Entwicklung von Qt 6 aktiv zusammengearbeitet und KDE ist gut aufgestellt, um auf Qt 6 zu migrieren. Auch wenn es unser Ziel war, die Portierung auf Qt 6 einfach und unkompliziert zu gestalten, verstehen wir, dass bei einem großen Framework wie KDE die Portierung auf Qt 6 einige Zeit in Anspruch nimmt, und eine solche Patch-Sammlung kann helfen, den Übergang zu bewältigen

    Tuukka Turunen, The Qt Company, SVP R&D

    Das KDE-Projekt hat erst kürzlich einen Sprint mit rund 30 Entwicklern zur Portierung von KDE Frameworks auf Qt 6 abgehalten.

  • KDE Apps erhalten einheitliches Hamburger-Menü

    Photo by amirali mirhashemian on Unsplash

    Unter dem Begriff »KHamburgerMenu« haben die KDE-Entwickler in der wöchentlichen Vorstellung ihrer Fortschritte einen neuen Menü-Button vorgestellt, der künftig bei Anwendungen, die auf QTWidgets basieren und mit standardmäßig versteckter Menüleiste oder der Möglichkeit, sie zu verstecken ausgestattet sind, den Zugriff auf wichtige Menüpunkte erleichtern soll.

    Ein Menü wie ein Hamburger

    Das aus drei waagerechten Strichen bestehende Hamburger-Menü soll in der oberen rechten Ecke seinen Stammplatz finden und so dem Anwender die Navigation erleichtern, wenn, wie etwa bei Dolphin, die Menüleiste standardmäßig versteckt ist. Weitere Anwendungen, für die die Unterstützung bereits angedacht ist, sind Okular, Gwenview, Ark und Filelight.

    Dolphin verfügt bereits jetzt über ein Hamburger-Menü, welches ganz rechts in der Werkzeugleiste untergebracht ist und unabhängig von den Einstellungen der Werkzeugleiste immer präsent ist. Das neue Menü an neuer Stelle soll unter anderem auch ein Problem lösen, das sich in erstaunlich vielen Bugreports wiederfindet: Ein Anwender versteckt versehentlich die Menüleiste und sieht sich außerstande, sie wieder herzustellen.

    Obwohl das Hamburger-Menü nur eine kuratierte Auswahl von Elementen aus der Hauptmenüleiste zeigt, ist die gesamte Menüstruktur der App über ein Untermenü am unteren Rand verfügbar, wie im Screenshot zu sehen ist. Die neue Hamburger-Schaltfläche ist nur ein reguläres Symbolleistenelement wie alle anderen, sie kann also verschoben, umbenannt, mit einem anderen Icon versehen oder gänzlich entfernt werden.

    Der neue Menü-Button wird mit Frameworks 5.81 am 10. April eingeführt und soll anfangs in Dolphin und Gwenview mit KDE Gear 21.08 (ehemals KDE Applications) ausgeliefert werden. Die Hintergründe für die Entscheidung zu einem neuen Hamburger-Menü und warum die Philosophie dahinter anders ist als bei GNOME erläutert KDE-Entwickler Nate Graham in seinem Blog.

  • Vom Rest das Beste – Woche 13

    Vom Rest das Beste – Woche 13

    Die Osterwoche brachte recht viele Nachrichten, für die die Zeit für eine ausführliche Darstellung nicht reichte, die deshalb hier zumindest angerissen werden. So ist LinuxNews gestern auf einen neuen Server umgezogen. Etwas mehr dazu in den nächsten Tagen. Vor einer Woche veröffentlichte Linus Torvalds Linux 5.12-rc5, der etwas größer als der Durchschnitt ausfiel. Torvalds schrieb, wenn das so weitergehe, könnte die Veröffentlichung etwas länger dauern und einen rc8 benötigen. Dann würde Linux 5.12 am 28. April erscheinen anstatt am 21.

    Ubuntu 21.04 »Hirsute Hippo« als Beta

    Ubuntu 21.04 »Hirsute Hippo« wurde als Beta-Version veröffentlicht. Eines der Entwicklungsziele war Wayland als Standard. Obwohl die Umsetzung in einigen News-Portalen behauptet wird, kann ich das nicht bestätigen, als Session wird weiterhin X11 angezeigt. Ubuntu 21.04 wird auch nicht mit GNOME 40 und GTK 4 veröffentlicht, diese werden später nachgereicht. Die stabile Veröffentlichung soll am 22. April stattfinden.

    Nitrux 1.3.9 setzt auf Debian

    Einige weitere Distributionen haben neue Veröffentlichungen zu verkünden. Da wäre zunächst das mexikanische, auf KDE Plasma ausgerichtete Nitrux, das mit Version 1.3.9 bei Neuinstallationen von Ubuntu zu Debian als Grundlage wechselt. Als Init-System kommt weiterhin OpenRC zur Anwendung, die bisher genutzten Devuan-Repositories werden gegen die von Debian getauscht. Ansonsten kommen KDE Plasma 5.21.2, KDE Applications 20.12.3 sowie KDE Frameworks 5.79 zum Zug.

    JingOS für Tablets mit erstem Update

    JingOS, die auf Ubuntu basierte Linux-Distribution für Tablets, hat ein erstes größeres Update auf JingOS 0.8 erhalten. Es verfügt über eine benutzerdefinierte Qt-basierte Desktop-Umgebung, die für Touch-Bedienung entwickelt wurde und kann beim Design eine Verwandtschaft zu Apples iPadOS nicht verleugnen. Neben OTA-Updates erhielt die neue Version auch einen eigenen App-Store.

    4MLinux v36.0 unterstützt exFAT

    Die minimale, von Grund auf gebaute Linux-Distribution 4MLinux ist in Version 36.0 veröffentlicht worden. Neu hinzugekommen ist Unterstützung für NDB und für das exFAT-Dateisystem. Neue Anwendungen sind unter anderem GtkHash zum Kalkulieren von Hash-Summen und das Verschlüsselungs-Tool VeraCrypt. Als grafische Oberfläche kommt weiterhin der Fenstermanager JWM (Joe’s Window Manager) zum Einsatz.

    Die für KDE neon angekündigten Offline-Updates wurden nun für alle Editionen ausgerollt, betreffen aber nur Updates per Plasma Discover. Arch Linux bietet auf seinem aktuellen Installationsmedium einen neuen geführten Installer, der mit # python -m archinstall guided gestartet wird. Damit schrumpft der Zeitbedarf für eine Arch-Installation auf wenige Minuten zusammen. MX Linux 19.4 kommt mit Unterstützung für Linux Kernel 5.10 LTS und Mesa 20.3.

    Updates für viele Anwendungen

    Bei den Updates von Anwendungen stechen LibreOffice 7.1.2 und GIMP 2.10.24 heraus. Beides sind Bugfix-Releases, im Fall von LibreOffice konnten damit rund 60 Fehler beseitigt werden. Der zur baldigen Veröffentlichung anstehende Screen-Recorder OBS-Studio in Version 27 ist nativ unter Wayland lauffähig. Stellarium 0.21.0 kann unter anderem jetzt auch die Mond-Libration darstellen. Tor Browser 10.0.15 behebt mit dem Update auf OpenSSL 1.1.1k eine kürzlich geschlossene kritische Sicherheitslücke in OpenSSL.

    Systemd 248

    Systemd 248 fügt unter anderem eine Funktion namens system extension images hinzu, die es ermöglichen soll, Systemdateien hinzuzufügen, oder den Anschein zu erwecken, dass sie hinzugefügt werden, selbst auf schreibgeschützten Dateisystemen. Entwickler Lennart Poettering dazu: »Wenn ein system extension image aktiviert wird, werden seine /usr/– und /opt/-Hierarchien und os-release-Informationen über overlayfs mit der Dateisystemhierarchie des Host-Betriebssystems kombiniert.«

    Der primäre Anwendungsfall für system extension images sind unveränderliche Betriebssysteme wie Red Hats Silverblue und Kinoite. In diesen Betriebssystemen ist das Dateisystem schreibgeschützt und wird aktualisiert, indem es durch ein neues Image ersetzt wird, anstatt gepatcht zu werden, was sowohl für die Sicherheit als auch die Stabilität besser ist.

    Neues aus dem mobilen Umfeld

    Das Custom-ROM LineageOS 18.1 fügt seit April 2020 aufgelaufene Sicherheitspatches ein und bringt Android 11 auf die unterstützten Geräte. Alle LineageOS-Apps unterstützen jetzt einen Dark-Mode. Das leichtgewichtige Linux-Phone-Interface Sxmo 1.4 wurde zwei Tage nach Veröffentlichung von Version 1.4.1 abgelöst und sollte bereits in postmarketOS verfügbar sein.

    Wer noch interessanten Lesestoff für den verbleibenden Feiertag sucht, wird vielleicht in dem Essay von Alyssa Rosenzweig zu Freier Software fündig. Arch-Fans finden vielleicht einen Artikel über PipeWire mit Arch Linux interessant. Und damit wünsche ich eine produktive verkürzte Woche 14. Bleibt gesund!

  • Linux Mint erzieht Anwender zu häufigeren Updates

    Linux Mint erzieht Anwender zu häufigeren Updates

    Im monatlichen Update zu Linux Mint für den Monat März geht es in erster Linie um die Verbesserung des Update-Verhaltens der Anwender. Dazu werden künftig unter anderem besser sichtbare Benachrichtigungen eingeblendet.

    Anwender wollen informiert werden

    Im Februar hatte Projektleiter Clement ‚Clem‘ Lefebrve mahnend darauf hingewiesen, dass laut der erhobenen Statistiken viele User nicht verantwortungsvoll mit Updates umgehen und sich damit unnötigerweise einer Gefahr aussetzen. Bei der Nachfrage, warum viele User nicht regelmäßig aktualisieren stellte sich heraus, dass die Wichtigkeit von Updates zwar verstanden wird, diese aber unterbleiben, weil keine Aufforderung zum Update erfolgt.

    Im Bestreben, das zu ändern, suchten die Entwickler nach einer Möglichkeit, die Anwender über ausstehende Updates zu unterrichten, ohne dabei aufdringlich zu sein. Dazu wurde zunächst die im System-Tray standardmäßig angezeigte Benachrichtigung über anstehende Updates zu einem Fenster auf dem Bildschirm erweitert.

    Benachrichtigung weitgehend konfigurierbar

    Hinzugekommen ist zudem die Möglichkeit zur weitgehenden Konfiguration der Benachrichtigung, die von »Führe Updates automatisch aus« über »Benachrichtige mich zeitnah über verfügbare Updates« bis zu »Benachrichtige mich nach 90 Tagen über verfügbare Updates« reicht.

    Von immer bis gar nicht

    In der Standardeinstellung wird eine Benachrichtigung sieben Tage nach der Verfügbarkeit eines Updates angezeigt und verschwindet für zwei weitere Tage wenn der Anwender sie wegklickt. Dabei werden nur Kernel- und Security-Updates angezeigt. Software-Aktualisierungen kann der User zusätzlich anzeigen lassen. Darüber hinaus können die Benachrichtigungen oder der Update-Manager komplett deaktiviert werden. Das trägt Anwendern mit Systemen Rechnung, die aus Gründen nicht oder nicht oft aktualisiert werden können.

  • postmarketOS veröffentlicht 2. Beta

    Mit der Versionsnummer v21.03 haben die Entwickler des mobilen Linux-Betriebssystems postmarketOS eine zweite Beta-Version der Software freigegeben. Die Veröffentlichung basiert auf Alpine Linux 3.13. Die Entwickler weisen in der Ankündigung darauf hin, dass postmarketOS sich zu diesem Zeitpunkt an Linux-Phone-Enthusiasten wendet.

    Mehr Geräte offiziell unterstützt

    Bot die erste Beta anfangs lediglich Unterstützung für das PinePhone, so werden jetzt 11 Geräte offiziell unterstützt, die fast alle mit einem Mainline-Kernel laufen. Installierbar ist postmarketOS mittlerweile auf über 250 Geräten. Die offiziell unterstützten Geräte sind:

    • ASUS MeMo Pad 7
    • Motorola Moto G4 Play
    • Nokia N900
    • PINE64 PinePhone
    • PINE64 PineTab
    • Purism Librem 5
    • Samsung Galaxy A3 (2015)
    • Samsung Galaxy A5 (2015)
    • Samsung Galaxy S4 Mini Value Edition
    • Wileyfox Swift

    Phosh, Plasma Mobile und Sxmo zur Auswahl

    Jedes der offiziell unterstützten Geräte mit Ausnahme des Nokia N900 ist in der Lage, die Telefon-Shells Phosh, Plasma Mobile und Sxmo auszuführen. Für das Nokia N900 empfehlen die Entwickler den Fenstermanager i3. Abbilder für die unterstützten Geräte stehen auf der neu gestalteten Webseite zum Download bereit. Neben dem bekannten Installer steht für PinePhone, PineTab und Librem 5 zusätzlich ein grafischer Installer zur Auswahl.

    It’s a long hard road to an alternative smartphone OS that doesn’t track its users, gives back control and makes a long lifetime feasible.

    Ein Update von der ersten Beta-Version wird unterstützt. Dazu muss zuvor das Home-Verzeichnis per SSH mit rsync gesichert werden, um es nach dem Update auf gleichem Weg wieder zurückzuspielen.

    Generelle Informationen zu postmarketOS bietet das ausführliche Wiki. Weitere Informationen zur Entwicklung bietet der kurzweilige postmarketOS Podcast. Kritische Anmerkungen zur Entwicklung bei Linux-Phones und zur Community hat Entwickler Martijn Braam in seinem Blog unter dem Titel Do you really want Linux phones zusammengetragen.

  • TUXEDO Computers erweitert sein Hardware-Angebot

    Mit dem InfinityDog v1 – SPY EDITION betritt TUXEDO Computers unter der neuen Tochtermarke TUXEDOGS technisches Neuland und erweitert sein Notebook- und Computersortiment um den allerersten Linux-betriebenen Robodog, wie aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervorgeht.

    Weltweit erster Robodog mit Waubuntu 20.04

    Der 34 cm hohe, täuschend echt nachgebildete Spydog mit dem Codename »Alfred« (= Artificial low frequency dog) überzeugt durch sein Unibody-Gehäuse mit weichem Kunstfaserfell, den riesigen 120 Wh (Woof hours) Akku für bis zu 24 h Laufzeit und kommt fertig vorinstalliert mit dem Betriebssystem Waubuntu 20.04 in der LBS (Long Bark Support)-Variante.

    Können diese Augen spionieren? Und wie!

    Egal, ob der Partner (vermeintlich) fremd geht, der Chef seinen Mitarbeitern misstraut oder man sich aufmacht, Dr. No und Professor Moriarty zu fassen – der brandneue InfinityDog v1 des chinesischen Überwachungsspezialisten HUAWAU ist der „Sherlock Holmes“ unter den elektronischen Spürhunden.

    Mittels zweier hochauflösender („Retina“)-Kameras in den Augenhöhlen und hochsensitiver Mikrofone in den Ohren werden die Überwachungsdaten verschlüsselt per WLAN auf das Smartphone des Benutzers übertragen.

    Das Highlight? Über spezielle Feuchtigkeitssensoren in den Nasenlöchern kann der Robodog sogar Angstschweiß der Mitarbeiter wittern und automatisch eine Arbeitsleistungs-Wahrscheinlichkeit berechnen.

    Vertrauen ist gut. TUXEDOGS ist besser!

    Über die offizielle TUXEDOGS Control Center – App steuern Sie Ihren Robodog einfach und bequem mit Ihrem Bluetooth-fähigen Smartphone. Neben der Cockpit-Perspektive durch die Augen Ihres Spydogs behalten Sie mit dieser kostenlosen App den Überblick über alle wichtigen Funktionen, wie Geschwindigkeit, Akkulaufzeit, Signalstatus und Herzschlagrate.

    Vorbesteller erhalten Tragetasche gratis dazu

    Für den unauffälligen und sicheren Transport des TUXEDOGS InfinityDog v1 – SPY EDITION erhalten die ersten 100 Vorbesteller im Lieferumfang eine hochqualitative Tragetasche aus edlem Wildleder mit dazu. Der Einführungspreis am Veröffentlichungstag wird mit 1,04 EUR äußerst niedrig ausfallen. Der InfinityDog v1 – SPY EDITION ist ab dem 02. April 2021 im Onlineshop vorbestellbar.

  • Proxmox veröffentlicht Mail Gateway 6.4

    Bild: Proxmox

    Seit über 15 Jahren entwickelt die Proxmox Server Solutions GmbH neben der Virtualisierungslösung Proxmox VE auch die Open-Source E-Mail-Security-Plattform Proxmox Mail Gateway, die jetzt in Version 6.4 freigegeben wurde.

    Solide Basis

    Das aktuelle Proxmox Mail Gateway 6.4 basiert auf dem kürzlich veröffentlichten Debian 10.9 »Buster« und Kernel 5.4.106. Es hat die Aufgabe, vor Spam, Viren, Trojaner und Phishing-E-Mails zu schützen. Dafür klinkt sich das Gateway zwischen Firewall und Mailserver ein.

    ACME-Protokoll in die GUI integriert

    Neben vielen beseitigten Fehlern und der aktualisierten Debian-Plattform bietet Proxmox Mail Gateway 6.4 auch einige Verbesserungen. Darunter ist die volle Integration des ACME-Protokolls zur Erstellung vertrauenswürdiger Zertifikate für Domains mit Let’s Encrypt. Hinzu kommt eine allgemeine Zertifikatsverwaltung über die GUI, die das Hochladen von benutzerdefinierten Zertifikaten über die Weboberfläche unterstützt.

    Das gerade veröffentlichte SpamAssassin 3.4.5 ist bereits eingebunden. Proxmox Mail Gateway kann nun verifizierte Updates zu Regelsätzen aus externen Kanälen beziehen, der KAM-Regelsatzkanal ist verfügbar. Die Verwaltung der Spam-Quarantäne wurde aufgewertet: Die Anzeige der Quarantäne-E-Mails aller Benutzer auf einmal ist nun in der Admin-Ansicht verfügbar.

    Verbesserungen gab es auch bei der TLS-Protokollierung: Das Proxmox Message Tracking Center zeigt jetzt an, wenn eine ausgehende Verbindung über TLS aufgebaut wird. Auch der im November 2020 erstmals angebotene Proxmox Backup Server wurde besser angebunden: Es ist jetzt möglich, Benachrichtigungs-E-Mails zu erhalten, wenn ein Proxmox Backup Server Remote konfiguriert wurde. Alle weiteren Änderungen sind den Release Notes zu entnehmen. auf dem Download-Server stehen Abbilder und Dokumentation bereit. Der Quellcode ist ebenfalls verfügbar.

  • CentOS Nachfolge: AlmaLinux 8.3 in stabiler Version veröffentlicht

    AlmaLinux OS

    CloudLinux ist seiner Ankündigung von Mitte März nachgekommen und hat AlmaLinux OS 8.3 in stabiler Version am gestrigen 30. März als Drop-In-Ersatz für CentOS 8 freigegeben. Die Entwicklung zu AlmaLinux OS setzte ein, nachdem Red Hat im Dezember bekannt gegebenen hatte, CentOS in seiner jetzigen Form einzustellen. Das hat zur Folge, dass CentOS Linux 8, ein Nachbau von RHEL 8 ab Ende 2021 keine Unterstützung mehr erfährt.

    CentOS Stream übernimmt

    CentOS Stream übernimmt danach den Platz von CentOS und soll die Entwicklung von RHEL erleichtern. Im Unterschied zu CentOS, das bisher auf die Veröffentlichung von RHEL folgte, wird CentOS Stream vor einem neuen RHEL-Release erscheinen und spricht damit weitgehend eine andere Anwenderschicht an.

    Anfang Februar stellte das Team von CloudLinux bereits eine Beta-Version von AlmaLinux OS vor, mit AlmaLinux 8.3 RC1 stand auch ein erster Release-Kandidat zum Test bereit. Jetzt wurde die allgemeine Verfügbarkeit von AlmaLinux OS 8.3 »Purple Manul« im Rahmen einer eine Live-Launchparty verkündet.

    Stiftung gegründet

    Dabei wurde auch die Gründung einer gemeinnützigen Organisation angekündigt, die künftig die Verantwortung für die Verwaltung des AlmaLinux OS-Projekts übernehmen wird, sowie einige der Vorstandsmitglieder, die diese Bemühungen steuern werden. CloudLinux hat eine jährliche Spende von 1 Million US-Dollar zugesagt, um das Projekt zu unterstützen.

    Das AlmaLinux-Projekt hat den Red-Hat-Mitarbeiter und Fedora-Entwickler Jack Aboutboul zum Community Manager von AlmaLinux ernannt. Der bekannte Open-Source-Advokat Simon Phipps erhält einen Sitz im Vorstand der Stiftung. Darüber hinaus wurden drei weitere Vorstandsmitglieder ernannt, zwei weitere werden von der Community gewählt.

    Abbilder für AlmaLinux OS 8.3 »Purple Manul« stehen im Repository des Projekts zum Download bereit, ein Migrationsscript liegt auf GitHub. Docker- und weitere Cloud-Images sowie eine Ansible-Collection finden sich dort ebenfalls. In Kürze soll auch die ARM-Plattform unterstützt werden.

  • Dortmund bekennt sich zu Freier Software

    Stadtsilhouette Dortmund | Quelle: dortmund.de

    Im vergangenen Herbst hatte ich über eine Initiative zum Aufbau eines Repositories für Freie Software für den öffentlichen Dienst berichtet, die unter dem Motto »Ein Ort für öffentlichen Code« stand und von der Open Source Business Alliance (OSBA) und der Vitako – Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister vorangetrieben wurde.

    Protokoll am 30. März veröffentlicht

    Als ich kürzlich bei Do-Foss, der Initiative für den Einsatz Freier und Quelloffener Software (Foss) bei der Stadt Dortmund nachfragte, wie sich denn die Initiative entwickle, erfuhr ich von einer kurz bevorstehenden Veröffentlichung in dieser Sache, die nun gestern erfolgt ist. Im Rahmen des Memorandum Digitalisierung 2020 bis 2025 (PDF) vom Januar 2012 wurden zwei Forderungen in Bezug auf Open Source gestellt, die am 11. Februar Beschlussform erhielten und mit Protokoll vom 30. März veröffentlicht wurden:

    • Wo möglich Nutzung von Open-Source-Software
    • Von der Verwaltung entwickelte oder zur Entwicklung beauftragte Software wird der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.

    Beweislastumkehr zugunsten von Open-Source

    Daraus ergibt sich, dass die Verwaltung künftig für jeden proprietären Softwareeinsatz begründen muss, warum keine Open-Source-Software eingesetzt werden kann. Die Begriffsbestimmung, welche Software hier gemeint ist, findet sich im Bericht Untersuchung der Potenziale von Freier Software und Offenen Standards (PDF), wo es im Absatz 2.2.1.1 heißt, der Begriff Open Source werde häufig synonym zum Begriff der Freien Software verwendet und bedeute Software unter einer Lizenz, die dem Nutzer die vier bekannten Freiheiten gewährt.

    Public, Money? Public Code!

    Die zweite Forderung, der jetzt entsprochen wurde, bezieht sich darauf, dass von der Verwaltung mit Steuergeldern erstellte oder beauftragte Software der Allgemeinheit gehört, wie das die FSFE seit Jahren in der Kampagne Public, Money? Public Code! fordert. Weiterhin schreibt die Charta Digitales Dortmund 2018-2030 bereits seit 2018 die Umsetzung Offener Standards vor.

    Ich werde in Kürze ein Interview mit Christian Nähle von Do-Foss führen, um zu erfahren, wie der öffentliche Diskurs ablief und wie Do-Foss hier eingebunden war.

  • Zammad Helpdesk- und Ticketsystem in Version 4.0

    Zammad ist ein webbasiertes Open Source-Helpdesk- und Support-System, das mit jedem modernen Webbrowser funktioniert. Es verfügt über alle Funktionen, mit denen Unternehmen jeder Größe Anfragen entgegennehmen, bearbeiten und lösen können. Dabei will es dank intuitiver Bedienoberfläche ohne viel Schulungsaufwand einsetzbar sein.

    Entwickler Martin Edenhofer hat Erfahrung mit Ticket-Systemen, denn bereits 2001 rief er Open Technology Real Services (OTRS) ins Leben. Als Zutaten für Zammad entschied sich Edenhofer beim Backend für Ruby on Rails und für Elasticsearch für schnelle Suchanfragen. Apache oder Nginx sind als Webserver vorgesehen, als Datenbankserver können MariaDB, MySQL oder PostgreSQL eingesetzt werden.

    Integration mit Grafana und Kibana

    Bot Zammad 3.0 den Kunden eine integrierte Wissensdatenbank, so erweitert Zammad 4.0 das Spektrum mit aussagekräftigen Reports durch Integration mit der Datenvisualisierungs-Software Grafana und der auf Elasticsearch aufbauenden Analyseplattform Kibana.

    Darüber hinaus ermöglicht Zammad 4.0 durch die Integration von GitLab und GitHub eine Verlinkung von dortigen Issues mit Zammad-Tickets. Zusammenarbeit und Delegation sind durch sogenannte Mentions verbessert worden. Dabei können Kollegen per @@name in Tickets eingebunden werden, diese mitverfolgen und zur Lösung beitragen.

    Bündelung von Anfragen aus allen Quellen

    Die Web-App bündelt sämtliche Anfragen an einem zentralen Ort, sodass Mitarbeiter oder Teams Service-Anfragen auf vielen verschiedenen Wegen wie E-Mail, Telefon, Slack, Chat, Facebook, Telegram oder Twitter annehmen, beantworten oder als Aufgabe an Kollegen delegieren können. Sowohl die Kollegen als auch der Kunde kann jederzeit den Status der Anfragen in Echtzeit im Dashboard sehen. Für mobile Endgeräte wurde das responsive Design der Benutzeroberfläche signifikant verbessert.

    Eine Liste aller Neuerungen samt über 100 behobenen Fehlern bieten die Release Notes. Zammad 4.0 ist ab sofort verfügbar und steht als Open-Source-Software kostenlos für die Installation auf eigenen Servern zur Verfügung. Auf der Webseite können neben dem Quellcode auch fertige Installationspakete für CentOS, Debian, Ubuntu sowie fertige Docker-Container heruntergeladen werden.

    Selbst gehostet oder als Cloud-Lösung

    Die Cloud-Lösung von Zammad ist unter zammad.com zu finden und steht in verschiedenen Konfigurationen zur Verfügung. Je nach Anforderung können sich Kunden für die Pakete Starter, Professional oder Plus entscheiden. Dort sind auch Preise und Informationen über das Supportangebot zu finden.