Kategorie: News

  • In eigener Sache: RSS Feed

    Serverumzug

    Leider hatte ich zuletzt kaum Zeit, mich um die noch ausstehenden Probleme nach dem Umzug des Blogs auf einen neuen Server zu kümmern. Aber zumindest eins der Probleme, die euch direkt betreffen, scheint nun gelöst: Der RSS-Feed sollte nun wieder funktionieren, allerdings unter neuer URL: https://follow.it/linuxnews. Ihr müsst dies also in euren Feed Readern neu abonnieren. Über OSBN und Inoreader funktioniert das noch nicht, da muss ich noch ran. Da erscheinen zwar die verpassten Beiträge der letzten Woche, aber nicht die 2 neuen von heute.

    Warum der Feed überhaupt unterbrochen war ist immer noch unklar, aber sei’s drum. Was leider noch nicht funktioniert, ist die Registrierung, da das System keine Bestätigungsmails verschickt. Da bitte ich noch um etwas Geduld. Ansonsten läuft das Blog aus meiner Sicht jetzt rund.

  • Vom Rest das Beste – Woche 15

    Vom Rest das Beste – Woche 15
    Vom Rest das Beste

    Die Woche begann mit schlechtem Wetter und der Veröffentlichung von Linux 5.12-rc7, der wiederum größer ausfiel als es Linus Torvalds lieb ist. Somit wird es vermutlich einen rc8 geben und das Release von Linux 5.12 um eine Woche aufgeschoben. Aber genau wissen wir das erst morgen früh.

    Distributionen

    Bei den Distributionen war es recht ruhig in der abgelaufenen Woche. Immer interessant finde ich neue Releases des Antergos-Nachfolgers EndeavourOS OS. Eher an Windows-Umsteiger richtet sich das bereits seit 2009 veröffentlichte Zorin Os in Version 16. Zudem hat in dieser Woche die BSD-Fraktion FreeBSD 13 vorgelegt, ein im Vorfeld schwieriges Release, das durch die schlechte Qualität eines WireGuard-Ports der Firma Netgate aufgehalten wurde. Ziemlich nah an der Entwicklung von Debian 11 »Bullseye« ist Devuan mit Devuan 4.0 Alpha »Chimaera«.

    KDE legt nach

    KDE neon hatte kürzlich mit der Einführung von Offline Updates einiges an Kritik auf sich gezogen. Die KDE-Entwickler haben nun neben der bereits vorhandenen Option, dies per CLI abzuschalten, eine GUI dafür erstellt, die mit Plasma 5.22 am 3. Juni in den Systemeinstellungen im neuen Modul Updates ausgeliefert wird. Die Document Foundation hat mit Writer Guide 7.1 ein umfassendes Handbuch zur Textverarbeitung von LibreOffice herausgegeben.

    Geburtstag: Brown Sugar und FTP

    Am gleichen Tag wie der Rolling Stones Song Brown Sugar erblickte FTP das Licht der Welt. Somit waren beide am 16. April 50 Jahre alt. Auch mit F beginnend, aber wesentlich jünger ist Flatpak. Dem alternativen Paketformat eilt der Ruf voraus, nicht gerade platzsparend zu sein. Dabei bietet das Format bereits seit Langem die Option, nicht mehr benötigte Runtimes mit dem Befehl flatpak uninstall --unused zu entfernen. Daran erinnerte kürzlich ein Thread bei Reddit.

    Mobiles

    An der mobilen Front beherrscht das PinePhone, wenn es mit Phosh 0.10.1 als Oberfläche läuft, unter anderem jetzt Auto-Screenrotation, womit das lästige manuelle Umschalten der Orientierung entfällt. postmarketOS-Entwickler Martijn Braam stellt in einem YouTube eine weitere Oberfläche namens Glacier vor, die einen ansprechenden Eindruck macht, aber noch in einem sehr frühen Stadium der Entwicklung ist. Sie entstammt dem Projekt Nemo Mobile und stellt eine FOSS-Version von Sailfish OS dar.

    Erschwingliches RISC-V

    Allwinner, chinesischer Fabless-Halbleiterhersteller, der nicht seine SoCs, sondern durch wiederholte GPL-Verletzungen zweifelhaften Ruhm erreichte, hat mit dem Allwinner D1 einen Chip auf der Basis von RISC-V samt passendem Board vorgestellt, auf dem Debian läuft. Er soll ab Mai verfügbar sein und 50 bis 100 USD kosten.

    Im Ausblick auf die kommende Woche können sich Fans von Fedora am Dienstag auf die generelle Verfügbarkeit der Ausgabe 34 freuen. Ich wünsche eine angenehme Woche, besseres Wetter und bleibt bitte gesund.

  • KDE-Editor Kate lernt Git und Fuzzy-Matching

    Am 22. April erscheint KDE Gear 21.04, wie die Sammlung der KDE Applications neuerdings heißt. Die Entwickler haben schon einmal vorab einen Einblick in die neuen Funktionen von Kate 21.04, dem KDE Advanced Text Editor gegeben. Und ich muss sagen, das Update lohnt sich wirklich.

    Git-Unterstützung integriert

    Die in meinen Augen wichtigste Neuerung ist die integrierte Git-Unterstützung. Es ist zwar schon länger möglich, Git-Repositories in Kate zu laden, aber die erweiterte Integration erlaubt nun das Auschecken und Erstellen von Zweigen, das Stashen und Bereitstellen von Dateien für Commit oder Diff und anschließendem Commit und Push – alles aus Kate heraus und ohne das eingebaute Terminal zu öffnen.

    Quick Open mit Fuzzy-Matching

    Kate hat seit Jahren eine Funktion namens Schnellöffner, die über ein Symbol rechts der Titelleiste oder über Strg-Alt-O bedient wird. Der Schnellöffner bietet eine Liste der aktuell geöffneten Dokumente für eine schnelle Navigation zwischen ihnen. Für Kate 21.04 wurde er entscheidend aufgebohrt. Anstelle von Wildcard-Matching verwendet Quick Open nun Fuzzy-Matching und verfügt über eine neue Nutzerschnittstelle.

    Suche parallel auf allen Cores

    Diese macht Gebrauch von einer weiteren Errungenschaft von Kate 21.04, der neuen Befehlspalette, die in HUD-Manier Informationen in das Sichtfeld des Anwenders projiziert. Die Suche in Dateien wurde einer Generalüberholung unterzogen. Das Such-Plugin wurde durch Parallelisierung auf mehreren Cores beschleunigt und die Darstellung der Ergebnisse verbessert. Eine weitere sichtbare neue Funktion ist die Unterstützung für semantische Hervorhebungen.

    Mit den neuen Funktionen, die Kate jetzt beherrscht, hat der Editor gegenüber der Konkurrenz aufgeholt. Es ist schön zu sehen, dass die KDE-Community so aktiv ist und die Software, wie in diesem Fall Kate, ständig verbessert.

  • Ubuntu Touch aktualisiert den Kernel für das PinePhone

    Ubuntu Touch
    Bild: Ubuntu for Phone | Quelle: antoinemaltey | Lizenz: CC BY 2.0

    Ubuntu Touch hängt derzeit auf dem PinePhone auf dem Pine64-org Kernel 5.6. Das ist bedauerlich, denn gerade an der mobilen Front ist es wichtig, aktuelle Hardwareunterstützung zu haben. Aber es tut sich etwas, denn die Entwickler bügeln gerade letzte Probleme mit den Kerneln 5.10 und 5.11 des postmarketOS-Entwicklers Megi für Ubuntu Touch aus.

    Im Update für April des Pine-64-Newsletters erläutert Ubuntu-Touch-Entwickler Dalton Durst die noch zu beseitigenden Fehler sowie die Vorteile der aktualisierten Kernel. Auf der Habenseite wird fast die gesamte Hardware des PinePhone mittlerweile mindestens so gut oder besser als mit Linux 5.6 unterstützt. Die Zuverlässigkeit des Netzwerks erhöht sich mit den neuen Kerneln. Der Sucher der Kamera wird damit durch die Hardware beschleunigt. Auch die Audio-Qualität bei Anrufen wird verbessert. Noch gearbeitet wird unter anderem an einem seltenen Problem, bei dem das Gerät nur bis zum Splash-Screen booted.

    Wer die neuen Kernel vorab testen möchte und derzeit im stabilen Channel ist, kann bei abnehmender Stabilität in die Channel Development, Release-Candidate oder Kernel-Upgrade wechseln. Das gelingt über das Einstellungsmenü | Updates | Update Settings.

  • LXQt 0.17.0 setzt behutsame Weiterentwicklung fort

    Autor: LXQt | Quelle: LXQt | Lizenz: CC BY-SA 3.0

    LXQt 0.17.0 ist das erste Update in diesem Jahr für die leichtgewichtige, auf Qt basierte Desktop-Umgebung. Die neue Version führt die behutsame Weiterentwicklung von LXQt fort. LXQt entstand 2014 aus der Vereinigung von Razor-Qt und LXDE-Qt und wird von Lubuntu seit 18.10 als Standard-Desktop verwendet.

    Fremde Apps besser unterstützt

    Unter den Änderungen findet sich die Funktion, alle Kindprozesse beim Beenden der Sitzung ebenfalls zu beenden. Dies ermöglicht es Nicht-LXQt-Apps, ihre letzten Einstellungen am Sitzungsende zu speichern. Der LXQt-Energiemanager verfügt nun über separate Leerlaufüberwachungen für den Betrieb am Stromnetz oder per Akku. sowie über eine Option zur Deaktivierung, wenn das aktive Fenster im Vollbildmodus ist. Das LXQt-Panel hat die Fähigkeit erhalten, sich bei Überlappung durch ein Fenster automatisch auszublenden.

    Dateimanager unterstützt Erstellungszeit

    Der LXQt-Dateimanager PCManFM-Qt unterstützt fortan die Anzeige der Erstellungszeit von Dateien. Ein neuer Eintrag im Extras-Menü erlaubt es, den von GVFS bereitgestellten Admin-Modus zu aktivieren, etwa zum Übertragen von Dateien jenseits von Benutzerrechten, aber ohne eine Root-Instanz. Die LXQt-Entwickler weisen allerdings darauf hin, dass der Admin-Modus in GVFS 1.48.0 derzeit defekt ist, er wird automatisch aktiviert, sobald der Fehler behoben ist.

    QTerminal und LXQt Archiver aufgewertet

    Die Unterstützung von Symbolsätzen im SVG-Format wurde verbessert. Der Terminal-Emulator QTerminal wurde mit fünf neuen Modi für Hintergrundbilder aufgewertet. LXQt Archiver kann nun Disk-Images öffnen und extrahieren, merkt sich Fenstereinstellungen und erhielt ein scrollbare Seitenleiste. Weitere Neuerungen verrät die Ankündigung zur Veröffentlichung. LXQt 0.17.0 steht im Quellcode auf GitHub zum Download bereit. Die Distributionen werden zu gegebener Zeit ihre Archive mit der neuen Version ausstatten.

  • Proxmox Backup Server 1.1 mit Tape Backup verfügbar

    Proxmox Backup Server 1.1

    Die Proxmox Server Solutions GmbH, bekannt für Serveranwendungen für den Enterprise-Bereich hat gerade Proxmox Backup Server 1.1 freigegeben. Die neue Version basiert auf Debian Buster 10.9 und verwendet den LTS-Kernel 5.4.106. Das System verfügt über ZFS 2.0, der gesamte Software-Stack ist laut der Pressemitteilung in der speichereffizienten Programmiersprache Rust geschrieben.

    Proxmox Backup Server 1.1

    Im November 2020 erweiterte das Unternehmen neben der Virtualisierungslösung Proxmox VE und dem Proxmox Mail Gateway das Repertoire um den Proxmox Backup-Server, der jetzt eine Aktualisierung erfuhr. Es handelt sich dabei um eine Server Backup-Lösung zur Sicherung und Wiederherstellung von VMs, Containern und physischen Hosts. Die Software beinhaltet inkrementelle, deduplizierte Backups und reduziert damit die benötigte Netzwerkbandbreite, den Speicherplatz und in Folge die Infrastrukturkosten. Sie kann nahtlos an Proxmox VE angebunden werden.

    Proxmox Tape Backup System

    Die neue Version beinhaltet eine technische Vorschau auf das Proxmox Tape Backup System, das die Möglichkeit bietet, Inhalte von Datastores auf Band zu kopieren. Dazu werden LTO-Laufwerke der Generation LTO-4 oder höher unterstützt. Mit Proxmox Backup Server 1.1 können Anwender die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) nun über die GUI einrichten. Dabei werden zeitbasierte Einmalkennwörter (TOTP) ebenso unterstützt wie WebAuthn.

    Proxmox Backup Server 1.1, der unter der GNU Affero General Public License v3 veröffentlicht wird, steht als Abbild auf dem Download-Portal bereit und kann mithilfe des Proxmox Installations-Wizard schnell installiert werden. Der Backup-Server bietet neben Verwaltungswerkzeugen auch eine Web-basierte Administrationsoberfläche. Enterprise Support kann, falls benötigt, ab 449 EUR für eine Community-Subskription hinzugekauft werden.

  • Pi-hole aktualisiert Core, Web und FTL

    Pi-Hole aktualisiert

    Pi-hole ist ein beliebter Tracking- und Werbeblocker, der optional auch die Rolle eines DHCP-Servers übernehmen kann. Die Software ist für den Einsatz in eingebetteten Geräten optimiert und schützt viele lokale Netze vor unerwünschter Werbung von einem Raspberry Pi aus.

    Alles neu macht der April

    Gerade wurde Pi-hole in allen drei Komponenten aktualisiert. Alsda wären Pi-hole Core v5.3, Web v5.5 und FTL v5.8. FTL steht für Faster-Than-Light und ist ein ständig mitlaufendes Programm, dass die Daten des DNS Servers auswertet und die Statistiken aufbereitet.

    Handhabung der Listen vereinfacht

    Das Web-Dashboard wurde überarbeitet und bietet nun Status und Statistiken über heruntergeladene und verarbeitete Listen zum Blockieren von Werbung, den AdLists. Es zeigt, wann die AdLists zuletzt heruntergeladen oder geändert wurden und ob sie korrekt funktionieren. Ungültige Listen oder einzelne Domains werden angezeigt und können korrigiert oder entfernt werden.

    Automatisches IP-Blocking

    Mit FTL v5.8 wird ein automatischer IP-Blocking-Modus eingeführt. Dabei werden die Adressen für zu blockende Domains nicht mehr aus der Datei setupVars.conf ausgelesen, sondern werden dynamisch aus Adresse der Schnittstelle, an der eine Anfrage angekommen ist, erstellt. Die so gewonnene IP-Adresse wird dann in der blockierten Antwort verwendet. Dies reduziert den Wartungsaufwand, denn IPV4_ADDRESS und IPV6_ADDRESS können aus der setupVars.conf entfernt werden. Zusätzlich werden dadurch blockierte Anfragen lokalisiert. Die automatische Erkennung kann mit REPLY_ADDR4 und REPLY_ADDR6 in pihole-FTL.conf überschrieben werden. Die Mehrzahl der Anwender muss sich über diese Funktion allerdings keine Gedanken machen, es sei denn, das Gerät, auf dem Pi-hole läuft, verfügt über mehr als eine Netzwerk-Schnittstelle.

    Des Weiteren wurde neben einigen beseitigten Fehlern die verwendete Version des DNS- und DHCP-Servers dnsmasq auf v2.85 angehoben. Als drittes Theme wurde nach dem dunklen Theme aus Version 5.1 ein noch dunkleres Theme hinzugefügt.

  • OpenBikeSensor – Open Source am Fahrrad

    Photo by Daniela Holzer on Unsplash

    OpenBikeSensor ist ein OpenCitizenScience-Projekt mit dem Ziel, Radfahren sicherer zu machen. Dazu soll das Bewusstsein für die Gefahren geweckt werden, die beim Überholen von Radfahrern durch Autos mit zu geringem Abstand bestehen.

    Die Initiative entstand nach dem Vorbild der Aktion Radmesser der Berliner Tageszeitung »Der Tagesspiegel« aus dem Jahr 2019, an der auch ich teilgenommen hatte. Dabei wurden 100 Fahrräder mit einem Sensor ausgestattet, der über zwei Monate aufzeichnete, wie dicht Autofahrer Fahrradfahrer in Berlin überholen. Die Daten wurden beim Tagesspiegel gesammelt und ausgewertet. Dabei wurde die Regel von 1,50 m Mindestabstand oft sträflich missachtet.

    Diese Aktion hat das Radforum Zweirat Stuttgart zum Anlass genommen, einen Sensor als Open Source zu entwickeln, den Radler selbst zusammenbauen können. Daraus entstand der OpenBikeSensor, der per Ultraschall den Abstand misst und per GPS die Strecke aufzeichnet. Dadurch können den Überholmanövern Geodaten zugeordnet werden, um ein genaueres Bild zu erhalten, wo Radfahren zu welchen Uhrzeiten sicher oder unsicher ist. Die erhobenen Daten sollen als Open Data unter anderem auch Stadtplanern zur Verfügung stehen. Im Rahmen dieser OpenCitizenScience lassen sich so von Initiativen, Kommunen und den beteiligten Radlern selbst individuelle Auswertungen vornehmen.

    Die technische Seite des Projekts, nämlich die Beschaffung der Komponenten, der Zusammenbau, die Montage und die Inbetriebnahme des OpenBikeSensor (OBS) werden in der Dokumentation ausführlich behandelt. Dabei sind Grundfähigkeiten beim Löten und Crimpen Voraussetzung. Dort wird des Weiteren das Aufzeichnen und Hochladen der Tracks behandelt. Das Projekt unterhält eine Gruppe auf Slack, wo Informationen ausgetauscht und Sammelbestellungen der Komponenten organisiert werden können.

    In einer erweiterten Version des Sensors mit mehr Speicher für die Unterbringung des Bluetooth-Stacks lässt sich der OBS mit der App SimRa koppeln. SimRa steht für »Sicherheit im Radverkehr« und ist eine App, die beim Radfahren aktiviert ist und über die Sensoren des Smartphones herauszufinden versucht, wann es gefährliche Situationen gab, die man anschließend beschreiben und bewerten kann. Durch die Kopplung mit dem OBS bekommt die SimRa App zusätzlich die Daten der Überholabstände.

  • Brave und Vivaldi sagen Nein! zu Googles FLoC

    Brave und Vivaldi sagen Nein! zu Googles FLoC

    Seit einiger Zeit tüftelt Google zusammen mit dem W3C und anderen am Projekt Privacy Sandbox, einem Werkzeugkasten, der den Schutz der Privatsphäre ernst nehmen und trotzdem zielgerichtete Werbung erlauben soll. Durch den in letzter Zeit zunehmenden Widerstand gegen das Tracking durch Cookies aus dritter Hand sah sich Google zum Handeln gezwungen, denn Werbung ist die Haupteinnahmequelle des Unternehmens.

    »Föderiertes Lernen in Gruppen« klingt harmlos…

    Eines der Werkzeuge in der Box ist FLoC, was für »Federated Learning of Cohorts« und im Deutschen etwa für »Föderiertes Lernen in Gruppen« steht. Hier formiert sich in den letzten Tagen eine Front von Gegnern diese Technik. Die Kritik geht dahin, dass sich mit FLoC die Situation keineswegs verbessere, einige Kritiker halten es sogar für gefährlicher, denn dabei wird eine ID erzeugt, von der Kritiker sagen, sie erlaube Fingerprinting.

    …ist es aber nicht

    FLoC soll interessenbasierte Werbung ohne Cookies ermöglichen, indem Unternehmen, die heute das Surfverhalten von Einzelpersonen per Cookie beobachten, stattdessen das Verhalten von Gruppen (Kohorten) tausender ähnlich interessierter Personen verfolgen. Der Browser stellt dazu die Interessengruppen zusammen. Das Problem mit Cookies aus dritter Hand ist, dass sie Benutzer persönlich identifizieren können und daher besonders in Europa Datenschutzbedenken aufwerfen. FLoC läuft dagegen lokal im Browser und analysiert anstelle eines persönlich identifizierbaren Cookies das Surfverhalten, indem es Anwender mit anderen Personen mit ähnlichen Interessen gruppiert.

    FLoC wird weltweit in Googles Browser Chrome eingeführt, einige Länder sind in der Testphase seit Kurzem freigeschaltet, Europa bisher noch nicht. Bis Mitte Juli und Chrome 91 soll die Technik weltweit ausgerollt sein und nach dem Opt-out-Prinzip funktionieren, wonach der Anwender der Verwendung von FLoC explizit widersprechen muss. Somit kann man davon ausgehen, dass derzeit viele Anwender ungewollt Tester von FLoC sind. Nach dem Ende der Tests sollen Cookies aus dritter Hand in Chrome zum Jahresende blockiert sein. allerdings ist derzeit noch unklar, ob FLoC überhaupt mit der DSGVO konform ist.

    Shipping a privacy harming feature, while exploring how to fix the privacy harm, is exactly the “keep digging your way out of the deep hole” anti-pattern that has made browser fingerprinting such a difficult problem to solve.

    Brendan Eich, Brave CEO

    Browserhersteller wie Vivaldi oder Brave, die Chrome als Basis für ihre Browser verwenden, haben nun in ausführlichen Artikeln erklärt, dass in ihren Produkten FLoC nicht erlaubt sein wird. Beide sind sich einig, dass es mit FLoC noch einfacher wäre, das Surfverhalten zu verfolgen. Brave hat FLoC bereits in einer Nightly-Version von Chrome deaktiviert. Unter Vivaldi funktioniert FLoC nicht, da die Entwickler die Chromium-Engine an entscheidenden Stellen entschärfen, wenn es um den Schutz von Daten und Privatsphäre geht.

    Einige Unternehmen haben FLoC bereits von ihren Webseiten verbannt, die Zahl wird sich vermutlich noch erhöhen. So blockiert etwa die Suchmaschine DuckDuckGo die ungeliebte Technik mit einem Add-on für Chrome. Geharnischte Kritik kommt auch aus den Reihen der Electronic Frontier Foundation (EFF).

  • KDE Community-Konferenz Akademy 2021 sucht Vorträge

    Wie bereits im letzten Jahr findet auch die KDE Community-Konferenz Akademy 2021 wieder online statt. Die Organisatoren haben gerade den Call for Participation für die vom 18. bis 25. Juni stattfindende Konferenz veröffentlicht. Das übergreifende Thema der diesjährigen Ausgabe der Konferenz lautet »The Future is Bright!«.

    Vorträge und Workshops gesucht

    Gesucht werden Vorträge zu einem breiten Themenspektrum:

    • Themen passend zu den derzeitigen Community-Zielen
      • Kontinuität
      • Alles über Apps
      • Wayland
    • KDE in Aktion: Anwendungsfälle von KDE-Technologie im wirklichen Leben; auchmobil, Desktop-Einsätze und so weiter
    • Überblick darüber, was in den verschiedenen Bereichen der KDE-Gemeinschaft vor sich geht
    • Zusammenarbeit zwischen KDE und anderen Freien Software-Projekten
    • Veröffentlichung, Paketierung und Verteilung von Software durch KDE
    • Vergrößerung unserer Reichweite durch Bemühungen wie Zugänglichkeit, Werbung, Übersetzung und Lokalisierung
    • Verbesserung unserer Governance und Prozesse, Aufbau der Gemeinschaft
    • Innovationen und Best Practices in den Bibliotheken und Technologien, die von KDE-Software verwendet werden, z.B. C++/Qt/Python/KDE-Frameworks/ usw. oder die für eine zukünftige Verwendung interessant sein könnten, z.B. Rust/C++20, usw.

    Alles was KDE betrifft

    Die Vorschläge sind nicht bindend, es können Vorträge zu allen Themen eingereicht werden, die KDE betreffen. Einreichungen werden bis zum 2. Mai berücksichtigt. Vorträge oder Diskussionsrunden sind auf 40 Minuten beschränkt, Vorträge im Fast Track dauern 10, Lightning Talks 5 Minuten. Es werden auch Lektoren für Workshops gesucht, die bis zu drei Stunden dauern dürfen.

    Die Vorträge werden am 19, 20. und 25. Juni gehalten, die restliche Woche bleibt Workshops und spontanen Diskussionsrunden (Birds of Feather meetings, BoFs) vorbehalten. Alle Vorträge werden aufgezeichnet und zeitnah im Internet veröffentlicht, zusammen mit einer Kopie des Slide Decks, der Live-Demo und allen Materialien, die mit den Präsentationen zusammenhängen.