Kategorie: News

  • Sony Xperia 10 II erhält Sailfish-Unterstützung

    Sailfish OS für Sony Xperia 10 II
    Sailfish OS 3.03 | Quelle: Jolla.com

    Das finnische Software-Unternehmen Jolla stellt in seinem Blog die zeitnahe Unterstützung von Sailfish OS für das vor rund einem Jahr veröffentlichten Sony-Smartphone Xperia 10 II in Aussicht.

    Gute Mittelklasse mit viel Speicher

    Das Xperia 10 II ist ein 6-Zoll 1080p Smartphone mit OLED-Panel,einer Auflösung von 2.520 x 1.080 Pixel und 60-Hertz-Bildwiederholrate, einem Kopfhöreranschluss, einem microSD-Kartenleser und einem Kamerasystem mit drei Linsen. Der verbaute SoC ist ein Snapdragon 665. ihm stehen vier GByte RAM zur Seite, 128 GByte Speicher nehmen die Daten auf. Zudem ist das Gerät staub- und wasserdicht nach Schutzklasse IP68.

    Erstes Gerät mit 64-Bit Version

    Das Xperia 10 II wird das erste Gerät sein, auf dem Sailfish OS in der 64-Bit Variante läuft. Anwender werden die Auswahl zwischen einer kostenlosen Version von Sailfish OS aus dem Jolla-Shop oder der Bezahlversion Sailfish X für rund 50 Euro haben. Letztere bietet unter anderem längerfristigen Support, Software-Updates und die Möglichkeit, durch die ursprünglich für MeeGo konzipierte virtuelle Maschine Alien Dalvik einige Android-Apps auszuführen. Dieses Preismodell hat Jolla bereits bei den Vorgängern des Xperia 10 II wie unter anderem dem Xperia 10 oder dem Xperia XA2 Plus verwendet. Die freie Version wird mit dem in Kürze erwarteten Erscheinen der nächsten Version von Sailfish OS verfügbar sein.

    Der günstigste Preis für das Xperia 10 II, das mit einer Preisempfehlung von 370 Euro versehen ist, liegt derzeit bei rund 250 Euro.

  • Linux-Entwickler schließt University of Minnesota von der Kernel-Entwicklung aus

    Hybrid-Trojaner
    Quelle: Negative Space | Lizenz: CC0

    Greg Kroah-Hartman (GKH), die Nummer zwei der Kernel-Entwicklung und üblicherweise ein Meister der leisen Töne fand jetzt harsche Worte für Studierende der Universität vom Minnesota (UMN), die für ein Forschungsprojekt vorsätzlich fehlerhafte Patches, die teilweise auch eine Sicherheitsgefährdung darstellten, an die Kernel-Mailingliste schickten, um die Sicherheit von FLOSS Projekten und hier im Speziellen die des Kernels zu testen.

    Absichtlich fehlerhafte Patches

    Anfang April erreichte ein Patch für den Autorisierungsmechanismus bei NFSv4 die Entwickler. Dass dieser Patch fehlerhaft und sinnlos war, fiel gleich zwei NFS-Entwicklern auf, woraufhin er abgelehnt wurde. Weitere zuvor eingereichte Patches waren ebenfalls absichtlich fehlerhaft und wurden komplett entfernt. GKH bezeichnete das Verhalten dieser Forschungsgruppe und ihres Professors als »absichtlich böswilliges Verhalten, nicht akzeptabel und völlig unethisch«. Ein anderer Entwickler sieht das ähnlich, wenn er schrieb, akademische Forschung sollte die Zeit von Communities nicht verschwenden.

    Keine Einsicht

    Aditya Pakki, der den letzten eingereichten Patch zu verantworten hat, reagierte unwirsch auf die Vorwürfe der Entwickler. Er bezeichnete die Vorwürfe als »wilde Anschuldigungen, die an Verleumdung grenzen«. Daraufhin platzte GKH der Kragen und verbat sich jegliche Experimente auf Kosten der Kernel-Entwickler. Als Resultat sperrte GKH alle Einreichungen der @umn.edu-Domain und somit die gesamte University of Minnesota von der Kernel-Entwicklung aus.

    Untersuchung eingeleitet

    Nachdem diese Sperre weite Kreise zog, liegt nun eine Erklärung der Universität zu dem Vorfall vor. Dort heißt es, die Forschungsreihe sei sofort nach Bekanntwerden der Vorfälle gestoppt worden. Es werde nun überprüft, wie diese Forschungsmethode und der Prozess, durch den diese Forschungsmethode genehmigt wurde, zustande kam, um solche Vorfälle künftig zu verhindern. Die Kernel-Entwickler sollen nach Abschluss der Untersuchung einen Bericht erhalten.

  • Ubuntu 21.04 »Hirsute Hippo« bringt Wayland als Standard

    Ubuntu 21.04 »Hirsute Hippo« bringt Wayland als Standard

    Heute erscheint mit Ubuntu 21.04 »Hirsute Hippo« eine für neun Monate unterstützte Zwischenversion von Canonicals Desktop-Betriebssystems. Die nächste Version mit LTS wird Ubuntu 22.04 sein. Nachdem der erste Versuch, Wayland als Standard zu verwenden, mit Ubuntu 17.10 nicht reif genug für das langzeitunterstützte 18.04 »Bionic Beaver« war, unternehmen die Entwickler jetzt mit 21.04 einen neuen Anlauf.

    Home-Verzeichnis abgesichert

    Mit Kernel 5.11 erhält Ubuntu 21.04 Unterstützung für aktuelle Hardware wie CPUs und Grafikkarten. Das Home-Verzeichnis erfährt einen Wechsel bei den Berechtigungen und wurde von 755 auf 750 gesetzt. Der Ubiquity-Installer erlaubt nun das Verschlüsseln von Ext4-Partitionen ohne den Zwang zum Logical Volume Manager (LVM). Ein Wiederherstellungsschlüssel wird dabei automatisch im Installer erstellt. Zudem wurde Unterstützung für PipeWire eingebaut, um Screen-Recording unter Wayland zu ermöglichen und Audio in Flatpak und anderen Sandboxing-Szenarien zu verbessern.

    Kein GNOME 40 oder GTK 4

    Abweichend von der bisherigen Praxis erscheint Ubuntu 21.04 ohne die aktuelle Version 40 des GNOME-Desktops, sondern bietet eine Mischung auf GNOME 3.38 mit einigen wenigen Apps in Version 40. Der Grund dafür ist, dass den Entwicklern die Zeit vom Erscheinen von GNOME 40 bis zur Veröffentlichung von Ubuntu 21.04 zu kurz erschien, um sowohl GTK 4 als auch GNOME 40 zu integrieren. Dies wird zusätzlich dadurch erschwert, das Ubuntu eine angepasste Version des GNOME-Desktops verwendet. Wer dennoch GNOME 40 testen möchte, kann das mit einem PPA tun, sollte sich aber des Risikos bewusst sein.

    Optik subtil überarbeitet

    Optisch hat sich bei Ubuntu wenig verändert im letzten halben Jahr, auffällig ist lediglich, dass das dunkle Yaru-Theme etwas dunkler in der Farbgebung geworden ist. Wer genau hinschaut, kann auch die überarbeiteten Icons des Yaru-Themes bemerken. Eine weitere Anpassung betrifft das Benachrichtigungsfenster, Desktop-Menüs und das System-Tray, die ein dunkles Theme auch dann verwenden, wenn der Rest im als Standard gesetzten hellen Theme daherkommt.

    Updates für den Paketbestand

    Darüber hinaus können Dateien und Verzeichnisse nun aus dem Dateimanager Nautilus auf den Desktop gezogen und dort real und nicht als Verweis abgelegt und auch wieder in den Dateimanager zurückbewegt werden. Wie üblich werden auch die vorinstallierten Pakete einem Update unterzogen. So kommen unter anderem Firefox 87, LibreOffice 7.1.2 und Python 3.9.4 auf die Platte.

    Außer Wayland als Standard gehen die Entwickler beim »borstigen Flusspferd« keine Wagnisse ein, alle anderen Änderungen können der Systempflege und Erhaltung zugeordnet werden. Zum Testen von Wayland bleibt nun ein ganzes Jahr Zeit bis Ubuntu 22.04 LTS.

  • Linux GUI-Anwendungen für Microsofts WSL

    Windows Subsystem for Linux

    Als 2016 das Windows Subsystem für Linux (WSL), eine Kompatibilitätsschicht zum Ausführen von Linux-Anwendungen direkt in Microsoft Windows 10 vorgestellt wurde, waren viele der Meinung, dass die Welt dies nicht brauche. Nichtsdestotrotz baute Microsoft WSL weiter aus, unterstützte möglichst viele Linux-Systemaufrufe und integrierte Linux-Distributionen für den einfachen Zugriff im Windows-Store. Mit WSL 2 wurde ein nativer Linux-Kernel eingebunden, der die Ausführung vieler Befehle stark beschleunigte.

    Grafische Anwendungen unter WSL

    Die Kritiker von damals sind vermutlich diejenigen, die auch heute noch keine Verwendung für WSL haben. Für viele Entwickler, die unter Windows, aber auch mit Linux arbeiten wollen oder müssen, bietet WSL eine Erleichterung, da sie beide Systeme transparent nutzen können ohne hin und her zu booten oder auf virtuelle Maschinen zurückgreifen zu müssen. Diese Klientel wird sich freuen zu hören, dass die auf Microsofts Konferenz Build 2020 vorgestellte Möglichkeit, Linux-GUI-Apps zu unterstützen, jetzt Wirklichkeit wird.

    WSLg für Cross-Plattform-Entwicklung

    Unter dem Kürzel WSLg stellt Microsoft jetzt die erste Vorschau dieser neuen Funktionalität vor. Damit können beispielsweise Entwickler ihre Cross-Plattform-GUI-Apps mehr oder weniger nahtlos auf Windows und Linux testen, wie WSL-Programm-Manager Craig Loewen in seiner Ankündigung schreibt. Linux-GUI-Anwendungen auf WSL werden über Audio- und Mikrofonunterstützung verfügen, womit sie für das Testen oder die Verwendung von Audio- und Video-Playern oder Telekommunikationsanwendungen geeignet erscheinen.

    Mit OpenGL-Unterstützung

    Im Grafikbereich ist Unterstützung für GPU-beschleunigtes 3D integriert. Dank Mesa 21.0 können alle Anwendungen, die komplexes 3D-Rendering durchführen, OpenGL nutzen, um dies mithilfe der GPU auf Windows 10-Rechnern zu beschleunigen. Für die Verwendung von WSLg muss kein X-Server separat gestartet werden, da die Funktion eine »begleitende Systemdistribution« startet, die Wayland, einen X-Server, einen Pulse-Audio-Server und alles andere enthält, was benötigt wird, damit Linux-GUI-Anwendungen mit Windows kommunizieren können. Wird die Verwendung von GUI-Anwendungen innerhalb einer WSL-Distribution beendet, wird auch die Systemdistribution automatisch geschlossen.

  • Tails 4.18 veröffentlicht

    Tails 4.18
    Logo: Wikimedia Lizenz: CC by 4.0

    Tails steht für »The Amnesic Incognito Live System« und bedient sich zur Anonymisierung des Tor-Netzwerks, durch dessen Knotenrechner der Netzwerkverkehr geleitet wird. Es ist als Live-System für die Verwendung auf USB-Sticks oder DVDs ausgelegt und spezialisiert sich auf Anonymität und die Wahrung der Privatsphäre seiner Anwender. Als Basis für Tails 4.18 dient Debian 10.9 »Buster«.

    Aktualisierte Firmware für neue Hardware

    Tails 4.18 verwendet Kernel 5.10 LTS und aktualisiert Tor Browser auf Version 10.0.16 auf Basis von Firefox 78.10 und hebt Thunderbird auf 78.9.0-1 an. Der Intel Microcode wurde auf 3.20210216.1~deb10u1 angehoben und das Paket firmware-linux-nonfree auf 20210315-2 aktualisiert. Das Paket Poedit zur Übersetzung von Dokumentationen und Programmoberflächen wurde entfernt, da Tails künftig für diesen Zweck auf Weblate wechselt.

    Eine Benachrichtigung, die während des Herstellens der Verbindung zum Tor Browser darüber unterrichtete, dass die Uhr des Systems synchronisiert wird, wurde entfernt. Sie führte Anwender dazu, anzunehmen, sie müssten etwas tun, während es aber keinerlei Option zum Eingreifen gab.

    Stabilere Updates

    Ein Wechsel von der .onion-Adresse hin zu APT mit HTTPS soll die Verbindung zu den Repositories stabilisieren. Damit soll auch die Nachinstallation über Zusätzliche Software zuverlässiger funktionieren. Eine neue Fehlermeldung wird angezeigt, falls der Upgrader einen Schlüssel nicht herunterladen kann.

    Sicherheitslücken geschlossen

    Tails 4.18 schließt laut der Ankündigung einige Sicherheitslücken, die aber dieses Mal nicht näher spezifiziert sind. Meist handelt es sich um von Debian übernommene Security Advisories und um Lücken bei Thunderbird, Firefox, Tor und Tor Browser. Alle weiteren Änderungen hält das Changelog bereit.

    Automatische Upgrades auf Tails 4.18 sind ab Tails 4.15 unterstützt, ältere Versionen müssen manuell aktualisiert werden. Die Veröffentlichung von Tails 4.19 ist für den 1. Juni vorgesehen, die Roadmap weist weitere Ziele für die nähere Zukunft aus.

    Künftige Entwicklung

    Dabei stehen unter anderem Verbesserungen bei der Dokumentation, die Entwicklung robusterer Methoden zur Aktualisierung, der Umstieg auf Wayland, Sandboxing per Flatpak und die Nutzung reproduzierbarer Builds auf dem Zettel der Entwickler. Zudem soll Tails vollständig für sehbehinderte und blinde Menschen zugänglich werden.

  • VirtualBox 6.1.20 unterstützt Linux 5.11 und 5.12

    Screenshot: ft

    Rund drei Monate nach Version 6.1.18 hat Oracle VirtualBox 6.1.20 freigegeben und unterstützt damit den bereits seit über zwei Monaten verfügbaren Kernel 5.11. Das gilt sowohl für Hosts als auch für Gäste. Somit können sowohl Host-Systeme mit Linux 5.11 Virtualbox 6.1.20 ausführen als auch Gäste mit dieser Kernel-Version ausgeführt werden. Zusätzlich wird bereits der zum Wochenende erwartete Kernel 5.12 in beiden Szenarien unterstützt.

    Fehlerbereinigung

    Die neue Version der Virtualisierungssoftware behebt eine Reihe an Fehlern der Vorversionen. So wurde unter anderem ein Fehler in der GUI beseitigt, der nach der kompletten Entfernung einer virtuellen Maschine deren Logs zurückließ. In der Abteilung Netzwerk wurden unter anderem Verbindungsprobleme mit dem Netzwerkadapter e1000 in Verbindung mit OS/2-Gästen beseitigt.

    Im Virtual Machine Monitor (VMM) wurden Hänger beseitigt, die unter bestimmten Timings auftreten konnten. Neu ist die Unterstützung von Cloud-Init beim Export zu OCI (Open Container Initiative). Über das CLI-Interface VBoxManage kann mit dem Befehl modifyvm die Änderung der Netzwerkadapter-Anbindung einer gespeicherten VM vorgenommen werden. Sporadische Hänger der Windows-VM bei hoher CPU-Last unter Verwendung einer NVMe-Disk wurden behoben. Die neue Version verbessert zudem durch eine Korrektur der Builds die Unterstützung für CentOS Stream sowie für die kommende Version von Red Hat Enterprise Linux 8.4.

    VirtualBox schnell per .run-Datei installiert

    Wer wie ich die Oracle-Version der jeweiligen Distributions-Ausgabe vorzieht, kann VirtualBox 6.1.20 einfach über die .run-Datei installieren, wie es der Kollege Stefan Hackebeil in seinem Blog ausführlich und stets zeitnah aktualisiert beschreibt.

    Ursprünglich aus deutschen Landen

    Die ursprünglich von der Firma InnoTek Systemberatung GmbH aus Baden-Württemberg entwickelte und durch die Übernahme von Sun Microsystems in das Portfolio von Oracle gelangte Virtualisierungssoftware VirtualBox wird für Linux, FreeBSD, macOS, Solaris und Windows angeboten.

  • Offene PinePhone-Modem-Firmware fast fertig

    PinePhone Modem

    Im Januar erwähnte der Report von Pine64 unter anderem, dass einige Entwickler erste Schritte unternommen haben, um eine Open-Source-Version der Firmware für das Quectel E25-G Modem des PinePhone zu erstellen.

    Fast Funktionsparität erreicht

    Seitdem sind gute Fortschritte zu verzeichnen. Der derzeitige Stand entspricht von der Funktionalität her in etwa dem der proprietären Firmware und kann somit von mutigen Besitzern eines PinePhone gegen die Standard-Firmware ausgetauscht werden. Mit einigen Fehlern muss derzeit noch gerechnet werden. Das berichtet Brad Lindner in seinem Blog Linux Smartphones. Die derzeitigen Builds weisen Unterstützung für GPS auf, bieten ein verbessertes Power-Management, eine schnellere Boot-Sequenz und beseitigte Audio-Fehler bei Telefongesprächen.

    Operation am offenen Herzen

    Informationen über die offene Firmware auf der Basis des Yocto-Projekts bietet die Release-Ankündigung auf GitHub. Anleitung zum Austausch der Firmware und einen Weg zurück zur Standard-Firmware bei Problemen sind ebenfalls auf GitHub zu finden. So erfreulich die Öffnung der Firmware für das Modem des PinePhones auch ist, ein Vertrieb künftiger PinePhones mit der offenen Firmware ist aufgrund von rechtlichen Problemen nicht zu erwarten.

  • Firefox 88 aktiviert WebRender für Plasma und Xfce

    Firefox 88 aktiviert WebRender für Plasma und Xfce

    Bereits am gestrigen Montag und nicht wie üblich an einem Dienstag stellte Mozilla mit Firefox 88 offiziell eine neue Version des Browsers bereit.

    Seit Firefox 84 wird WebRender für kompatible Systeme ausgerollt. Linux-Anwender wird es freuen zu erfahren, dass mit Firefox 88 WebRender nach GNOME die neue, in Rust geschriebene Rendering Engine auch für Anwender der Desktop-Umgebungen KDE Plasma und Xfce auf Intel- und AMD-Rechnern aktiviert wurde.

    FTP hat ausgedient

    Das unsichere FTP-Protokoll wird mit Firefox 88 deaktiviert, kann aber in Firefox 88 und 89 noch per about:config aktiviert werden. Mit der endgültigen Entfernung der Unterstützung und des Codes wird für Firefox 90 gerechnet. Die Screenshot-Funktion wurde verschoben. War sie bisher in den Page Actions, die sich hinter dem 3-Punkte-Menü in der Adressleiste verbergen, angesiedelt, kann eine Bildschirmaufnahme weiterhin über das Kontextmenü gemacht werden. Alternativ kann der Werkzeugleiste dafür ein neues Symbol hinzugefügt werden.

    HTTP/3 bevorzugt

    Um Datenschutzlecks per Tracking über mehrere Webseiten zu verhindern wird die Eigenschaft window.name künftig auf die Website beschränkt, die sie erstellt hat. Zudem wurden 14 Sicherheitslücken geschlossen, von denen 6 mit der Kategorisierung high versehen waren. Der Browser wird standardmäßig künftig eine Verbindung per HTTP/3 bevorzugen, sofern das Protokoll serverseitig unterstützt wird. Die Aktivierung soll bis Ende Mai bei allen Anwendern ankommen.

    Und sonst noch…

    Des Weiteren wird für Touchpads sanftes Pinch-to-Zoom unter Wayland unterstützt. Der Druckdialog zeigt nun die korrekte Maßeinheit bei den Rändern. Anstatt in Zoll werden diese in der deutschen Lokalisierung nun in mm angegeben. Bei PDF wird nun auch eingebettetes JavaScript unterstützt.

    Zeitgleich mit Firefox 88 erscheint auch Firefox 78.10 ESR, Firefox Beta und Developer werden auf Firefox 89 angehoben, Firefox Nightly auf 90. Die neue Android-Version erscheint mit zeitlicher Verzögerung in den nächsten Tagen. Der Entwicklungszyklus zu Firefox 89 wurde um zwei Wochen verlängert, um den Entwicklern mehr Zeit zum Testen von Proton zu geben. Somit erscheint Firefox 89 voraussichtlich am 1. Juni.

  • WordPress-Entwickler sehen FLoC als Sicherheitsrisiko

    NoFLoC

    In der vergangenen Woche hatte sich breiter Widerstand gegen Federated Learning of Cohorts (FLoC), Googles neue Strategie zum Tracking der Anwender des Chrome-Browsers zu Werbezwecken formiert. Jetzt hat auch WordPress als das mit rund 41 % Marktanteil am weitesten verbreitete CMS Stellung bezogen.

    FLoC als Sicherheitsrisiko

    Der Vorschlag eines WordPress-Entwicklers vom Wochenende plädiert dafür, FLoC als Sicherheitsrisiko einzustufen und dementsprechend generell zu blockieren. Dazu liefert er gleich einen Patch mit vier Zeilen, der genau das tut. Es gehe darum, die Webseitenbetreiber zu schützen, denen gar nicht bewusst sei, dass Google den Anwendern FLoC per Opt-out weltweit unterschieben möchte. In Europa sind wir derzeit noch durch die DSGVO geschützt. Die Zukunft wird zeigen ob FLoC damit kompatibel ist.

    Mehrheit stimmt zu

    Durch die Einstufung als Sicherheitsrisiko seien die Entwickler in der Lage, FLoC kurzfristig zu sperren, ohne auf WordPress 5.8 zu warten, dass erst im Juli zur Veröffentlichung vorgesehen ist. Admins, die FLoC bewusst zulassen möchten, wüssten sowieso, was dafür zu tun ist. Ein Schalter zum Ein- und Ausschalten von FLoC könne in einem späteren Release folgen. Bereits jetzt steht ein Plug-in zum Sperren von FLoC für WordPress bereit. Die überwiegende Mehrheit der kommentierenden Entwickler stimmen zu, dass Handlungsbedarf bestehe und FLoC zur sofortigen Sperrung als Sicherheitsrisiko einzustufen sei.

    Predatory Targeting

    Die Electronic Frontier Foundation (EFF) sieht dagegen eher Risiken für die Privatsphäre, wenn sie schreibt: »Die Technologie vermeidet zwar die Datenschutzrisiken von Drittanbieter-Cookies, aber sie wird dabei neue Risiken schaffen. Sie kann auch viele der schlimmsten Probleme mit verhaltensbezogenen Anzeigen verschärfen, die nicht mit dem Datenschutz zusammenhängen, wie z. B. Diskriminierung und Predatory Targeting«.

  • Debian wählt neuen alten Projektleiter

    Debian wählt neuen alten Projektleiter

    Wie in jedem Jahr um diese Zeit hat das Debian-Projekt einen neuen Projektleiter (DPL) bestimmt, der für mindestens ein Jahr das Projekt verwaltet und in der Öffentlichkeit vertritt. Zu den vielfältigen Aufgaben des DPL gehören unter anderem die Mediation in Teams oder zwischen Teams oder Mitgliedern des Projekts, die Vertretung des Projekts in der Öffentlichkeit bei Vorträgen und Präsentationen, die Übersicht über und Verfügung der Finanzen sowie juristische Angelegenheiten und generell ganz viel Kommunikation.

    Jonathan Carter weiterhin Projektleiter

    In diesem Jahr stellten sich zwei Kandidaten zur Wahl. Neben dem derzeitigen Amtsinhaber Jonathan Carter, der eine zweite Amtszeit anstrebte, bewarb sich auch die indische Entwicklerin Sruthi Chandran, die sich bereits letztes Jahr um den Posten bemüht hatte.

    Die Wahlperiode endete am 17. April. Von den derzeit 1018 wahlberechtigten offiziellen Debian-Entwicklern wurden 558 Stimmzettel abgegeben, 455 davon wurden als gültige Stimmabgaben gewertet. Als Sieger konnte sich der bisherige Amtsinhaber Jonathan Carter durchsetzen, der damit am 21. April seine zweite Amtszeit beginnt. Gewählt wird, wie bei Debian üblich, nach der Condorcet-Methode.

    Keine offizielle Stellungnahme

    Das Debian-Projekt wird keine öffentliche Stellungnahme dazu abgeben, ob Richard Stallman von seinen Führungspositionen entfernt werden sollte oder nicht.

    Option 7 der General Resolution

    Das Wochenende brachte auch ein weiteres Wahlergebnis. Die Debian-Entwickler waren aufgerufen, in einer Urabstimmung (General Resolution, GR) zu entscheiden, wie sich das Projekt zu dem offenen Brief verhält, der Richard Stallman zum Rückzug von allen leitenden Positionen auffordert. An der Wahl nahmen 463 gültige Stimmzettel teil, die Entwickler hatten über sieben Optionen zu entscheiden. Durchsetzen konnte sich der siebte Vorschlag, der besagt, dass Debian offiziell keine Stellungnahme in dieser Sache abgibt. Entwickler können den offenen Brief aber als Privatperson unterschreiben.