Kategorie: News

  • Mozilla: Weitere Verschiebungen rund um Proton

    Bereits Anfang April hatte Mozilla die Veröffentlichung von Firefox 89 und aller folgenden Versionen des Browsers um zwei Wochen nach hinten geschoben. Somit erscheint Firefox 89 am 1. Juni anstatt plangemäß am 18. Mai.

    Firefox 90, 95 und 96 verschoben

    Doch noch vor dieser Veröffentlichung verschiebt Mozilla auch den Nachfolger Firefox 90 um ebenfalls zwei Wochen. Firefox 90 erscheint also nicht am 29. Juni, sondern erst am 13. Juli. Das berichtet aktuell Sören Hentzschel in seinem Blog. Damit nicht genug werden die Zyklen zwischen Firefox 94 und 95 sowie zwischen 95 und 96 um jeweils eine Woche auf fünf Wochen verlängert. Der Veröffentlichungskalender reflektiert bereits die neuen Termine.

    Proton als vermutlicher Grund

    Den Grund für die verlängerten Entwicklungszyklen darf man getrost bei Proton, dem mit Firefox 89 ausgelieferten neuen Design des Browsers vermuten, obwohl Mozilla bisher keine Informationen dazu veröffentlicht hat. Mit Proton soll unter anderem eine Vereinfachung des Haupt- und der Kontextmenüs sowie der Adress- und Infoleisten erreicht werden. Das neue Design kann mit Firefox Nightly bereits getestet werden.

    Kritik am neuen Design wie erwartet

    Aber das neue Design stößt erwartungsgemäß nicht überall auf Zustimmung. So wurde auf Reddit ausgiebig die Neugestaltung der Tabs bei Proton kritisiert, die, wie der gesamte neue Stil, etwas mehr Platz einnehmen als bisher und durch die fehlenden Separatoren eher so wirken, als ob sie schweben, als dass sie in der Tab-Leiste verankert scheinen.

    Der Weg zurück

    Bei aller Kritik, die üblicherweise auf Designänderungen folgt, gilt es zu bedenken, dass Proton vermutlich immer noch im Fluss und nicht endgültig fertig ist. Wem jedoch die generelle Richtung nicht gefällt, der kann das Design derzeit auf zwei Wegen wieder zurücksetzen. Ohne viel Aufwand gelingt dies in about:config über den Schalter browser.proton.enabled, der auf false gesetzt werden muss.

    Da dieser Schalter das derzeitige, mit Firefox 57 eingeführte Photon-Design aber nicht komplett zurückbringt, hat ein Anwender auf GitHub Firefox-UI-Fix bereitgestellt. Die Seite beschreibt, welche Schalter gesetzt werden müssen und stellt zwei CSS-Dateien bereit, die von Proton zurück zu Photon führen. Eine ausführliche Beschreibung des Vorgangs bietet die Webseite ghacks.net.

  • KDE Plasma 5.22 Beta steht zum Test bereit

    KDE Plasma 5.22 Beta steht zum Test bereit

    Am 13. 5. erschien mit KDE Plasma 5.22 Beta die Testversion der nächsten Ausgabe des KDE-Desktops, der in stabiler Version am 8. Juni erscheinen soll. Die neue Version basiert auf Qt 5.15 und KDE Frameworks 5.82 und ist im Vergleich zum Vorgänger Plasma 5.21 vom Februar eher zurückhaltend. Die Entwickler konzentrieren sich auf Stabilität und Benutzerfreundlichkeit.

    System Monitor ersetzt KSysGuard

    Die Entwickler haben sich darauf konzentriert, Hunderte von Fehlern auszubügeln, ohne dabei die Optimierung von Details zu vernachlässigen. Weitere gute Fortschritte wurden bei der Wayland-Integration gemacht, wo KDE immer noch etwas hinter GNOME hinterherhinkt. So werden Aktivitäten jetzt mit Wayland unterstützt. Der Ende letzten Jahres vorgestellte neue System Monitor ersetzt bei 5.22 das in die Jahre gekommene KSysGuard. Das neue, mit 5.21 eingeführte Kickoff-Menü leidet nicht mehr unter einer Verzögerung vor dem Umschalten von Kategorien oder versehentlichem Umschalten von Kategorien beim Bewegen des Cursors.

    Bessere Unterscheidung bei Discover

    Endlich zeigt Discover bei Anwendungen nun den Typ des Pakets an – z. B. Flatpak, Snap, usw. inklusive eines kleinen Symbols zur schnellen Identifizierung. Das Panel hat adaptive Transparenz gelernt. Diese Änderung sorgt dafür, dass sich die Transparenz des Panels und das Verhalten eines maximierten Fensters konsistent verhalten. Ein Video erläutert die Änderung. Alle Änderungen zu Plasma 5.22 sind dem ausführlichen Changelog zu entnehmen.

    Vor einiger Zeit hat KDE neon Offline Updates eingeführt. Das Offline-Update ist jetzt in dieser Version mit einer Konfigurationsoption zum Aktivieren/Deaktivieren verfügbar. Plasma 5.22 Beta kann in der KDE neon Testing-Edition ab sofort ausprobiert werden. Zeigleich mit Plasma 5.22 Beta erschien auch KDE Gear 21.04.1, ein Bugfix-Release für die aus 120 Anwendungen und Dutzenden Bibliotheken bestehende Sammlung KDE Gear 21.04.

  • Sailfish OS 4.1 und das Ende des Jolla Phone

    Quelle: Sailfish OS

    Im Februar war Sailfish OS in die 4. Generation gestartet, jetzt liegt Sailfish OS 4.1.0 »Kvarken« vor. Mit der Veröffentlichung der neuen Version des mobilen Betriebssystems der finnischen Softwareschmiede Jolla geht das Ende der Unterstützung für das Jolla Phone einher. Von Sailfish OS weiterhin unterstützte Geräte umfassen das Jolla C sowie das Jolla Tablet. Darüber hinaus werden mit Xperia X, Xperia XA2, Xperia 10 und 10 II vier Smartphones von Sony sowie der Gemini PDA von Planet Computers unterstützt.

    Äußerlich unverändert

    Äußerlich bringt Sailfish OS 4.1.0 keine erkennbaren Änderungen mit, kann aber mit einigen neuen Apps und Funktionen aufwarten. Zu den Standard-Apps gesellt sich ein neuer Audio-Recorder, der zunächst über den Jolla Store installiert werden muss. Backups können wieder nach OneDrive hochgeladen werden. Die Signal Messaging-App übernimmt nun Kontakte von Sailfish, E-Mails können per IPv6 versendet werden.

    Android 10 Apps unterstützt

    Die Android-App-Unterstützung durch Alien Dalvik für Xperia XA2, 10 und 10 II wurde auf das Level von Android 10 angehoben. Das Xperia 10 II unterstützt nun auch 64-Bit Android-Apps. Die Rotation von Android-Apps wurde repariert. Neben der Beseitigung von Fehlern in diversen Anwendungen wie unter anderem Browser Camera, Clock, Calendar, Calculator, Gallery und GNSS wurden sechs Sicherheitslücken geschlossen. Das Sandboxing wurde überarbeitet. Neue Suchmaschinen können eingebunden werden, indem man im Browser zu deren Webseite navigiert und dann in den Einstellungen des Geräts unter Search on die dort zum Einbinden angebotene Suchmaschine bestätigt. Das Terminal, das in Version 4.0 eingegebene Befehle nicht speicherte, verfügt nun wieder über eine funktionierende History-Funktion.

    Ich freue mich bereits auf den Erfahrungsbericht von Matthias Böhm zu der neuen Version von Sailfish OS. Ein YouTube von Leszek Lesner stellt die gerade veröffentlichte Version im Überblick vor.

  • GNU Guix 1.3.0 freigegeben

    Quelle: GNU Guix

    Mit GNU Guix 1.2.0 feierte das Projekt im November 2020 den achten Geburtstag, jetzt folgt Guix 1.3.0. GNU Guix ist eine deklarative Paketverwaltung mit transaktionalen Updates und Rollback, die sowohl alleinstehend als auch als GNU-Distribution angeboten und dann als Guix System bezeichnet wird. Das System enthält keinerlei proprietäre Komponenten und ist somit vollständig frei im Sinne von GNU und wurde 2015 der Liste freier Linux-Distributionen der Free Software Foundation (FSF) hinzugefügt.

    Erweiterter Befehlssatz

    Jetzt liegt GNU Guix 1.3.0 sowohl als Paketmanager sowie als Distribution vor. Über 200 Entwickler trugen mit mehr als 8.300 Beiträgen zur neuen Version bei. Der eingangs erwähnte Begriff »deklarativer Paketmanager« bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Paketinstallationen über eine Manifest-Datei durchgeführt werden, die der Anwender erstellt und dann per guix package --manifest=manifest.scm ausführt. Diese Art des Systemaufbaus hat den Vorteil, dass die Manifest-Dateien unter Versionskontrolle stehen können. Zudem können sie später leicht auf anderen Maschinen angewendet oder mit anderen Anwendern geteilt werden.

    Eine seit Langem gewünschte Funktion rüstet der neue Befehl guix-package--export-manifest nach. Er erzeugt ein Manifest, das auf dem Inhalt eines vorhandenen Profils basiert. Das macht den Übergang vom klassischen imperativen Modell, bei dem zur Paketinstallation Befehle wie guix install zum Einsatz kommen zum deklarativen Modell sehr einfach.

    Aus dem Repositorty gebaut

    Benutzer, die gerne immer neueste Software verwenden, erhalten mit der neuen Option --with-latest die Möglichkeit, Pakete direkt aus den Repositories der Entwickler der gewünschten Anwendung zu bauen und zu installieren und müssen nicht warten, bis Guix die neue Version als Binärpaket anbietet. Das gelingt mit der Einschränkung, dass sich weder Build-System noch die Abhängigkeiten im Vergleich zur letzten von Guix paketierten Version unterscheiden.

    POWER9 unterstützt

    Das Guix-Referenzhandbuch ist jetzt vollständig ins Französische, Deutsche und Spanische übersetzt, mit vorläufigen Übersetzungen ins Russische, Chinesische und in andere Sprachen. Guix kann auf beliebigen Distributionen als zusätzlicher Paketmanager installiert werden. Dabei überprüft ein Installationsskript die Voraussetzungen und erfragt die verwendete Distribution sowie die Architektur. Bei Letzteren werden mit Guix 1.3.0 auch Systeme auf der Basis von IBMs POWER9-Prozessoren als technische Vorschau unterstützt.

    Mit Guix System stellen die Entwickler auch eine komplette Distribution auf der Basis des Paketmanagers zur Verfügung. Als Kernel kommt Linux-libre zum Einsatz, GNU Shepherd dient als Init-System. Als Desktop findet Xfce Verwendung. Auf der Download-Seite des Projekts steht neben GNU Guix System 1.3.0 und GNU Guix 1.3.0 Binary auch ein Qemu-Image bereit. Der Sourcecode des Paketmanagers als auch der Distribution liegt auf dem Projektserver.

  • Bodhi Linux 6.0 mit Moksha Desktop

    Bodhi Linux 6.0 mit Moksha Desktop

    Bodhi Linux ist eine minimalistisch gehaltene Distribution, die in der gerade veröffentlichten Version 6.0 auf Linux 5.4 LTS und Ubuntu 20.04.2 LTS »Focal Fossa« als Basis setzt, ansonsten aber eigene Wege geht. So ist Canonicals Paketformat Snap standardmäßig deaktiviert. Als Desktop kommt Moksha in Version 0.3.1 zum Einsatz. Bei dieser Eigenentwicklung handelt es sich um eine Fortführung von Enlightenment (E17).

    Schmale Paketbasis

    Der erwähnte Minimalismus der seit über 10 Jahren veröffentlichten Distribution zeigt sich auch bei der Auswahl der vorinstallierten Pakete. Neben einer Handvoll überarbeiteter Tools von Enlightenment beschränkt sich die Paketauswahl in der Standardversion auf Chromium als Browser, Synaptic als Paketmanager, den Texteditor Leafpad und eine angepasste Version des Dateimanagers Thunar, der den bisher verwendeten PcManFm ablöst.

    Überarbeiteter Auftritt

    Das bereits bekannte ArcGreen-Theme wurde überarbeitet und bietet nun einen animierten Hintergrund und einen aktualisierten Begrüßungsbildschirm. Der Anmeldebildschirm wurde ebenfalls überarbeitet und verfügt jetzt über den eleganten Slick Greeter für den LightDM Display-Manager. Dazu gibt es ein passendes neues Plymouth-Theme. Der Moksha-Desktop erhielt zahlreiche Verbesserungen und einige neue Funktionen. Zusätzlich hat das Bodhi-Team die Unterstützung für nicht-englische Sprachen verbessert und installiert standardmäßig die Gnome-Sprachunterstützung mit dem Paket gnome-language-selector.

    Für jeden etwas

    Bodhi Linux 6.0 steht in vier Varianten auf der Webseite zur Auswahl. Während sich die Standard-Ausgabe gut für Anwender eignet, die einen LTS-Kernel bevorzugen oder über ältere Hardware verfügen, bietet die HWE-Version Linux 5.8 und einen aktualisierten Grafik-Stack, der auch neuere Hardware unterstützt. Anwender, die vom Start weg Wert auf eine breitere Paketauswahl legen, entscheiden sich für die Variante AppPack, die unter anderem GIMP, LibreOffice, VLC, Filezilla und Pidgin zusätzlich vorinstalliert. Das unter der Bezeichnung Legacy angebotene 32-Bit-Abbild von Bodhi Linux 6.0 ist noch nicht verfügbar.

  • YunoHost 4.2 mit überarbeiteter Oberfläche

    YunoHost 4.2

    YunoHost steht für die Frage »Why you no host?«, also »Warum hostest du nicht selbst?«. Damit das auch technisch weniger affinen Zeitgenossen gelingt, bietet YunoHost die vereinfachte Installation eines Servers an, der obendrein noch über 200 Dienste aktivieren kann. Zu den bekannteren Apps zählen dabei DokuWiki, GitLab, Jitsi Meet, Mastodon, Nextcloud, PeerTube, Pixelfed, Syncthing, TidliWiki und WordPress. Seit Version 4.1 kamen hier rund 40 weitere Apps hinzu. Eine Liste aller aktivierbaren Dienste findet sich auf der Projektseite.

    Fit für die Zukunft

    Gerade ist YunoHost 4.2 erschienen, das die auf Debian basierende Distribution auf die Zukunft vorbereitet. Von der wichtigsten Änderung werden die Anwender kaum etwas mitbekommen. Es geht um den Umstieg von Python 2.x auf 3.x. Da die im Sommer erwartete neue Version Debian 11 »Bullseye« mit der neueren Python-Hauptversion arbeitet und Python 2.x als veraltet gilt, war der Umstieg das Pflichtprogramm für YunoHost 4.2.

    Um auch im für den Anwender sichtbaren Bereich zukunftsträchtig zu sein, wurde die Verwaltungsoberfläche, die im Browser aufgerufen wird, mit dem JavaScript-Webframework Vue.js neu geschrieben, was die Bedienung verbessern und künftig das Hinzufügen weiterer Funktionalität erleichtern soll. Auch das Backup-System wurde überarbeitet und soll nun resistenter gegen Inkonsistenzen sein.

    Die Vergabe von Rechten für SSH und SFTP wurden vereinfacht und in das Berechtigungssystem eingegliedert, während dazu bisher die Kommandozeile bemüht werden musste. Die Aktualisierung der von YunoHost angebotenen DynDNS-Dienste nohost.me, noho.st und ynh.fr soll durch eine Überarbeitung des Cron-Managements nun störungsfrei arbeiten. Diverse interne Verbesserungen und Aufräumarbeiten laufen als kontinuierlicher Prozess hinter den Kulissen ab, wobei die Paketierung verbessert und Code an verschiedenen Stellen refaktoriert wird. Die Notwendigkeit für ein Root-Passwort bei MySQL entfällt.

    Demo im Netz verfügbar

    Bestandsanwender erhalten die neue Version über die Funktion Update system aus der Bedienoberfläche heraus. Neueinsteiger laden die Anwendung passend geplanten Hardware-Plattform von der Projektseite herunter. Eine Demo zum Testen der Distribution steht auf der Webseite bereit. Ich habe gerade einen ausführlichen Artikel über YunoHost im LinuxUser 05/2021 veröffentlicht. Einen älteren Artikel zum gleichen Thema gibt es auch ohne Paywall im LinuxUser 09/2017.

  • Linux 5.13-rc1 freigegeben

    Linux 5.13-rc1

    Linus Torvalds hat am Wochenende Linux 5.13-rc1 freigegeben und damit das merge window, das zweiwöchige Fenster für Einreichungen geschlossen. Torvalds bemerkt in der Ankündigung, es verspreche, ein recht großer Kernel zu werden, wobei bei 5.13-rc1 Header-Dateien von Grafiktreibern, speziell AMDGPU etwa ein Drittel der Größe ausmachen. Mehr als 1.800 Entwickler haben über 14.000 Commits eingereicht. In mehr als 12.000 Dateien wurden 631.309 Zeilen hinzugefügt, während 246.239 entfernt wurden. Mit der Veröffentlichung von Linux 5.13 ist Ende Juni zu rechnen.

    Apples M1 unterstützt

    Zu den Höhepunkten zählt die initiale Unterstützung für Apples M1-Plattform. Darüber hinaus stechen vorläufige Unterstützung für Intels ab dem Herbst erwartete, in einem 10-nm-Prozess hergestellte Alder Lake S CPUs ebenso heraus wi Support für HDMI bei AMDGPU FreeSync/Adaptive-Sync. Bei Adaptive-FreeSync geht es um die Synchronisierung der Bildwiederholfrequenz des Monitors mit der Frame-Ausgabe des Grafikprozessors pro Sekunde. Die professionelle Grafikkarte AMD Instinct MI200, die den Codenamen Aldebaran trägt und ebenfalls noch in diesem Jahr erwartet wird, erhält mit rc1 initiale Unterstützung.

    Zoned Mode bei Btrfs weiter ausgebaut

    Intel bringt mit intel_tcc_cooling einen neuen Treiber ein, der bei Notebooks das Absenken der standardmäßigen Temperatur erlaubt, bei der die CPU heruntergeregelt wird. RISC-V erhält auch mit 5.13 wieder viele Verbesserungen, die in einem Patchset eingereicht wurden. Bei Storage und Dateisystemen wird die mit 5.12 eingeführte Unterstützung für den Zoned-Mode bei Btrfs weiter ausgebaut, während F2FS neue Mount-Optionen erhält. Device Mapper entfernt die DM-RAID-DISCARD-Limits für RAID0/RAID10, nachdem der Multiple-Device-Treiber die DISCARD-Behandlung, also den Löschvorgang auf SSDs mittlerweile optimiert hat.

    Surface-Tastatur und -Keyboard besser unterstützt

    Die Unterstützung für neuere Microsoft Surface Convertibles wird weiter verbessert. Neu ist unter anderem der DTX-Treiber, der sich um die Verbindung von Basis und Display kümmert. Ein weiterer neuer Treiber für das Surface ist surface-hid, der die Tastatur und das Touchpad besser unter Linux unterstützen soll.

  • Passwort-Manager KeePass 2.48 veröffentlicht

    Quelle: KeePass

    Der seit 2003 entwickelte Passwort-Manager KeePass Password Safe, kurz KeePass hat eine Aktualisierung auf Version 2.48 erhalten. Hauptmerkmal der aktuellen Version ist eine Aktualisierung des zur Speicherung von Passwörtern verwendeten Dateiformats KBDX 4.1. Damit verbunden sind verschiedene neue Funktionen.

    KBDX 4.1 bringt neue Funktionen mit

    Zu den neuen Funktionen zählt unter anderem die Unterstützung von Gruppen-Tags. Des Weiteren kann die Überprüfung der Passwortstärke beim Erstellen eines Eintrags oder bei bereits bestehenden Passwörtern abgeschaltet werden. Diese tauchen dann nicht mehr in den Reports zur Passwortsicherheit auf. Beim Verschieben eines Eintrags/einer Gruppe in eine andere Gruppe (z. B. in den Papierkorb) wird nun die vorherige übergeordnete Gruppe beibehalten. KeePass 2.48 bietet für Einträge und Gruppen zudem den Befehl In vorherige übergeordnete Gruppe verschieben.

    Benutzerdefinierte Symbole umbenennen

    Jedes in der Datenbank gespeicherte benutzerdefinierte Symbol kann nun einen Namen erhalten. Im Icon-Picker-Dialog von KeePass 2.48 können benutzerdefinierte Icons auch umbenannt werden. Der letzte Änderungszeitpunkt eines benutzerdefinierten Symbols wird künftig gespeichert. Außerdem werden jetzt die UUID und der Löschzeitpunkt eines gelöschten benutzerdefinierten Symbols gespeichert. Diese Zeiten und die UUID werden verwendet, um benutzerdefinierte Symbole bei Änderungen und Löschungen zu synchronisieren.

    Unter bestimmten Voraussetzungen aktiv

    Da noch nicht alle Ports von KeePass KBDX 4.1 unterstützen, wird das neue Dateiformat noch nicht standardmäßig verwendet. Es kommt nur unter bestimmten Bedingungen zum Einsatz, und zwar wenn eine der neuen Funktionen benutzt wird:

    • Wenn ein Gruppen-Tag existiert
    • Wenn ein Eintrag mit deaktivierter Überprüfung der Passwortstärke erstellt wurde
    • Wenn ein benutzerdefiniertes Symbol mit einem Namen oder einer letzten Änderungszeit vorhanden ist
    • Ein benutzerdefiniertes Datenelement mit einem Datum der letzten Änderung vorhanden ist

    KeePass 2.48 verbessert zudem den Import von CSV-Dateien vom Passwortmanager LastPass. Auch wenn KeePass das Original ist, so sind unter Linux eher Ableger wie KeePassX und KeePassXC zu finden, da KeePass Mono als Abhängigkeit voraussetzt. Zudem ist die grafische Oberfläche etwas angestaubt. Das Original ist in vielen Distributionen unter den Paketnamen keepass oder keepass2 zu finden.

  • Vom Rest das Beste – Woche 18

    Vom Rest das Beste – Woche 18
    Vom Rest das Beste

    Eine gute Woche, wie ich finde. Die Pandemie schwächt sich ab und es gibt drei Tage Sommer, bevor die Eisheiligen den kurzen Ausflug vorerst wieder beenden.

    Die Überlegenheit Freier Software

    Der Aufreger der Woche war zweifelsohne ein Pull Request auf GitHub, der Telemetrie mit Google Analytics beim Audio-Editor Audacity einführen soll. Mittlerweile sind dort über 1.000 Kommentare zusammengekommen, der Pull Request wurde zum Entwurf (draft) zurückgestuft und in einer Erklärung schreibt der Verfasser des PR, man werde eine Alternative für Google Analytics ins Auge fassen, sofern sie die gewünschte Funktionalität biete.

    Da zeigt sich mal wieder die Überlegenheit Freier Software. Im proprietären Umfeld wäre die Einführung von Telemetrie ein Leichtes. Man versteckt, wenn es gut läuft, irgendwo einen kleinen Opt-out Schalter. Läuft es schlecht, merkt der Nutzer nichts von der Sache, weil es nicht mal ein Opt-out gibt. Im Fall von Audacity findet jemand den PR bereits bevor er gemerged wird, der folgende Shitstorm setzt die Entwickler in Zugzwang.

    Sehr ernst genommen

    Den Aufreger in Woche 17 lieferte ein Forschungsprojekt der Universität im US-Bundesstaat Minnesota, bei dem Studenten vorsätzlich fehlerhafte Patches, die teilweise auch eine Sicherheitsgefährdung darstellten, an die Kernel-Mailingliste einreichten. Wie wichtig die Kernel-Entwickler den Vorfall nehmen, zeigt eine ausführliche Bestandsaufnahme, die in dieser Woche vom technischen Beirat der Linux Foundation veröffentlicht wurde. Dabei haben unter anderem prominente Entwickler wie Chris Mason, Greg Kroah-Hartman, Jonathan Corbet, Kees Cook und Ted Ts’o mitgewirkt.

    Nachdem in der letzten Woche der erste Teil erschienen war, folgte in dieser Woche der zweite Teil des ausführlichen Interviews mit Linus Torvalds unter dem Motto »Open Source and Beyond«. Eine interessante Lektüre zum Sonntags-Frühstück, wie ich finde.

    Von Mexiko nach Indiana

    Neue Ausgaben gab es auch in dieser Woche bei den Distributionen. Aus der Linux-Ecke meldete sich die mexikanische, auf Debian basierende und KDE zugewandte Distribution Nitrux mit einem neuen Abbild mit Kernel 5.12, Plasma 5.21.4, KDE Gear 21.04 und KDE Frameworks 5.81. Aus dem Umfeld von Puppy Linux kommt Barry Kaulers derzeitiges Projekt EasyOS in Version 2.7.2. Ganz woanders ist OpenIndiana beheimatet. Es ist ein freier Nachfolger von OpenSolaris[/wiki], das 2009 durch die Übernahme von Sun durch Oracle in deren Portfolio landete und 2010 eingestellt wurde. Jetzt wurde OpenIndiana Hipster 2021.04 veröffentlicht.

    GIMP 3.0 schleicht sich an

    Bei den Anwendungen sticht in dieser Woche die Veröffentlichung von LibreOffice 7.1.3 heraus, die über 100 Fehler des Vorgängers behebt. Eine Aktualisierung von GParted und GParted Live auf Version 1.3.0. Die Unterstützung von exFAT umfasst nun auch das Setzen einer UUID. Zudem kann es die Größe von geöffneten LUKS2-Partitionen ändern. Wer bereits jetzt einen Blick auf die Änderungen beim kommenden GIMP 3.0 werfen möchte, kann sich die Entwicklerversion 2.99.6 anschauen.

    Zum Schluss für diese Woche noch ein paar Hinweise auf möglicherweise interessanten Lesestoff für den ein oder anderen. So fragt sich Peter Mack in seinem Blog LINux on MOBile, ob Linux-Phones denn diesmal die Kurve kriegen und zu einer bleibenden Instanz werden. Auf dem Windfluechternet Blog geht es um den Ressourcenverbrauch des Fediverse. Dedoimedo bietet eine Anleitung für Noscript unter dem Titel How to configure Noscript for ordinary users.

    Das war’s für diese Woche, bleibt weiterhin gesund! Was ich vergessen habe könnt ihr gerne in den Kommentaren nachtragen.


  • Linux Presentation Day 2021.1

    LPD 2021.1
    Logo: LPD | Quelle: LPD | Lizenz: CC BY-SA 4.0

    Am 15. Mai ab 13 Uhr findet europaweit der Linux Presentation Day 2021.1 kurz LPD statt. Diverse Linuxgruppen veranstalten dieses Jahr einen gemeinsamen Online-Event, um über Linux zu informieren, neue Trends zu zeigen oder Einsteiger bei der Wahl ihres passenden Linux zu unterstützen. Ausdrücklich wendet sich der LPD an Ein- und Umsteiger.

    Die Gruppe Linux am Dienstag aus Braunschweig wird dieses Jahr am LPD erstmals mit einem eigenen Programm teilnehmen:

    • 13:00 Special-Event: 21Nails – Interview mit Exim-Entwickler Heiko Schlittermann
    • 14:00 „Willkommen beim Pinguin“ – Der Einführungsevent
    • 14:30 „Keine Angst vor Gnome“ – Einführung in Linux Desktops
    • 15:30 „Daten sicher in der Cloud ablegen“ – Ein bisschen Linux Magie und es geht auf Kopfdruck.
    • 16:00 „Wieso ich Linux möchte“ – Eine Reflektion der Sehnsucht
    • 16:30 „Wieso Spamfilter schlecht sind?“ – Sind sie es wirklich?
    • 17:00 „Wie tickt eigentlich mein Desktop“ – Technikbeitrag wie Programme gestartet werden.
    • 17:30 „Ein Tag im Leben eines PinePhones“ – Das Linux Smartphone stellt sich vor.

    Ab 13 Uhr begleiten auch Mitglieder der Gruppe im Livechat Fragen und Antworten von unseren Besuchern. Der Livestream und -chat sind beide am 15.5. ab 13 Uhr über Linux-am-Dienstag.de erreichbar. Eine kurze Übersicht zu den behandelten Themen:

    13:00 Special-Event: 21Nails – Interview mit Exim-Entwickler Heiko Schlittermann.

    Aus aktuellem Anlass gibt es ab 13 Uhr einen einstündigen Beitrag zur jüngsten Sicherheitsschwachstelle „21Nails“ im Open-Source Mailserver Exim, bei der wir Hintergründe & Maßnahmen kennenlernen und Einblicke in eines der erfolgreichsten Linux Open-Source-Produkte werfen können. Als Interviewgast haben wir Heiko Schlittermann vom Exim-Entwicklerteam gewinnen können. Einen Teaser zum Thema gibt es bei Marius bloggt.

    14:00 »Willkommen beim Pinguin« – Der Einführungsevent

    Beim Einführungsevent in den LPD 2021 führen uns Matthias und Marius durch die kommenden Themen und geben Informationen für Linux-Neulinge. Es wird z.B. erklärt, was Linux ist, bzw. was es überraschenderweise nicht ist.

    14:30 »Keine Angst vor Gnome« – Einführung in Linux Desktops

    Marius erklärt uns, was ein Linux Desktop (die Bedienoberfläche) ist und führt Einsteiger durch den neuen Gnome Desktop. Danach vergleicht er Gnome mit dem Cinnamon Desktop. Seine Kernaussage: »Keine Angst vor dem Linux Desktop, damit kann jeder Arbeiten.«

    15:30 »Daten sicher in der Cloud ablegen« – Ein bisschen Linux Magie und es geht auf Kopfdruck.

    Jeden Tag hören wir von Sicherheitslücken und geleakten Datensätzen bei cloudbasierten Diensten, aber wie kann man mit »einfachen« Mitteln Daten in der Cloud speichern, deren Vorteile wie z.B. Backups nutzen und trotzdem sicher sein, dass niemand außer einem selbst, an diese Daten kommt? Linux liefert praktisch alle nötigen Hilfsmittel mit. In einfachen Diagrammen wird die Technik dahinter erklärt.

    16:00 „Wieso ich Linux möchte“ – Eine Reflektion der Sehnsucht

    Matthias nimmt uns mit in seine Gedankenwelt zum Thema »Wieso ich Linux möchte!«. Eine kurze Übersicht über ein Leben mit Apple & PC und dem Grund, wieso man dort weg möchte.

    16:30 »Wieso Spamfilter schlecht sind?« – Sind sie es wirklich?

    Matthias O. nimmt uns mit in die Welt der Spambekämpfung und der nötigen Technik, um E-Mails überhaupt von A nach B zu verschicken.

    17:00 »Wie tickt eigentlich mein Desktop« – Technikbeitrag wie Programme gestartet werden.

    Marius nimmt uns mit auf einen Ausflug in die Interna eines Linux Systems und beantwortet die Frage, was eigentlich abläuft, wenn man ein Programm startet. Dieser Vortrag ist für die Menschen geeignet, die mehr über das wissen möchten, was sie benutzen. Eine Vorbildung ist nicht unbedingt nötig, aber zu wissen, was im Dateisystem wo sein könnte, kann nie schaden 😉

    17:30 »Ein Tag im Leben eines PinePhones« – Das Linux Smartphone stellt sich vor.

    Der Abschlussbeitrag des LPD 2021.1 dreht sich um das neue Sternchen am Linux Himmel: Das PinePhone – das Smartphone mit Linux als Betriebssystem. Linux-Benutzer sagen immer gern, dass Android ja eigentlich Linux ist, aber jetzt haben wir endlich ein Smartphone in der Entstehung, dass nativ mit Linux und Linux-Programmen läuft. Der Vorteil: kein Google, Facebook, WhatsApp, Instagram und … keine Bloatware mehr auf dem Smartphone. Wie weit das Telefon für die freie Welt ist, sehen wir ab 17:30.

    Die Veranstalter freuen sich auf Euren Besuch.