Kategorie: News

  • Firefox Translations: Übersetzung ohne Cloud

    Das Bergamot Project, an dem unter anderem auch Mozilla beteiligt ist, bildet die Grundlage von Firefox Translations, der maschinellen Übersetzung von Webseiten im Browser, die nicht auf die Anbindung an eine Cloud angewiesen ist. Demnächst braucht man bei Firefox dazu auch keine Erweiterung mehr, diese wird fest im Browser integriert.

    Project Bergamot

    Project Bergamot, das von der Europäischen Union gefördert wird, ist darauf ausgelegt, zu verhindern, dass Übersetzungen etwa mit Googles Translate Engine durch die Cloud-Anbindung dazu benutzt werden, Informationen zu sammeln und zu kapitalisieren. Bergamot setzt auf clientseitige Übersetzung und will damit die Privatsphäre in dieser Hinsicht schützen. Im Rahmen des Projekts, das seit Januar 2019 läuft, arbeitet ein Konsortium, das von der Universität Edinburgh mit den Partnern Charles University in Prag, der Universität Sheffield, der Universität Tartu in Estland und Mozilla koordiniert wird, an dieser Aufgabe. Die Gelder kommen von Horizont 2020, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation.

    Noch deaktiviert

    Wer bereits jetzt in die neue Funktion von Firefox hineinschnuppern möchte, kann die aktuelle Nightly-Version von Firefox in der Version 91.0a1 nutzen, die mit Firefox Translations 0.4 ausgeliefert wird. Die Funktion muss zu diesem frühen Zeitpunkt noch manuell freigeschaltet werden. Dazu wird in about:config der Schalter der Option extensions.translations.disabled von true auf false gesetzt und der Browser neu gestartet.

    EN nach DE erfordert Einstellungen

    Derzeit werden nur Übersetzungen von Estnisch und Spanisch nach Englisch und von Englisch nach Deutsch unterstützt. Um vom Englischen ins Deutsche zu übersetzen, müssen zunächst in den Einstellungen unter Allgemein | Sprache alle Einträge für Englisch entfernt werden. Erst dann erscheint das Angebot, englische Seiten zu übersetzen. Im Hintergrund läuft das so ab, dass eine angeforderte Übersetzung das jeweilige Sprachpaket zur Laufzeit herunterlädt, falls es noch nicht existiert. Die Pakete haben je nach Sprache eine Größe um 25 MByte. Anwender, die Bergamot Translate 0.3 als Erweiterung installiert haben, müssen dies zunächst entfernen.

    Zuwachs an Privatsphäre

    Die Milestones des Projekts weisen auf die nächsten Schritte bei Bergamot hin. Wann die in den Browser integrierte Erweiterung über die Nightlies hinaus in einer stabilen Version von Firefox ausgeliefert wird, bleibt derzeit noch offen. Anwender, die des Öfteren Webseiten übersetzen lassen, können sich auf den Zuwachs an Privatsphäre bei dieser neuen Dreingabe von Mozilla freuen.

  • openSUSE Leap 15.3 rückt noch näher an SUSE Enterprise

    openSUSE Leap 15.3 rückt noch näher an SUSE Enterprise

    Rund ein Jahr nach openSUSE Leap 15.2 wurde jetzt der Nachfolger openSUSE Leap 15.3 offiziell freigegeben. Vorausgegangen war vor drei Monaten eine Beta-Version. In der Ankündigung der Veröffentlichung beschreibt der Manager für openSUSE die wohl wichtigste Änderung der aktuellen Version:

    Es gibt eine große Änderung gegenüber den vorherigen Leap-Versionen. openSUSE Leap 15.3 wird nicht nur aus dem Quellcode von SUSE Linux Enterprise erstellt, wie in den vorherigen Versionen, sondern mit genau denselben Binärpaketen, was den Fluss zwischen Leap und SLE wie ein Yin-Yang verstärkt.

    Douglas DeMaio

    Closing the Leap Gap

    In den letzten Jahren hat sich openSUSE in mehreren Schritten neu positioniert. Während Leap immer näher an SLES heranrückte, entwickelte sich openSUSE Tumbleweed zur beliebten Rolling Release-Variante. Die aktuelle Marschrichtung hatte Suse-CTO Gerald Pfeifer im April 2020 unter dem Motto »Closing the Leap Gap« vorgegeben. Mit openSUSE 15.3 ist die Distribution binärkompatibel mit SUSE Linux Enterprise 15 Service Pack 3 (SLES), sodass ein Wechsel von openSUSE zu SLES problemlos möglich ist.

    Aktuelles Xfce und Sway

    Die neue Ausgabe bietet im Installer neben den älteren Ausgaben von KDE Plasma 5.18 LTS und GNOME 3.34 auch Xfce in aktueller Version 4.16 an. Zudem tritt der Wayland-Compositor Sway an die Stelle des Tiling-Fenstermanagers i3. Als Kernel kommt Linux 5.3.18 zum Zug. Der auch in SLES 15 SP3 verwendete Kernel hat zwar offiziell sein Lebensende bereits erreicht, wird aber von SUSE weiter gepflegt.

    AI und Analysewerkzeuge

    Bei den Paketen kommen unter anderem LibreOffice 7.1.1, Firefox ESR 78.7.1, Thunderbird 78.7.1, Chromium 89 zum Einsatz. Zusätzlich stehen einige Pakete aus dem Bereich AI auf die Paketliste. Dazu zählen etwa TensorFlow, Pytorch und ONNX. Als Analyse- und Visualisierungswerkzeuge für den Einsatz auf Servern kommen Grafana und Prometheus hinzu. In Richtung Server zeigen auch die Beigabe von Containerd, CRI-O sowie der Container-Verwaltung Podman in Version.

    openSUSE Leap 15.3, das bis Dezember 2022 unterstützt wird, steht im Download-Portal des Projekts als Installer sowie als JeOS- oder Live-Abbild zur freien Verfügung. Die Installer sind in den Architekturen x86_64, aarch64, ppc64le und s390x im Angebot. Die Aktualisierung von openSUSE Leap 15.2 aus ist in der Dokumentation beschrieben. Alle Änderungen sind in den Release Notes nachzulesen

  • FairTEC – ein Kollektiv für nachhaltigen Mobilfunk

    Bild: Fairphone

    FairTEC ist der Zusammenschluss von vier Unternehmen aus drei europäischen Staaten mit dem Ziel, die negativen Auswirkungen der Verwendung digitaler Mobilgeräte auf unsere Umwelt, unsere Gesellschaft und unser Privatleben abzumildern. Unter Federführung von Fairphone aus Holland haben sich dazu der französische Hardware-Vermieter Commown, der französische Betriebssystemhersteller /e/ sowie der deutsche Mobilfunkanbieter WEtell zum FairTEC-Kollektiv zusammengeschlossen.

    Auswirkungen der digitalen Gesellschaft abmildern

    Dem Kollektiv geht es dabei unter anderem um Nachhaltigkeit, Vermeidung von Elektronikschrott und insgesamt um die Senkung der negativen Emissionsbilanz bei der Herstellung und Verwendung dieser Geräte. Schätzungen gehen davon aus, dass 3,7 % der weltweiten Treibhausgasemissionen durch digitale Technologien entstehen. Dabei muss man nicht einmal auf den verschwenderischen Umgang mit Energie beim Crypto-Mining schauen, auch Smartphones als unser (fast) aller täglicher Begleiter tragen durch Produktion, Nutzung und vor allem die ständige Anbindung an Netzwerke ihr Teil dazu bei. Dabei werden von den jährlich verkauften 1,4 Milliarden verkauften Smartphones lediglich rund 15 % wiederverwendet oder recycelt.

    Vier Firmen aus 3 Ländern

    Während Fairphone sich darauf konzentriert, fair beschaffte Materialien in einfach zu reparierenden Geräte umzusetzen, will der französische Entwickler Gaël Duval, einigen bestimmt noch bekannt von Mandrake Linux, Google aus seinem mobilen Betriebssystem /e/ komplett verbannen. Bereits seit einem Jahr gibt es das Fairphone 3 mit /e/ als Betriebssystem zu kaufen. Der Erfahrungsbericht eines LinuxNews-Lesers mit dem Gerät fiel überwiegend positiv aus.

    Smartphone mieten

    Die 2010 in Frankreich gegründete gemeinnützige Genossenschaft Commown bietet Hardware wie unter anderem auch das Fairphone 3 mit /e/ als Betriebssystem zur Miete zum monatlichen Preis von 19,80 Euro bei jährlicher Laufzeit an. Der Tarif beinhaltet außer der reinen Hardware auch einen jährlich frischen Akku, Diebstahlschutz, Kostenübernahme bei Schäden und weitere Dienstleistungen.

    Der deutsche Beitrag zum Kollektiv kommt von Anbieter WEtell, der sich nachhaltigen Mobilfunk mit 100 % erneuerbaren Energien, maximalem Datenschutz sowie Fairness und Transparenz bei seinen Mobilfunktarifen ins Stammbuch geschrieben hat.

  • Kali Linux 2021.2 bringt Kaboxer und Kali-Tweaks

    Kali Linux 2021.2 bringt Kaboxer und Kali-Tweaks

    Gestern erschien Kali Linux 2021.2 und bringt einige substanzielle Verbesserungen für die auf Debian basierende Pentesting-Distribution mit. Über Kaboxer, den Kali Applications Boxer habe ich vor einigen Tagen bereits berichtet. Dabei geht es um Container für schwierig zu paketierende Anwendungen, wobei die Container für den Anwender transparent per APT gehandhabt werden.

    Kali Tweaks

    Eine weitere Neuerung stellt die App Kali Tweaks dar, die Anwendern mit einer frischen Installation die Konfiguration erleichtern soll. Mit Kali Tweaks lassen sich unter anderem Meta-Pakete installieren oder entfernen, Repositories einrichten, Shell und Prompt festlegen oder Virtuelle Maschinen einrichten.

    Bleeding Edge Repository

    Das Kali Bleeding Edge-Repository wurde überarbeitet. Damit erhält der Anwender Zugriff auf Pakete, die mit der neuesten Version des Quellcodes aus dem Upstream-Git-Repository erstellt wurden. Die Dokumentation hilft bei der Nutzung dieser Funktion. Bisher werden 78 Tools von dieser Methode unterstützt, es werden sukzessive weitere Tools hinzugefügt

    Der von Kali verwendete Kernel wurde gepatcht, um die Einschränkung aufzuheben, dass für die Verwendung von TCP- und UDP-Ports unter 1024 eine Berechtigung erforderlich ist. Als Gründe dafür nennt die Ankündigung der Veröffentlichung im Kali-Blog, das Kali hauptsächlich eine Desktop-orientierte Distribution sei und die privilegierten Ports eher im Server-Bereich Anwendung finden.

    Neue Tools

    Kali Linux 2021.2 bringt zudem acht neue Tools mit:

    • CloudBrute – Finden von Infrastruktur, Dateien und Anwendungen eines Unternehmens bei den führenden Cloud-Anbietern
    • Dirsearch – Brute-Force-Verzeichnisse und Dateien in Webservern
    • Feroxbuster – Einfaches, schnelles, rekursives Auffinden von Inhalten
    • Ghidra – Reverse-Engineering-Framework
    • Pacu – AWS-Exploitation-Framework
    • Peirates – Kubernetes-Penetration
    • Quark-Engine – Android-Malware-Bewertungssystem
    • VSCode a.k.a. Visual Studio Code Open Source

    Auch Kali für den Raspberry Pi erhielt zwei neue Pakete:

    • kalipi-config – »raspi-config auf Steroids« zur Unterstützung bei der Ersteinrichtung von Kali Linux auf einem Raspberry Pi
    • kalipi-tft-config– hilft bei der Ersteinrichtung von TFT-Displays auf einem Raspberry Pi

    Fehler wurden unter anderem bei der Unterstützung für Docker und der Virtualisierungslösung Parallels für Apple M1 Anwender beseitigt. Alle weiteren Änderungen sind der Ankündigung zu entnehmen. Abbilder der neuen Version liegen im Download-Portal des Projekts.

  • Tails 4.19 – anders als geplant

    Tails 4.19
    Logo: Wikimedia Lizenz: CC by 4.0

    Tails steht für »The Amnesic Incognito Live System« und bedient sich zur Anonymisierung des Tor-Netzwerks, durch dessen Knotenrechner der Netzwerkverkehr geleitet wird. Es ist als Live-System für die Verwendung auf USB-Sticks oder DVDs ausgelegt und spezialisiert sich auf Anonymität und die Wahrung der Privatsphäre seiner Anwender. Als Basis für Tails 4.19 dient Debian 10.9 »Buster«.

    Neuer Tor-Zugang verschoben

    Das Team wollte mit Tails 4.19 die Art und Weise, wie sich die Distribution mit dem Tor-Netzwerk verbindet, verbessern. Die Entwickler riefen zum Test von Tails 4.19~rc1 auf, um sicherzustellen, dass diese tiefgreifende Änderung den Zugang zum Tor-Netzwerk vereinfacht und transparenter macht, ohne neue Probleme aufzuwerfen. Die Tests zeigten gute Fortschritte, aber nicht genug, um dies auch zu veröffentlichen. Somit ist der neue Zugang zu Tor auf Tails 4.20 verschoben. Es soll in den nächsten Tagen eine zusätzliche Testversion Tails 4.19~rc2 geben, die weitere Verbesserungen in Sachen Tor-Verbindung bringen soll.

    Problem mit Upgrades behoben

    Tails 4.19 weist trotzdem einige Verbesserungen auf. Tor Browser wurde auf 10.0.17, Firefox auf 78.11 und Thunderbird auf 78.10.0 aktualisiert. Das von Sudo angeforderte Passwort wird beim Eintippen künftig durch Sternchen visualisiert, während bisher keine Ausgabe erfolgte. Ein Problem mit automatischen Upgrades und dem Zertifikat der Webseite wurde beseitigt. Wenn das TLS-Zertifikat turnusmäßig erneuert wurde, mussten Anwender dies manuell einspielen, damit der Update-Mechanismus erkennen konnte, dass Aktualisierungen vorlagen. Dieses Sicherheitsmerkmal wurde entfernt, da es des Öfteren zu nicht funktionierenden Upgrades führte. Die Upgrades bleiben trotzdem sicher, da sie mit dem OpenPGP-Schlüssel des Tails-Teams signiert werden.

    Automatische Upgrades auf Tails 4.19 sind ab Tails 4.14 unterstützt, ältere Versionen müssen manuell aktualisiert werden. Die Veröffentlichung von Tails 4.20 ist für den 13. Juli vorgesehen, die Roadmap weist weitere Ziele für die nähere Zukunft aus.

    Künftige Entwicklung

    Dabei stehen unter anderem Verbesserungen bei der Dokumentation, die Entwicklung robusterer Methoden zur Aktualisierung, der Umstieg auf Wayland, Sandboxing per Flatpak und die Nutzung reproduzierbarer Builds auf dem Zettel der Entwickler. Zudem soll Tails vollständig für sehbehinderte und blinde Menschen zugänglich werden. Mit Tails 5.0 wird zudem der Umstieg auf Debian 11 »Bullseye« vollzogen.

  • NeoChat 1.2 verbessert die Lesbarkeit

    NeoChat 1.2

    Auf NeoChat 1.1 vom Februar folgt nach drei Monaten jetzt die dritte Hauptversion 1.2 der Qt-basierten Matrix-Chat-App NeoChat. Die neue Version bietet neue Funktionen, visuelle Verbesserungen und viele behobene Fehler.

    Bessere Übersicht

    Zunächst fällt auf, dass die Ansicht der Nachrichten übersichtlicher ist, da diese nun in farblich abgesetzten Sprechblasen eingebettet und somit besser voneinander unterscheidbar sind. Auch die Texteingabe wurde völlig überarbeitet. Das Editieren von bereits gesendeten Eingaben wurde wesentlich vereinfacht. Zudem kann das aus dem IRC bekannte und an den Stream-Editor sed angelehnte s/text/ersatztext freigeschaltet werden.

    Inline-Antworten in Benachrichtigungen

    NeoChat unterstützt nun Matrix-URIs. Wird ein matrix: Link im Browser geöffnet, wird vorgeschlagen, diesen mit NeoChat zu öffnen. Als Nebeneffekt hat die Unterstützung von Matrix-URIs dazu beigetragen, dass die Handhabung des Öffnens und Verbindens von Räumen in der Codebasis vereinheitlicht werden konnte. Unterstützung für Inline-Antworten in Benachrichtigungen wurde ebenfalls implementiert. So ist es jetzt möglich, auf Nachrichten direkt aus der Benachrichtigung zu antworten. Wer mehrere Accounts hat, kann zwischen diesen über den neuen Account-Wechsler am unteren Ende der Raumliste wechseln.

    Viele Probleme beseitigt

    Abgesehen von den neuen und verbesserten Funktionen, die diese Version mitbringt, enthält NeoChat 1.2 eine Menge Bugfixes und kleine Verbesserungen bei der Benutzerfreundlichkeit. Es wurden rund 100 Probleme und Fehler beseitigt. Unter den behobenen Problemen sind:

    • Verbesserung des Scrollens auf mobilen Geräten (noch nicht perfekt)
    • Nach Beitritt eines neuen Raums wird dieser sofort geöffnet und ohne Neustart in der Raumliste verankert
    • Die URL eines verlinkten Textes wird beim Überfahren mit der Maus angezeigt
    • Ein Indikators zeigt eine fehlende Internet-Verbindung an
    • NeoChat hängt sich nicht mehr auf, wenn ein Raum geladen wird

    Ein Tarball der Anwendung findet sich bei KDE. Das Flatpak der neuen Version steht noch bei NeoChat 1.1, soll aber in den nächsten Tagen aktualisiert werden.

  • JingOS 0.9 veröffentlicht, Tablet im Herbst

    JingOS 0.9

    JingOS ist ein in China entwickeltes mobiles Linux-Betriebssystem für Tablets und Smartphones. Die Entwicklungsgeschwindigkeit des Betriebssystems als auch des ARM-basierten Linux-Tablets JingPad A1 ist angesichts der Tatsache, dass die Welt erst um die Jahreswende von dem JingOS-Projekt erfuhr, nichts weniger als beeindruckend. Das Tablet soll im September mit JingOS 1.0 ausgeliefert werden. Gerade ist JingOS 0.9 für die x86-Plattform erschienen.

    Adaptive Layouts

    JingOS 0.9 kann jetzt mit adaptiven Layouts perfekt auf Geräten mit unterschiedlicher Auflösung laufen. Benutzer können Auflösungen in der Einstellungs-App anpassen. Die Dateien-App fügt Unterstützung für Komprimierung und Dekomprimierung für die Formate zip, tar, 7zip und ar. Der jeweilige Stand beim Aufladen wird nun auch auf dem Lockscreen angezeigt. Die Systemeinstellungen wurden um die Rubriken Zeitzone, Bluetooth. Maus, Tastatur und VPN erweitert.

    Heiße Ecken

    Die Maus soll jetzt präziser arbeiten als bisher. Zudem wurden Shortcuts für Hot Corners eingerichtet:

    • Maus in die linke obere Ecke bewegen: Benachrichtigungscenter aufrufen / ausblenden
    • Maus in die obere rechte Ecke bewegen: Systemsteuerung aufrufen / ausblenden
    • Maus in die untere linke Ecke bewegen oder doppelklicken: zurück zum Startbildschirm
    • Maus in die untere rechte Ecke bewegen: Task-Manager aufrufen / ausblenden

    Early Birds

    Auf GitHub, wo JingOS entwickelt wird, stehen umfangreiche Informationen zu allen Komponenten von JingOS bereit. Das Early Birds Program hält 300 Exemplare des JingPad A1 für ganz Mutige bereit. Wenn die gut organisiert wirkenden Entwickler das momentane Tempo aufrechterhalten können, gibt es zum Jahresende ein weiteres mobiles Linux-Betriebssystem, das der aufstrebenden Sparte einen weiteren innovativen Schub verpassen wird.

  • Genode OS Framework 21.05 erschienen

    Genode OS Framework 21.05 erschienen

    Wer vom Genode OS Framework noch nie gehört hat, muss sich nicht wundern, denn Genode blüht eher im Verborgenen. Das seit 2008 entwickelte, auf Sicherheit fokussierte Framework wurde ursprünglich im Rahmen eines Forschungsberichts an der Technischen Universität Dresden entwickelt. Der Ansatz basiert auf keiner bestehenden Betriebssystem-Architektur und kann als Basis für Betriebssysteme für Desktop, Tablets, Smartphones oder Virtuelle Maschinen dienen.

    Sculpt OS als Referenz

    Das unter der AGPLv3 veröffentlichte und auf GitHub entwickelte Genode Framework ist ein Toolkit, um Betriebssysteme für die Architekturen x86, x86-64, ARM und RISC-V zu entwickeln und setzt dabei auf einen Mikrokernel, der nur grundlegende Funktionen erfüllt. Seit Version 18.02 wird zudem die Referenz-Implementierung Sculpt OS entwickelt, um die Funktionalität des Frameworks besser vermitteln zu können.

    Sichere Webcam-Nutzung

    Das Framework erscheint einmal im Quartal, gerade wurde Genode OS 21.05 freigegeben. Die herausragenden Neuerungen sind die sichere Unterstützung von Webcams über ein Sandbox-Modell sowie eine einfach zu verwendende Komponente zur Dateiverschlüsselung in Sculpt OS. Darüber hinaus läuft Genode jetzt auf 64-Bit ARM, das Pine-A64 Board wird besser unterstützt und für RISC-V wurde initiales Networking erreicht. Eine Dokumentation unter dem Namen Genode Platforms soll Entwicklern helfen, Genode auf weitere ARM-SoCs zu portieren. Die Toolchain erfuhr eine Aktualisierung auf unter anderem GCC 10.3 und Binutils 2.36.

    Portierung auf das PinePhone

    Auf der Roadmap für 2021 steht unter anderem die Komplettierung der Unterstützung für das PinePhone. Dazu müssen zunächst Kernel und Framework auf dem Allwinner A64-Prozessor lauffähig gemacht werden. Bis zum Jahresende soll Sculpt OS auf dem Linux-Phone voll lauffähig sein. Auf dem Server des Projekts ist ein aktuelles Abbild von Sculpt OS ebenso zu finden. Das Genode OS Framework ist eine interessante Spielwiese, die sich dank vorbildlicher Dokumentation leicht erschließen lässt.

  • Firefox 89 im neuen Proton-Gewand

    Firefox 89
    Bild: Mozilla

    Mozilla hat seinen Browser Firefox 89 nach einer Verschiebung um zwei Wochen mit dem neuen Proton-Design freigegeben, er wird am morgigen 1. Juni offiziell veröffentlicht. Bereits seit März konnten Teile des neuen Designs in Firefox 87 und anschließenden Beta-Versionen getestet werden.

    Schwebende Tabs

    Das neue Design bringt unter anderem die optische Überarbeitung des Hauptmenüs, der Tab- und der Symbolleiste. Damit sollte sowohl die Bedienung an einigen Stellen übersichtlicher als auch der gesamte Auftritt moderner werden. Am ehesten fällt das bei der Tab-Leiste ins Auge, die mit abgerundeten Ecken den Eindruck schwebender Tabs erweckt. Die Menüoptionen hinter dem Hamburger-Menü rechts oben wurden entschlackt, neu sortiert und die Icons vor den Einträgen entfernt, was für eine bessere Übersicht sorgen soll. Im Wiki von Mozilla kann die Entwicklung von Proton über die vergangenen Monate nachverfolgt werden.

    Sicherheit weiter verbessert

    Abgesehen vom neuen Design bietet Firefox 89 nun auch in der Standardeinstellung den vollen Schutz vor seitenübergreifenden Cookies in privaten Firefox-Fenstern, der bisher nur bei der Einstellung Streng verfügbar war. Der mit Firefox 87 eingeführte SmartBlock erreicht Version 2 und sorgt dafür, dass die Webseiten trotzt des Schutzes vor Aktivitätenverfolgung ordnungsgemäß dargestellt werden.

    Firefox 89 ist bereits auf Mozillas FTP-Server verfügbar, bevor er ab morgen an die Anwender verteilt wird und die Distributionen ihre Pakete aktualisieren. Ich persönlich finde den neuen Auftritt gelungen, denn das Design wirkt zurückgenommen und lenkt weniger ab als bisher. Wem das nicht gefällt, der kann mittels Firefox-UI-Fix durch einige Einstellungen und 2 CSS-Dateien einen Teil davon wieder rückgängig machen. Die Release Notes werden erst nach der öffentlichen Vorstellung freigegeben.

  • UCS 5.0 aktualisiert seine Basis

    Der Bremer Linux-Distributor Univention hat mit Univention Corporate Server 5.0 (UCS 5.0) vor wenigen Tagen eine neue Hauptversion seiner Enterprise-Server-Distribution herausgegeben. Dabei wurde neben einem neuen Look, neuen Funktionen und Detailverbesserungen die Basis auf Debian 10 »Buster« und Python 3 angehoben.

    UCS-Portal auf Vue.js umgestellt

    Das UCS-Portal als zentrale Anlaufstelle zum Zugriff auf die IT-Dienste wurde während der Entwicklung von UCS 5.0 auf das Javascript-Framework Vue.js umgestellt und integriert nun auch die Funktionen der Univention Management Console (UMC) zur zentralen Verwaltung von Domänen, Diensten, Benutzeraccounts und Ressourcen. Damit sind künftig alle UMC-Module direkt im UCS-Portal im Zugriff. Um weiterhin eine gute Übersicht zu gewährleisten, lassen sich die Kacheln mehrerer Module gruppieren.

    App Center ausgebaut

    Auch das Univention App Center wurde weiter ausgebaut. Mehrere Apps können jetzt gemeinsam ausgewählt und aktualisiert, installiert oder entfernt werden. Bereits bei der Installation fällt der neue dunkle Look auf, der jetzt als Standard dient. Über Themes oder mit eigenen CSS-Stylesheets und eigenem Branding lässt sich der optische Auftritt von UCS 5.0 an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Ein neues Light-Theme soll in den nächsten Wochen bereitgestellt werden.

    Basis aktualisiert

    Als Basis von UCS 5.0 dient Debian 10.9 »Buster« und damit einhergehend wird auch die Umstellung auf Python 3 vorgenommen. Für den Kern von UCS ist die Migration von Python 2 auf 3 damit abgeschlossen. Auch die Schnittstellen, um andere Anwendungen zu integrieren, sind auf Python 3 umgestellt. Die Struktur der Repositories wurde vereinfacht, indem nun alle Softwarepakete in einem Repository liegen und für jedes Release eine eigene Packages-Datei mit der Liste der verfügbaren Pakete gepflegt wird.

    Qualität vor Quantität

    Mit UCS 5.0 geht auch ein Aufräumen einher, dass im Sinne von Qualität vor Quantität einige Funktionen und Apps entfernt, die wenig genutzt wurden. Dazu zählt beispielsweise der Windows NT-kompatible Domänencontroller, dessen Funktionalität komplett von Samba 4 emuliert wird. Ebenfalls nicht mehr an Bord ist der Univention Virtual Machine Manager (UVMM), dessen Funktion vom in UCS enthaltenen Standard-KVM-Stack und anderen Tools übernommen wird. Die grafische Arbeitsumgebung wurde zugunsten der Webinterfaces deaktiviert. Wer einen Desktop vermisst, kann verschiedene Varianten über die Paketverwaltung nachrüsten.

    Keine Updates für 32-Bit-Systeme

    Nachdem Univention schon länger keine Installationsmedien für 32-Bit mehr ausliefert, lassen sich solche Systeme mit UCS 5.0 auch nicht mehr aktualisieren. Noch sind nicht alle Apps für UCS 5.0 freigegeben. Anwender, die von UCS 4.4.x auf UCS 5.0 aktualisieren möchten, durchlaufen eine Prüfung, ob neue Versionen von installierten Apps vorliegen. Erst wenn diese Versionen freigegeben sind, wird das Update durchgeführt.

    Für die nähere Zukunft ist der Abschied von Nagios als App geplant. Stattdessen wird das auf Prometheus und Grafana basierte UCS Dashboard um Alerting-Funktionen erweitert. Die Konfigurationmöglichkeiten des UCS-Portals sollen erweitert und die Univention Management Console weiter integriert werden. Weitere Informationen zu UCS 5.0 liefern die Release Notes.