Kategorie: News

  • digiKam 7.4 unterstützt mehr Kameras

    Quelle: Digikam

    Digikam 7.4 ist die neueste Version der freien Bilderverwaltungs-Software für Linux, macOS und Windows und folgt auf Version 7.3 vom Juli 2021. Auch Digikam 7.4 hat neben der Unterstützung weiterer Kameras viele neue Funktionen zu bieten.

    Gesichtserkennung weiter aufgewertet

    Dazu zählt unter anderem ein neues Plugin zur Freigabe von Objekten im Netzwerk mit einem Motion JPEG Stream Server. Der Dialog zur Gesichtererkennung wurde vereinfacht und zur linken Seitenleiste hinzugefügt, während ein neues Neuronales Netzwerk, basierend auf OpenCV, Gesichter besser entdecken und erkennen hilft. Die Diaschau wurde als Zusatzmodul mit einer neuen Zufallsauswahl erweitert.

    ExifTool mit neuem Betrachter

    Eine neue Option erlaubt die Entscheidung, ob Geolokalisierungs-Information in die Metadaten geschrieben werden. Das seit DigiKam 7.3 eingebundene ExifTool erhielt einen neuen Betrachter für Metadaten. Showfoto hat eine neue linke Seitenleiste mit einer Ordneransicht erhalten, um Bilder aus dem lokalen Dateisystem schnell zu durchsuchen, während die Diaschau als Zusatzmodul mit neuer Zufallsauswahl erweitert wurde. Neu ist auch die Möglichkeit, eine lokale SQLite-Thumbnail-Datenbank mit einer externen MySQL-Konfiguration zu verwenden. Die Ergebnisse eines Digikam-Projekts des Google Summer of Code 2021 zur Verbesserung der Bewertung der Bildqualität flossen ebenfalls in Digikam 7.4 ein.

    Zudem werden folgende Kameras neu unterstützt:

    • DJI Mavic Air 2S
    • Fujifilm GFX 50S II
    • Fujifilm GFX 100S, X-E4
    • GoPro HERO9 und HERO10
    • Nikon Z fc
    • Panasonic GH5 Mark II
    • Pentax K3 Mark III
    • Olympus E-P7
    • Ricoh GR IIIx
    • Sony A1, A7R-IIIA, A7R-IVA, ZV-E10
    • Canon EOS M50 Mark II

    Insgesamt wurden für Digikam 7.4 211 Bugs geschlossen. Ein AppImage der neuen Version kann vom Download-Portal von Digikam heruntergeladen werden. Alternativ könnt ihr auf die Bereitstellung in den Distributionen warten.

  • Linux Mint 20.3 »Una« als Beta verfügbar

    Linux Mint 20.3 beta mit Xfce

    Noch ist die offizielle Ankündigung nicht raus, aber die Images zu Linux Mint 20.3 Beta liegen seit einigen Tagen auf dem FTP- und den Spiegelservern. Wer also schon mal einen Blick riskieren möchte, kann dies tun, bevor um Weihnachten herum die stabile Veröffentlichung folgt.

    Leicht angepasster Look

    Linux Mint 20.3 »Una« basiert auf Ubuntu 20.04 und wird mit den Desktop-Umgebungen Cinnamon 5.2, Xfce 4.16 und MATE 1.26 veröffentlicht. Neben den bereits in der Vorankündigung genannten Weiterentwicklungen haben sich die Entwickler einen neuen Look einfallen lassen, der sich durch die gesamte Oberfläche zieht und etwas weniger Grün daherkommt als bisher. Hinzu kommen die bereits erwähnten abgerundeten Ecken der Titelleisten und größeren Bedienelemente des Mint-Y-Themes.

    Gerundete Titelleisten, größere Bedienelemente

    Das Notizblock-Tool Sticky erhielt eine Suchfunktion, um Notizen über Suchbegriffe zu finden. Auch Hypnotix, die App für Internet TV erhielt eine Suchfunktion zum Auffinden von Kanälen. Im letzten Report der Mint-Entwickler wurde zudem eine neue XApp mit dem Codenamen Thingie angekündigt, ohne dabei deren Funktion zu verraten. Mittlerweile ist klar, dass die neue App auf den Namen Library hört und als zentrales Front-End fungiert, um kürzlich genutzte oder als Favorit markierte PDF-Dateien unabhängig von ihrem Speicherort auf dem Rechner anzuzeigen. Die Entwickler von Mint planen, die App künftig auch auf andere Dateiformate zu erweitern.

    XApps verbessert

    Bei den XApps erhielt der PDF-Reader Manga-Unterstützung, der Bildbetrachter passt sich nun schneller an die Breite oder Höhe des angezeigten Bildes an. Viele der weiteren Anwendungen erhielten Verbesserungen für kleine Bildschirmauflösungen, wobei dann die Menüleiste ausgeblendet und Symbolleisten im Vollbildmodus nicht angezeigt werden. Zudem erhalten Apps wie Celluloid, GNOME Terminal, Hypnotix, Pix und XViewer Unterstützung für den Dark Mode nachgeliefert. Das gilt allerdings nicht für Pix und XViewer unter Xfce, da der Fenstermanager Xfwm noch keinen Dark Mode unterstützt. Der Modus kann in jeder Anwendung einzeln deaktiviert werden. Und nun viel Spaß beim Testen!

  • Kernel 5.16 erst im neuen Jahr

    Linux 5.16-rc5
    Bild: Krd Lizenz: CC BY-SA 3.0

    Gestern hat Linus Torvalds Linux 5.16-rc5 freigegeben und den Stand der Entwicklung als »ziemlich normal« bezeichnet, auch wenn rc5 etwas größer sei als gewohnt. Das schreibt Torvalds den kommenden Feiertagen zu, da die Entwickler ihre Patches frühzeitig loswerden möchten. Ein weiterer Effekt der Feiertage ist, dass das Testen sich verlangsamt, weshalb Torvalds vorhat, den Entwicklungszyklus von Linux 5.16 um eine Woche zu verlängern und das stabile Release somit auf Anfang Januar fällt.

    Release vermutlich im Januar

    Neben den bereits Mitte November mit rc1 genannten Neuerungen unterstützt AMDGPU dann DisplayPort 2.0 und erhält erweiterten den Support für USB4. Das Raspberry Pi Compute Module 4 wird nun ebenfalls in Mainline unterstützt. Der PCIe-Treiber für Apple M1 wurde hinzugefügt, während Microsoft Patches für HyperV gelandet hat, die die Isolation von Virtuellen Maschinen verbessern soll.

    2. Patchset für Rust

    Gute Nachrichten gibt es auch bei der Anstrengung, die Programmiersprache Rust als zweite Sprache im Kernel zu verankern, auch wenn dies keine direkten Auswirkungen auf Linux 5.16 haben wird. Die Unterstützung für Rust wird vermutlich 2022 im Mainline-Kernel aufgenommen. Bereits im Sommer wurde eine erste Patch-Serie eingebracht, die vor wenigen Tagen von einem zweiten Teil ergänzt wurde.

    I love that the Linux kernel is getting Rust support. A bitter-sweet moment for me – today I can read the Linux C code and understand it, and I can barely grasp Rust code. It feels even harder than reading modern C++. But writing new code in C or C++ is a crime, this must be done

    Miguel de Icaza

    Projektbetreuer Miguel Ojeda merkte an, dass die Unterstützung noch als experimentell anzusehen sei, allerdings benutze man nicht mehr den Rust-Compiler in der Beta-Version, sondern seit Rust 1.57.0 eine stabile Version. Seiner Meinung nach ist der Zustand der Unterstützung gut genug, »dass die Kernel-Entwickler mit der Arbeit an den Rust-Abstraktionen für die Kernel-Subsysteme beginnen und Treiber und andere Module schreiben können«.

    Natürlich wird der Kernel mit seinen über 25 Millionen Zeilen niemals komplett in Rust umgeschrieben, aber die Unterstützung wird hoffentlich dazu führen, dass ein Teil des neuen Codes für den Kernel in Rust geschrieben wird und damit Probleme mit der Speichersicherheit bei C und C++ der Vergangenheit angehören.

  • Browser bei Debian in schlechtem Zustand

    Browser bei Debian in schlechtem Zustand

    Vor einigen Tagen erschien auf Phoronix ein Artikel mit dem Titel The Sad State Of Web Browser Support Currently Within Debian. Darin geht es um den traurigen Zustand der für Debian paketierten Browser Chromium, Firefox ESR, und Falkon, die in den ausgelieferten Versionen allesamt Sicherheitslücken aufweisen.

    Über Chromium in Debian lohnt es nicht, zu reden. Er steht bei Version 90.0.4430.212-1 und selbst das Debian Wiki rät von der Verwendung ab. Seit Kurzem ist auch Firefox ESR, der Standard-Browser bei Debian, auf die seit dem 2. November nicht mehr unterstützte Version 78.15.0 ESR festgenagelt, die bereits einige ungepatchte Sicherheitslücken enthält.

    Das Problem entsteht durch die mit Debian 11 »Bullseye« bei dessen Veröffentlichung am 9. Oktober ausgelieferte Grafikbibliothek Mesa 20.3.5, die bereits vom März 2021 stammt. Der aktuelle Firefox ESR 91.3 verwendet anstatt OpenGL GLX nun EGL, was aber mindestens Mesa 21.x voraussetzt. Das Problem betrifft in gleicher Weise auch Thunderbird.

    Debian muss sich bewegen

    Diese Situation zeigt die Grenzen auf, denen das stabile und universelle Debian heutzutage mit den immer kürzeren Veröffentlichungszyklen und zunehmenden Sicherheitslücken besonders bei Web-Applikationen unterliegt. Man erkauft Stabilität mit abgehangenen Versionen der ausgelieferten Software und untergräbt damit gleichzeitig die Sicherheit. Debian muss diesen Widerspruch lösen, um mit seiner stabilen Ausgabe weiterhin für den Desktop relevant zu bleiben. Daraus allerdings ein Drama zu machen wie auf curius.de halte ich persönlich für übertrieben.

    Debian hat in dieser Situation zwei Optionen: entweder man aktualisiert mit dem nächsten Point-Release den Grafik-Stack oder zwingt die Debian-Version von Firefox zur Nutzung älterer Abhängigkeiten. Beide Lösungen sind machbar, aber keineswegs ideal. Die Entwickler arbeiten an dem Problem und denken hoffentlich auch über eine generelle Lösung nach, diese Art Probleme nicht nur beim Browser künftig zu verhindern. Was sich Debian aktuell vorwerfen lassen muss, ist, dass es die Anwender nicht über den Stand der Entwicklung in dieser kritischen Situation informiert.

    Firefox raus?

    Vielleicht wäre es für Debian Stable die beste Lösung, Anwendungen mit einem so schnellen Release-Zyklus wie Browser aus der Distribution zu entfernen und deren Beschaffung dem Nutzer zu überlassen. Dann kann sich jeder, anstatt auf Debian zu schimpfen, vorübergehend oder auch längerfristig selbst behelfen und Firefox ESR oder Firefox in aktueller Version von Mozilla herunterladen und nach /opt/firefox entpacken.

    Alternative Paketsysteme und externe Repos

    Eine weitere Möglichkeit wäre, ein Flatpak zu nutzen, was dann aber die Verwendung von Erweiterungen ausschließt. die Native Messaging verwenden. Auch Debian Backports können eine Lösung sein, hilft allerdings nicht den Anwendern, die out of the box und ohne ihr Zutun einen sicheren Browser erwarten.

    Ubuntu löst die Probleme über ein Snap-Paket, das in Zusammenhang mit Mozilla erstellt wird, was aber für einen echten Debianista eher nicht infrage kommt. Sparky Linux, ein auf Debian Stable basierendes Derivat, hat eine eigene Lösung entwickelt. Ein für alle Debian-basierten Distributionen gangbarer Weg ist die Nutzung von Ubuntuzilla, einem Repository, das bereits seit einigen Jahren originale Mozilla-Versionen von Firefox, Firefox ESR, Thunderbird und SeaMonkey per APT installierbar und aktualisierbar verpackt.

    Dazu muss der Nutzer allerdings bereit sein, dieses externe Repository einzubinden. Es ist gute Praxis, die Checksummen der dort ausgelieferten DEBs mit denen von Mozillas tar.bz2 vergleichen. Ich kann versichern, bei meinem kürzlichen Check mit Firefox waren sie identisch. Vor der Nutzung dieser Lösung muss eine per APT installierte Debian-Version von Firefox entfernt werden.

    Glaziale Entwicklung

    Debian bewegt sich wie ein Gletscher – langsam, aber unaufhaltsam – und wird meiner Meinung nach auch in Zukunft Lösungen für die Probleme finden, ohne sich dabei selbst aufzugeben. Eines dieser Probleme sind die beim Release einer neuen Debian-Version oft bereits hoffnungslos veralteten Pakete.

  • Vom Rest das Beste – Woche 49

    Vom Rest das Beste – Woche 49
    Vom Rest das Beste

    Woche 49 liegt hinter uns. Wir haben eine neue Regierung, die in Sachen Digitalisierung einiges verspricht. Auch die EU-Kommission gibt sich Open Source gegenüber offener und möchte die Verbreitung von in Eigenregie erstellter Software vereinfachen. Geschneit hat es auch noch. Klingt alles sehr nach Weihnachten 😉 Was sonst noch so los war…

    Distributionen

    Mint 20.3 »Una« liegt als Beta seit einigen Tagen auf dem FTP-Server, ist aber noch nicht offiziell freigegeben. Die stabile Ausgabe soll um Weihnachten herum kommen. Kali Linux 2021.4 bietet unter anderem bessere Unterstützung für Apple M1 und bringt zehn neue Tools mit. Die anonymisierende Distribution Tails erleichtert in Version 4.25 das Backup der Daten auf der persistenten Partition. FreeBSD 12.3 bringt für Anwender, die noch nicht auf FreeBSD 13 umgestiegen sind, unter anderem Updates zu diversen Netzwerktreibern und Verbesserungen im Kernel zur besseren Unterstützung von AMD Ryzen-CPUs, wenn es um die Temperatursteuerung geht.

    Neu für mich war das auf FreeBSD aufsetzende XigmaNAS, das in Version 12.3.0.4 vorliegt und früher auf den Namen NAS4Free hörte. An Googles Chromium OS lehnt sich CloudReady 94.4.4 an, dessen Ersteller Neverware mittlerweile von Google übernommen wurde. Es liegt in den Editionen Home, Education und Enterprise vor. Calculate 22 basiert nach wie vor auf Gentoo und wird in den Varianten Desktop, Workstation und Server angeboten. Die Macher bieten zudem mit CLS (Linux Scratch) ein Abbild mit Kernel 5.15.6 und Xorg-Server 1.20.13 zum Selbstbauen anhand von Linux from Scratch (LFS) an.

    Desktops und Anwendungen

    Zur Unterstützung von Rust im Kernel wurde zu Wochenbeginn eine zweite Patch-Serie veröffentlicht. Der nimmermüde Nate Graham stellt auch in dieser Woche wieder die Errungenschaften rund um KDE und den Plasma Desktop vor. Wayland 1.20 bietet bessere Unterstützung für FreeBSD. Die Entwickler von Thunderbird haben 91.4 freigegeben. Die neue Version soll Installationen mit einer großen Anzahl an Ordnern beschleunigen und behebt mehrere Sicherheitslücken. Das Web-Framework Django 4.0 bietet in der neuen Ausgabe integriertes Caching mit Redis. Das LibreOffice 7.3 Community-Release bringt unter anderem Verbesserungen bei den Filtern.

    GNOME 42, das im Frühjahr 2022 erwartet wird, soll Maus-Events von der Refresh-Rate des Displays entkoppeln, was besonders Gamern zugutekommen wird. In einer Testversion von FritzOS entdeckte ein Tüftler Code für die Einbindung der performanten Open-Source-VPN-Lösung WireGuard, die somit künftig das hauseigene Fritz!VPN auf den Fritz!Boxen ergänzen und damit für etwas mehr Geschwindigkeit sorgen könnte.

    Lesestoff

    Wer schon immer mal wissen wollte, wie man NixOS installiert, wird auf GNU/Linux.ch fündig. Der jährliche Bericht der Linux Foundation für 2021 bringt dagegen eine Menge Zahlen und Fakten rund um die Tätigkeit der Stiftung. Ausgiebig Stoff zum Nachdenken bietet Bill Gates aktueller Blogeintrag auf GatesNotes mit dem Titel Reasons for optimism after a difficult year.

  • GNOME 41.2 aktualisiert viele Apps

    GNOME 41.2 aktualisiert viele Apps

    Nicht nur Plasma Gear erhielt gestern ein Update, auch GNOME erhält mit dem 2. Point-Release auf GNOME 41.2 eine Auffrischung. Dabei wurden Apps wie Boxes, Orca, Calendar, GNOME Software und andere in ihrer Funktionalität verbessert und mit Korrekturen und aktualisierten Übersetzungen versehen.

    Boxes von Fehlern befreit

    Die Virtualisierungssoftware GNOME Boxes wurde auf Version 41.2 aktualisiert, wobei ein Problem behoben wurde, das Benutzer daran hinderte, die 3D-Beschleunigung zu konfigurieren, sowie ein weiteres Problem gelöst wurde, das dazu führte, dass virtuelle Maschinen stummgeschaltet wurden. Die Liste der aus der Anwendung heraus herunterladbaren Distributionen wurde aktualisiert.

    Barrierefreiheit verbessert

    Der Screenreader Orca erhielt die meisten Verbesserungen. Neben der Ansicht tief- und hochgestellter Elemente wurde auch das Verhalten des Vor- und Zurück-Buttons aufgewertet, die Sprachgeneration überarbeitet und die Kompatibilität mit Python 3.10 erhöht. Der Dokumentenbetrachter Evince erhielt ein Update auf 41.3, die GNOME-Kalenderanwendung wird auf Version 41.1 angehoben. Beide beheben kleine Fehler der jeweiligen Anwendung.

    GNOME Builder

    Des Weiteren wurden die neue Connections-App, das Webcam-Tool Cheese, der Bildbetrachter Eye of GNOME, GNOME Maps, das Control-Center sowie Terminal und Screenshot-Tool in neuen Versionen integriert. GNOME Builder wurde auf Version 41.3 hochgezogen und erhielt Verbesserungen bei der Flatpak-Laufzeitauflösung sowie beim CMake-Plugin.

    In Fedora 35 verfügbar

    Wer GNOME 41.2 kompilieren möchte, kann den offiziellen BuildStream-Projekt-Snapshot oder die einzelnen Quellpakete herunterladen. Binärpakete werden die Distributionen mit etwas Verzögerung erreichen. Wer Fedora 35 installiert hat, kann per dnf update bereits auf GNOME 41.2 aktualisieren. Eine weitere Möglichkeit ist die virtuelle Installation von GNOME OS in Boxes.

  • MariaDB kündigt neues Release-Modell an

    Die MariaDB Foundation hat in einer Pressemitteilung verlauten lassen, dass MariaDB künftig einem neuen Release-Modell unterliegt, um neue Entwicklungen schneller zu den Anwendern zu bekommen. Anstatt einmal jährlich werden die MariaDB Community Server Versionsreihen künftig einmal pro Quartal veröffentlicht.

    Geändertes Release-Modell

    Max Mether, Mitbegründer und Vice President of Server Product Management der MariaDB Corporation erklärt dies folgendermaßen: »Die Cloud hat dazu geführt, dass kontinuierliche Innovationen und Bereitstellungen erwartet werden. Darüber hinaus haben andere erfolgreiche Open-Source-Projekte wie Ubuntu und Fedora ebenfalls Releases in hoher Taktzahl eingeführt. Indem auch wir unser Release-Modell ändern, können wir die heutigen Erwartungen erfüllen und der MariaDB-Community schnellere und besser vorhersehbare Innovationszyklen bieten.«

    Beginnend mit dem nächsten großen Update werden die aktuellen MariaDB Community Server Versionsreihen jeweils vierteljährlich bereitgestellt und ein Jahr lang gepflegt werden. In Zusammenarbeit mit Linux-Distributionen werden einige Versionen für längere Wartungsfenster ausgewählt. Dies wird voraussichtlich mindestens alle zwei Jahre geschehen.

    Engagement der Community erhöhen

    »MariaDB hat eine der größten und engagiertesten Communitys im Open-Source-Bereich«, sagt Kaj Arnö, CEO der MariaDB Foundation. »Wir sind davon überzeugt, dass dies zu einer noch breiteren Akzeptanz von MariaDB Server auf der ganzen Welt führen wird, da der Schwerpunkt auf häufigeren neuen Funktionen liegt. Es wird auch das Engagement der Community erhöhen, da sie nun viermal im Jahr die Möglichkeit hat, ihren Programmcode zusammengeführt zu bekommen.«

    Michael Schorm, Betreuer des MariaDB-Pakets für Fedora Linux, freut sich, »künftige Versionen im Rahmen des neuen Release-Modells der großen Nutzerbasis zur Verfügung zu stellen, die sich jeden Tag auf Fedora Linux verlässt«.

  • KDE Gear 21.12 für den Plasma Desktop

    KDE Gear 21.12 für den Plasma Desktop

    Auf die mit vielen Verbesserungen glänzende Veröffentlichung von Plasma Mobile Gear 21.12 vor wenigen Tagen folgt jetzt ein nicht weniger umfangreiches Release von KDE Gear 21.12. Gear ist die Sammlung von KDE Software, die bis zum Frühjahr unter der Bezeichnung »KDE Applications« veröffentlicht wurde und Anwendungen und andere Software enthält, die von der KDE-Gemeinschaft erstellt und gewartet wird und von der alle neuen Versionen zeitgleich veröffentlicht werden.

    Dolphin aufgeräumt

    Wie bereits in der Vergangenheit ist der Dateimanager Dolphin eine der Anwendungen im Fokus dieser Veröffentlichung. Dolphin ist der Vorreiter für einen neuen Mechanismus zum Speichern flüchtiger Zustandsdaten wie z. B. Fensterposition und -größe in einer separaten Konfigurationsdatei. Weitere KDE-Anwendungen werden diese wichtige neue Funktion in zukünftigen Updates übernehmen.

    Dolphin erleichtert mit einigen kleinen Konfigurationsoptionen zudem die Übersicht bei vielen angezeigten Dateien. So wurde dem Menü unter Ansicht -> Sortieren nach die Option Versteckte Dateien zuletzt hinzugefügt. Des Weiteren wurde eine Vorschau für Comicbook-Dateien (.cbz), die WEBP-formatierte Bilder enthalten, hinzugefügt und das Vergrößern der Icons verbessert.

    Spectacle mit besserer Übersicht

    Das Screenshot-Tool Spectacle hat im Laufe der Zeit viele Optionen zum Editieren der erstellten Aufnahmen erhalten. In der neuen Version der App werden diese zur Verbesserung der Übersicht neu gruppiert und in Dropdown-Menüs sortiert. Zudem lässt sich jetzt festlegen, was Spectacle beim Start der Anwendung tun soll. So lässt sich automatisch ein Screenshot im Vollbildmodus erstellen oder genau die Parameter des zuletzt erstellten Screenshots vor dem letzten Beenden des Programms anwenden. Auch im Einstellungsdialog von Spectacle wurden die Optionen in Dropdown-Menüs sortiert. Spectacle kann zudem nun Screenshots mit korrekten Farben auf Bildschirmen mit aktivierter 10-Bit-pro-Kanal-Farbunterstützung aufnehmen. Die Wayland-Ausgabe der App übernahm weitere Optionen der X11-Version.

    Konsole mit SSH-Manager

    Der Terminal-Emulator Konsole hat den integrierten SSH-Manager erhalten, der eigentlich bereits in der Vorversion erscheinen sollte, wegen einiger Probleme aber zurückgestellt wurde. Die Standard-Symbolleiste am Kopf der Anwendung wurde vereinfacht, indem alle auf das Layout und das Aufteilen des Fensters bezogenen Elemente in einer Dropdown-Menüschaltfläche zusammenfasst wurden. Auch die Sichtbarkeit der Menüleiste selbst kann mit einer Option gesteuert werden.

    Des Weiteren erhielt neben weiteren Apps auch Kdenlive neue und verbesserte Funktionen. Alle Verbesserungen von KDE Gear 21.12 sind in der Ankündigung nachzulesen. Die aktuelle Version von KDE Gear ist in KDE neon bereits verfügbar und wird in nächster Zeit sukzessive in die Distributionen übernommen.

  • EU-Kommission gibt sich quelloffen

    Hauptquartier der Europäischen Kommission in Brüssel | Quelle: Wikimedia | Lizenz: CC BY-SA 4.0

    Die EU-Kommission will künftig eigene Software als Open Source veröffentlichen. Das geht aus einem gerade angenommenen neuen Regelwerk hervor. Das sieht vor, dass künftig Software-Quellcodes von im Auftrag der Kommission erstellter Software rascher und unbürokratischer veröffentlicht werden kann, wenn dies »für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen oder für andere Behörden vorteilhaft sein kann«, so die Pressemitteilung. Das soll unter Umständen auch Beiträge zur Software Dritter umfassen.

    Im Vorfeld gab es eine Studie über die Auswirkungen von Open-Source-Software und -Hardware auf technologische Unabhängigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Innovation in der EU-Wirtschaft. Dabei wurde festgestellt, dass die Rendite bei Investitionen in Open Source im Durchschnitt viermal höher ist als bei proprietärer Software.

    eSignature und LEOS

    Ein Beispiel. dass in der Ankündigung hervorgehoben wird, ist die eSignature der Europäischen Kommission. Dabei handelt es sich um eine Reihe von in allen europäischen Mitgliedstaaten rechtsgültigen kostenlosen Normen, Werkzeugen und Diensten, die öffentlichen Verwaltungen und Unternehmen helfen, die Erstellung und Überprüfung elektronischer Signaturen zu beschleunigen. Als weiteres Beispiel wird LEOS (Legislation Editing Open Software) herangezogen, die bei der Kommission zur Abfassung von Rechtstexten verwendete Software. Die ursprünglich für die Kommission entwickelte Software LEOS wird derzeit in enger Zusammenarbeit mit Deutschland, Spanien und Griechenland weiterentwickelt.

    Zentrale Datenbank

    Die Kommission wird ihre Software quelloffen in einer zentralen Datenbank zur Verfügung stellen und so den Zugang und die Weiterverwendung erleichtern. Vor ihrer Veröffentlichung wird jede Software auf Sicherheits- und Vertraulichkeitsrisiken, Datenschutzaspekte oder potenzielle Verstöße gegen Rechte des geistigen Eigentums Dritter geprüft. Die neuen Vorschriften erleichtern den bestimmungsgemäßen Umgang mit Open Source in wesentlichen Punkten:

    • Für die Verbreitung von Software im Rahmen einer Open-Source-Lizenz ist künftig kein Beschluss der Kommission erforderlich.
    • Soweit möglich werden die Kommissionsdienststellen die gesamte Software, die vor der Annahme dieser neuen Vorschriften entwickelt wurde, schrittweise auf Anwendungen überprüfen, die außerhalb der Kommission einen Mehrwert bringen können.
    • Die Kommission ermöglicht es ihren Softwareentwicklern nun, mit Verbesserungen, die sie im Rahmen ihrer Arbeit entwickelt haben, einen Beitrag zu Open-Source-Projekten zu leisten.

    Die neuen Vorschriften stehen im Einklang mit der europäischen Open-Source-Software-Strategie 2020-2023 und der übergreifenden Digitalstrategie der Kommission und des Programms Digitales Europa.

  • Bezahlbarer RISC-V-SBC im Raspberry Pi-Format

    Auf dem gerade zu Ende gegangenen RISC-V Summit 2021 stellte das in Shanghai beheimatete und von RISC-V-Pionier SiFive mitbegründete Unternehmen StarFive Technology Co., Ltd. in einem Lightning Talk mit dem VisionFive V1 einen für Linux ausgelegten Einplatinenrechner mit RISC-V-Prozessor vor. Der VisionFive V1 ist mit einem Preis von 149 USD vergleichsweise erschwinglich und ab sofort verfügbar. Eigentlich sollte das Board mit RISC-V-Chip als BeagleV erscheinen, das Projekt wurde aber bereits im Sommer von BeagleBoard.org eingestellt.

    SoC mit Kernen von SiFive

    Der Rechner, der mit 100 x 73 mm etwas größer als ein Raspberry Pi 4 ist, wird von dem 1,5 GHz leistenden und mit 2 Kernen vom Typ SiFive U74 ausgestatteten SoC JH7100 motorisiert, der von 8 GByte LPDDR4 RAM unterstützt wird. Die Platine bietet 4 x USB 3.0 Typ-A und einen Typ-C-Anschluss für die Stromversorgung. Neben WLAN nach Standard IEEE 802.11n und Bluetooth 4.2, HDMI 1.4 und Gigabit Ethernet sind eine 3,5 mm Klinke und ein SD-Kartenslot verbaut. 40 GPIO-Anschlusspfosten sowie zwei MIPI-DSI und -CSI-Anschlüsse für den Anschluss kompatibler Kameras, Displays und anderer Geräte komplettieren die Ausstattung.

    Entwicklung visueller Verfahren

    Der Chip von SiFive bietet KI-Funktionen in der Form eines Nvidia Deep-Learning-Accelorators (NVDLA) und Bild-/Videoverarbeitungs-Subsystemen für Computer Vision und andere maschinelle Lernaufgaben und soll Hardware-beschleunigte Videodekodierung für 4K-Videos mit bis zu 60 Hz oder zwei 4K/30Hz-Displays bieten. Softwareseitig setzen die Entwickler von StarFive auf Fedora 33 (ein Image liegt auf GitHub bereit) und unterstützen zusätzlich Yocto, Buildroot, FreeRTOS und Zephyr. Weitere Distributionen sollen folgen.

    Am Ende seines Vortrags triggerte Chin Hu Ong bereits einen für 2022 zur Veröffentlichung vorgesehenen rechenstärkeren Nachfolger für den VisionFive V1. Der VisionFive V2 soll mit einem StarFive JH7110 Vision SoC ausgestattet sein, der vier Kerne, integrierte GPU, PCIe 2.0 und HDMI 2.0 bieten soll. Der VisionFive V2 scheint für alltägliche Aufgaben daher besser gerüstet zu sein als der recht spezielle V1, der RISC-V-Computing erstmals in erschwingliche Sphären bringt.