Kategorie: News

  • Linux Mint 20.2 Beta steht zum Test bereit

    Screenshot: ft

    Linux Mint 20.2 »Uma« soll im Sommer ausgeliefert werden, wie Hauptentwickler Clement Lefebvre im Mai-Report verlauten ließ. Zudem kündigte er eine Vorabausgabe bis Mitte Juni an, die jetzt verfügbar ist. Wie erwartet, basiert sie auf Ubuntu 20.04.2 LTS »Focal Fossa« und Kernel 5.4 LTS. Als Desktops treten Cinnamon 5.0, Xfce 4.16 und MATE 1.24 an.

    Cinnamon 5.0

    Cinnamon 5.0 wurde Anfang Juni veröffentlicht, die beiden anderen Desktops sind bereits gut abgehangen. Cinnamon 5.0 bringt Verbesserungen bei den als Spices bekannten Applets, Desklets, Erweiterungen und Themes. Es wird zudem mit einem Kommandozeilenwerkzeug namens cinnamon-spice-updater ausgeliefert, das verfügbare Updates für Spices auflisten und anwenden kann. Das Volllaufen des Speichers soll mit einem Mechanismus zur Speicherbegrenzung verhindert werden. Zudem wurde die Handhabung von Flatpak-Anwendungen ausgebaut, nachdem sich Linux Mint gegen die Verwendung von Snaps entschieden hat.

    Warpinator aufgewertet

    Warpinator, die Anwendung zum Austausch von Inhalten zwischen Rechnern im Netzwerk erlaubt nun die Auswahl der Netzwerkschnittstelle. Hoffentlich funktioniert Warpinator dann auch bei Verwendung eines VPN. Eine neue Einstellung zur Komprimierung soll, wenn sie auf beiden Rechnern aktiviert ist, die Übertragungen bis zu 3-mal schneller machen. Eine neue App namens Bulky soll ab Linux Mint 20.2 Massenumbenennungen bei Cinnamon und MATE erleichtern. Xfce bleibt hier ausgespart, da dessen Dateimanager Thunar bereits über entsprechende Funktionalität verfügt. Der Dateimanager Nemo erhält eine Inhaltssuche.

    Die Beta zu Linux Mint 20.2 »Uma« steht auf dem Download-Portal des Mint-Projekts zum Herunterladen bereit. Sie ist als Vorabversion noch nicht zum produktiven Einsatz geeignet. Die stabile Veröffentlichung wird noch in diesem Sommer erwartet.

  • Crowdfunding für JingPad A1 hat begonnen

    Crowdfunding für JingPad A1 hat begonnen

    Um 18:00 deutscher Zeit begann heute das Crowdfunding für das stark gehypte Linux-Convertible JingPad A1 auf der Plattform Indiegogo. Es handelt sich um die erste Runde der Finanzierung, die 300 Geräte in der sogenannten Super Early Bird-Runde und 300 Geräte als Early Bird umfasst. Beim Super Early Bird kommen nur Bestellungen von Interessenten zum Zug, die im Vorfeld ihre Ernsthaftigkeit mit einer Vorauszahlung von 20 USD bekräftigt hatten.

    JingOS samt passender Hardware in Form des JingPad A1 und später vermutlich eines Smartphones hat viele Vorschusslorbeeren erhalten, obwohl es relativ wenig Informationen besonders zur Hardware gab. Wer jetzt gehofft hatte, mit dem JingPad A1 ähnlich dem PineTab eine weitere günstige Alternative zu Android-Tablets zu erhalten, wird enttäuscht, denn das JingPad A1 ist beileibe kein Schnäppchen. Jingling, die Firma hinter JingTab und JingOS konnte sich in einer Finanzierungsrunde gerade 10 MIO USD vom chinesischen Unternehmeen Sinovation Ventures sichern.

    Smartphone SoC

    Aber zunächst zur Spezifikation. Als SoC kommt ein in 12nm-Fertigung erstellter Unisoc Tiger T7510 mit vier Cortex-A75 und vier Cortex-A55 Kernen, bis zu 2 GHz Takt und einem 5G-Modem zum Einsatz. Das JingPad A1 kommt mit 8 GByte LPDDR4 RAM und 256 GByte uMCP-Speicher. Es bietet erweiterbaren per microSD-Karte mit bis zu 512 GByte.

    Display im 4:3 Format

    Als Display verwenden die Chinesen ein 11″ Amoled 2K+ 4:3 Display mit 2368 x 1728 Bildpunkten und einer Pixeldichte von 266 PPI (pixels per inch). Das Display, dessen Helligkeit mit 350 Nits angegeben ist, wird von Rändern eingefasst, die an den Längsseiten 7,55 mm und an den Breitseiten 5,3 mm schmal sind. Das Gewicht beträgt 490 g bei einer dicke von 6.7mm. Der 8.000 mHh Akku soll 8 bis 10 Stunden durchhalten. Ob dies im Leerlauf oder während der Nutzung gemessen wird, ist nicht eindeutig angegeben.

    Mit Stift oder Tastatur

    In der einfachen Ausführung wird das JingPad mit einem Stift ausgeliefert, das Premium-Paket enthält zusätzlich eine magnetisch angedockte 6-zeilige Tastatur mit vollständigem Layout und einem Trackpad mit 98.5 x 45.0 mm. Sowohl per Trackpad als auch auf dem Display lässt sich das JingPad sich per Multi-Touch-Gesten steuern.

    Insgesamt 600 Geräte in Runde 1

    Zugang zum Netz erhält das Gerät per WLAN mit 2,4 oder 5 GHz. Zwei Kameras mit 8 und 16 Megapixeln, ein Fingerabdrucksensor, ein Mikrofon, 2 Lautsprecher und ein USB-C-Port komplettieren das Gerät. Die Preise für die 300 Geräte in der Ausstattung mit Stift liegt bei 480 anstatt später 699 USD. Mit zusätzlicher Tastatur liegt der Einstiegspreis bei 629 anstatt später 899 USD. Der Versand ist weltweit kostenfrei. Die Auslieferung der Super Early Bird-Geräte soll bereits im August beginnen. Zusätzlich sind 300 Geräte als Early Bird verfügbar, die mit Stift 599 und mit Tastatur 699 USD kosten und im September ausgeliefert werden soll.

  • Das alte Freenode ist endgültig Geschichte

    Freenode

    Das IRC-Netzwerk Freenode ist in seiner bisherigen Form seit letzter Nacht Geschichte und wird von den neuen Betreibern als Freenode Legacy bezeichnet. Andrew Lee und sein Staff-Team haben harte Fakten geschaffen und sind auf eine neue IRC-Server-Software umgezogen. Seit vielen Jahren verwendete Freenode ircd-seven als Unterbau, künftig kommt INSPIRCD zum Einsatz. Auch das IRC-Dienste-Paket wird ausgetauscht, anstatt Atheme kommt Anope zum Zug.

    Freenode ade

    Da verschiedene IRC-Daemons in der Regel nicht miteinander verknüpft werden können um Server-zu-Server-Verbindungen herzustellen, bedeutet dies zwangsläufig, dass mit obigen Maßnahmen ein völlig neues IRC-Netzwerk angelegt wird, das nicht mit dem alten verknüpft ist. Mit anderen Worten, es gibt jetzt zwei Freenodes: ein ‚altes ‚Freenode mit ircd-seven (freenode legacy) und ein ’neues‘ Freenode mit InspIRCd.

    Zwei auf einen Streich

    Mit obigen Maßnahmen wurden alle registrierten Nicknames und Kanäle deaktiviert. Beim erneuten Verbinden zu Freenode befindet man sich zwar im ’neuen‘ Freenode, muss aber seinen Nickname oder als Kanalbetreiber seinen Kanal neu registrieren. Angemeldete Nutzer erhielten letzte Nacht gegen 02:30 folgende Benachrichtigung in #freenode:

    [Global Notice 1/3] We are moving past legacy freenode to a new fork. The new freenode is launched. You will slowly be disconnected and when you reconnect, you will be on the new freenode. We patiently await to welcome you in freedom’s holdout – the freenode.
    [Global Notice 2/3] If you’re looking to connect now, you can already /server chat.freenode.net 6697 (ssl) or 6667 (plaintext). It’s a new genesis for a new era. Thank you for using freenode, and Hello World, from the future. freenode is IRC. freenode is FOSS. freenode is freedom.
    [Global Notice 3/3] When you connect, register your nickname and your channel and get started. It’s a new world. We’re so happy to welcome you and the millions of others. We will be posting more information in the coming days on our website and twitter. Otherwise, see you on the other side!

    Derzeit sind vier Server in Betrieb, die das ’neue‘ Freenode ausliefern:

    lux.freenode.net        54.37.136.225
    passion.freenode.net	178.239.166.153
    kodama.freenode.net	64.44.25.2
    tildes.freenode.net	45.58.138.170

    Probleme radikal gelöst

    Sieben Server des ‚alten‘ Freenode sind noch online und wie etwa ace.freenode.net und hostsailor.freenode.net derzeit noch benutzbar. Was Andrew Lee vorhat, ist immer noch nebulös, in den nächsten Tagen soll es weitere Informationen geben. Jedenfalls ist Lee mit dieser Maßnahme die ganzen in seinen Augen renitenten User auf einen Schlag losgeworden und kann sein neues Königreich ohne Widerspruch betreiben. Wer die über 20-jährige Geschichte von Freenode noch einmal Revue passieren lassen will, kann dies im Blog von Ariadne tun.

  • Debian GNU/Linux 11 »Bullseye« Release-Termin

    Debian GNU/Linux 11 »Bullseye« Release-Termin

    Die Entwickler vom Debian Release Team haben Debian Installer in Version 11 RC 2 freigegeben. Zudem wurde der 31. Juli als vorläufiger Release-Termin für Debian GNU/Linux 11 »Bullseye« festgelegt. Als letzte Aktualisierung vor Debian 11 erscheint am 19. Juni zudem Debian 10.10 »Buster«.

    Vorläufiger Termin

    Die Veröffentlichung von Debian 11, die vermutlich am 31. 7. stattfindet, erweitert den Software-Bestand erheblich im Vergleich zum Vorgänger Debian 10 »Buster«. Die Distribution erhielt über 13.370 neue Pakete und erreicht damit eine Gesamtzahl von 57.703 Paketen. Der größte Teil der Software in der Distribution wurde aktualisiert: 35.532 Software-Pakete (das sind 62 % aller Pakete in Buster). Außerdem wurde eine beträchtliche Anzahl von Paketen (7278, 13 % der Pakete in Buster) aus verschiedenen Gründen aus der Distribution entfernt.

    Debian 11 unterstützt 9 Architekturen:

    • 32-bit PC (i386)
    • 64-bit PC (amd64)
    • 64-bit ARM (arm64)
    • ARMv7 (EABI hard-float ABI, armhf)
    • little-endian MIPS (mipsel)
    • 64-bit little-endian MIPS (mips64el)
    • 64-bit little-endian PowerPC (ppc64el)
    • IBM System z (s390x)

    Testen, testen,testen…

    Abbilder zum Test des mit der aktuellen Version von Linux 5.10 LTS ausgestatteten Debian Installer in Version 11 RC 2 stehen auf dem Download-Server von Debian in allen unterstützten Architekturen bereit. Vorläufige Release Notes sind ebenfalls verfügbar. In den Wochen bis zur Veröffentlichung geht es, wie gestern bereits angemerkt, hauptsächlich um das Schließen von 154 RC Bugs, die nach heutigem Stand die Veröffentlichung von Debian 11 verhindern würden. Am 17.7. werden die Bedingungen, Pakete noch in den Testing-Zweig zu bekommen, der schlussendlich zu Debian 11 »Bullseye« wird, mit dem Full Freeze nochmals verschärft. Die Codenamen für die beiden Nachfolger von Bullseye stehen auch bereits fest: Debian 12 heißt »Bookworm«, Debian 13 wird den Beinamen »Trixie« erhalten.

  • Cinnamon: Verbleib in Debian gefährdet

    Cinnamon: Verbleib in Debian gefährdet

    Der Verbleib der Desktop-Umgebung Cinnamon in Debian ist derzeit gefährdet, wie aus einem aktuellen Blogeintrag hervorgeht. In den letzten zwei Jahren wurde die Umgebung von Debian-Entwickler Norbert Preining betreut, der in letzter Zeit seinen Fokus mehr auf KDE Plasma verlegt hat und mit dem Team von Debian-Qt-KDE dafür sorgte, das Debian 11 »Bullseye« das relativ aktuelle Plasma 5.20 ausliefern wird. Preining stellt zudem inoffiziell ganz aktuelle KDE-Software bereit, derzeit das kürzlich veröffentlichte Plasma 5.22 sowie KDE Gear 2021.04.2. Zudem bietet er aktuelle Versionen von Digikam an.

    Von GNOME zu Cinnamon zu KDE

    Was die Anwender von KDE-Software freut, enttäuscht die Nutzer von Cinnamon, für das nun ein neuer Betreuer gefunden werden muss, um den Verbleib der Umgebung in Debian zu sichern. Der derzeitige Stand ist, dass Cinnamon in Debian Unstable und Testing bei Version 4.8.6-2 steht und somit auch Debian 11 »Bullseye« mit dieser Version veröffentlicht werden wird. Somit ist der Verbleib zunächst für die Lebenszeit von »Bullseye« gesichert.

    Cinnamon 5.0 nicht in Debian

    Allerdings ist Anfang Juni bereits Cinnamon 5.0 erschienen, das ohne neuen Betreuer vermutlich keinen Eingang in die Zweige Unstable oder Testing finden wird, da Preining es vermutlich nicht paketieren wird. Somit sieht derzeit die Zukunft von Cinnamon für Debian 12 »Bookworm« eher düster aus, denn die Paketierung und Betreuung eines Desktops für sämtliche Architekturen, die Debian bedient ist eine zeitaufwendige Aufgabe.

    Cinnamon ist ein bei Linux Mint entwickelter Fork der GNOME Shell. Die Mint-Entwickler waren mit dem Design- und Bedienkonzept von GNOME 3 nicht einverstanden und begannen 2011 mit der Entwicklung ihrer eigenen Vorstellungen einer Desktop-Umgebung.

  • Debian GNU Linux: Full Freeze ab 17. Juli

    Debian GNU Linux: Full Freeze ab 17. Juli

    Am 17. Juli tritt Debian in den Full Freeze ein, die vierte und letzte Phase der Vorbereitungen zur Veröffentlichung von Debian 11 »Bullseye«. Das wurde am Wochenende auf der Ankündigungsliste bekannt gegeben. Die Vorbereitungen begannen am 12. Januar mit dem Beginn des Einfrierens der Codebasis. Dabei wird ab diesem Zeitpunkt die Aktivität im Testing-Repository, das beim Release zum Stable-Repository wird, sukzessive eingefroren, um die Software in einen veröffentlichungsfähigen Zustand zu bekommen.

    Nur mit Ausnahmegenehmigung

    Hauptmerkmal des Full Freeze ist, dass alle Pakete, die in dieser späten Phase noch in das Testing-Repository aufsteigen wollen, um mit Debian 11 veröffentlicht zu werden, einer Ausnahmegenehmigung des Release-Teams bedürfen. Dem Full Freeze voraus geht der Hard Freeze, der am 12. März eingeleitet wurde und der den Paket-Betreuern bereits strenge Regeln für die Paketmigration auferlegt.

    Im Hard Freeze wurden wichtige Pakete (key packages) und Pakete ohne autopkgtest wie während des Full Freeze behandelt, während non-key packages mit autopkgtest wie während des Soft Freeze behandelt werden. Mit Eintritt in die letzte Phase muss auch für ein aktualisiertes Nicht-Schlüsselpaket mit bestandenen autopkgtests eine manuelle Entsperrung angefordert werden. Es gibt Ausnahmen von diesen Regeln, ein Leitfaden hierzu steht bereit.

    Frostschäden

    Am heutigen 14. Juni steht die Zahl der releasekritischen Fehler (RC Bugs) bei 169, wobei über 40 Pakete bereits eine Lösung haben, das Paket aber noch nicht in Testing ist. Sind unter den verbleibenden Paketen mit RC Bugs Nicht-Schlüsselpakete, deren Fehler nicht zeitnah gelöst werden können, so können diese samt ihren umgekehrten Abhängigkeiten (rdepends) für das Release entfernt und später wieder aufgenommen werden.

    Nicht mehr weit

    Mit dem Eintritt in den Full Freeze beginnt auch die Planung und Festlegung eines Veröffentlichungsdatums, das gewöhnlich rund zwei Wochen vor dem Release bekannt gegeben wird. Nach derzeitigem Stand könnte Debian 11 »Bullseye« im August veröffentlicht werden.

  • Vom Rest das Beste – Woche 23

    Vom Rest das Beste – Woche 23

    In Woche 23 konnte Linus Torvalds nicht an sich halten und wies den deutschen Kernel-Entwickler Enrico Weigelt in die Schranken. Weigelt ist Impfgegner und schrieb auf der Kernel-Mailingliste in einem Thread zur Vorbereitung des Kernel Summit 2021, er kenne »eine Menge Leute, die niemals an diesem generischen Menschenexperiment teilnehmen würden, das im Grunde eine neue humanoide Rasse schafft«. Das konnte Linus nicht durchgehen lassen, Maulkorb hin oder her. »Bitte behalte Deine unsinnigen und fachlich falschen Anti-Impf-Kommentare für Dich.« und abschließend »Und wenn Du darauf bestehst, an die verrückten Verschwörungstheorien zu glauben, halte hier auf der Kernel-Liste VERDAMMT NOCHMAL DIE KLAPPE.« Lange war Torvalds nicht mehr so laut, und besonders nicht bei einem Thema abseits von Linux.

    Auch zu Linux selbst gibt es Neues von den Kernel-Entwicklern. Während der Linux-x86/x86_64-Kernel-Code bisher bereits eine Logik für die Reservierung von Teilen des ersten 1 MByte im RAM hatte, um zu vermeiden, dass das BIOS oder der Kernel diesen Speicherplatz möglicherweise blockieren, wird ab Linux 5.13 das erste 1 MByte des RAM für diese Zwecke komplett reserviert.

    Aktualisierte Anwendungen

    Während sich bei den Distributionen in Woche 23 nicht viel getan hat, wurden einige Anwendungen in neuen Versionen freigegeben. LibreOffice 7.1.4 zählt ebenso dazu wie Collabora Online 6.4.9 oder Thunderbird 78.11, das einige Sicherheitslücken schließt. Collabora vermeldete zudem, das der dort entwickelte experimentelle Wayland-Treiber für Wine Unterstützung für Vulkan und Multi-Monitor-Betrieb erhält. Wenn wir schon bei Wayland sind: Canonical hat Mir 2.4.0 freigegeben.

    Das freie Zeichenprogramm Krita erhielt mit Version 4.4.5 die letzte Aktualisierung vor Krita 5.0. Das KDE-Projekt gab zudem KDE Gear 21.04.2 frei, eine Sammlung aus über 120 Anwendungen und Bibliotheken zur Verwendung mit dem Plasma-Desktop. Apropos Plasma: Kaum ist 5.22 veröffentlicht, startet die Entwicklung zu 5.23 mit einer neuen Evolutionsstufe des Breeze-Themes. Am kommenden Freitag startet zudem, hoffentlich zum letzten Mal online, die KDE-Entwickler-Konferenz KDE Akademy 2021. An der mobilen KDE-Front erhielt Plasma Mobile Verbesserungen an vielen Stellen. Die Distribution zieht zudem das Tempo an und will künftig einmal im Monat Plasma Mobile Gear veröffentlichen. Gerade gestern wurde zudem KDE Frameworks 5.83.0 veröffentlicht.

    Intel will SiFive kaufen

    Viel Beachtung fand in dieser Woche die Nachricht, dass Intel an einer Übernahme von SiFive interessiert ist, einem Start-up, das Chips und Mainboards auf der Basis der offenen Befehlssatzarchitektur RISC-V herstellt. Dafür will Intel über 2 Milliarden USD locker machen, während beim Konkurrenten Nvidia die Übernahme von ARM für 40 Milliarden USD immer noch in der Luft hängt. Von SiFive gibts es bisher allerdings auch noch keine Zusage zu dem Deal mit Intel. Die gemeinnützige Organisation RISC-V International plant derweil, RISC-V im Bereich High-Performance-Computing (HPC) zu etablieren.

    Was zum Lesen

    Wer noch etwas Lesestoff für den zumindest in Berlin ziemlich bewölkten Sonntag sucht, findet vielleicht an zwei Themen Gefallen. Ansible ist ein vielseitiges Open-Source Automatisierungs-Werkzeug ähnlich Puppet, Chef, CFEngine oder Saltstack. Auf der Seite LinuxConfig gibt es eine Anleitung für den Einstieg. Das Ansible auch zu Hause sinnvoll einzusetzen ist, zeigt ein Artikel von mir, der im LinuxUser 07/2021 am 17.6. erscheint. Im gleichen Heft erscheint auch meine ausführliche Würdigung von KRunner, der Mini-Kommandozeile von KDE. Zufällig hat sich auch der Blogger Dedoimedo in dieser Woche des Themas KRunner angenommen.

    Und nun wünsche ich einen guten Einstieg in die kommende Schönwetter-Woche. Bleibt bitte gesund!

  • Kritische Lücke in Polkit nach 7 Jahren geschlossen

    Photo by iMattSmart on Unsplash

    Polkit, das früher PoilcyKit hieß ist der mit Systemd verbandelte Berechtigungsdienst, der es unprivilegierten Prozessen ermöglicht mit ihren privilegierten Kollegen sprechen können. Wenn also eine Anwendung für eine Aufgabe Root-Rechte benötigt, fragt Polkit nach dem entsprechenden Passwort.

    CVE-2021-3560

    Wie auf GitHub aktuell zu lesen ist, wurde kürzlich eine Sicherheitslücke entdeckt, die seit sieben Jahren in Polkit vorhanden war und als CVE-2021-3560 (Common Vulnerabilities & Exposures) katalogisiert ist. Sie war mit 7.8 von 10 Punkten als kritisch eingestuft.

    Ausweitung der Rechte

    Bei der Lücke handelte es sich um eine mögliche Privilegien-Eskalation, die sehr einfach durchzuführen war. Sie war mit Commit bfa5036 in Version 0.113 eingeschleppt worden. Wie Kevin Backhouse, der Entdecker der Lücke schreibt, waren zur Ausnutzung lediglich einige Kommandozeilen-Werkzeuge und Befehle wie bash, kill und dbus-send notwendig. Die Schwachstelle wird durch das Starten eines dbus-send-Befehls ausgelöst, der jedoch sofort per kill beendet wird, während Polkit noch mitten in der Verarbeitung der Anfrage steckt.

    Polkit ging mit der Antwort auf die bereits beendete Anfrage falsch um. Anstatt den Vorgang abzubrechen, ging Polkit davon aus, dass die Anfrage von einem Prozess mit der UID 0 gekommen sei, also von einem Root-Prozess und genehmigte die Anfrage. Das gelang zwar nicht immer, aber oft genug, um den Aufwand gering zu halten.

    Bitte zeitnah aktualisieren

    Der Fehler betrifft Distributionen, die Polkit in Version 0.113 oder später verwenden. Welche Distributionen das sind, lässt sich mit Repology nachvollziehen. Debian hat mittlerweile mit Version 0.105-31 einen Patch für Unstable und Testing bereitgestellt, den Ubuntu für 21.04 übernommen hat. Unter anderem auch Arch Linux, Red Hat und SUSE haben ihre Pakete gepatched.

  • Manjaro 21.0.6 mit Cutefish Desktop

    Manjaro 21.0.6 mit Cutefish Desktop

    Vor wenigen Tagen haben die Manjaro-Entwickler mit Manjaro 21.0.6 eine Aktualisierung des stabilen Zweigs von Manjaro Linux 21.0 »Ornara« veröffentlicht. Neben den üblichen aktualisierten Paketen kommt auch der neue Community-Desktop Cutefish zu Ehren, der als separates ISO bereitsteht.

    Neue Kernel und Grafiktreiber

    Für Manjaro 21.0.6 wurde neben den unterstützten Kerneln unter anderem auch der proprietäre Nvidia-Treiber auf Version 465.31 angehoben. Die Spanne der unterstützten Kernel reicht von 4.4.270 bis zu 5.11.4_rt11. Für Anwender von AMD-Grafikkarten wurde AMDVLK auf 2021.Q2.4 aktualisiert, während Mesa nun bei 21.1.2 steht. Die Toolchain erhielt Unterstützung für GCC 11. Für den Plasma-Desktop, der bei 5.21.3 steht, wurde KDE Gear 21.04.1 integriert.

    Cutefish Desktop

    Berichtenswert finde ich zudem die neue Ausgabe der Manjaro Cutefish Edition, eines relativ jungen Desktops, der auf Qt5 und KWin basiert, aber eher nach GNOME aussieht und aus der Ecke von Deepin und JingOS kommt, was man ihm auch ansieht. Wer diesen an macOS angelehnten Designstil mag, sollte sich Cutefish auf Manjaro-Basis vielleicht einmal ansehen. Der Cutefish-Desktop gehört eigentlich zu dem in einem ebenfalls frühen Entwicklungsstadium befindlichen Betriebssystem CutefishOS, das aber nicht auf Arch oder Manjaro, sondern auf Debian oder Ubuntu basieren soll.

    Der Desktop wie auch das gesamte Betriebssystem richtet sich offensichtlich an Linux-Einsteiger oder Anwender, die ein reduziertes System mit nur den nötigsten Einstellungsmöglichkeiten mögen. Der Desktop ist für adaptives Verhalten und Touch optimiert, sodass es vermutlich auch auf Tablets uns Smartphones abzielt. Das wiederum würde den reduzierten Auftritt erklären. Derzeit befindet sich der Desktop noch in der Konsolidierungsphase und ist für den produktiven Einsatz nicht geeignet.

  • GRUB 2.06 endlich mit LUKS2-Unterstützung

    Der Release-Plan der Entwickler des Bootmanagers GRUB aka Grand Unified Bootloader sieht jährliche Veröffentlichungen vor. Somit stand GRUB 2.06 für 2020 an und der Plan war, das Update bis zur Jahresmitte zu veröffentlichen. Mit rund einem Jahr Verspätung wurde GRUB 2.0.6 nach einem RC im März aber erst jetzt freigegeben.

    Aus Gründen…

    Der hauptsächliche Grund für die Verspätung sind die Patches für die Sicherheitslücken BootHole/BootHole2, die bisher nicht in einer stabilen GRUB-Version enthalten waren. Das hatte zur Folge, dass Entwickler die Patches auch auf ältere, nicht mehr unterstützte Versionen von GRUB angewandt haben, was zu schwerwiegenden Problemen führen konnte.

    Acht weitere Lücken

    Weiter zur Verspätung beigetragen haben acht Sicherheitslücken, die in der Folge von Boothole im März 2021 entdeckt wurden. Die als GRUB2 Secure Boot Bypass 2021 bezeichneten Lücken waren in der Lage, UEFI Secure Boot auszuhebeln. Um kompromittierte Komponenten zeitnah per UEFI Revocation sperren zu können, wurde von Microsoft und der Linux Community das UEFI Secure Boot Advanced Targeting-Modell (SBAT) entwickelt, dass nun in GRUB 2.0.6 integriert ist. Die ursprünglichen Boothole-Patches ebenso integriert wie die überfällige Unterstützung für GCC 10 und Clang/LLVM 10.

    LUKS2-Volumes unterstützt

    Was die neuen Entwicklungen für GRUB 2.0.6 betrifft, so sticht die Unterstützung für verschlüsselte LUKS2-Volumes heraus. Des Weiteren wurde Unterstützung für die Xen-Sicherheitsmodule XSM und FLASK eingebaut sowie ein Backup/Restore-Tool. Die externe Anwendung os-prober, die dazu dient andere auf demselben Rechner installierte Betriebssysteme zu erkennen und entsprechende Menüeinträge für diese zu erzeugen, ist mit GRUB 2.0.6 aus Sicherheitsgründen deaktiviert, da die automatische und stille Ausführung einen Angriffsvektor darstellt. Der Quellcode von Grub 2.06 ist auf der Projekt-Website verfügbar, wo auch die Dokumentation zu GRUB 2.0.6 zu finden ist.