Kategorie: News

  • Proxmox Backup Server 2.0 verfügbar

    Proxmox Backup Server 2.0 verfügbar

    Gerade vor einer Woche hat Anbieter Proxmox Server Solutions GmbH aus Wien mit Proxmox Virtual Environment (VE) 7.0 ein Update ihrer Open-Source-Virtualisierungsplattform zum Betrieb von virtuellen Maschinen aktualisiert. Auf dem Fuß folgte jetzt der Proxmox Backup Server 2.0, der eine Aktualisierung von Backup Server 1.1 darstellt. Die neue Version basiert auf Debian 11 »Bullseye«, setzt aber auf den aktuellen Linux Kernel 5.11 und inkludiert OpenZFS 2.0. Die Software ist in Rust geschrieben, um hohe Performance und geringe Ressourcenauslastung zu gewährleisten.

    Backup auf LTO-Laufwerke

    Proxmox Tape Backup avancierte mit Backup Server 2.0 von einer Technologievorschau zu einer voll unterstützten stabilen Funktion, die es ermöglicht, Inhalte zur Langzeitspeicherung auf Magnetbandspeicher zu kopieren. Backup Server 2.0 unterstützt dabei LTO-Laufwerke der Generation 5 oder höher, einschließlich Hardware-Verschlüsselung und neuer, in Rust geschriebener User-Space-Bandtreiber.

    Zertifikatsverwaltung und SSO

    Die Zertifikatsverwaltung mit Let’s Encrypt/ACME über Back- und Frontend ist mit Stand-Alone und DNS-Plugins verfügbar. Das ermöglicht Administratoren, gültige und vertrauenswürdige Zertifikate für ihre Domains auf einfache Art mit der Zertifizierungsstelle Let’s Encrypt zu erstellen. Single Sign-On (SSO) wird nun über das Protokoll OpenID Connect unterstützt.

    APT-Repositories verwalten

    Die APT-Repositories können nun grafisch verwaltet werden. Das neue Panel Repositories zeigt eine Liste aller konfigurierten Repositories und deren jeweiligen Status inklusive potenzieller Fehlkonfigurationen und ermöglicht den Anwendern, die gewünschten Repositories nach Bedarf zu aktivieren oder zu deaktivieren. Die Funktion Single File-Restore für VMs, die intern ZFS oder LVM verwenden wurde erweitert und unterstützt jetzt die Wiederherstellung von Dateien von LVM-Volumes und ZFS zpools, die in einem VM-Archiv enthalten sind. Die Anwendung kann über die Weboberfläche gesteuert werden.

    Proxmox Backup Server ist unter der freien Softwarelizenz GNU AGPLv3 veröffentlicht. Eine ISO-Datei steht auf der Projektseite zum Download bereit. Die Release Notes bieten weitere Einzelheiten der Veröffentlichung.

  • Tails 4.20 mit neuer Verbindung zum Tor-Netzwerk

    Tails 4.20
    Logo: Wikimedia Lizenz: CC by 4.0

    Tails steht für »The Amnesic Incognito Live System« und bedient sich zur Anonymisierung des Tor-Netzwerks, durch dessen Knotenrechner der Netzwerkverkehr geleitet wird. Es ist als Live-System für die Verwendung auf USB-Sticks oder DVDs ausgelegt und spezialisiert sich auf Anonymität und die Wahrung der Privatsphäre seiner Anwender. Als Basis für Tails 4.20 dient Debian 10.10 »Buster«.

    Mit Tails 4.20 erhält das Projekt einen neuen Verbindungsassistenten zum Tor-Netzwerk, der bereits mit Tails 4.19 ausgeliefert werden sollte, dann aber als nicht ausreichend getestet erklärt und auf 4.20 verschoben worden war. Der neue Assistent hört auf den Namen Tor Connection und ist verfügbar, sobald das System mit dem lokalen Netz verbunden ist.

    Neuer Assistent

    Der neue Assistent ist für verschiedene Anwendergruppen besonders nützlich. Dazu zählen Anwender, die einem hohen Risiko physischer Überwachung ausgesetzt sind, unter starker Netzwerkzensur stehen oder eine schlechte Internetverbindung haben. Die Entwickler schreiben in der Ankündigung, dass obwohl sie seit Februar am neuen Assistenten arbeiten, dieser noch nicht perfekt sei. In den nächsten Monaten sollen verschiedene Verbesserungen nachgereicht werden.

    OnionShare aktualisiert

    Des Weiteren bietet Tails 4.20 eine von 1.3.2 auf 2.2 aktualisierte Version von OnionShare, mit der unter anderem eine statische HTML-Webseite als Onion-Service veröffentlicht werden kann. Tor 0.4.5.9, Tor Browser 10.5.2 und Thunderbird 78.11.0 sind weitere aktualisierte Anwendungen. Der Kernel wurde auf Linux 5.10.46 angehoben. KeePassXC ist nun in Version 2.6.2 vertreten und bringt eine verbesserte Nutzerschnittstelle zu den Anwendern.

    Es wurden für Tails 4.20 Fehler mit automatischen Upgrades und dem Installer behoben. Automatische Upgrades auf Tails 4.20 sind ab Tails 4.15 unterstützt. Tails 4.14 und älter müssen manuell aktualisiert werden. Nach dem ersten Start in die aktualisierte Version muss ein Root-Passwort gesetzt und zusätzlich folgender Befehl abgesetzt werden:

    torsocks curl --silent https://tails.boum.org/isrg-root-x1-cross-signed.pem 
    | sudo tee --append /usr/local/etc/ssl/certs/tails.boum.org-CA.pem 
    && systemctl --user restart tails-upgrade-frontend

    Die Änderungen zu Tails 4.20 sind ausführlich im Changelog nachzuverfolgen. Die Veröffentlichung von Tails 4.21 ist für den 10. August vorgesehen, die Roadmap weist weitere Ziele für die nähere Zukunft aus.

  • digiKam 7.3.0 unterstützt ExifTool

    Nach viermonatiger Wartung und Entwicklung und rund drei Monate nach digiKam 7.2 ist mit digiKam 7.3.0 eine neue Version des bekannten Open-Source-Digitalfoto-Managers erschienen. An der Spitze der Neuerungen steht die Unterstützung für ExifTool, eine freie Software zum Auslesen, Schreiben und Bearbeiten von Metadaten zu Bild-, Audio- und Videodateien. ExifTool ergänzt Exiv2, da ExifTool mehr Dateiformate unterstützt und eingesetzt werden soll, um Metadaten-Fehlfunktionen zu beheben, die mit Exiv2 nicht gelöst werden können. Den neuen ExifTool-Betrachter für Metadaten haben die Entwickler in der Metadaten-Seitenleiste untergebracht.

    Wie die Ankündigung weiterhin verrät, erhielt der DNG Converter ein größeres Update des internen Adobe SDK für eine bessere Unterstützung der modernen Funktionen von Original-RAW-Dateien und Digital Negative Targets. Dieses Batch-Tool ist mit dieser Version auch auf Showfoto verfügbar. Ferner unterstützt digiKam 7.3.0 FITS und MPO nun vollständig, einschließlich der Metadaten.

    Flexible Image Transport System (FITS) ist ein offener Standard, der ein digitales Dateiformat definiert, das für die Speicherung, Übertragung und Verarbeitung von Daten nützlich ist, die als mehrdimensionale Arrays, z. B. ein 2D-Bild, oder Tabellen formatiert sind. FITS ist das in der Astronomie am häufigsten verwendete digitale Dateiformat. Multi Picture Object (MPO) ist ein JPEG-basiertes Format zur Speicherung mehrerer Bilder in einer einzigen Datei. Es enthält zwei oder mehr JPEG-Dateien, die miteinander verkettet sind. Verschiedene Geräte verwenden es zum Speichern von 3D-Bildern, z. B. Fujifilm, Panasonic und Sony.

    Darüber hinaus wurden die Diashow, die Präsentationswerkzeuge und die Dublettensuche ausgebaut. Wer nicht auf das Update in seiner Distribution warten möchte, kann sich bei KDE ein AppImage herunterladen.

  • Firefox 90 endgültig ohne FTP

    Firefox 90
    Bild: Mozilla

    Mozilla hat Firefox 90 und Firefox 78.12 ESR zur heutigen Veröffentlichung freigegeben. Der Vorgänger Firefox 89 brachte mit Proton eine neu gestaltete Oberfläche, die beim Nachfolger auf den ersten Blick unverändert zu sein scheint. Die herausragendste Neuerung von Firefox 90 betrifft Windows-Anwender: Die Update-Funktion hat gelernt, Firefox auch zu aktualisieren, wenn der Browser gerade nicht läuft. Die Funktion wird sukzessive ausgerollt. Wer sie noch nicht vorfindet, kann sie in about:config aktivieren, indem app.update.background.scheduling.enabled auf true gesetzt wird.

    Endgültig: FTP ade

    Die Unterstützung für das FTP-Protokoll war bereits in den letzten beiden Versionen standardmäßig abgeschaltet, mit Firefox 90 wird sie jetzt wie angekündigt komplett entfernt. Wird künftig ein FTP-Link eingegeben, erscheint ein Fenster mit einer Auswahl an Apps zum Öffnen des Links und der Möglichkeit, selbst eine App zu bestimmen. Lustigerweise schlägt mir Firefox 90 zum Öffnen eines solchen Links Google Chrome, Opera und Vivaldi vor. Dabei hat Google die Unterstützung für das File Transfer Protocol bereits Anfang des Jahres mit Chrome 88 komplett eingestellt.

    SmartBlock 2

    SmartBlock wurde mit Firefox 87 eingeführt und soll für verbesserten Schutz vor Aktivitätenverfolgung sorgen, wenn der Anwender die Methode »Streng« gewählt hat. SmartBlock repariert dabei Seiten, die durch die Blockiermaßnahmen der Einstellung »Streng« nicht mehr richtig aufgebaut werden können. Mit Firefox 90 tritt SmartBlock 2 an dessen Stelle, das nun auch die Möglichkeit bietet, Facebook-Skripte von Drittanbietern im privaten Browsing-Modus zu blockieren.

    In Sachen Sicherheit fügt Mozilla dem neuen Firefox neben dem Schließen einiger Sicherheitslücken ein neues Sicherheitsmerkmal hinzu. Mit der neu unterstützten Funktion Fetch Metadata Request Headers können Web-Applikationen sich selbst und ihre Benutzer gegen verschiedene Cross-Origin-Bedrohungen wie Cross-Site Request Forgery (CSRF), Cross-Site Leaks (XS-Leaks) und gegen Spectre-Angriffe schützen. In den Einstellungen erlaubt Firefox jetzt Ausnahmen zum mit Firefox 80 eingeführten Nur-HTTPS-Modus zu definieren.

    Firefox 90 und Firefox 78.12 ESR können seit gestern vom Mozilla FTP-Server bezogen werden. Die für den 10. August vorgesehene Veröffentlichung von Firefox 91 könnte mit den fest integrierten Firefox Translations eine weitere unter Sicherheitsaspekten bedeutsame Neuerung bringen.

  • EU-Cloudanbieter gründen EUCLIDIA-Allianz

    EUCLIDIA ist nicht nur ein Schmetterling der Gattung Eulenfalter, sondern steht im hier relevanten Zusammenhang für European Cloud Industrial Alliance, einen letzte Woche vorgestellten Zusammenschluss von 23 europäischen, mit Cloud-Techniken befassten Unternehmen.

    Hard- und Software-Hersteller

    Der Zusammenschluss setzt sich aus unabhängigen europäischen OTMs zusammen, die die digitale Unabhängigkeit und strategische Autonomie fördern wollen, wie es in der Ankündigung heißt. Die Gründungsmitglieder sind Abilian, Amarisoft, Beremiz, BlueMind, Clever cloud, E.corp, Jamespot, Innoroute, Linbit, Netframe, Nexedi, Nextcloud, ng-voice, Nitrokey, OpenSVC, Patrowl, Rapid.Space, Scaleway, SenX, Signal18, Submer, Vates und XWiki. Alle Mitglieder gehören mehrheitlich europäischen Anteilseignern und entwickeln originäre Software und Hardware, die den Kern einer breiten Palette von Cloud-Diensten bilden. Dazu zählen unter anderem IaaS, PaaS, SaaS, Edge und vRAN.

    EUCLIDIA wird von in Europa ansässigen Non-Profit-Organisationen unterstützt, die Ressourcen und Zugang zu europäischen Institutionen bereitstellen: der Conseil National du Logiciel Libre (cnll.fr), die European Association of Next Generation Telecommunications Innovators (eangti.org), der Libre Endowment Fund (fdl-lef.org) und OW2 (ow2.org).

    Eine Stimme verleihen

    EUCLIDIA will der Stimme der europäischen Cloud-Technologie-Innovatoren Gehör verschaffen und Gesetzgebern und politischen Entscheidungsträgern das Fachwissen und die Visionen vermitteln, die eine Politik unterstützen, die die Einführung und Entwicklung führender Cloud-Technologien »Made in Europe« beschleunigt. Diese Politik sollte europäische Werte wie den Schutz der Privatsphäre und die Förderung eines fairen Wettbewerbs widerspiegeln und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Cloud-Industrie ermöglichen.

    Regierungen und Unternehmen aufklären

    Europäische Cloud-Technologien werden von mindestens 50 % der größten französischen und deutschen an der Börse vertretenen Unternehmen genutzt. Deshalb muss Europa seine Unterstützung für einheimische Innovatoren verstärken und damit sicherstellen, dass diese von der Europäischen Union aus weltweit operieren können.

    EUCLIDIA will Regierungen und Unternehmen dabei helfen, den Wert eines unabhängigen europäischen Cloud-Technologie-Ökosystems besser zu verstehen. Die Allianz will sich für angemessene regulatorische Rahmenbedingungen einsetzen, die Vertrauen und schnellen Zugang zu öffentlichen Märkten für europäische Cloud-Technologien garantieren. Zudem sollen junge Entwickler unterstützt werden, die bereit sind, zur digitalen Autonomie Europas beizutragen. Antworten auf weitere Fragen finden sich in einer FAQ.

  • Solus 4.3 mit Linux 5.13 veröffentlicht

    Solus 4.3 mit Linux 5.13 veröffentlicht

    Solus ist eine eigenständige Rolling-Release-Distribution, die von Ikey Doherty 2014 begründet wurde. Doherty verließ Solus 2018, um sich seinem neuen Projekt SerpentOS zu widmen. Das Rolling-Release-Prinzip wird ein wenig ausgebremst, indem die Pakete überprüft und einmal pro Woche an die Nutzer ausgeliefert werden. So soll sichergestellt werden, dass trotzt stets aktueller Software möglichst keine kaputten Pakete durchrutschen.

    Aktuelle Pakete

    Das Solus-Team bringt mit Solus 4.3 ein weiteres Update des Solus 4 »Fortitude«-Zyklus. Der Standard-Desktop von Solus ist Budgie, darüber hinaus werden Abbilder für KDE Plasma, GNOME und MATE angeboten. Allen Editionen gemeinsam sind Kernel 5.13.1 und Mesa 21.1.3, was für gute Unterstützung aktueller Hardware sorgt. Darüber hinaus sind Firefox 89.0.2, Thunderbird 78.11.0 sowie LibreOffice 7.1.4.2 der Grundstock aller Solus-Editionen. Weitere ausgelieferte aktuelle Pakete sind BlueZ 5.60, FFmpeg 4.4, GStreamer 1.18.4, der Decoder dav1d 0.9.0 AV1, sowie PulseAudio 14.2

    Vier Desktops

    Budgie wird in Version 10.5.3 ausgeliefert und unterstützt als Grundlage GNOME 40. Der GNOME-Desktop selbst wird in einem Abbild als GNOME 40.2 angeboten und wird mit Materia-Dark anstelle von Plata-Noir als Standard-GTK-Thema ausgeliefert, was Unterstützung für GNOME 40 und GTK 4 sicherstellt. Die Plasma Edition von Solus 4.3 wird mit dem neuesten Plasma Desktop 5.22.2, KDE Frameworks 5.83, Applications 21.04.2 und den rückportierten Patches für Qt 5.15.2 ausgeliefert. Die MATE-Edition verwendet das derzeit aktuelle MATE 1.24.

    Downloads

    Die Release Notes gehen ausführlich auf die einzelnen Desktops und die ausgelieferten Pakete ein. Im Download-Portal stehen die Abbilder mit Budgie, GNOME. KDE Plasma und MATE. Alle Abbilder sind um die 2 GByte groß und bedienen die 64-Bit-x86-Architektur. Sie sind von den Spiegelservern als auch per Torrent zu beziehen. Bestehende Installationen werden über den Paketmanager aktualisiert.

  • Vom Rest das Beste – Woche 27

    Vom Rest das Beste – Woche 27
    Vom Rest das Beste

    Wir starten in die zweite Jahreshälfte. Aufreger der Woche war GitHub Copilot. Microsoft spendierte seinem Versionsverwaltungsdienst damit einen KI-Assistenten, der Entwicklern das Leben erleichtern soll, indem er anhand der Aufgabenstellung Codezeilen und -Blöcke aus dem Fundus von GitHub zur Einbinden in den eigenen Code vorschlägt. Neben überwiegend negativer Kritik wurde die KI aber auch positiv bewertet.

    Distributionen

    Bei den Distributionen gab es ein neues Release von T2 SDE, eine Open-Source-Systementwicklungsumgebung, die die Erstellung von benutzerdefinierten Linux-Distributionen ermöglicht. T2 ist für 18 Prozessorarchitekturen verfügbar, mit integrierter Unterstützung für Cross-Compilation. Die erste stabile Ausgabe von EasyNAS ist ein Speicherverwaltungssystem für zu Hause oder kleine Büros, das auf openSUSE Leap basiert und das Btrfs-Dateisystem verwendet. Es wird über eine webbasierte Oberfläche verwaltet und bietet viele fortschrittliche Funktionen, wie Online-Erweiterung von Dateisystemen, Snapshots oder Copy-on-Write.

    Dann gab es noch ExTix, eine Ubuntu-basierte Distribution, das alternative Desktop-Umgebungen anbietet. Die neueste Version des Projekts ist ExTiX 21.7, das den LXQt-Desktop auf einer Ubuntu 20.04.2-Basis einbindet. NuTyX 21.07.2 wird direkt aus Linux from Scratch (LFS) erstellt und bringt einen eigenen Paketmanager sowie einige pfiffige Lösungen mit.

    Anwendungen

    XWayland, das im März aus dem sehr langsamen Release-Zyklus von X.org herausgenommen wurde, wurde jetzt als Version 21.1.2 freigegeben und bringt Hardwarebeschleunigung für XWayland in Verbindung mit dem neuen Treiber der NVIDIA 470-Serie. Qt 6.2 Beta bereitet auf das erste Qt 6 LTS-Release vor, wobei aber mindestens drei weitere Beta-Versionen erwartet werden, bevor Qt 6.2 Ende September als stabile Version mit Langzeitunterstützung erscheint.

    Womit wir auch schon wieder bei KDE sind. Es mag ja so erscheinen, dass ich als langjähriger Plasma-Nutzer KDE-News den News anderer Desktops bevorzuge. Fakt ist aber, dass es einfach jede Woche sehr viel Bewegung bei KDE-Software gibt. So wurden in dieser Woche Plasma 5.22.3, KDE Gear 21.04.3 und KDE Frameworks 5.84 veröffentlicht. Nate Graham weiß zu berichten, dass in der letzten Woche einige seit Langem bestehende Bugs geschlossen und eine Reihe kleiner Papercuts bei Wayland beseitigt wurden. Bei Plasma Mobile wurden im Rahmen eines Wettbewerb neue Klingel-, Alarm- und Systemtöne erstellt.

    Drama

    Über die letzten Wochen haben uns die Auswüchse um Audacity begleitet, die letzte Woche in einer inakzeptablen Datenschutzbestimmung gipfelten. Der seit dem »Verkauf« von Audacity bestehende Fork suchte einen neuen Namen und wollte diesen über einen Poll im Internet finden. Schlechte Idee! Die Kiddies von 4chan wollten dem Fork unbedingt mit Sneedacity ihren eigenen Namensvorschlag verpassen, fluteten den Poll und gewannen knapp. Der Maintainer des Forks akzeptierte den Vorschlag nicht und erklärte, das Projekt heiße fortan Tenacity. Daraufhin wurde er von 4chan mit einer Flut von Hassmails, SMS und Anrufen überschüttet und nach seinen Angaben schüchterten ihn Mitglieder dieser Community sogar persönlich ein, indem sie bei ihm zu Hause an Fenster und Türen klopften. Er trat daraufhin als Maintainer des Forks zurück.

    Lesenswert

    Um Sicherheit bei der Unternehmens-IT geht es in einem Essay mit dem Namen Common Linux vulnerabilities admins need to detect and fix. In eine ähnliche Richtung geht ein Papier der Open Source Business Alliance (OSBA), in dem es um Denkanstöße, Argumente und Forderungen zur Modernisierung der Cloud-Infrastruktur der Bundesverwaltung geht. Eine gegenteilige Entwicklung deutete kürzlich ein Pilotprojekt zum Einsatz von Microsoft 365 an Schulen in Baden-Württemberg an. Eine Anfrage von Heise online an das BMI ergab, dass man dort das Papier von OSBA zur Kenntnis genommen habe und dass Verbesserungsbedarf bei den Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern identifiziert worden sei. Besser spät als nie.

  • Warpinator für Android

    Warpinator für Android

    Ich habe bereits mehrfach über das kleine, bei Linux Mint entwickelte Tool Warpinator berichtet. Damit lassen sich Dateien und Verzeichnisse auf verschiedenen Geräten innerhalb eines Netzwerks mit Linux schnell über eine einfache GUI austauschen.

    Google Play oder F-Droid

    Erst jetzt habe ich entdeckt, dass es Warpinator bereits sein Februar in einer inoffiziellen Version auch für Android gibt. Derzeit liegt Version 1.3 vom 24. Juni vor und sie ist vollständig mit dem originalen Protokoll kompatibel. Das Tool lässt sich über Google Play oder bevorzugt über F-Droid installieren. Bei F-Droid muss zuvor das Izzysoft-Repository hinzugefügt werden, bevor die Suche nach Warpinator fündig wird. Das geht entweder händisch oder über das Scannen eines Qr-Code auf der Izzysoft-Webseite. Durch das neue Repo erweitert sich das Archiv von F-Droid nebenbei um 710 weitere Apps.

    Schnell erkannt

    Mit Warpinator für Android lassen sich Dateien und Verzeichnisse zwischen Linux und Android oder zwischen zwei Android-Geräten austauschen. Nach dem ersten Start verlangt Warpinator auf Android zunächst ein Verzeichnis, in dem die übertragenen Daten abgelegt werden. Dann sucht das Tool nach anderen Instanzen im lokalen Netzwerk. Dazu muss die Instanz auf dem Gerät, mit dem Daten ausgetauscht werden sollen, gestartet sein. Ist eine Firewall konfiguriert, muss Port 42000 freigeschaltet sein, was direkt in den Einstellungen von Warpinator am Desktop geschehen kann. Dann erfolgt die Erkennung und der Transfer kann in der gewünschten Richtung beginnen.

    Folgende Funktionen werden unterstützt:

    • Automatisches Auffinden von kompatiblen Diensten im lokalen Netzwerk
    • Funktioniert mit WLAN oder Hotspot, keine Internetverbindung erforderlich
    • Übertragen von Dateien jeglicher Art auf schnellem und einfachem Wege
    • Empfangen von ganzen Verzeichnissen
    • Mehrere Transfers gleichzeitig ausführen
    • Dateien aus anderen Anwendungen heraus teilen
    • Verbindung anhand eines Gruppenschlüssels einschränken und so bestimmen, wer sich verbinden darf
    • Option zum Starten der Anwendung beim Einschalten
    • Erfordert keinen Zugriff auf den Standort oder andere unnötige Berechtigungen

    Freie Alternative

    Die Anwendung ist freie Software, lizenziert unter der GPL v3. Der Quelltext ist auf GitHub einsehbar. Natürlich gibt es bereits das veritable KDEConnect, das als GS Connect auch in GTK-Umgebungen läuft und weit mehr kann als nur Daten übertragen. Aber jede App hat mal einen schlechten Tag und so ist es praktisch, eine ebenfalls freie Alternative zu haben, wenn ein Foto schnell vom Smartphone auf den Desktop muss.

  • Ubuntu Touch OTA-18 zum Testen bereitgestellt

    Ubuntu Touch OTA-18 zum Testen bereitgestellt

    Die UBports Foundation ruft zum Testen von Ubuntu Touch OTA-18 auf, das am 14. Juli offiziell veröffentlicht werden soll. In der Ankündigung heißt es, dass es trotzt der verlangsamten Entwicklung neuer Funktionen aufgrund des Umstiegs von Ubuntu 16.04 auf Ubuntu 20.04 einige Verbesserungen in OTA-18 gibt.

    Lomiri ist schlanker geworden

    Eine Verbesserung über alle unterstützten Geräte hinweg wird durch eine Verschlankung von Lomiri, ehemals Unity, erreicht. Die Ubuntu-Touch-System-UI hat gelernt, Hintergrundbilder zur Laufzeit herunterzuskalieren ohne die Systemperformance zu beeinträchtigen. Bei den unterstützten Geräten hängt die Höhe der Einsparung beim Arbeitsspeicher von der Bildschirmauflösung und der Auflösung des Hintergrundbildes des jeweiligen Geräts ab.

    Browser Morph erhält Navigationsverlauf

    Die Benachrichtigungs-App erhält Unterstützung für Sticker, die Nachrichtenspeicherung wurde robuster gestaltet. Der Browser Morph öffnet Tabs, die aus einem bestehenden Tab heraus geöffnet werden künftig direkt neben dem Ursprungs-Tab. Es gibt einen Navigationsverlauf, der durch die Pfeiltasten der Tastatur durchlaufen werden kann. Timer und Alarme wurden aufgewertet. Wird ein Alarm verpasst wird, wird er nun zum Schlummern gelegt, anstatt entfernt zu werden.

    Media-Hub neu geschrieben

    Media-Hub, der Systemdienst, der für die Wiedergabe von Audio- und Videoinhalten zuständig ist, wurde neu geschrieben. Dadurch ist der Dienst einfacher zu warten und künftig leichter zu erweitern. Da dies tiefgreifende Änderungen beinhaltet würden sich die Entwickler freuen, wenn Anwendungen, die native Audio- oder Videoinhalte abspielen, besonders intensiv getestet werden.

    Wer beim Testen mithelfen möchte, kann sein Gerät auf den Release Channel aktualisieren, indem er in Settings | Updates | Update Settings | Release Channel rc auswählt und dann in Updates das heruntergeladene Update installiert. Ein GitHub-Projekt zeigt die Komponenten, die noch getestet werden sollten. In einem Foren-Thread werden Fragen im Kontext der Tests beantwortet

  • Linux Mint 20.2 »Uma« veröffentlicht

    Linux Mint 20.2

    Nach einer Beta von Mitte Juni ist nun Linux Mint 20.2 »Uma« ist in den Varianten mit Cinnamon, Xfce oder MATE veröffentlicht werden. Die aktuelle Version der Distribution basiert auf Ubuntu 20.04.2 LTS »Focal Fossa« und dem Kernel Linux 5.4 LTS. Die ausgelieferten Desktop-Umgebungen sind Cinnamon 5.0, Xfce 4.16 und MATE 1.24.

    Cinnamon 5.0

    Cinnamon 5.0 wurde Anfang Juni veröffentlicht, die beiden anderen Desktops sind bereits gut abgehangen. Cinnamon 5.0 bringt Verbesserungen bei den als Spices bekannten Applets, Desklets, Erweiterungen und Themes. Es wird zudem mit einem Kommandozeilenwerkzeug namens cinnamon-spice-updater ausgeliefert, das verfügbare Updates für Spices auflisten und anwenden kann. Das Volllaufen des Speichers soll mit einem Mechanismus zur Speicherbegrenzung verhindert werden. Zudem wurde die Handhabung von Flatpak-Anwendungen ausgebaut, nachdem sich Linux Mint gegen die Verwendung von Snaps entschieden hat.

    Warpinator aufgewertet

    Warpinator, die Anwendung zum Austausch von Inhalten zwischen Rechnern im Netzwerk erlaubt nun die Auswahl der Netzwerkschnittstelle. Hoffentlich funktioniert Warpinator dann auch bei Verwendung eines VPN. Eine neue Einstellung zur Komprimierung soll, wenn sie auf beiden Rechnern aktiviert ist, die Übertragungen bis zu 3-mal schneller machen. Eine neue App namens Bulky soll ab Linux Mint 20.2 Massenumbenennungen bei Cinnamon und MATE erleichtern. Xfce bleibt hier ausgespart, da dessen Dateimanager Thunar bereits über entsprechende Funktionalität verfügt. Der Dateimanager Nemo erhält eine Inhaltssuche.

    Weitere Informationen zu den Änderungen der drei Varianten bieten die jeweiligen Release Notes Abbilder zu Linux Mint 20.2 »Uma« stehen auf dem Download-Portal des Mint-Projekts zum Herunterladen bereit. In Kürze soll es Informationen zum Update von Linux Mint 20 und 20.1 geben. Das Update von der Beta-Version gelingt über den Update-Manager.