Kategorie: News

  • Paragon NTFS3-Treiber auf dem Weg in den Kernel

    Paragon NTFS3-Treiber auf dem Weg in den Kernel

    Die Geschichte von Microsofts proprietärem Dateisystem NTFS in Linux ist mit Problemen gespickt. Der alte Captive-Treiber wird schon lange nicht mehr gepflegt, während der auf FUSE basierende NTFS-3G-Treiber von Tuxera zwar aktiv gepflegt wird, aber im Ruf steht, viel zu langsam zu sein. Der alte NTFS-Treiber im Kernel kann dagegen nur lesen, nicht schreiben.

    NTFS3 vorgestellt

    Als Ersatz für diesen schlug das deutsche Softwareunternehmen Paragon Software im August 2020 das aus dem Code von Microsoft NTFS for Linux entwickelte NTFS3 vor. Microsoft NTFS for Linux ist der bisher von Paragon kommerziell vertriebene Treiber, der als externes Kernelmodul (out of tree) ausgeliefert wird. Ein erster Patch für NTFS3 wurde von der Kernel-Gemeinde unter anderem deshalb kritisiert, weil Paragon den gesamten Treiber als einzelnen Patch mit 27.000 Zeilen eingereicht hatte. Ein Review eines solchen Code-Brockens sei viel zu aufwendig, so die Entwickler.

    27 Patches eingereicht, aber keinen Pull Request

    Seither sind 26 weitere Patches eingereicht worden, aber da Paragon anscheinend die Abläufe im Mainline-Kernel nicht so genau kennt, hat es den Treiber nie offiziell über einen Pull Request in Git zur Aufnahme in Mainline eingereicht. Nachdem die letzte Patch-Serie von anderen Kernel-Entwicklern als für gut empfunden wurde, nahm sich Linus Torvalds Mitte Juli der Sache an und forderte die Entwickler bei Paragon auf, falls sie bereit seien, den Treiber im Kernel aktiv zu pflegen, diesen doch auch einzureichen.

    Torvalds stellt Pull für 5.15 in Aussicht

    Vor wenigen Tagen hat Paragon geantwortet und zugesagt, die Implementierung zu betreuen. Ein Pull Request soll in wenigen Tagen folgen. Linus antwortete, man solle zunächst nach linux-next hochladen, da der Pull für Mainline nicht vor Ablauf eines Monats (also für 5.15) stattfinden werde. Zudem stellte er klar, man solle dafür sorgen, dass es bei Paragon intern keine Missverständnisse über die GPLv2 gebe, die dann später für Probleme sorgen könnten. Wenn alles gut geht, könnte somit ein performanter NTFS3-Treiber von Paragon in Linux 5.15 Einzug halten.

  • Mobiles Linux: Sxmo 1.5.0 verbessert Networking

    Sxmo 1.5.0

    Sxmo (Simple X Mobile) ist eine noch relativ unbekannte, minimalistische Benutzeroberfläche, die für das PinePhone geschaffen wurde und auf Alpine und postmarketOS basiert. Es handelt sich um eine Sammlung von Anwendungen aus dem suckless-Umfeld, die mit einigen Scripten zu einer Oberfläche zusammengeschweißt werden. Sxmo ist laut den Entwicklern erdacht worden, um das volle Potenzial von Linux auf Mobilgeräten zur Entfaltung zu bringen. Wer also das PinePhone mit Oberflächen wie Phosh oder Plasma Mobile als zu langsam empfindet, sollte sich Sxmo einmal anschauen.

    WLAN-Hotspot erstellen

    Jetzt ist mit Sxmo 1.5.0 eine Weiterentwicklung der Oberfläche freigegeben worden. Die Liste der Verbesserungen ist lang, unter anderem bietet die neue Version die Möglichkeit, aus dem Netzwerk-Menü heraus einen WLAN-Hotspot zu erstellen. Der Modem-Monitor setzt das Modem in Situationen zurück, in denen es manchmal »verloren« geht, wie etwa nach einem langen Ruhezustand. Leider gibt es immer noch Probleme mit dem Modem-Manager und dem Suspend-Modus, wie etwa SMS, die nicht abgeholt werden. In solchen Fällen muss das Modem über das Menü zurückgesetzt werden, wodurch die SMS dann ankommen.

    Anrufverhalten verbessert

    Das Verhalten bei eingehenden Anrufen und beim Annehmen von Anrufen wurde überarbeitet, um die Bedienung zu vereinfachen. Es arbeitet effektiver mit dem neuen überarbeiteten Screenlock-System zusammen, Auch der Umgang mit verpassten und verworfenen Anrufen wurde erheblich verbessert. WLAN kann durch Entladen des Kernel-Moduls aus dem Menü heraus deaktiviert werden wenn es nicht benötigt wird und spart somit Akku-Leistung. Die Sxmo-Menüs sind jetzt SSH-kompatibel, sodass Sie sie von einer SSH-Sitzung aus aufrufen können.

    Unterstützung für weitere Geräte geplant

    Sxmo lässt sich unter postmarketOS 21.06 »edge« bereits jetzt ausprobieren. Updates für das stabile postmarketOS 21.06.1 werden in dieser Woche erwartet. Auch für Arch Linux werden neue Pakete erwartet. Wer Sxmo bereits nutzt, kann es mit folgendem Befehl auf den neuesten Stand bringen:

    apk update && apk upgrade -a

    Die Entwickler von Sxmo haben erste Vorbereitungen getroffen, die Oberfläche für weitere Smartphones wie das Librem 5, das Wileyfox Swift oder das Google Nexus 5 vorzubereiten.

  • Debian 11 verbessert Dokumentation für unfreie Firmware

    Debian 11 verbessert Dokumentation für unfreie Firmware

    Zum Jahresbeginn berichtete ich über eine Diskussion bei Debian um Abbilder mit unfreier Firmware. Angefangen hatte es mit einem Thread auf der Debian-Entwicklerliste, in der ein Neueinsteiger Probleme mit der Installation auf seinem Notebook hatte, da die unfreie Firmware für den WLAN-Chip auf dem Standard-Abbild von Debian fehlte.

    Versteckte Abbilder

    Das ist ein seit Jahren bekanntes Problem und eine Falle besonders für Neueinsteiger, die vermutlich auch viele Gescheiterte frustriert dazu veranlasst, sich eine andere Distribution zu suchen. Das liegt daran, dass Debian zwar inoffizielle Abbilder bereitstellt, die Non-Free-Firmware und -Treiber für WLAN und Grafikkarten für aktuelle Hardware mitbringen, diese Abbilder dann aber eher versteckt. Einzig auf der Seite des Debian-Installers gibt es einen Warnhinweis, der auf das Problem aufmerksam macht. Da dies aber nicht die Seite ist, auf die man geführt wird, wenn man Debian oder Debian Download in die Suche im Browser eingibt, ist das wenig zielführend

    Dokumentation erweitert

    Mit dem gerade veröffentlichten 3. Release-Kandidaten des Debian-Installers für das in zwei Wochen erscheinende Debian 11 »Bullseye« wird nun zumindest die Dokumentation über unfreie Firmware ergänzt. Es wird unter anderem erläutert, dass der Debian-Installer zur Laufzeit in der Lage ist, unfreie Firmware-Dateien oder -Pakete von externen Quellen wie einem USB-Stick nachzuladen.

    Kleine Schritte

    Dazu muss der Anwender aber wissen, welche Firmware er im jeweiligen Fall braucht. Das überfordert aber Neueinsteiger, egal ob sie ganz neu bei Linux sind oder von einer Distribution kommen, die unfreie Software leichter zugänglich macht als Debian. Kein Wort jedoch über die inoffiziellen Abbilder, die aktuell benötigte Firmware bereits mitbringen und die Installation auf aktueller Hardware enorm erleichtern.Somit konnten sich die Entwickler im Ergebnis der Diskussion lediglich einen halben Schritt hin zu mehr Nutzerfreundlichkeit abringen, ohne die Grundpfeiler der Distribution zu erschüttern.

  • Raspberry Pi OS erhält native SATA-Unterstützung

    Quelle: Jeff Geerling

    Der Kernel von Raspberry Pi OS, dem Standard-Betriebssystem für den Raspberry Pi enthält jetzt eingebaute Unterstützung für SATA-Festplatten. Bisher war zum Erreichen der vollen SATA-Geschwindigkeit und der Nutzung von RAID mit solchen Laufwerken ein eigens erstellter Kernel mit einkompilierter Unterstützung für SATA und AHCI nötig. Dank Jeff Geerling und seinem Beitrag zum RPI-Kernel ist das nun nicht mehr nötig, wie er in seinem Blog berichtet. Jeff Geerling ist nicht nur für seine Arbeiten rund um den Raspberry Pi bekannt, sondern vor allem für seine Projekte über Ansible und Kubernetes.

    Native Leistung und RAID

    Auch bisher war die Verwendung von SSDs mit SATA mit dem Raspberry Pi per SATA-to-USB-Adaptern möglich. Damit verlor man aber 10-20% Leistung und RAID war nicht möglich. Mit der ab sofort verfügbaren Kernel-Unterstützung werden fast alle PCI Express SATA-Adapter unterstützt. Für bereits installierte Versionen von Raspberry Pi OS schaltet ein simples

    sudo apt update && sudo apt upgrade

    die SATA-Unterstützung ein. Somit kann jeder, der über ein Compute Module 4 verfügt, eine SATA-Karte einstecken und Festplatten oder SSDs anschließen und benutzen. Das erleichtert unter anderem die Wartung eines NAS mit RAID enorm, weil die ständige Pflege eines eigenen Kernels wegfällt. Was noch nicht funktioniert, ist das Booten von solchen Discs. Der Raspberry Pi startet von USB, microSD, eMMC oder sogar NVMe auf dem neuesten Pi OS, aber derzeit scannt der Raspberry Pi Bootloader keine SATA-Geräte zum Booten.

    Wiretrustee SATA-Board

    Interessant für den Bau eines NAS ist in diesem Zusammenhang das Wiretrustee SATA-Board, dessen Crowdfunding bald beginnen sollte. Es kann 4 SATA-SSDs anbinden und bietet HDMI 2.0 und neben MicroSD auch 2 USB-2.0-Ports. Softwareseitig kommt dabei ein Mesh auf der Basis von WireGuard zum Einsatz. Die Software kann bereits jetzt auf anderen Geräten eingesetzt werden. Pakete für Debian und Fedora sind auf GitHub verfügbar.

  • Vom Rest das Beste – Woche 30

    Vom Rest das Beste – Woche 30
    Vom Rest das Beste

    Woche 30 liegt hinter uns. Linuxland war entspannt in dieser Woche, keine Aufreger zu verzeichnen. Heute vor einer Woche hat Linus Torvalds Linux 5.14-rc3 freigegeben. Nach dem außergewöhnlich großen Linux 5.14-rc2 hat sich die Lage beruhigt. Heute ist am Nachmittag mit Linux 5.14-rc4 zu rechnen. Eine stabile Veröffentlichung von Linux 5.14 wird am 29. August oder am 5. September erwartet. Für Linux 5.15 stehen die Chancen gut für eine Aufnahme des neuen NTFSv3-Treibers von Paragon.

    Distributionen

    Die Distributionsszene war recht fleißig in dieser Woche. Gleich zu Wochenbeginn und bereits auf Debian 11 basiert erschien der bei Entwicklern und Sysadmins beliebte Debian-Ableger grml 2021.07 (sprich: grummel) mit dem Codenamen JauKerl. Eher für Anfänger eignet sich das auf Ubuntu LTS aufsetzende Linux Lite, das als Release-Kandidat zu Version 5.6 freigegeben wurde. MX Linux 21 steht als erste Beta zum Test bereit. Das werde ich mir zum Release genauer anschauen. Ich finde es erstaunlich wie sich die kleine Distribution nicht von Platz 1 bei DistroWatch vertreiben lässt.

    Für Firewalls und Router ist OPNsense konzipiert. Der Fork von pfSense ist in Version 21.7 erschienen. Ein neuer Installer unterstützt jetzt ZFS. Mit der nächsten Ausgabe wird die Grundlage von HardenedBSD 12.1 zu FreeBSD 13 wechseln. Die minimalistische Distribution 4MLinux 37.0 bezieht ihre 4 »M« von der Ausrichtung als Live-CD-Wartungssystem, Multimedia-System, Mini-Server und als Spieleplattform. Der verwendete Kernel 5.10 LTS wurde für die Unterstützung von Reiser4 gepatcht. In den monatlichen News von Linux Mint wird Mint 20.3 für Weihnachten 2021 angekündigt.

    Gänzlich ins Abseits geschossen hat sich jetzt Linspire/Freespire. Die unendliche Geschichte, die vor 20 Jahren mit Lindows begann, was nach einer außergerichtlichen Einigung mit Microsoft in Linspire umbenannt wurde, geht unrühmlich weiter. Die verschiedenen Eigner versuchten über die Jahre immer wieder, Linux-Umsteiger finanziell zu melken. Das neueste Angebot ist Freespire 7.7. Mit diesem Update erhalten Freespire, Linspire und Xandros eine neue Ausrichtung hin zu Cloud-Apps. Was das bedeutet, führt Geschäftsführer Roberto Dohnert in seinem Blog aus.

    Anwendungen

    PulseAudio 15.0 unterstützt die Bluetooth-Codecs LDAC und AptX für A2DP sowie die hochqualitativen SBC XQ-Konfigurationsvarianten. Hinzu kommt native Unterstützung von HFP-Bluetooth-Profilen und die Unterstützung von Bluetooth A2DP AVRCP Absolute Volume zur Steuerung der Lautstärke des verbundenen A2DP-Geräts. Zudem wurde unter anderem das Virtual-Surround-Modul neu geschrieben.

    WINE 6.14 ist jetzt verfügbar, bringt insgesamt 260 Änderungen und beseitigt rund 30 Fehler. So wurde unter anderem die Mono-Engine, die Anwendungen mit Microsofts .NET Framework kompatibel macht, auf Version 6.3.0 aktualisiert. Die nächste Staging-Version WINE 6.15 wird bereits am 13. August erwartet. Die bisher unter dem Namen grammm angebotene Groupware ändert ihren Namen zu grommunio. Ein frisches Release wird ab August 2021 erwartet. grummunio 2021.08.1 soll ein neues Migrationswerkzeug und eine verbesserte Benutzeroberfläche bieten. Eine Demo ist bereits verfügbar.

    Bei KDE gab es die Veröffentlichung von KDE Plasma 5.22.4. Nate Graham berichtet unter anderem über Verbesserungen für den HiDPI-Support unter X11. GNOME möchte dagegen die Dokumentation für Entwickler verbessern und so den Einstieg in die GNOME-Entwicklung erleichtern. Dazu wurde die GNOME Developer Webseite neu gestaltet. Die alte Entwickler-Webseite ist weiterhin erreichbar.

    Anwender des Bare-Metal-Hypervisors ESXi von VMware müssen unter Kernel 5.13 mit einer einschneidenden Regression bei der Leistung rechnen. Tests der Entwickler zeigten, dass ESXi-Compute-Workloads um das Dreifache beeinträchtigt werden können, während bei Netzwerk-Workloads ein Rückgang von 40 % zu verzeichnen war. Als Ursache wurde eine Änderung im verwendeten Scheduler vermutet, was Kernel-Entwickler Valentin Schneider jedoch dementiert.

    Mit Triton wird eine neue Programmiersprache speziell für die Programmierung neuraler Netzwerke vorgestellt. Sie soll es Entwicklern ohne Erfahrung mit CUDA ermöglichen, hocheffizienten GPU-Code zu schreiben. Und noch am Rande: Nicht nur siduction ist auf Intels Inet Wireless Daemon iwd aufmerksam geworden. Im Fryboyter-Blog wird kurz beschrieben wie man den NetworkManager auf iwd umstellen kann. Ein recht interessanter Artikel befasst sich mit Burnout in Open Source. Und nun auf zu Woche 31. Bleibt gesund!

  • Debian 10 auf 11: Wie läuft das Upgrade?

    Debian 10 auf 11: Wie läuft das Upgrade?

    Screenshot: ft

    Am 14. August wird Debian 11 »Bullseye« veröffentlicht. Dieser Artikel erläutert kurz, was zu tun ist, um das Upgrade durchzuführen.

    Zunächst gilt es sicherzustellen, dass die Installation von Debian 10 »Buster« auf dem aktuellen Stand ist:

    sudo apt update && sudo apt upgrade -y

    Dann wird die Quellenliste auf das neue Release vorbereitet.

    sudo nano /etc/apt/sources.list

    Schauen wir zunächst darauf, wie es vor der Änderung ausschaut:

    Nun setzen wir vor alle Zeilen die grün/rot sind, das Kommentarzeichen #. Damit werden diese Zeilen von apt update ignoriert. Am unteren Ende der Datei fügen wir nun die Zeilen für Debian 11 ein:

    deb http://deb.debian.org/debian/ bullseye main
    deb-src http://deb.debian.org/debian/ bullseye-updates main
    deb http://security.debian.org/debian-security bullseye-security main
    deb-src http://security.debian.org/debian-security bullseye-security main
    deb http://ftp.debian.org/debian bullseye-backports main 

    Anstatt debian.org wie im Beispiel sollte einer der zahlreichen Spiegelserver in der Nähe des Rechnerstandorts verwendet werden. Bei Bedarf wird an die ersten beiden und an die letzte Zeile noch der Zusatz contrib non-free angehängt, um auch Pakete außerhalb von main installieren zu können, dann wird die Datei gespeichert. Wenn keine Fehler passiert sind, sollte ein sudo apt update nun ein ähnliches Bild ergeben:

    Wenn dem so ist, folgt ein sudo apt full-upgrade. Das wird nun je nach Netzanbindung und Server einige Zeit dauern, auf jeden Fall aber einige Minuten. Die Menge an Paketen im Upgrade variiert je nach Desktop-Umgebung.

    Wenn das Upgrade durch ist, steht ein Neustart an, der bereits Debian 11 auf dem Wallpaper anzeigt. Wer dennoch sichergehen möchte, dass alles gut ging, gibt folgenden Befehl ein:

    cat /etc/os-release 

    Im Erfolgsfall sieht die Ausgabe so aus:

    Screenshot: ft

    Damit ist Debian 11 »Bullseye« installiert. Wird das Upgrade in den verbleibenden zwei Wochen bis zum Release vorgenommen, so muss am Release-Tag außer einem eventuellen apt upgrade nichts mehr unternommen werden. Spätestens nach dem offiziellen Release können dann die für das Upgrade auskommentierten Zeilen aus der Quellenliste entfernt werden. Obwohl Debian 11 bereits seit Monaten den von Debian gewohnten stabilen Eindruck macht, ergibt es Sinn, in produktiven Umgebungen mit dem Upgrade zu warten, bis ein oder zwei Point-Releases herausgegeben wurden.

  • Manjaro 21.1 »Pahvo« steht vor der Tür

    Screenshot: ft

    Mit der Freigabe eines Release-Kandidaten für Manjaro 21.1 »Pahvo« steht die stabile Veröffentlichung des ersten Updates zu Manjaro 21 »Ornara« vom April vor der Tür.

    Xfce ist weiterhin der Standard-Desktop, der in Version 4.16 ausgeliefert wird. Für die GNOME-Edition wurde GNOME 40 von den Entwicklern angepasst, damit Anwender, die GNOME mit der Maus bedienen kürzere Wege zurücklegen müssen. Über den GNOME-Layout-Switcher kann der Anwender aber auch zum Layout von vor GNOME 40 zurückkehren.

    Wie gewohnt aktuell

    Die Plasma-Edition kommt mit Plasma 5.22.4, Frameworks 5.84 und KDE Gear 21.04. Dazu gibt es ein neues Wallpaper und Anpassungen an das Standard-Theme Breeze. Als Kernel kommt 5.13 zum Einsatz, weitere neun Kernel ab Linux 4.4 stehen zur Auswahl. Systemd wird in v248.6 ausgeliefert. Bei den Anwendungen steht Firefox bei 90.0.2, LibreOffice bei 7.1.5. Alle Treiber sind auf aktuellem Stand.

    Btrfs-Unterstützung ausgebaut

    Verbesserungen vermelden die Entwickler beim Installer, der auf dem Calamares Installer Framework beruht und bei besserer Unterstützung für Btrfs. Für Btrfs-Installationen wurde das Standard-Subvolume-Layout verbessert, um Rollbacks zu vereinfachen und weniger Platz bei Snapshots zu verschwenden. Außerdem werden nun Swapfiles auf Btrfs-Dateisystemen unterstützt. Zudem gibt es automatische Backups bei Paket-Updates. Bei Calamares gab es einige Verbesserungen, einschließlich der Auswahl des Dateisystems für die automatische Partitionierung.

    Nach der in Kürze zu erwartenden stabilen Veröffentlichung von Manjaro 21.1 »Pahvo« wird es vermutlich auch eine Community-Veröffentlichung mit dem vielversprechenden Cutefish-Desktop geben, der noch in einem relativ frühen Entwicklungsstadium ist. Dazu gibt es dann einen separaten Artikel. Wer den Release-Kandidaten bereits jetzt testen möchte, muss die entsprechenden Dateien mit den Endungen iso.zip und .iso.z01 in ein Verzeichnis herunterladen und dann die Zip-Datei entpacken:

    zip -s- datei.iso.zip -O ausgabe.zip

    Damit wird das in 2 Teile gesplittete ISO wieder zusammengesetzt. Danach kann die resultierende Zip-Datei entpackt werden.

  • FrOSCon Cloud Edition 2021 stellt Programm vor

    FrOSCon 2021

    FrOSCon ist eine beliebte Konferenz zu Freier Software und Open Source, die üblicherweise im Spätsommer an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in St. Augustin bei Bonn rund 1.500 Besucher in einem angenehm familiären Rahmen begrüßt. Die insgesamt 16. Ausgabe der Konferenz wird zum 2. Mal in Folge auch in diesem Jahr wegen der anhaltenden Bedrohung durch die Pandemie online abgehalten.

    Die Konferenz findet am 21. und 22. August 2021 unter dem Motto »FrOSCon Cloud Edition 2021« statt. Die Ausrichter der Konferenz vom Fachbereich Informatik der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg haben in vier virtuellen Livestreams ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Vortragsprogramm zusammengestellt, das vor wenigen Tagen vorgestellt wurde.

    Volles Programm

    Neben der alljährlich abgehaltenen beliebten Shell-Fragestunde von Harald König geht es viel um die Cloud, aber auch ganz andere Themen, unter anderem auch um die Auswirkungen von Covid in verschiedenen Ausprägungen in den Tracks »Wood work instead of IT?« und »Home-Office365«. Auch wenn wir uns alle wünschen, im nächsten Jahr wieder Konferenzen zum Anfassen besuchen zu können, bieten die Veranstalter der »FrOSCon Cloud Edition 2021« Stoff für ein spannendes Wochenende im August. Danke dafür!

  • siduction 2021.2.0 mit neuem Handbuch und Plasma 5.22.4

    siduction 2021.2.0 mit neuem Handbuch und Plasma 5.22.4

    siduction, eine Rolling-Release-Distribution auf der Basis von Debian Sid wird in diesen Tagen 10 Jahre alt. Aus diesem Anlass veröffentlichen die Entwickler das dritte Release in diesem Jahr.

    Farewell als Abschied für einen Freund

    Die Desktops, die siduction 2021.2.0 »Farewell« ausliefert sind KDE Plasma 5.20.5 und Plasma Future 5.22.4, LXQt 0.16.0-1, Cinnamon 4.8.6.2, Xfce 4.16, Lxde 11, sowie die Abbilder Xorg und noX, wobei Xorg mit Fluxbox startet während noX gar kein X hat. GNOME und MATE haben es wieder nicht geschafft, da es keinen Betreuer innerhalb von siduction dafür gibt. Bei Interesse könnt ihr euch gerne melden. Natürlich sind beide Desktops weiterhin aus dem Repository installierbar.

    Aktueller Kernel 5.13.6

    Die veröffentlichten Images von siduction 2021.2.0 sind ein Schnappschuss von Debian Unstable, auch als Sid bekannt, vom 28.07.2021. Sie sind mit einigen nützlichen Paketen und Skripten, einem auf Calamares basierenden Installer und einer angepassten Version des Linux-Kernels 5.13.6 angereichert. Systemd steht bei v247.3-6.

    iNet Wireless Daemon im Einsatz

    Die Änderungen seit dem letzten Release bei Paketen und Desktops sind überschaubar, da sich Debian während der gesamten Entwicklungszeit im Freeze für Debian 11 befand. Für Fans aktueller Plasma-Editionen ist als kleines Geburtstagsgeschenk Plasma Future 5.22.4. Das Abbild basiert auf den Paketen von Norbert Preining und dem Debian-KDE-Qt-Team. die auch für Plasma 5.20.5 im kommenden Debian 11 verantwortlich sind. Dieses Image verwendet für den WLAN-Zugang Intels iNet Wireless Daemon (iwd) und hat doas als Alternative zu sudo vorinstalliert. Iwd ist auch in den Abbildern für Xorg und noX vorkonfiguriert. Weitere Tests stehen für die übrigen Desktops an, um WPA-Supplicant mit einer der nächsten Veröffentlichungen in Rente schicken zu können.

    Handbuch neu aufgelegt

    Der eigentliche Höhepunkt ist laut den Release Notes aber das siduction-Handbuch, das 2006 bei sidux, einem Vorgänger von siduction begonnen und über die Jahre vernachlässigt wurde. Jetzt ist das über 300 Seiten starke Handbuch technisch und inhaltlich auf dem neuesten Stand und in das Abbild eingebunden. Es kann zudem als PDF oder in HTML heruntergeladen oder auf der Webseite gelesen werden. Für das nächste Release ist die Veröffentlichung des Handbuchs in Englisch geplant.

    Die Abbilder von siduction 2021.2.0 »Farewell« sind im Downloadbereich des Projekts in 64-Bit verfügbar. Der Codename »Farewell« bezieht sich übrigens nicht auf eine Einstellung der Distribution, sondern ist ein Gedenken an ein verstorbenes Mitglied des Core-Teams.

  • Vivaldi 4.1 bringt Akkordeon-Tabs und Befehlsketten

    Quelle: Vivaldi

    Nach Vivaldi 4.0 mit Übersetzer, E-Mail-Client, Kalender und Feed-Reader wenden sich die Entwickler des norwegischen Unternehmens Vivaldi Technologies beim jetzt freigegebenen Vivaldi 4.1 unter anderem wieder der Verbesserung des Tab-Handling zu. Zudem führt der Browser Befehlsketten ein, die Browser-Befehle verkettet ausführen können.

    Tab-Handling erweitert

    Aber zunächst zu den Tabs: Benutzer können jetzt aus drei verschiedenen Tab-Stack-Stilen wählen: Kompakt, Zweistufig oder nun neu hinzugekommen Akkordeon. Mit Akkordeon-Tabs können Tab-Gruppen erweitert oder minimiert werden, wenn sie aktiv sind, sodass Tabs griffbereit bleiben, ohne die Tab-Leiste zu überfüllen. Damit erweitert Vivaldi das Konzept der Tab-Gruppen weiter, mit dem Ziel Tab-Beschriftungen auch bei vielen Tabs lesbar zu halten.

    Die neue Funktion kann in Einstellungen | Registerkarten aktiviert werden. Um ein Akkordeon zu öffnen, kann die darauf angezeigte Pfeiltaste verwendet werden. Für die volle Kontrolle kann Auto-Expand in den Einstellungen deaktiviert werden. Normalerweise werden inaktive Akkordeons komprimiert, wenn andere Tabs aktiv sind. Wird auf ein Akkordeon, zu erkennen am kleinen Pfeil rechts im Tab geklickt, wird es nach rechts erweitert, anstatt sich nach unten in Stapel mit zwei Ebenen zu erweitern. Wenn Sie außerhalb der Akkordeongruppe klicken, wird es wieder zusammengeschoben. Ein Doppelklick auf ein Akkordeon lässt es aufgeklappt, auch wenn ein anderer Tab aktiv ist.

    Selbst definierte Befehlsketten

    Eine weitere neue Funktion sind Befehlsketten mit dem Ziel, das Arbeitstempo zu erhöhen. Darunter sind benutzerdefinierte Befehlsfolgen zu verstehen, die mit einem Tastendruck mehrere Aktionen ausführen. Dabei kann der Anwender aus über 200 Browser-Befehlen auswählen. Die Ketten lassen sich durch Schnellwahl, ein definiertes Tastaturkürzel oder eine Mausgeste auslösen.

    Die Befehlsfelder in den Einstellungen unter Schnellwahl | Befehlsketten unterstützen das Filtern und ermöglichen das Durchsuchen der gesamten Liste, ohne dass Benutzer etwas eingeben müssen. Abhängig von der Art der erstellten Ketten besteht auch die Möglichkeit, Verzögerungen mit einer festgelegten Zeit in Millisekunden hinzuzufügen.

    Des Weiteren wurde der Reader View, der für ein ablenkungsfreies Leseerlebnis sorgen soll, um die Anzeige der ungefähren Lesezeit für einen Artikel ergänzt. Für Windows-Anwender wurden stille Updates aktiviert.