Kategorie: News

  • PineNote: E-Ink Tablet vorgestellt

    Prototyp des PineNote | Quelle Pine64

    Im aktuellen Monatsbericht von Pine64 stellt Community-Manager Lukasz Erecinski mit dem PineNote ein in der Vergangenheit oft nachgefragtes E-Ink-Tablet vor. Es basiert auf dem Quartz64 SBC, beide teilen sich den Rockchip RK3566 Quad-Core ARM Cortex A55 64-Bit Prozessor.

    Gut ausgestattet

    Darüber hinaus ist das PineNote mit 4 GByte LPDDR4 RAM und 128 GByte eMMC-Hauptspeicher ausgestattet. Der Rahmen ist aus einer Alu-Legierung während die Rückseite eine griffige Plastikoberfläche bietet. Die Vorderseite ist mit kratzfestem und blendfreiem gehärtetem Glas bedeckt, das Gerät ist insgesamt 7 mm dick. Das PineNote ist außerdem mit zwei Mikrofonen, zwei Lautsprechern und einem USB-C-Anschluss für Datentransfer, eine externe Tastatur und schnelle Aufladung sowie mit 5Ghz AC WLAN ausgestattet.

    Das 10,3 Zoll (ca. 26 cm) große 3:4-Panel als Herzstück des PineNote hat eine Auflösung von 1404×1872 (227 DPI) und kann 16 Graustufen darstellen. Es verfügt über eine Frontbeleuchtung mit einer Einstellung von kühlem (weißem) bis warmem (bernsteinfarbenem) Licht. Auf dem E-Ink-Panel befinden sich eine kapazitive Glasschicht für die Eingabe per Finger sowie eine elektromagnetische Resonanzschicht (EMR) von Wacom für die Stifteingabe.

    Pinenote PCB Layout
    PineNote mit Cover und Stift

    Zunächst nur für Entwickler interessant

    Das PineNote soll im Jahresverlauf in einer ersten Charge als »Early Adoptor Edition« für 399 USD angeboten werden. Dabei ist ein EMR-Stift sowie ein Magnetcover im Preist inbegriffen. In späteren Editionen werden diese Accessoires separat verkauft. Die erste Charge wird vermutlich mit Manjaro und einem BSP-Kernel 4.19 ausgeliefert, da die notwendigen Änderungen für die Stifteingabe zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Mainline-Kernel sein werden. Als Oberfläche sind Plasma Mobile oder ein für die Stifteingabe angepasste Plasma im Gespräch.

    Da die E-Ink-Technologie für Pine64 völliges Neuland ist, rechnet Erecinski mit einer längeren Entwicklungsphase, bis das Gerät für Endanwender interessant wird. Wie weit die Software bei der »Early Adoptor Edition« in diesem Jahr sein wird, ist noch nicht bekannt. Erecinski gibt zu bedenken, dass das Gerät unter Umständen nicht mal bis in den grafischen Modus booten kann. Das PineNote ist also vorerst ein reines Entwickler-Gerät.

    Vielseitig einsetzbar

    Ist das Gerät erst einmal für Endanwender ausgeliefert, sieht Pine64 die Verwendung unter anderem beim Lesen von Büchern, Comics, beim Skizzieren und Notizen machen, Surfen im Internet und ebenso mit externer Tastatur für produktives augenschonendes Arbeiten in LibreOffice oder anderswo.

    Weitere Themen im neuen Report sind unter anderem die nun in Produktion befindliche Tastatur für das PinePhone und Neuigkeiten zum Pinebook Pro und der PineTime Smartwatch.

  • DebianEdu 11 »Skolelinux« als Bildungslösung freigegeben

    DebianEdu 11 »Skolelinux« als Bildungslösung freigegeben

    Kurz nach der Veröffentlichung von Debian 11 »Bullseye« wurde auch die darauf basierende Bildungsedition »DebianEdu 11« freigegeben, die auch als Skolelinux bekannt ist. Diese Edition stellt eine gebrauchsfertige Umgebung für ein komplett konfiguriertes Schulnetzwerk bereit.

    Kompletter Schulserver

    Unmittelbar nach der Installation steht ein Schulserver zur Verfügung, auf dem alle für ein Schulnetzwerk notwendigen Dienste laufen. Es müssen nur noch Benutzer und Maschinen hinzugefügt werden, was mit der komfortablen Weboberfläche von GOsa² erledigt wird. Eine Umgebung für das Booten über das Netzwerk steht ebenfalls zur Verfügung; damit können nach der anfänglichen Installation des Hauptservers von CD / DVD / BD oder USB-Stick alle anderen Rechner über das Netz installiert werden.

    Der DebianEdu-Schulserver bietet Authentifizierung mittels LDAP-Verzeichnis und Kerberos, zentralisierte Benutzerverzeichnisse, DHCP-Server, Web-Proxy und viele weitere Dienste. Die Arbeitsumgebung enthält mehr als 70 unterrichtsbezogene Software-Pakete, weitere stehen im Debian-Archiv zur Verfügung. Schulen können zwischen Xfce, GNOME, LXDE, MATE, KDE Plasma, Cinnamon und LXQt als grafischer Arbeitsumgebung wählen.

    Neu bei Debian Edu 11 sind unter anderem:

    • ein überarbeitetes Linux Terminal Server Project (LTSP) zur Unterstützung von Diskless Workstations.
    • Thin Clients wurden aus LTSP herausgelöst und laufen jetzt unter Verwendung von X2Go-Technologie.
    • Booten über das Netzwerk wird unter Verwendung von iPXE anstelle von PXELINUX bereitgestellt, um mit neuen LTSP konform zu sein.
    • Samba ist jetzt als Standalone-Server mit Unterstützung für SMB2/SMB3 konfiguriert.
    • »Minimal«-Profil im Installer für den Einsatz als dediziertes Gateway ausgewiesen.
    • Neues Werkzeug zum Einrichten von freeRADIUS mit Unterstützung für die beiden Methoden EAP-TTLS/PAP und PEAP-MSCHAPV2.
    • DuckDuckGo wird als Standardsuchanbieter sowohl für Firefox ESR als auch für Chromium verwendet.

    DebianEdu 11 »Bullseye« steht ab sofort als Netzwerk-Installations-Image sowie als BD-Image mit über 5 GByte Umfang für 32-Bit und 64-Bit-Systeme auf der offiziellen Website zum Download bereit.

  • glow – Der pfiffige CLI Markdown Viewer

    Photo by JOHN TOWNER on Unsplash

    Gastbeitrag von Sven Wick

    Wer viel mit Markdown Dateien ( z.B. auf Github/Gitlab) arbeitet, möchte nicht immer zuerst Pushen um zu merken, dass die Änderungen nicht so aussehen, wie man sich das gedacht hat. Grafische Markdown Viewer und Editoren gibt es mittlerweile viele. Für die CLI fällt die Auswahl schon etwas geringer aus. Neben grip und mdless gibt es noch das pfiffige glow das dem Ganzen noch einen schicken charm verleiht.

    Features

    • Schicke Darstellung von Markdown im Terminal
    • Findet alle Markdown Dateien automatisch
    • Speichern von Dateien in der Charm Cloud (Stashing)
    • Dateien werden mit dem lokalen SSH PublicKey verschlüsselt

    Benutzung

    Markdown anschauen:

    glow README.md

    Markdown anschauen (mit Pager)

    glow -p README.md

    Interaktiv (TUI)

    glow

    Installation

    Für einige Distros gibt es schon Pakete, glow lässt sich aber auch einfach runterladen, da es (wie von Go und Rust gewohnt) nur eine einzige Binärdatei ist. Das Github Repo hat auch fertige Distro-Pakete (Deb, rpm, apk),die man nutzen kann, um seinem Paketmanager treu zu bleiben.

  • Vom Rest das Beste – Woche 32

    Vom Rest das Beste – Woche 32
    Vom Rest das Beste

    Gestern wurde Debian GNU/Linux 11 »Bullseye« veröffentlicht, aber nicht nur das, auch das seit 31 Jahren in Entwicklung befindliche Debian GNU/Hurd 2021 als die inoffizielle Portierung von Debian auf den GNU Hurd-Mikrokernel wurde freigegeben. Das dürfte ein Rekord sein, was Software-Entwicklung ohne ein stabiles Release angeht. Hut ab vor so viel Enthusiasmus! Wir backen lieber kleine Brötchen und kümmern uns erst mal nur um die vergangene Woche.

    Distributionen

    Neben Debian 11 und Elementary OS 6.0 haben weitere Projekte neue Versionen ihrer Distribution vorgelegt. Dazu zählt Tails 4.21, hier steht demnächst Tails 5.0 auf Basis von Debian 11 an. Weiterhin gab es Mabox Linux 21.08, einen Manjaro-Klon mit Openbox als Fenstermanager, das auf Arch aufsetzende ArcoLinux 21.09.8 sowie das aus Japan stammende Live-System Fugulta 6.9, das auf OpenBSD 6.9 basiert und bei i386 nur 64 MByte RAM zum Booten braucht. Wer auf Enlightenment als Desktop steht, wird sich vermutlich über Elive 3.8.22 Beta zum Testen freuen, das E16 als Grundlage nutzt. Neu in der Pen-Testing-Szene ist Predator OS. Der Universal Media Server erschien in Version 10.9, das Network Security Toolkit als NST 34.

    Anwendungen

    Wer gerne mit Kerneln experimentiert mag Gefallen an Tilck finden, einem monolithischen x86-Kernel für den Bildungsbereich, der auf Binärebene Linux-kompatibel ist. Langfristig könnte das noch recht junge Projekt Tilck für eingebettete Systeme geeignet sein, für die ein vollständig deterministisches System mit extrem niedriger Latenz erforderlich ist.

    Die E-Book-Verwaltung Calibre ist als 5.25 erschienen, die Digital Audio Workstation Ardour in Version 6.9. Wenn es des Öfteren vorkommt, dass ihr irgendwo einen Song hört und wissen möchtet, wie er heißt oder wer der Interpret ist, dem hilft Mousai vielleicht künftig beim Identifizieren. Es setzt das Konzept von Shazam für Linux um. NetworkManager 1.32.8 behebt einige Fehler des Vorgängers. Der Logical Volume Manager LVM erhielt ein Update auf Version 2.03.13, das einige interne Systemaufrufe vereinfacht.

    Bei KDE wurde neben KDE Gear 21.08 auch KDE Frameworks 5.85 freigegeben. KDE-Frameworks besteht aus derzeit 83 Zusatzbibliotheken zu Qt, die eine Vielzahl von häufig benötigten Funktionen bieten. In der KDE-Kolumne von Nate Graham geht es in dieser Woche um Bugfixing und Verbesserungen für Geräte mit Touchscreen. Der Berkeley Packet Filter (BPF) wurde 1992 für Unix vorgestellt und zog 2014 als extended BPF (eBPF) in den Linux Kernel ein und hat sich mittlerweile auf den Weg zu Windows gemacht. Um diesem wichtigen Tool eine adäquate Entwicklung zu gewährleisten, wird es künftig in einer eigenen Stiftung gepflegt.

    Lesestoff

    Martin Kepplinger, bei Purism mit Kernentwicklung befasst, skizziert in einem kurzen Report den aktuellen Stand der Unterstützung für das Librem 5 im Mainline-Kernel. Um Linux-Phones geht es auch im nächsten Tipp, der beschreibt, wie man ein PinePhone in einen mobilen Hotspot verwandelt. wieder einmal plädiert ein Artikel dafür, das Ubuntu die jeweils drei Veröffentlichungen zwischen zwei LTS-Ausgaben als Rolling Release gestalten sollte. Zu guter Letzt noch zwei Artikel mit eher historischem Anspruch: Richard Stallman and The History of Free Software and Open Source, das als Text und Podcast vorliegt und Why I Wrote PGP, das erzählt, was Phil Zimmerman zu PGP bewegte. Bleibt gesund!

  • Debian GNU/Linux 11 »Bullseye« freigegeben

    Debian GNU/Linux 11 »Bullseye« freigegeben

    Debian ist ein freies Betriebssystem auf der Basis des Linux Kernels, ausgestattet unter anderem mit den Werkzeugen des GNU-Projekts. Es wurde im August 1993 von dem inzwischen verstorbenen Ian Murdock ins Leben gerufen und wird seitdem aktiv weiterentwickelt. Es ist zudem die letzte große Distribution, die keinem Unternehmen nahesteht und völlig unabhängig entwickelt wird.

    16. offizielle Ausgabe

    Nach den Vorabversionen RC1 vom 23. April und RC2 vom 14. Juni 2021 hat das Debian-Release-Team heute mit GNU/Linux Debian 11 »Bullseye« die nächste Version des universellen Betriebssystems freigegeben. Es handelt sich dabei um die 16. offizielle Ausgabe der Distribution, die im Schnitt alle zwei Jahre erscheint. Die Universalität von Debian unterstreichen die rund 1.000 offiziellen Entwickler mit der Unterstützung von diesmal neun Architekturen:

    • 32-bit PC (i386) und 64-bit PC (amd64)
    • 64-bit ARM ( arm64 )
    • ARM EABI ( armel )
    • ARMv7 (EABI hard-float ABI, armhf )
    • little-endian MIPS ( mipsel )
    • 64-bit little-endian MIPS ( mips64el )
    • 64-bit little-endian PowerPC ( ppc64el )
    • IBM System z (s390x)

    Die Unterstützung für Mips-32-Bit CPUs wird mit Debian 11 fallen gelassen.

    Homeworld Theme

    Das Erste, was dem Anwender bei Debian 11 auffallen wird, ist das neue Theme Homeworld von Juliette Taka, die damit bereits zum dritten Mal einen Wettbewerb um das Artwork einer Debian-Veröffentlichung gewinnt. Homeworld ist ein Thema, das von der Bauhaus-Bewegung inspiriert ist, einem Kunststil, der im 20. Jahrhundert in Deutschland entstand und sich durch seine einzigartige Herangehensweise an Architektur und Design auszeichnet. Taka sagte dazu: »Da Architektur und Design das Herzstück bei der Erstellung von Software sind, wollte ich eine Brücke zwischen diesem Kunststil und Debian schaffen.«

    Mehr als 11.000 neue Pakete

    Debian 11 wird mit dem aktuellen LTS-Kernel 5.10 ausgeliefert. Die Veröffentlichung enthält wieder viel mehr Software als der Vorgänger »Buster«; die Distribution enthält über 11.290 neue Pakete, was zu einer Gesamtzahl von 59.551 Paketen führt. Der größte Teil der Software in der Distribution wurde aktualisiert: über 42.820 Software-Pakete (das sind 72 % aller Pakete in »Buster«). Außerdem wurde eine beträchtliche Anzahl von Paketen (9.519, 16 % der Pakete in »Buster«) aus verschiedenen Gründen aus der Distribution entfernt. Das Release besteht aus 1.152.960.944 Zeilen Code und es haben insgesamt 6.208 Menschen dazu beigetragen.

    GNOME 3.38.5 und Plasma 5.20

    Bei den Desktop-Umgebungen wird Debian 11 unter anderem mit GNOME 3.38.5 ausgeliefert. Für GNOME 40 war es den eher konservativen Debian-Entwicklern noch zu früh. Das werden viele Anwender begrüßen, die sich mit dem neuen Bedienschema noch nicht anfreunden können. Dafür ist aber KDE Plasma mit 5.20 auf relativ aktuellem Niveau. LXDE 11, LXQt 0.16, MATE 1.24 und Xfce 4.16 sind die weiteren angebotenen Desktops. Bei den Office-Paketen wurde LibreOffice auf 7.0 aktualisiert, während Calligra in Version 3.2 ausgeliefert wird. Weitere aktualisierte Pakete sind GCC 10.2, LLVM/Clang 9.0.1 und 11.0.1, Apache 2.4.46, Nginx 1.18, MariaDB 10.5, PHP 7.4, Perl 5.32, OpenSSH 8.4p1, OpenJDK 11, Python 3.9.1, Samba 4.13, Vim 8.2, Gimp 2.10.22 und Inkscape 1.0.2.

    Drucken ohne Treiber

    Das treiberlose Drucken und Scannen wird für Bullseye weiter forciert durch das neue Paket ipp-usb, dass das Hersteller-neutrale IPP-over-USB-Protokoll verwendet, das von vielen modernen Druckern unterstützt wird. Dadurch kann ein USB-Gerät wie ein Netzwerkgerät behandelt werden, wodurch das treiberlose Drucken auf USB-angeschlossene Drucker ausgeweitet wird. Praktische Anleitung bietet das Debian-Wiki.

    Erhöhte Passwortsicherheit

    Die Passwortsicherheit soll mit Debian 11 besseren Schutz gegen wörterbuchbasierte Angriffe zum Erraten von Passwörtern bieten. Der bisher als Standard-Verschlüsselungsalgorithmus genutzte SHA512_Crypt wird nun durch ein wesentlich moderneres und sichereres Verfahren namens yescrypt ersetzt, das auch bei Fedora 35 zum Einsatz kommen soll. Und dieses ist explizit inkompatibel zu allem Vorangegangenen, weshalb Debian empfiehlt, lokale Passwörter über den Befehl passwd neu zu setzen.

    Natives exFAT

    Bei den Dateisystemen erhält exFAT erstmals native Unterstützung durch den Kernel, was sich in einem einfacheren Mounten ohne FUSE ausdrückt. Das neue Paket exfatprogs erlaubt zudem das Anlegen von exFAT-Partitionen. In Bullseye verwendet systemd standardmäßig control groups v2, das eine einheitliche Hierarchie zur Ressourcenkontrolle bereitstellt. Es sind Kernel-Parameter verfügbar, um notfalls die alte cgroups-Variante wieder zu aktivieren. Und wo wir schon bei Systemd sind: Es aktiviert in Bullseye standardmäßig die Funktion für ein dauerhaftes Journal und speichert seine Log-Dateien in /var/log/journal/. Der neue Befehl open ist jetzt als komfortable Alternative zum bisherigen Standard xdg-open verfügbar und über das update-alternatives-System konfigurierbar.

    Unfreie Firmware besser unterstützt

    Wie der Umstieg von Debian 10 auf 11 verläuft, hatte ich bereits vor zwei Wochen beschrieben. Wer neu installiert, kommt im Installer in den Genuss einer Neuerung, die die Installation auf moderner Hardware erleichtern soll. Neben der verbesserten Dokumentation über unfreie Firmware kann der Installer von Debian 11 bei den inoffiziellen Installer-Abbildern die dort ausgelieferte Firmware automatisch installieren. Dabei wird über eine Zuordnung der Hardware-ID zu Firmware-Dateien detektiert, ob vorgefundene Hardware Firmware erfordert. Bullseye ist die letzte Debian-Version, die apt-key enthält. Die Schlüsselverwaltung sollte stattdessen über Dateien erfolgen, die in /etc/apt/trusted.gpg.d abgelegt werden.

    Entwicklung zu Debian 12 startet heute

    Abbilder für frische Installationen liegen wie gewohnt als Live-Medium zum Testen und als Installer auf Debians Download-Server. Docker-Images von Bullseye sind auf dem Docker-Hub zu finden. Während Bullseye seine Reise gerade erst antritt, stehen bereits die Namen seiner zwei Nachfolger fest. Debian 12 wird »Bookworm« heißen und vermutlich 2023 erscheinen, während Debian 13 für 2025 zu erwarten ist und auf den Beinamen »Trixie« hört. Die Release Notes gehen detailliert auf die Änderungen ein.

    Debian LTS für Debian 10

    Mit der Veröffentlichung von Debian 11 beginnt im Testing-Zweig auch gleichzeitig die Entwicklung von Debian 12 »Bookworm«. Das bedeutet übrigens nicht, dass Debian 10 »Buster« nicht mehr unterstützt wird. Debian unterstützt die vorherige Version für mindestens zwölf Monate nach einer neuen Veröffentlichung, bevor sie an die LTS- und eLTS-Teams zur weiteren Pflege übergeben wird.

  • KDE Gear 21.08 veröffentlicht

    Die KDE-Entwickler haben »KDE Gear 21.08« freigegeben, die neueste Sammlung von KDE Software, die bis zum Frühjahr unter der Bezeichnung »KDE Applications« veröffentlicht wurde. KDE Gear 21.08 bringt Verbesserungen über ein weites Spektrum von Apps.

    Dolphin

    An erster Stelle zu nennen ist der Dateimanager Dolphin. Die Vorschauen für Dateien und Verzeichnisse wurden in der neuen Version verbessert. Wenn ein Ordner viele Dateien enthält, die in der Vorschau angezeigt werden können, wird nun eine animierte Sequenz von Vorschaubildern angezeigt, sodass schneller erkennbar ist, ob der Ordner das Gesuchte enthält. Dolphin zeigt zudem nun auch Vorschauen für Dateien an, die sich an verschlüsselten Orten befinden, etwa in Plasma Vaults.

    Auch das Information Panel, das nach einem Klick auf [F11] am rechten Seitenrand erscheint und detaillierte Informationen über eine markierte Datei preisgibt, wurde aufgewertet. In Dolphin 21.08 werden diese Informationen nun in Echtzeit aktualisiert. Wenn die Datei von einer anderen Anwendung geändert wird, so werden die Änderungen sofort angezeigt.

    Das Umbenennen von mehreren Dateien nacheinander wurde vereinfacht. Nach dem Umbenennen der ersten Datei durch Markieren, Klick auf [F2] und Umbenennen führt ein Klick auf [TAB] nun zur nächsten Datei, [Umschalt] + [TAB] führt einen Schritt zurück. Das kürzlich eingeführte Hamburger-Menü am rechten oberen Rand wurde gestrafft und aufgeräumt.

    Okular

    Der Dokumentenbetrachter Okular bietet nun einen Schalter, um die Farbe eines angezeigten PDFs zu ändern, umd so die Lesbarkeit zu erhöhen. Der Schalter kann in die Toolbar eingefügt werden. Wird mit dem Kommentieren eines Dokuments begonnen, deaktiviert Okular automatisch den Blättern- und den Textauswahlmodus, damit man sich nicht versehentlich von dem Text entfernt, der kommentiert werden soll oder einen Text auswählt, anstatt ihn zu markieren. Die großen Benachrichtigungen über eingebettete Dateien, Formulare und Unterschriften, die häufig beim Öffnen eines Vertrags oder eines offiziellen Dokuments angezeigt werden, können jetzt deaktiviert werden.

    Konsole

    Auch Konsole, der Terminal-Emulator von KDE lernt ständig dazu. Die Vorschaumöglichkeiten werden immer mehr an die von Dolphin angepasst. Aber die wohl herausragende Neuerung von Konsole 21.08 ist das SSH-Plugin. Es ermöglicht das Erstellen eines Verzeichnisses der Rechner, mit denen regelmäßig Verbindung aufgenommen wird. Das Plugin muss zunächst unter Plugins => SSH-Manager anzeigen aktiviert werden. Um einen neuen Eintrag zu erstellen, genügt ein Klick auf die Schaltfläche + und das Ausfüllen der entsprechenden Felder. Wenn bereits eine Liste von Rechnern in einer eventuell vorhandenen .ssh/config-Datei vorliegt, lässt sich diese über die Schaltfläche Importieren am unteren Rand des SSH-Manager-Fensters einfügen.

    Gwenview, Elisa und der Rest

    Der Bildbetrachter Gwenview hat das neue Hamburger-Menü von Dolphin geerbt und zeigt nun optional ebenfalls alle Optionen mit einem Klick. Neben einer optischen Überarbeitung wurden rechts unten weitere Schalter zur Manipulation der Anzeige wie etwa der Hintergründe eingefügt. Der für Linux, Windows, Android und Plasma Mobile verfügbare Music-Player Elisa erinnert nun auch nach einem Reboot, wo in einem Song die App pausiert wurde.

    Das Screenshot-Tool Spectacle nimmt das unter dem Cursor liegende Fenster durch gleichzeitigen Druck auf [Meta] + [Strg] + [Druck] auf. Zudem läuft die App nun zuverlässiger unter Wayland. KDE Connect ist jetzt im Microsoft Store erhältlich und wird offiziell von Windows unterstützt. Mit dem neuen Update lassen sich Textnachrichten direkt aus den Benachrichtigungen heraus antworten. Yakuake hat gelernt, per [Strg] + [Tab]. Weitere Änderungen können der Ankündigung entnommen werden.

  • Maestral: Open-Source-Client für Dropbox

    Bild: Maestral Settings | Quelle: GitHub

    Maestral, ein Open-Source-Client für Dropbox erhielt kürzlich ein Update und soll hier einmal vorgestellt werden. Ich bin kein Dropbox-Anwender und kannte diesen auf GitHub entwickelten Client für Linux und macOS bisher nicht. Ich erinnere mich aber, dass Dropbox vor 3 Jahren eine Menge Linux-Anwender verprellt hat, da die Unterstützung für alle Dateisysteme außer unverschlüsseltem Ext4 im offiziellen Client gestrichen wurde.

    Unterstützt alle Dateisysteme

    Das in Python geschriebene Maestral umgeht solche Restriktionen. Der Fokus liegt auf der Dateisynchronisation, nicht unterstützt werden derzeit Dropbox Paper sowie die Verwaltung von Dropbox-Teams oder geteilten Ordnern. Maestral verwendet die öffentliche Dropbox-API, die im Gegensatz zum offiziellen Client keine Übertragung nur der Änderungen einer Datei (binary diff) erlaubt. Maestral kann daher unter Umständen mehr Bandbreite verbrauchen als der offizielle Client. Es vermeidet jedoch das Hoch- oder Herunterladen einer Datei, wenn diese mit demselben Inhalt bereits lokal oder in der Cloud vorhanden ist.

    Von PyPi installiert

    Maestral unterstützt die Synchronisierung mehrerer Dropbox-Konten und den Ausschluss lokaler Dateien von der Synchronisierung mit einer .mignore-Datei. Zu vermeiden ist die Synchronisation eines lokalen Ordners mit Maestral und dem offiziellen Dropbox-Client zur gleichen Zeit. Netzlaufwerke und einige externe Festplatten werden als Speicherort für den Dropbox-Ordner nicht unterstützt.

    Der Client lässt sich von Pythons Paketindex PyPI aus mit dem Paket-Installer pip mit und ohne GUI installieren:

    $ python3 -m pip install --upgrade maestral
    oder
    $ python3 -m pip install --upgrade maestral[gui]

    Alternativ kann ein Docker-Container aufgesetzt werden:

    docker pull maestraldbx/maestral

    Die Dokumentation beantwortet weitergehende Fragen. Der Client kann auf der Kommandozeile genutzt werden, die Eingabe von maestral --help listet die Optionen auf. Die GUI kann von dort mit der Eingabe von maestral gui gestartet werden. Wer also Dropbox mag oder darauf angewiesen ist, findet im Maestral vielleicht einen passenden Client. Ihr könnt in den Kommentaren gerne hinterlassen, welchen Dropbox-Client ihr verwendet.

  • Mobian setzt auf Debian 12 »Bookworm«

    Mobian setzt auf Debian 12 »Bookworm«

    Mobian Roadmap

    Mobian ist eine mobile Linux-Distribution, die auf Debian basiert und ursprünglich für PinePhone, PineTab und das Librem 5 entwickelt wurde. Mittlerweile läuft Mobian auch auf einigen weiteren Smartphones wie OnePlus 6, OnePlus 6T und Pocophone F1, die alle über einen Qualcomm Snapdragon 845 SoC verfügen.

    Mobian verfolgt bereits seit rund 18 Monaten den Testing-Zweig von Debian, der am kommenden Wochenende in die Veröffentlichung von Debian 11 »Bullseye« als der nächsten stabilen Version der Distribution mündet. Jetzt haben die Entwickler von Mobian ihre Roadmap für die nächsten zwei Jahre bekannt gegeben.

    Debian 11 zu alt für Entwicklung im Mobilbereich

    Obwohl Debian 11 die erste Ausgabe der Distribution ist, die einen modernen Software-Stack für mobile Geräte mitbringt, sind die dort ausgelieferten Pakete zu alt, um beim schnellen Tempo der Entwicklung von Mobian nützlich sein zu können. Es fehlen etwa wichtige Funktionen wie z.B. eine verbesserte Modem-Handhabung während Suspend/Resume-Zyklen oder aktuelle Pakete wie GTK4 und libadwaita, das mit GNOME 41 ausgeliefert wird.

    Weiterhin Testing

    Die Mobian-Entwicklung wird deshalb auch nach der Veröffentlichung von Debian 11 auf den dann neu eröffneten Testing-Zweig für die Entwicklung von Debian 12 »Bookworm« setzen. Anwender, die bei Debian 11 bleiben möchten, erhalten weiterhin Sicherheits-Updates und Bugfixes für das Kernsystem, die mit den Minor-Updates zu Debian 11 über dessen Laufzeit hinweg ausgeliefert werden.

    Quellenliste ändern

    Was sie nicht erhalten sind Sicherheits-Updates für Pakete, die von Mobian betreut werden, sowie neue Funktionen und Verbesserungen bei der Bedienbarkeit. Anwender, die nah an der Entwicklung von Mobian bleiben wollen, müssen nach der Veröffentlichung von »Bullseye« am kommenden Wochenende ihre Quellenliste von »Bullseye« auf »Bookworm« ändern. Dabei muss in /etc/apt/sources.list und /etc/apt/sources.list.d/mobian.list der Bezeichner bullseye gegen bookworm ausgetauscht werden. Doch zunächst sollten die Anwender den Ansturm neuer Pakete in Testing nach der Veröffentlichung von »Bullseye« für eine Weile abwarten.

  • Thunderbird 78.13 freigegeben, 91 kurz vor Veröffentlichung

    Gestern wurde mit Thunderbird 78.13 die vermutlich letzte Aktualisierung der Version 78 vor Thunderbird 91 freigegeben, der bereits in den Startlöchern steht. Thunderbird 78.13 schließt vornehmlich sieben Sicherheitslücken, von denen sechs mit dem Schweregrad high gekennzeichnet sind. Zudem wurde ein Bugfix aus Thunderbird 78.12 wieder entfernt, da er Regressionen nach sich zog. Der Anbieter WeTransfer für Datei-Tranfers wurde aus Thunderbird entfernt. Der Fehler von auf M1-Macs nicht auffindbaren GPG Smartcard-Bibliotheken von Homebrew wurde beseitigt.

    Veröffentlichung steht vor der Tür

    Thunderbird 91 RC1 erschien nach sechs Beta-Versionen am 5. August und es ist zu erwarten, dass die Veröffentlichung kurz bevorsteht. Thunderbird 91 folgt auf Version 78, womit sich die Entwickler des E-Mail-Clients an die Versionierung von Firefox ESR anlehnen und etwa einmal pro Jahr eine neue Version anbieten. Die Version, die heute auf dem Server liegt, trägt bereits die Version 91.0.

    Roadmap in weiten Teilen erfüllt

    Bereits mit der Veröffentlichung von Thunderbird 78.8 im Januar 2021 wurde eine Roadmap vorgestellt, die die Entwicklung zu Thunderbird 91 und darüber hinaus skizziert. Das Herzstück der neuen Version ist die überarbeitete Routine zum Einrichten eines E-Mail-Kontos. Neben der neuen optischen Gestaltung bietet sie die Erkennung und Einbindung von CardDAV- und LDAP-Adressbüchern und externen Kalendern, ermöglicht das Setzen einer E-Mail-Signatur und biete Hilfe bei der Verschlüsselung

    Optische Überarbeitung

    Weitere neue Funktionen sind die Unterstützung für den Import und Export von Thunderbird-Profilen, die Möglichkeit, E-Mails auch an BCC-Empfänger zu verschlüsseln. Was ist BBC? Die E-Mail-Adressen, die in das BCC-Feld (blind carbon copy) eingeben werden, sind weder für die Empfänger, die CC-Empfänger noch für die anderen BCC-Empfänger der Mail sichtbar. Zudem schlägt der E-Mail-Client künftig Ersatz für nicht mehr unterstützte oder inkompatible Erweiterungen vor.

    Weitere Überarbeitungen erfuhren die Kalenderansicht, die Mail-Ansicht sowie das Fenster zum Erstellen von Mails. Darüber hinaus gibt es viele weitere Änderungen, die in den Release Notes nachzulesen sind.

  • elementary OS 6 »Odin« setzt vermehrt auf Flatpak

    Screenshot: ft

    Seit 10 Jahren arbeiten Daniel Fore und sein Team am Ubuntu-basierten elementary OS. Hauptziel war es, sich beim Design am Look and Feel von macOS auszurichten. Zudem sollten alle Anwendungen aus dem gleichen Toolkit – in diesem Fall GTK – stammen. Mit der Zeit entstanden viele eigene Anwendungen wie der hauseigene Desktop Pantheon. Gestern wurde nun das auf Ubuntu 20.04 LTS aufsetzende elementary OS 6 »Odin« veröffentlicht.

    Flatpak und Portals

    Laut den Entwicklern ist elementary OS 6 die größte Aktualisierung, die die Distribution bisher gesehen hat. Auffallend ist die Hinwendung zu Flatpak als bevorzugtem Paketformat. Alle im AppCenter verfügbaren Anwendungen sowie mehrere Standardanwendungen der Distribution werden jetzt als Flatpaks angeboten. Zudem kommen Portals zum Einsatz, um die Berechtigungen der Apps für den Zugriff auf das Dateisystem und die Hardware granular steuern zu können. Grafisch wird dies in Systemeinstellungen | Anwendungen | Zugriffsrechte umgesetzt. Das gilt auch für nachinstallierte Flatpaks von Flathub oder von Entwickler-Webseiten.

    Dark Style und neue Akzente

    Ein neuer Dark Style kann entweder fest eingestellt oder je nach Tageszeit automatisch eingeschaltet werden. Zehn neue Akzentfarben für das Theme sorgen dafür, dass Details wie Schaltflächen und Dekorationen im Stil angepasst werden. Eine Automatik wählt auf Wunsch die Akzente passend zum jeweiligen Hintergrundbild aus. Eine weitere Neuerung für Benutzer von Touchscreens und Touchpads ist die neue Multitouch-Unterstützung. Ein Wischer mit drei Fingern nach oben öffnet die Multitasking-Ansicht, in der offene Anwendungen und Arbeitsbereiche angezeigt werden. Ein Wischer mit drei Fingern nach links oder rechts schaltet nahtlos zwischen den dynamischen Arbeitsbereichen um, sodass man noch schneller zwischen Aufgaben wechseln kann.

    App-Updates und LVFS

    Die App für Benachrichtigungen wurde völlig überarbeitet, eine neue App namens Tasks kümmert sich um anstehende Aufgaben auf der To-Do-Liste und ist dabei mit CalDav kompatibel. elementary OS 6 unterstützt unter Systemeinstellungen | System | Firmware nun Updates für die Firmware von unter anderem Star Labs, Dell, Lenovo, HP, Intel, Logitech und Wacom, die vom Linux Vendor Firmware Service bereitgestellt werden. Des Weiteren wurden viele Apps überarbeitet. Alle Änderungen können in den ausführlichen Release Notes nachgelesen werden.