Kategorie: News

  • Vom Rest das Beste – Woche 33

    Vom Rest das Beste – Woche 33

    Neben vielen Distributionen und den neuen Kerneln Linux 5.13.12 und Linux 5.14-rc6 wurden in dieser Woche auch einige wichtige Tools in neuen Versionen vorgestellt.

    Distributionen

    Nicht nur Debian 11 wurde in dieser Woche veröffentlicht, auch ein weiteres Urgestein meldete sich mit frischen Bits zurück. Slackware 15 RC1 erscheint fast 10 Jahre nach Version 14. Über das in dieser Woche ebenfalls freigegebene Manjaro 21.1.0 »Pahvo« hatte ich bereits im Vorfeld berichtet. Das leichtgewichtige Sparky Linux 6.0 basiert bereits auf Debian 11. Ebenfalls auf den Bullseye-Zug springt MX-21 Fluxbox Beta 1, die erste Ausgabe der Distribution mit dem ressourcenschonenden Fenstermanager.

    Nachzügler

    Vorerst noch bei Debian 10 bleiben die Entwickler von Tails, die gerade zum Testen von v4.22~rc1 aufrufen. Der Umstieg auf Debian 11 soll im Juni 2022 mit Tails 5.0 erfolgen. . Deepin will auch erst im nächsten Jahr auf Debian 11 umsteigen und lieferte in dieser Woche erst mal Deepin 20.2.3 ab. Zorin OS 16 möchte immer noch Windows-Umsteiger abholen und ihnen ein Heim bieten. Die Veröffentlichung der für Router und Firewalls destinierten Distribution IPFire 2.27 – Core Update 159 steigt auf Kernel 5.10 LTS um. Die Pentesting-Distribution BlackArch schnallt sich mit Version 2021.09.01 einen weiteren Werkzeuggürtel um und bietet darin mehr als 130 weitere Tools, was die Gesamtzahl auf über 2.700 hebt. Zudem wurde auf Kernel 5.13.10 aktualisiert.

    Gleich zwei Geburtstage sind für die vergangene Woche zu vermelden: Debian wurde in dieser Woche 28 Jahre alt, Ian Murdock hatte es im September 1993 vorgestellt. Mit 20 Jahren schon mehr als volljährig ist das noch in der Entwicklung befindliche Haiku. Das damals noch als OpenBeOS auftretende Projekt nahm seinen Anfang im August 2001.

    Anwendungen

    Bei den kreativen Anwendungen aus dem KDE-Umfeld erschien in den letzten Tagen die Videoschnittsoftware Kdenlive 21.08 sowie das Zeichenprogramm Krita als Beta für das große Update auf Version 5.0. Nate Graham gibt mit der Vorstellung eines neuen, in QML realisierten Überblicks über offene Apps einen Vorgeschmack auf Plasma 5.23. Das neue Tool soll den Überblick über die mit [Strg]+[F9] zu sehenden offenen Fenster, virtuelle Desktops und eventuell auch die Activities vereinen. Aus dem Umfeld von KDE wurde die Freigabe von MauiKit Framework und Maui Apps jeweils in Version 2 bekannt gegeben.

    Tools

    Einige wichtige Tools aus dem Linux-Werkzeugkasten erschienen ebenfalls in neuen Versionen. Neben Git 2.33.0 mit der neuen Merge-Strategie merge-ort gab es auch eine Neuauflage von Grep in Version 3.7, das die mit den letzten Versionen verlorene Performance wieder wettmachen soll. Netfilter gab Nftables 1.0 frei. Das Kernel-Subsystem zum Filtern von Netzwerkpaketen erreicht nach fast 10 Jahren Entwicklung die erste stabile Version und damit einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Ablösung von Iptables.

    OpenSSH 8.7 bereitet die Abschaltung des unsicheren Algorithmus RSA-SHA1 und die Abschaffung von scp vor. Stattdessen wird die Verwendung des dafür aufgebohrten SFTP-Protokolls für Dateiübertragungen vorgeschlagen. Die unter dem Paketnamen util-linux gesammelten Werkzeuge wurden in v2.37.2-1 freigegeben

    Proton, Valves auf WINE basierende Software zum Spielen von Windows-Games unter Linux erschien in Version 6.3-6 und unterstützt neun weitere Spiele. Der Raspberry Pi in Version 3 und 4 erhält mit einem neuen Real-Time-HAT Unterstützung für das Precision Time Protocol (PTP).

    Webseiten

    Zwei neue Webseiten sind in der Entwicklung. LinuxPhoneApps.org soll ein App-Verzeichnis werden, das Apps für Linux-Smartphones wie das PinePhone oder Librem 5 auflistet, für die es noch keinen eigenen App-Store gibt. Derzeit liegt der App-Katalog noch bei LINMOB. Etwas weiter ist Apps for GNOME, das nicht nur die Core-Apps, sondern auch das erweiterte GNOME-Apps-Universum optisch aufbereitet.

    Zu guter Letzt noch der Hinweis auf eine sehr ausführliche Anleitung zur Installation von Debian 11 für Ersttäter, denn bekanntlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und leibt bitte weiterhin gesund!

  • CutefishOS Ubuntu v0.4 zum Test

    CutefishOS Ubuntu v0.4 zum Test

    Über Cutefish, die im Entstehen befindliche neue Desktop-Umgebung hatte ich im Zusammenhang mit Manjaro bereits berichtet. Gerade ist Cutefish 0.4 erschienen. Ebenfalls in Entwicklung befindet sich mit CutefishOS die dazugehörige Distribution. Die Webseite von CutefishOS gibt zu verstehen, dass die Distribution noch nicht veröffentlicht ist.

    Cutefish 0.4 auf Ubuntu-Basis

    Wer Cutefish 0.4 trotzdem testen möchte, kann dies ab sofort mit CutefishOS Ubuntu v0.4 als Developer Edition auf der Grundlage von Ubuntu 21.10 tun. Nach dem ersten Blick auf das Design wird gleich klar, das Cutefish aus der Ecke von JingOs und somit aus China stammt. Der neue Desktop wird in C++ und QML entwickelt, die grafische Benutzeroberfläche ist mit Qt Quick umgesetzt, als Fenstermanager dient KWin.

    Rolling Release

    CutefishOS Ubuntu v0.4 ist als Rolling Release ausgelegt und bringt den alternativen Paketmanager tap für das Terminal sowie das grafische Pendant in Form des Muon Paketmanagers mit. Dabei wird tap als User gestartet und fragt nach Root-Rechten, wenn es sie braucht. Als Installer wird Calamares verwendet. Voraussetzung für eine Installation sind 20 GByte freier Platz und mindestens 2 GByte RAM.

    zRAM und PipeWire konfiguriert

    Während der Installation wird im System automatisch zRAM aktiviert und konfiguriert. zRAM ist ein Kernelmodul zum Erstellen eines komprimierten Blockgeräts im RAM, also einer RAM-Disk, aber mit Komprimierung zur Laufzeit. Das mit zRAM erstellte Blockgerät kann dann für Swap oder als Allzweck-RAM-Disk verwendet werden. PipeWire ist als Standard für die Audioausgabe konfiguriert, die auf der Webseite erwähnte Konfiguration im Settings-Manager konnte ich allerdings nicht finden.

    CutefishOS Ubuntu v0.4 ist eine schnelle Möglichkeit, sich über den Entwicklungsstand der Desktopumgebung Cutefish zu informieren und gibt einen ersten Eindruck, wie CutefishOS aussehen könnte. Ob und wie die Projekte CutefishOS (unveröffentlicht) und CutefishOS Ubuntu v0.4 zusammenhängen ist unklar. Aufgrund der spärlichen Informationen auf der Webseite von CutefishOS kann man spekulieren, dass das OS nicht auf Ubuntu basieren wird, sondern von Grund auf gebaut wird.

    Auch bei Manjaro

    Auch bei Manjaro gibt es ein Abbild mit Cutefish 0.4 zum Testen. Es wird als Multipart-Zip angeboten, was das Entpacken etwas kompliziert. Die Dateien mit den Endungen iso.zip und iso.z01 sind dazu in ein Verzeichnis herunterzuladen und dann zu entpacken:

    zip -s- datei.iso.zip -O ausgabe.zip

    Damit wird das in 2 Teile gesplittete ISO wieder zusammengesetzt und die resultierende Zip-Datei kann normal entpackt werden.

  • LibreOffice 7.2 »Community Edition« verbessert Interoperabilität

    Die Veröffentlichung von LibreOffice 7.2 Community weist nach mehr als sechs Monaten Entwicklung zwei Schwerpunkte auf, die sich um die weitere Verbesserung der Kompatibilität mit Formaten von Microsoft Office Dokumenten und einem Build für Apple Silicon Prozessoren drehen.

    Die Binärdateien für Apple Silicon (M1), einer Reihe von Prozessoren, die von Apple entwickelt wurden und auf der ARM-Architektur basieren sind noch in einem frühen Stadium und sollten nach Aussagen der Document Foundation noch nicht produktiv verwendet werden.

    Verbesserte Kompatibilität

    Mehr als 60 % der Code-Beiträge von LibreOffice 7.2 Community beschäftigen sich mit der Kompatibilität mit proprietären Dateiformaten. Die neue Version bietet eine Vielzahl von kleineren Verbesserungen bei der Interoperabilität mit älteren DOC-Dateien sowie DOCX-, XLSX- und PPTX-Dokumenten. Das dort noch nicht alles zum Besten ist, beschreibt ein Artikel auf The Register.

    Darüber hinaus bringt die neue Version eine Pop-up-Liste für Menübefehle, initiale Unterstützung für das GTK4-Toolkit, die Möglichkeit, Font-Caching für schnelleres Rendering einzusetzen, Leistungsverbesserungen für Calc-Tabellen und den Wegfall des OpenGL-basierten Zeichencodes zugunsten des Routings des gesamten Codes durch das mit LibreOffice 7.1 eingeführte Skia Backend.

    Weitere Verbesserungen im Überblick:

    Generell:

    • Scrollbare Stilauswahl in der NotebookBar
    • Fontwork-Panel in der Seitenleiste
    • Neue Listenansicht für den Vorlagen-Dialog
    • Eingebauter „Xray“-ähnlicher UNO-Objektinspektor

    Für Writer:

    • Hintergrundfüllungen können ganze Seiten abdecken, auch über die Ränder hinaus
    • Seitenformate können jetzt einen Bundsteg haben
    • Seriendruck zeigt eine Warnung über nicht existierende Datenquellen an
    • RDF-Metadaten im Stilinspektor
    • Benutzerdefinierte Farbschattierungen für Metadatenfelder

    Für Calc:

    • Calc kann jetzt im AutoFilter nach Farben filtern
    • HTML-Tabellen, die im Dialog Externe Daten aufgelistet werden, zeigen nun Beschriftungen an
    • Fat Cross Cursor in den Optionen verfügbar

    Für Impress und Draw:

    • Neue Vorlagen: Candy, Freshes, Grey Elegant, Growing Liberty, Yellow Idea
    • Mehrere Spalten jetzt in Textfeldern verfügbar
    • Direkter Zugriff auf den Skalierungsfaktor über die Statusleiste

    Die neuen Funktionen sind wie immer im Wiki des Projekts im Detail beschrieben.

    In der Ankündigung erklärt die Document Foundation, die neuen Funktionen seien von 171 Beitragenden eingebracht worden, wobei 70 % der Commits von 51 Entwicklern kamen, die bei den drei Unternehmen Collabora, Red Hat und allotropia beschäftigt sind, während die verbleibenden 30 % von 120 individuellen Beitragenden stammten.

    Pakete für LibreOffice 7.2 Community für Linux, macOS und Windows liegen auf dem Download-Server der Document Foundation bereit. Für Linux stehen DEB- und RPM-Pakete zur Verfügung.

    Überblick der neuen Funktionen
  • Linux & Open Source Event: Tux-Tage 2021

    Im letzten Jahr zum ersten Mal abgehalten, finden die Tux-Tage 2021 in diesem Jahr am 13. und 14. November zum zweiten Mal statt. Ins Leben gerufen hat sie Jean-Frédéric Vogelbacher, der einigen vielleicht vom YouTube-Kanal Linux Guides her bekannt ist.

    Online als Prinzip

    Die diesjährige Veranstaltung findet wieder online statt, aber nicht unbedingt wegen der Pandemie, sondern weil es gewissermaßen zum Konzept der Tux-Tage gehört. Ziel der Veranstaltung ist es, von Linux begeisterten Menschen unabhängig von ihrem Wohnort oder Budget eine Alternative zu den etablierten Präsenz-Linux-Veranstaltungen anzubieten. Deshalb bleibt der Online-Charakter vermutlich erhalten, auch wenn die Pandemie vorbei ist.

    Vorträge und Workshops gesucht

    Unter dem Motto »Menschen & Wissen vernetzen« werden während der diesjährigen Tux-Tage unter anderem wieder Vorträge, Diskussionen und Workshops über verschiedenste Themen rund um die Open Source- und Linux-Welt angeboten. Bis zum 26. September können auf der Tux-Tage-Webseite noch Vorträge und Workshops rund um das Thema Linux und Open Source eingereicht werden. Auch kurze Projektvorstellungen sind willkommen. Aufzeichnungen sind vorab möglich, falls man zur Zeit der Veranstaltung verhindert sein sollte.

    Auf YouTube oder per Stream

    Jeder ist herzlich dazu eingeladen, die Veranstaltung z. B.:

    • auf dem Linux Guides-YouTube Kanal,
    • auf dem Tux-Tage-YouTube Kanal oder
    • über einen RTMP-Stream (über VLC-Media Player abrufbar),

    zu verfolgen um neue Facetten der Linux- und Open Source-Welt kennen zu lernen und miteinander online zu diskutieren, sowie Abends gemeinsam ins Gespräch zu kommen.

    Das gesamte Team der Tux-Tage freut sich riesig über jeden einzelnen Besucher oder jede einzelne Besucherin. LinuxNews wird das Programm der Veranstaltung näher vorstellen, wenn der CfP vorbei ist.

  • KaOS 2021.08 im neuen Look

    Screenshot: ft

    Die August-Ausgabe der auf KDE fokussierten Rolling-Release-Distribution KaOS bringt einen veränderten Look mit. Das Midna-Theme wurde überarbeitet, es bietet jetzt einen einheitlichen Look für SDDM und Lockscreen mit einer dunkleren transparenten Seitenleiste, einem saubereren Splash-Screen und einem dunkleren Logout-Look. Weiterhin wurde das Hauptmenü vom bisher verwendeten kaskadierenden Menü zu dem mit Plasma 5.22 neuen Application Launcher umgestellt.

    Aktueller Plasma-Desktop

    Als einziger angebotener Desktop kommt bei KaOS KDE Plasma in aktueller Version zum Zug. Das bedeutet für KaOS 2021.08 Plasma 5.22.4, KDE Gear 21.08 und Frameworks 5.85.0. Die Pakete werden bei KaOS jeweila neu gebaut, da KaOS auf keiner anderen Distribution aufsetzt. Lediglich der Paketmanager wird von Arch Linux übernommen. Die Pakete für KaOS 2021.08 wurden mit Qt 5.15.2+ gebaut, obwohl Qt 5.15 keine Updates vom Hersteller Qt-Company mehr erhält. Das KaOS trotzdem auf neuere Versionen aufsetzen kann ist der Initiative von KDE zu verdanken, die zusammen mit Qt Company ein Patchset aufgelegt haben, um für KDE einen sanften Übergang zu Qt 6 zu ermöglichen.

    Calamares-Installer aufgewertet

    Weitere aktuelle Zutaten für KaOS 2021.08 umfassen Kernel 5.13.11, Systemd 249.3, Curl 7.78.0, iNet Wireless Daemon 1.16, NetworkManager 1.32.8, Mesa 21.1.7 und Vulkan 1.2.187. KaOS arbeitet aktiv bei der Entwicklung des Calamares-Installer-Frameworks mit. In der neuen Ausgabe übernimmt der Installer die Netzwerkeinstellungen des Live-Systems für WLAN, die somit nach der Installation nicht erneut eingegeben werden müssen. Es gibt zudem jetzt eine Option zur Auswahl des Dateisystems zwischen Xfs und Ext4, wenn die automatische Partitionierung verwendet wird. Die manuellen Partitionierung bietet darüber hinaus weitere Dateisysteme an.

  • Desktop-Umgebung MATE 1.26 freigegeben

    Die leichtgewichtige Desktop-Umgebung MATE entstand vor 10 Jahren als Abspaltung von GNOME 2, nachdem GNOME 3 die Bedienung verändert hatte, was bei Weitem nicht von allen Anwendern gutgeheißen wurde. Mit MATE sollte das traditionelle Bedienschema von GNOME 2 fortgeführt werden. Jetzt ist nach 18 Monaten Entwicklung MATE 1.26 erscheinen.

    Mehr Wayland-Unterstützung

    Bei der neuen Version ging es darum, dem MATE-Desktop neue Funktionen hinzuzufügen und gleichzeitig das Aussehen und die Bedienung beizubehalten. Zudem wurden viele Fehler behoben, die Codebasis modernisiert und die Leistung optimiert. Im Rahmen der Verbesserungen erhielten unter anderem die Apps Atril, System Monitor, Pluma und Terminal initiale Unterstützung für Wayland, Calculator und Terminal können jetzt mit Meson gebaut werden.

    Texteditor als IDE

    Der Standard-Editor Pluma, eine Weiterentwicklung von Gedit 2, wurde aufgewertet. Im Zusammenspiel mit den neuen Pluma-Plugins kann der Texteditor jetzt in eine IDE verwandelt werden. Das Control Center bietet einen verbesserten Einstellungsdialog mit mehr Optionen für die Behandlung von Fenstern. Im Dialogfeld für die Anzeige wurde eine Option für die Anzeigeskalierung hinzugefügt. Benachrichtigungen unterstützen nun auch Hyperlinks. Neu ist zudem ein »Bitte nicht stören«-Applet.

    Schneller durch PDF scrollen

    Der Dateimanager Caja erhielt eine neue Lesezeichen-Seitenleiste. Zudem lassen sich Laufwerke künftig über das Kontextmenü formatieren. Die Erweiterung Caja Actions, mit der beliebige über das Kontextmenü zu startende Programme hinzugefügt werden können ist jetzt Teil des Desktops. Das Scrollen durch große Dokumente im Dokumentenbetrachter Atril ist jetzt schneller, da die langsame lineare Suche durch eine binäre Baumsuche ersetzt wurde. Darüber hinaus wurde der Speicherbedarf der App gesenkt.

    Mehr Archivformate unterstützt

    Der Fenstermanager Marco stellt minimierte Fenster nun zuverlässiger an ihrer ursprünglichen Position wieder her, während der Archivmanager Engrampa Unterstützung für EPUB- und ARC-Archive erhalten hat. Außerdem kann er nun verschlüsselte RAR-Archive öffnen. Der Power Manager erhielt eine Option zur Abdunkelung einer beleuchteten Tastatur und wurde auf libsecret portiert.

    Nicht zuletzt wurden viele Fehler behoben, einige Speicherlecks beseitigt und die Codebasis von fast allen Desktop-Komponenten modernisiert. Ein neues Wiki, soll neuen Mitwirkenden den Einstieg in das Projekt erleichtern. Weitere Einzelheiten halten die Release Notes zu MATE 1.26 bereit.

  • KDE Plasma nach dem Release von Debian 11 »Bullseye«

    KDE Plasma nach dem Release von Debian 11 »Bullseye«

    Debian 11 »Bullseye« wurde mit dem für Debian Stable recht aktuellen Plasma 5.20.5 und Frameworks 5.78 ausgeliefert, wenn man bedenkt, dass in Debian 11 als Standard-Desktop GNOME 3.38 angeboten wird. Die KDE-Apps sind größtenteils auf dem Stand von 20.12, und die Pakete der KDE-PIM-Gruppe (akonadi, kmail, etc.) sind auf Stand von 20.08. Zu verdanken ist das Norbert Preining und dem Team von Debian-Qt-KDE, wie bereits im letzten Jahr berichtet. Jetzt hat Preining in seinem Blog die derzeitige und künftige Situation festgehalten.

    Zwischenschritt

    Kurz nach dem Release von Debian 11 wurden als Zwischenschritt Frameworks 5.83 und Plasma 5.21.5 nach Debian Unstable hochgeladen. Einige Pakete aus den bereits verfügbaren Updates zu Plasma 5.22.x und Frameworks 5.85 müssen zunächst von den FTP-Mastern abgesegnet werden, bevor sie dann ebenfalls in Unstable landen. KDE Gear 21.08 wird zeitnah ebenfalls dorthin folgen.

    Ganz aktuell

    Anwender, die den noch aktuelleren OBS-Repositories von Preining folgen, können derzeit Plasma 5.22.4, Frameworks 5.85 und KDE Gear 21.08.0 einspielen. Dazu muss allerdings die Quellenliste leicht angepasst werden. Sie sollte derzeit so aussehen:

    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/frameworks/Debian_Unstable/ ./
    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/plasma522/Debian_Unstable/ ./
    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/apps2108/Debian_Unstable/ ./
    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/other/Debian_Unstable/ ./

    Vorsicht bei Upgrades

    Die gleiche Liste gilt für Testing, wobei Unstable mit Testing zu ersetzen ist. Früher oder später wird OBS Debian Bullseye als Ziel anbieten. Dazu wird es dann einen neuen Blogbeitrag geben. Im Moment ist aufgrund der Vielzahl der hereinströmenden Pakete bei Debian Unstable / siduction äußerste Vorsicht geboten. Erst gestern wurde ein Bug reingespült, der das Booten nach X verhindert. Es kann auch passieren, dass APT viele Pakete entfernen möchte.

  • SMPlayer 21.8.0 auch als AppImage, Flatpak und Snap

    SMPlayer ist ein vielseitiger Videoplayer und als solcher Frontend für MPV oder MPlayer, dessen Funktionsumfang es weitgehend unterstützt. Der Player, der auf Qt basiert, wurde kürzlich in Version 21.8.0 veröffentlicht. Mit der neuen Version ist SMPlayer nicht nur für Linux und Windows verfügbar, sondern auch für macOS. Die Linux-Version wird neben den Distributionspaketen für unter anderem Arch Linux, Debian, Fedora, openSUSE und Ubuntu nun auch als AppImage, Flatpak und Snap zur Verfügung gestellt.

    Weitere Neuerungen umfassen:

    • Bessere automatische Größenanpassung des Hauptfensters, um schwarze Ränder zu vermeiden
    • Option zum Drehen des Videos um 180 Grad
    • Hinzufügen einiger vordefinierter Geschwindigkeiten (0,25x, 0,5x, 1,25x, 1,5x, 1,75x)
    • Keine Verzögerung von einer Sekunde mehr bei der Verwendung von Play prev/next bei einer Playlist
    • Die Installation der YouTube-Unterstützung ist unter Windows nun optional
    • Deaktivieren des Energiesparens unter Linux mit Wayland während der Wiedergabe
    • Reparatur der Audio-CD-Wiedergabe mit MPV
    • KDE aus den Kategorien in den *.desktop-Dateien entfernt

    SMPlayer hat von jeher einige Funktionen, die es zu meinem favorisierten Videoplayer machen:

    • Filme machen genau dort und mit den gleichen Einstellungen weiter, wo sie abgebrochen wurden
    • Untertitelsuche auf opensubtitles.org
    • Untertitel aus der Datei oder aus dem Netz lassen sich in Font, Größe und Farbe beeinflussen
    • Vorwärts- und Rückwärtssuche im Video per Mausrad
    • Einstellung der Verzögerung von Audio und Untertiteln zur Synchronisation
    • Erweiterte Optionen, wie z. B. die Auswahl eines Demuxers oder von Video- und Audiocodecs
    • Wiedergabe in mehreren Geschwindigkeiten und in Zeitlupe
    • Übertragung zu Chromecast und Smartphone/Tablet
    • YouTube-Videos abspielen und über ein optionales Modul auch suchen
    • …und vieles mehr

    Das Projekt wird auf GitHub gepflegt, dort stehen auch die aktuellen Pakete zur Verfügung.

  • Mastodon ist jetzt eine gemeinnützige Organisation

    Mastodon ist jetzt eine gemeinnützige Organisation

    Seit ziemlich genau fünf Jahren hat Mastodon-Gründer und Entwickler Eugen Rochko die Geschäfte des dezentralen Netzwerks Mastodon als Einzelunternehmer geführt. Jetzt wurde der verteilte Microblogging-Dienst nach fast 8 Monaten juristischer Vorbereitung in eine gGmbH überführt. Eine gGmbH ist im deutschen Steuerrecht eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sie erleichtert im Gegensatz zum eingetragenen Verein (e.V.) die wirtschaftliche Betätigung.

    Gemeinnützige Ziele

    Wie Rochko in seinem Blog schreibt, ist die vom Finanzamt abgenommene Gründungsurkunde des neuen Unternehmens so verfasst, dass die Tätigkeit des Unternehmens auf Ziele ausgerichtet ist, die der Allgemeinheit zugutekommen. Die Anteilseigner dürfen keine Einkünfte aus der Tätigkeit des Unternehmens erhalten und können höchstens die Mittel abheben, die sie ursprünglich eingezahlt haben; die Mitarbeiter dürfen keine außergewöhnlich hohen Löhne erhalten; und das Unternehmen kann Spenden erhalten, die dann steuerfrei sind, obwohl auf alle anderen Einkünfte, die nicht der Definition einer Spende entsprechen, weiterhin verschiedene Steuern erhoben werden.

    Angestellt als CEO

    Um eine gGmbH zu gründen, müssen 25.000 Euro Startkapital vorhanden sein, von denen die Hälfte bar bei Gründung erbracht werden muss, der Rest später. Rochko ist als CEO Angestellter mit fixem Gehalt. Als einen Grund für die Umwandlung in eine gGmbH gibt Rochko an, dass er sich wünscht, dass Mastodon mehr Ressourcen für Dinge wie unter anderem die Einstellung zusätzlicher Entwickler, UX-Designer und die Entwicklung offizieller Apps hat, und er möchte, dass es eine klare Grenze zwischen dem Fundraising für diese Zwecke und seinem persönlichen Einkommen gibt.

    Teil des Fediverse

    Das Konzept von Mastodon basiert auf Federation. Dabei läuft der Dienst nicht auf einer zentralen Plattform, sondern auf vielen verteilten Instanzen, die von Privatpersonen, Organisationen oder Unternehmen eigenverantwortlich betrieben werden. Mastodon ist freie Software, der Quelltext steht unter der GNU Affero General Public License zur Verfügung.

  • Debian, DebConf und ein Geburtstag

    Debian, DebConf und ein Geburtstag

    Debian wird 28

    Debian ist dieser Tage in aller Munde. Neben der Veröffentlichung von Debian 11 »Bullseye«, DebianEdu 11 »Skolelinux« und dem inoffiziellen Release von Debian GNU/Hurd 2021 kann das Projekt dieser Tage seinen 28. Geburtstag feiern. Debian wurde am 16. August 1993 von Ian Murdock als »Debian Linux Release« angekündigt. Es ist nach Slackware die zweitälteste und vermutlich einflussreichste Distribution und ist über seine 28 Jahre immer unabhängig geblieben. Der Name setzt sich aus Debbie und Ian, den Vornamen von Murdock und seiner Freundin zusammen.

    Programm für DebConf 21 online

    Seit dem 15. August läuft DebCamp 21, die Vorbereitungswoche für Debconf, die alljährliche Entwicklerkonferenz des Projekts, die in diesem Jahr zum zweiten Mal online und zwei Tage kürzer als üblich vom 24. – 28. August abgehalten wird. Das Programm besteht aus zwei Strängen, die gestreamt werden und später im Archiv zur Verfügung stehen werden. Wie üblich sind die Themen breit gestreut.

    Die nächsten Jahre

    Die Austragungsorte der kommenden Konferenzen stehen bereits fest, sofern die Pandemie reale Treffen wieder zulässt. Dann soll DebConf 2022 im Kosovo und 2023 in Kochi im indischen Bundesstaat Kerala abgehalten werden. Im Jahr 2024 soll dann Haifa in Israel zum Zug kommen, wo die Konferenz für 2020 geplant war, wegen der Pandemie aber ausfallen musste.