Kategorie: News

  • Vom Rest das Beste – Woche 34

    Vom Rest das Beste – Woche 34

    Zunächst einmal herzlichen Dank für die vielen Einsendungen zur »Reise zu Linux«. Alle werden veröffentlicht, immer 2 oder 3 pro Tag, je nach dem sonstigen News-Aufkommen. Ihr könnt auch weiterhin gerne eure Geschichte einsenden. Zwei Dinge fielen mir bisher auf: Ganz viele von euch haben mit Suse angefangen, was vor 20 Jahren wohl auch das am ehesten zugängliche Linux war. Zum Zweiten ist es wohl eine gute Idee, den Umstieg, wenn möglich, gleich ganz zu vollziehen und nicht als Dual-Boot. Aber nun zu den erwähnenswerten Ereignissen der vergangenen Woche.

    Distributionen

    Canonical hat mit Ubuntu 20.04.3 LTS das dritte Point-Release zum derzeit aktuellen LTS-Release herausgegeben und bringt HWE-Unterstützung mit Kernel 5.11 und einem aktuellen Grafik-Stack inklusive Mesa 21 auch für die Derivate Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu, Ubuntu Budgie, Kylin, MATE und Ubuntu Studio. Für das heimische NAS bietet sich Openmediavault 5.6.14 auf Debian-Basis an. LibreELEC 10 baut auf Kodi 19.1 »Matrix« auf. Aufgrund des Umstiegs auf Python 3 bei Kodi 19 gibt es trotzt langer Entwicklungszeit von LibreELEC 10 noch einige Bugs sowie einige noch zurückgehaltene Abbilder. Alpine Linux wurde auf Version 3.14.2 aktualisiert. Arch Linux mit KDE Plasma und Calamares-Installer aus der Türkei bietet Archman Linux Xfce 2021-08-26. Der Haiku Activity Report Summer 2021 belegt, dass die Entwickler seit Haiku R1/Beta 3 nicht untätig waren. Es wird unter anderem verbesserter TRIM-Support für SSDs und mehr RISC-V Unterstützung vermeldet.

    Anwendungen

    Die E-Book-Verwaltung Calibre bringt in Version 5.26 ein überarbeitetes Dark Theme und beseitigt Fehler der Vorversion. Die Internet Applications Suite Seamonkey 2.53.9 bringt Verbesserungen am Browser und den Erweiterungen wie ChatZilla und Lightning. Die Virtualisierungs-Software QEMU 6.1.0 verbessert die Unterstützung der Virtualisierung unter anderem auf Plattformen wie AMD, RISC-V und Power10. Der Qt- und QML-basierte Videoplayer Haruna gehört seit Kurzem zu KDE Gear und erhielt mit Ausgabe 0.7.0 unter anderem die Möglichkeit benutzerdefinierter Befehle, die es ermöglichen, in Haruna nicht vorhandene Befehle von MPV umzusetzen. Nate Graham präsentiert die KDE-Entwicklungen der vergangenen Woche, unter anderem Akzentfarben in den Systemeinstellungen. Während das Zeichenprogramm Krita 5.0 als Beta-Version verfügbar ist, schoben die Entwickler mit Krita 4.4.8 ein reines Bugfix-Release nach. Und da wir schon bei KDE sind, habe ich in der vergangenen Woche noch einige Tricks und Kniffe für den Plasma Desktop gelernt:

    Und sonst noch…

    Purism hat in einer selbst ausgerichteten Finanzierungsrunde in knapp sechs Wochen fast 10 MIO USD eingenommen. Wenn es jetzt noch alle Komponenten für das Librem 5 zu kaufen gäbe… In der Zwischenzeit klärt uns ein Video auf, wie das Librem 5 mit der Zeit schneller wird. Vielleicht liegt meins ja in diesem Jahr unter dem Weihnachtsbaum. Aber zunächst mal auf in eine neue Woche. Und gesund bleiben bitte!

  • Programm der 19. Kieler Open Source und Linux Tage steht

    Programm der 19. Kieler Open Source und Linux Tage steht

    Die 19. Kieler Open Source und Linux Tage müssen auch in diesem Jahr wegen der anhaltenden Pandemie online abgehalten werden. Seht es positiv, ihr bekommt interessante Inhalte direkt ins Haus geliefert. Nun steht das Programm der Veranstaltung fest.

    Linux Presentation Day

    Die Veranstaltung findet vom 16.9. bis 18.9 statt. Dabei belegt der Linux Presentation Day den ersten Tag. Es geht wie immer darum, an Linux interessierten Neulingen den Einstieg zu erleichtern. Neben ersten Schritten in der Linux-Welt ab 15:00 Uhr wird ab 16:00 auch die Frage geklärt, warum Linux eher auf dem Raspberry Pi heimisch ist als Windows. Abschließend gibt es ab 17:00 eine Fragestunde zu Open Source. Das können Fragen zu Distributionen wie Debian, Ubuntu, Linux Mint, den Desktops KDE, Mate, Cinnamon, Gnome, Xfce und anderen, zur Server-Konfiguration oder auch anderes sein.

    Erster Tag

    Der 17.9. startet mit einer Keynote von Sven Thomsen über den Linux-Arbeitsplatz und webbasierte Arbeitsplätze als Teil der Open-Source-Strategie des Bundeslandes Schleswig-Holstein. Die darauffolgenden Vorträge richten sich mit Themen wie Spieleprogrammierung, Digitalisierung, Kernel-Hacking, Sicherheitstests und Lokalisierung eher an die Profis und Fortgeschrittenen. Die Workshops des ersten Tages beschäftigen sich unter anderem mit dem Kennenlernen der Frameworks Qt und Flutter sowie dem Open-Source Automatisierungs-Werkzeug Ansible.

    Zweiter Tag

    Der 18.9. beginnt mit einer Keynote von Torsten Franz aus der Ubuntu-Community, gefolgt von Vorträgen über Selbständigkeit im Open-Source-Umfeld, verschiedene Distributionen und den aktuellen Stand der Cryptowars. Bei den Workshops geht es um verschiedene freie Grafikanwendungen wie Krita, Inkscape und Gimp sowie um die Distributionen Mageia und Debian, für das ein Paketier-Workshop angeboten wird.

    Bitte voranmelden

    Für die Teilnahme an den Workshops müsst ihr euch anmelden, da nur eine begrenzte Anzahl Plätze pro Workshop vorhanden ist. Für die Vorträge wird es sowohl die Option geben, über YouTube live im Stream zuzuschauen als auch die Möglichkeit, mit BigBlueButton dabei zu sein und in der Fragerunde die Referenten zu befragen. Weitere Möglichkeiten, den Stream zu verfolgen, werden ggf. auf der Programmseite bekannt gegeben.

  • OpenShot 2.6.0 führt KI-Effekte ein

    Open-Shot ist ein nichtlinearer Video-Editor aus dem Open-Source-Bereich, der sich auch an Anfänger und mit der Materie weniger vertraute Anwender richtet. Gerade ist nach über einem Jahr Entwicklungszeit OpenShot 2.6.0 erschienen. Das Warten scheint sich gelohnt zu haben, denn die neue Version verspricht interessante Verbesserungen.

    Erstmals Computer Vision- und KI-Effekte

    In der neuesten Version sind laut der Ankündigung von Entwickler Jonathan Thomas neue Computer Vision und KI-Effekte enthalten. Dazu zählen Funktionen zur Bewegungsverfolgung und Objekterkennung sowie ein konfigurierbarer Stabilisierungseffekt, der verwackelte Aufnahmen eliminieren soll. Mit der Bewegungsverfolgung, die in OpenShot als Tracker bezeichnet wird, kann ein Rahmen um ein beliebiges Element im Video gezogen werden, woraufhin die Koordinaten dieses Objekts in jedem Bild nachverfolgt werden können. Nach der Berechnung werden die Bewegung und die Koordinaten für eine schnelle Videovorschau in Echtzeit zwischengespeichert. Diese Bewegungsdaten können dann im Animationssystem verwendet werden, indem ein anderer Clip an diese Koordinaten angehängt wird.

    Noch in der Beta-Phase

    Die neue Objekterkennung identifiziert alle Objekte in einer Szene und ermöglicht es, Rahmen um bestimmte Objekttypen zu ziehen, um etwa alle Personen oder alle Autos in einer Szene zu identifizieren oder Textbeschriftungen über jedem Objekt hinzuzufügen. Diese Daten können wiederum im Animationssystem verwendet werden, um beispielsweise einen Clip an alle Objekte eines bestimmten Typs anhängen. Dieser Effekt befindet sich noch in der Beta-Phase und erfordert das Herunterladen einiger zusätzlicher Dateien für das KI-Modell, ist aber bereits experimentell einsetzbar.

    Neue Audioeffekte

    Darüber hinaus bietet OpenShot 2.6.0 neun neue Audioeffekte. Ein neuer Schieberegler für den Zoom oberhalb der Zeitleiste soll den Überblick und das präzise Schneiden erleichtern. Die neue Version unterstützt FFmpeg 4 und verbessert die Unterstützung für Blender. Zudem bietet OpenShot 2.6.0 bessere Leistung und Stabilität beim Rendern und beim Zoomen in der Zeitleiste. Viele weitere Verbesserungen sind der Ankündigung zu entnehmen. Ein AppImage für den Test der neuen Version steht bereit, bis OpenShot 2.6.0 in den Archiven der Distributionen erscheint. Weitere Pakete werden für macOS, Chrome OS und Windows angeboten.

  • NAS-Bausatz: Kobol stellt das Projekt Helios ein

    Kobol Team gibt auf

    Das Kobol Team, Hersteller von NAS-Bausätzen wie Helios4 und Helios64 stellen das Projekt ein. Das gaben die Entwickler kürzlich in ihrem Blog bekannt. Helios64 wurde in einer ersten Charge ausgeliefert, eine geplante zweite Auflage auf der Basis des aktuellen Rockchip SoC RK3568 wird es trotzt hoher Nachfrage nicht mehr geben.

    Pandemie als Hauptgrund der Einstellung

    Die Entwickler geben dafür mehrere Gründe an. Neben den Auswirkungen der Pandemie sehen sie auch Anfängerfehler bei den eigenen Entscheidungen. Zunächst hatte man im April eine zweimonatige Pause angekündigt, wobei zu lesen war, dass das kleine Team von im Kern drei Leuten 2020 als sehr herausfordernd empfand und bisher nicht in der Lage war, die Energiereserven wieder aufzufüllen.

    Als weiterer Grund wird die durch die Pandemie bedingte Verknappung von elektronischen Komponenten und der damit einhergehende Anstieg der Preise genannt. Aber hauptsächlich scheint das Fehlen der ursprünglichen Motivation und Leidenschaft auch nach zwei Monaten Pause den Ausschlag gegeben zu haben.

    Blaupausen im Wiki

    Im Wiki wollen die Entwickler alle Blaupausen von Helios64 veröffentlichen, um Leuten helfen, ihr eigenes Board zu basteln oder Fehler zu beheben, wo dies nötig ist. Zudem wollen sie noch, soweit möglich eine Zeitlang in ihrer Freizeit Support leisten. Sie entschuldigen sich im Voraus für alle Unannehmlichkeiten, die die Einstellung des Projekts verursachen wird und bedanken sich bei den Unterstützern des Projekts. Sie sind gerne bereit, das Wiki an Interessierte zu übergeben, damit dies weiter als Ressource für die Besitzer eines NAS-Bausatzes bereitsteht.

    Die Kleinen trifft’s zuerst

    Auch wenn sie jetzt zu einem stabileren und nachhaltigeren Arbeitsleben zurückzukehren werden, schließen die Entwickler als versöhnliche Geste nicht aus, dass Kobol eines Tages wieder auferstehen wird. Mich würde es freuen. Das Ende des Projekts zeigt einmal mehr, dass bei großen Verwerfungen wie der Pandemie mit allen ihren Auswirkungen die kleinen Projekte als erste einen Punkt erreichen, wo es nicht mehr weitergeht.

  • InitWare als Systemd-Fork auch für macOS

    InitWare auf einem iMac

    Anfang August hatte ich über das Projekt InitWare berichtet, dass ein an Systemd angelehntes Init-System für BSD-Distributionen zum Ziel hat. Nun meldet sich der Entwickler zurück und kündigt kommende Unterstützung auch für macOS an.

    Auf macOS portiert

    Nachdem InitWare auf NetBSD, FreeBSD, DragonFlyBSD und zuletzt auch auf OpenBSD lauffähig sei, verbleibe nur die Portierung auf ein weiteres wichtiges BSD-Betriebssystem, nämlich macOS, so der Entwickler. Gesagt – getan, er besorgte sich einen iMac aus 2. Hand und begann damit, InitWare unter macOS zu bauen. Da die Hauptarbeit bereits für die anderen BSD-Varianten geleistet wurde, war diese Portierung relativ einfach. 90 % der Arbeit habe darin bestanden, eine Reihe kleinerer im Systemd-Quellcode verwendeter GNU/Linux-Erweiterungen zu POSIX durch die POSIX-Äquivalente zu ersetzen.

    Verbleibende Probleme

    Noch ist die Portierung aber nicht ganz auf dem Stand der anderen BSDs. Eines der zu lösenden Probleme ist es, einen adäquaten Ersatz für die Kernel Virtual Memory (KVM) API zu finden, die von InitWare auf den freien BSDs verwendet wird, um Metadaten über Prozesse zu erhalten. Diese wurde mit macOS 10.5 abgeschafft. Da auch ein ProcFS wie unter Linux fehlt, das ähnliche Informationen liefert, vermutet der Entwickler, dass die BSD-Standardschnittstelle sysctl(3) von macOS ähnliche Informationen bereithält.

    Alternative zu Launchd

    Somit erhält macOS neben Launchd, das in Teilen die Entwicklung von Systemd beeinflusst hat, über einen Umweg mit InitWare eine Systemd-nahe Implementierung. Geplant ist, künftig das bestehende pkgsrc-wip-Rezept für InitWare unter NetBSD zu erweitern, um InitWare auch unter macOS zu unterstützen, was es jedem, der InitWare unter macOS ausprobieren möchte, ermöglichen wird, dies recht einfach zu tun. Anzumerken bleibt, dass InitWare als Ganzes vorerst noch Alpha-Software bleibt.

  • TUXEDO Polaris: Gaming-Notebook in Neuauflage

    TUXEDO Polaris: Gaming-Notebook in Neuauflage

    Ungefähr vor einem Jahr stellte TUXEDO Computers aus Augsburg mit der Polaris-Baureihe zwei Gaming-Notebooks mit 15- und 17-Zoll vor. Im Juni dieses Jahres erfuhr das Polaris 15 eine Auffrischung mit der GeForce RTX 3060. Jetzt, zum Start der Gamescom stellen die Augsburger Tuxe die 3. Generation der Polaris-Notebooks vor, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung hervorgeht.

    Qual der Wahl

    Bei den Polaris-Notebooks Gen 3 hat der Kunde gleich mehrfach die Qual der Wahl. Möchte er lieber einen Intel Core i7-11800H oder einen AMD Ryzen 7 5800H Prozessor? Die Wahl ist derzeit nicht so einfach und macht sich eher an der geplanten Verwendung fest als an Vorlieben für einen Hersteller. Beide CPUs liegen bei der Leistung nahe beieinander. Intel punktet bei Single-Core und ist somit für Gamer interessant, während AMD bei Multi-Core punkten kann und somit bei Produktiv-Software vorne liegt. Ein weiteres Entscheidungskriterium könnte sein, ob Thunderbolt bei Intel oder der USB-C 3.2 Gen2-Anschluss bei AMD favorisiert werden.

    Welches Display darf’s denn sein?

    Auch beim Display gilt es zwischen Full-HD oder WQHD zu entscheiden: Das Full-HD-Display bietet bis zu 240 Hz Bildwiederholfrequenz, während der WQHD-Bildschirm mit 2560 x 1440 Pixeln und einer Bildrate von 165 Hz erhältlich ist. Damit sich auf dem Display bunte Bilder in bester Qualität bewegen, legt sich bei beiden Notebooks die NVIDIA GeForce RTX 3060 mit 6 GByte GDDR6 Grafikspeicher und der maximalen TGP (Total Graphics Power)-Klassifizierung mit 115 Watt ins Zeug.

    Schlichter Auftritt

    Polaris Gen 3 kommt im schlichten Alu-Gewand und verheimlicht beim äußeren Auftritt seine Gamer-Qualitäten. Das Polaris 17 bringt bei einer Stellfläche von 39,57 x 26,08 cm lediglich 2.5 kg auf die Waage. Die Tastatur ist bei beiden beleuchtet und lässt sich in beliebigen Farben und 4 Helligkeitsstufen einstellen.

    Der verschraubte Akku leistet 62 Wattstunden, was unter Arbeitsbedingungen für bis zu sechs Stunden abseits einer Steckdose reichen soll. Um eine bessere Belüftung zu gewährleisten wurde das Gehäuse des Polaris 15 um 3 mm angehoben, die Webcam wanderte auf vielfachen Kundenwunsch an den oberen Displayrand.

    Ab sofort zu bestellen

    Polaris 15 und Polaris 17 können ab sofort im Shop von TUXEDO bestellt werden, die Komponenten sollen ab dem 15.9 am Lager sein, als Lieferzeit werden rund drei Wochen angegeben. Die Grundausstattung umfasst jeweils das Full-HD-Display, 8 GByte RAM, eine 250 GB NVMe PCIe sowie die NVIDIA GeForce RTX 3060. Mit AMD Ryzen 7 5800H liegt der Einstiegspreis jeweils bei 1.499 Euro, mit Intel Core i7-11800H erhöht er sich auf 1.699 Euro.

  • GNOME 41 als Beta verfügbar

    GNOME 41 als Beta verfügbar

    Über GNOME 41 habe ich erstmals im April berichtet, zuletzt vor einem Monat mit der Vorstellung möglicher Neuerungen der für den 22. September vorgesehenen stabilen Veröffentlichung. Am vergangenen Wochenende erschien GNOME 40.4, nun folgte die Beta zu GNOME 41. Mit der Veröffentlichung der Beta-Version geht auch das Einfrieren der Stränge für das UI, für neue Funktionen und für APIs einher, wie in der Ankündigung zu lesen ist.

    Neue GNOME Human Interface Guidelines

    Bereits im Mai hatte die Veröffentlichung der neuen GNOME Human Interface Guidelines (HIG) ahnen lassen, dass sich mit GTK 4 und durch die Entwicklung von libhandy und dessen GTK4-Port libadwaita die Gestaltung von Anwendungen für die Plattform ändern würden. Das umfasst Funktionen für neue Widgets für Tabs und Dropdown-Listen, ein neues Widget für Platzhalter und die neuen Listen- und Rasteransichten von GTK 4. Das ist vermutlich die größte Änderung im Hintergrund bei GNOME 41, die von GNOME-Entwickler Adrien Plazas in seinem Blog bereits im Frühjahr ausführlich skizziert wurde.

    SIP und VoIP-Anrufe integriert

    GNOME 41 basiert auf dem kürzlich fertiggestellten GTK 4.4. Die Neuerungen umfassen wie üblich weitere Verbesserungen bei Wayland. So ermöglicht GDM Wayland-Sitzungen auch, wenn der Login-Screen X.Org verwendet. Die Kalenderanwendung erhält die längst überfällige Unterstützung für das Lesen von ICS-Dateien. SIP-Accounts können über eine GUI verwaltet, VoIP-Anrufe direkt über eine neue Wahl-App getätigt werden.

    Der Browser Epiphany, der im GNOME-Namensschema nur noch Web heißt, blockiert YouTube-Werbung mit dem AdGuard-Script. Weitere Verbesserungen betreffen GNOME Software, das GNOME Control Center, den Dateimanager und GNOME Disks, das nun LUKS2 für verschlüsselte Partitionen verwendet.

    Vorab testen

    Wer GNOME 41 Beta vorab testen möchte, kann dies mit dem bereitgestellten Abbild tun, das für virtuelle Maschinen mit UEFI-Unterstützung gedacht ist. Am einfachsten gelingt das mit GNOME Boxes, das als Flatpak auf Flathub verfügbar ist.

  • Cutie Shell – neue Oberfläche für Linux-Phones und mehr

    Cutie Shell – neue Oberfläche für Linux-Phones und mehr

    Oberflächen für mobile Betriebssysteme gibt es bereits einige. Das reicht unter anderem von dem für das Librem 5 entwickelten Phosh über Plasma Mobile von KDE und Lomiri, dem ehemaligen Unity8, das für Ubuntu Touch weiterentwickelt wird bis hin zum leichtgewichtigen Sxmo, das kürzlich in Version 1.5.0 erschienen ist. Darüber hinaus gibt es noch Hildon bei Maemo Leste, Glacier bei Nemomobile, Pangolin Mobile UI für dahliaOS als Essenz aus dem Besten von Linux und Fuchsia OS und einige mehr.

    Für Linux- und Android-Phones

    Jetzt stellt Brad Lindner auf der Webseite Linux Smartphones eine weitere Neuentwicklung vor. Der Neuzugang, der sowohl QtWayland-Compositor als auch Shell ist, heißt Cutie Shell und ist von der proprietären Oberfläche von Sailfish OS inspiriert. Neben Qt kommen QML, C++ und WML zum Einsatz. Angeschoben wurde das Projekt vom finnischen Entwickler Erik Inkinen, der das Projekt kürzlich auf Twitter erstmals vorgestellt hat. Inkinen ist auch bei Droidian involviert ist, zu dem wir gleich noch kommen.

    Droidian als Grundlage

    Den derzeitigen Stand des gerade einmal zwei Wochen alten Projekts bezeichnet der Entwickler als Pre-Alpha. Nichtsdestotrotz läuft es bereits auf PinePhone, Jolla Phone, Xiaomi Redmi 7, OnePlus 6t und Google Pixel 3a. Bei den Geräten auf Android-Basis läuft als Grundlage Droidian, eine GNU/Linux-Distribution, die auf Mobian aufbaut.

    Mobian auf Android-Phones

    Das Ziel von Droidian ist es, Mobian auf Android-Telefonen unter Verwendung von Technologien wie der Kompatibilitätsebene libhybris und dem Halium-Projekt lauffähig zu machen. Demnach lässt sich Cutie Shell neben Linux-Phones auf allen Geräten nutzen, auf denen Droidian lauffähig ist, Eine Anleitung zur Installation der Cutie Shell gibt es auf der ansonsten noch nicht sehr informativen Webseite. Die Entwicklung lässt sich auf GitHub verfolgen.

  • Softwareverteilungssystems m23 unterstützt Debian 11

    Softwareverteilungssystems m23 unterstützt Debian 11

    m23 21.1

    Gerade ist mit m23 21.1 eine neue Version des auf Debian basierenden Softwareverteilungssystems erschienen. m23 ermöglicht es, auf einfache Weise Linux-Clients innerhalb eines bestehenden Netzwerkes in großer Zahl zu installieren und zu administrieren. Als Clients kommen unter anderem Debian, Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu, Linux Mint, Fedora, elementary OS, CentOS und openSUSE infrage. Dabei ist es möglich, Clients mit unterschiedlichen Distributionen über dieselbe Oberfläche zu administrieren.

    Was ist neu?

    Die Hauptmerkmale der neuen Version sind die Unterstützung für Debian 11 »Bullseye« und Linux Mint 20.2 »Uma«. Dabei werden für Debian sechs und für Mint drei vorkonfigurierte Desktopumgebungen bereitgestellt. Darüber hinaus lässt sich m23 nun zusammen mit FreeIPA verwenden. Von der Funktionalität her vergleichbar mit Microsofts Active Direktory, stellt FreeIPA ein Identitätsmanagement auf der Basis freier Software bereit.

    Wird FreeIPA bei einem m23-Client verwendet, so wird dieser an einen FreeIPA-Server angebunden, was eine Reihe von FreeIPA-Funktionalitäten wie Benutzerauthentifizierung, Kerberos, Rollen oder den Abgleich von Benutzergruppen mit sich bringt. Beim Löschen eines m23-Clients werden die entsprechenden Einträge vom FreeIPA-Server wieder entfernt.

    autoTest aufgebohrt

    m23-autoTest, das Framework zum automatisierten Testen von m23-Funktionen, wurde an vielen Stellen verbessert und ist nun kompatibel zu VirtualBox 6.x. Der Kompatibilitätscode zu den alten VirtualBox-Versionen 2 und 3 wurde entfernt. Ebenfalls nicht mehr unterstützt sind Ubuntu 16.04, LinuxMint 18 und 18.1, Ubuntu < 14.04 und Debian 6.0. m23 verwendet nun den DNS-Server von OpenNIC als Voreinstellung im m23-Serverinstallations-ISO und als Vorschlag für m23-Clients, wenn kein primärer DNS-Server gefunden wurde.

    Kompatibel zu Raspberry Pi 400

    Alle auf einem m23-Client eingeloggten Benutzer können diesen nun herunterfahren und alle Mitglieder der Gruppe m23sudo können Programme via sudo mit Root-Rechten ausführen. Das Raspberry-Pi-SD-Kartenabbild verwendet nun Raspberry Pi OS vom 7.5.2021, wodurch es kompatibel zum Raspberry Pi 400 ist. Details zu diesen und weiteren Änderungen sind der Ankündigung der neuen Version zu entnehmen. Wer es eher visuell mag, lässt sich die Neuerungen in einem Video vom Entwickler Hauke Goos-Habermann selbst erklären.

    https://devtube.dev-wiki.de/videos/watch/15530d9b-05f7-47be-9e37-83aecbf08af2

  • Linux 5.14 ist fast fertig

    Photo by Ian Parker on Unsplash

    Linus Torvalds hat gestern mit Linux 5.14-rc7 den vermutlich letzten Release-Kandidaten zu Linux 5.14 freigegeben. Mit der stabilen Veröffentlichung der nächsten Kernel-Version rechnet Torvalds am nächsten Sonntag, wenn nicht gravierende Ereignisse in der kommenden Woche das verhindern.

    Die sind laut Torvalds aber nicht zu erwarten, da alles ruhig verlaufe und sich während der vergangenen Woche viele der Diskussionen unter den Entwicklern bereits um Linux 5.15 drehten. Dessen Zeitfenster für die Einreichung von Patches öffnet sich nach der Veröffentlichung von Linux 5.14 für zwei Wochen, bevor der Zyklus mit Linux 5.15-rc1 von vorne beginnt. Dann dauert es 6 – 10 Wochen, bevor ein neuer Kernel erscheint.

    Was bringt Linux 5.14

    Wie immer haben Treiber einen großen Anteil der Commits zu einem neuen Kernel. Dazu gehört Unterstützung für Intels kommende hybride Alder Lake P CPUs für mobile Geräte sowie für die AMD GPUs Beige Goby und Yellow Carb. AMD-Grafikkarten sollen dann zudem hot unplugging sauber unterstützen.

    Der Raspberry Pi 400 wird unterstützt und die Integration von USB 4 vermeldet weitere Fortschritte. Ext4 erhält eine neue Option und der Code von XFS wird aufgeräumt. Btrfs erhält weiteres Performance-Tuning, während die Kompatibilität von exFAT verbessert wird. Auch F2FS erfährt Verbesserungen. Mehr zu Linux 5.14 heute in einer Woche.