Kategorie: News

  • Opera 49 Beta verbessert Screenshot-Tool

    Opera 49 Beta
    Bild: Opera

    Die Beta-Version 49 des Browsers Opera bringt eine lange Liste an Änderungen. An prominenter Stelle steht das erweiterte Screenshot-Tool, dass der norwegische Browserhersteller mit der stabilen Version 48 aus dem Experimentier-Browser Opera Neon übernommen hatte. Mit Opera 48 war es lediglich möglich, das Browserfenster oder einen Ausschnitt davon aufzunehmen, zu speichern oder in die Zwischenablage zu übernehmen. Jetzt sind Optionen zum Editieren der Aufnahme hinzugekommen. So finden sich am oberen Rand der Aufnahme, bevor diese gespeichert wird, einige Icons zur Modifikation des Screenshots.

    Von links nach rechts sind dies:

    • Pfeil, 9 Farben, 3 Strichstärken
    • Blur, macht private Informationen unleserlich
    • Stift, 9 Farben, 3 Strichstärken
    • Selfie, erlaubt Aufnahme eines Selfie und Einfügen in die Aufnahme
    • Emoji, erlaubt das Einfügen aus einer Auswahl von 30 Emojies in die Aufnahme

    Zusätzlich erhielt das Screenshot-Tool einige weitere Tastaturkürzel zum schnelleren Erstellen und Speichern von Aufnahmen:

    • Ctrl + Shift + 5 aktiviert das Werkzeug (bereits in Opera 48)
    • Ctrl + W schließt die Anwendung
    • Ctrl + C erstellt einen Screenshot und speichert ihn direkt in der Zwischenablage (umgeht die Editierfunktion) Anschließend wird das Werkzeug geschlossen

    Easy Setup

    Easy Setup übernimmt die zuvor als Startseite anpassen bekannte Funktion oben rechts im Schnellwahl-Fenster. Zusammen mit dem neu gestalteten Layout bietet Easy Setup ein All-in-One-Panel, das Erstbenutzern bei der Einrichtung von Opera hilft und erfahrenen Benutzern eine Verknüpfung zu den am häufigsten konfigurierten Funktionen bietet.

    In Easy Setup gibt es Schalter, mit deren Hilfe unter anderem Themes, Hintergrundbilder und  Seitenleisten-Optionen angepasst werden können. Dort sind die am häufigsten aufgerufenen Einstellungen platziert, einschließlich Anzeigenblocker, Download-Speicherort und Importieren von Lesezeichen. Ein Link am unteren Ende führt zum kompletten Einstellungsdialog.

    Erweitertes O-Menü

    Kürzlich wurde das O-Menü neu geordnet, um es sauberer und kontextueller zu gestalten. Auch wurden zuletzt geschlossene Tabs und Fenster im Menüpunkt Verlauf hinzugefügt. Die Beta-Version zu Opera 49 verbessert die Funktionsweise dieser Liste weiter. Der Browserverlauf wird nun über mehrere Fenster hinweg an einer Stelle aufgezeichnet. Mit dieser globalen History-Funktion, enthält jedes Fenster die gleiche Liste geschlossener Tabs.  Außerdem kann jetzt ein Fenster mit allen Tabs geschlossen werden, um es später aus dem Verlauf heraus genauso wieder zu öffnen.

    VK-Messenger hinzugefügt

    Zudem wurden das kürzlich hinzugefügte Dark-Theme überarbeitet und die Farben im Privat-Modus angepasst. Die installierten Erweiterungen können in ihrer Anordnung nun per Drag&Drop verschoben werden. Zum Facebook-Messenger. WhatsApp und Telegram gesellt sich der russische VK-Manager. Für russische Nutzer erscheint der Messenger automatisch in der Seitenleiste. Anwender mit anderen Lokalisationen fügen den VK-Messenger per Rechtsklick auf die Leiste ein. Mit Strg-Shift-M kann zwischen den Messengern gewechselt werden. Der mit Opera 48 eingeführte Währungsumrechner kann nun auch die Währungen der Ukraine, von Kasachstan, Georgien und Weißrussland umrechnen. Links zu Linux-Paketen für RPM und DEB finden sich ebenso im Blog von Opera wie solche zu macOS und Windows.

  • RISC-V-Architektur unterstützt Linux und FreeBSD

    RISC-V
    Bild: SiFive

    Das 2015 in San Francisco gegründete Unternehmen SiFive ist ein Halbleiterhersteller ohne eigene Produktion, der sich für seine Chips dem offenen RISC-V-Befehlssatz verschrieben hat. Nach Ansicht von SiFive ist Moores Law zwar tot, die Rettung versprechen Open-Source-Hardware wie Chips auf Basis des offenen RISC-V-Befehlssatzes. RISC-V soll für Hardware das leisten, was Linux im Bereich Software bewirkt hat. Jetzt unterstützt die Quadcore-CPU U54-MC Coreplex von SiFive erstmals die Betriebssysteme Unix, Linux und FreeBSD. Vorausgegangen war letztes Jahr mit der SoC Freedom Everywhere 310 der erste kommerziell verfügbare SoC auf Basis der RISC-V-Architektur.

    Ziel ist eine Architektur neben x86 und ARM

    RISC-V entstand ab 2010 an der University of California in Berkeley. Ziel war eine leistungsfähige Architektur neben x86 und ARM. Die RISC-V-Foundation hat die Befehlssatzarchitektur 2014 eingefroren, um Entwicklern und Unternehmen die Möglichkeit zu geben, die Prozessor-Architektur zu implementieren. Dabei bietet die quelloffene Natur der Prozessor-Architektur viele Vorteile, derer sich SiFive nun bedient um RISC-V unter Linux zu etablieren.

    Linux-Anwendungen für RISC-V werden gebraucht

    Dabei hat das Unternehmen Anwendungen auf Geräten im Internet der Dinge (IoT) bei Artificial Intelligence (AI) sowie beim maschinellen Lernen im Sinn. Wurde RISC-V bisher hauptsächlich im Embedded-Bereich eingesetzt, so will SiFive der Architektur auch im Bereich Linux-Anwendungen Geltung verschaffen und RISC-V als Alternative zu ARM aufstellen. In der Standardkonfiguration verfügt der 64-Bit Multi-Core-U45-MC-Coreplex über vier U54-CPUs und eine einzelne E51-CPU mit jeweils 1,5 GHz. SiFive bietet Kunden die CPU in einer Vielzahl von Konfigurationen an. Die U54-Kerne unterstützen den RV64GC-Befehlssatz, den RISC-V-Entwickler als den kommenden Standard-Befehlssatz für die Entwicklung von Linux-basierten RISC-V-Geräten sehen.

    Hoffen auf die Community

    Andrew Waterman, Chef-Entwickler bei SiFive und einer der Entwickler von RISC-V sagte der Webseite Design News, SiFive habe zwar grundlegende Anwendungen wie einen Compiler für RISC-V entwickelt, er hoffe aber, die Open-Source-Community werde das Angebot an Anwendungen für den Befehlssatz auf eine wesentlich breitere Basis stellen und die Technologie damit weiter befördern.

     

     

     

     

     

     

  • Debian GNU/Linux 9.2 freigegeben

    Debian GNU/Linux 9.2 freigegeben

    Debian GNU/Linux 9.2
    By: Juliette Taka Belin unter GPL-2.0+

    Das Debian-Projekt hat die zweite von mehreren Aktualisierungen von Debian 9 Stretch, dem derzeit stabilen Zweig des Projektsfreigegeben. Diese Veröffentlichung fügt vor allem Korrekturen für Sicherheitsprobleme hinzu, zusammen mit Anpassungen für kritische Fehler in Anwendungen. Debian Security Advisories für die Sicherheitsprobleme wurden bereits separat veröffentlicht. Das berichten heute die Debian-News. Debian 9 Stretch wurde Mitte Juni freigegeben, die erste Aktualisierung fand Ende Juli statt. Debian 10 wird für 2019 erwartet.

    151 Änderungen

    Für die jetzt vorgenommene Aktualisierung auf Debian 9.2 wurden 151 Änderungen eingefügt, wovon 87 Fehler in Anwendungen korrigieren während 64 Sicherheitsprobleme beheben. Fehler wurden unter anderem in den Paketen apt, debian-installer, flatpak, gnupg2, kdepim, ncurses, nvidia-graphics-drivers, openvpn, samba und vim behoben. Zudem wurde der Kernel auf 4.9.0-4 angehoben.

    Browser liegen vorne

    Bei den Sicherheitsupdates liegen wie so oft die Browser vorne. So wurden in Firefox-ESR drei Sicherheitsprobleme behoben, denen die Advisories DSA-3881, DSA-3928  und DSA-3987 zugeordnet sind. Auch Chromium-Browser kommt mit DSA-3926 und  DSA-3985 auf zwei sicherheitskritische Fehler. Weitere sicherheitsrelevante Änderungen betreffen unter anderem Apache2, Icedove, den Kernel und Samba. Das Paket clapack wurde entfernt.

    Durch einen Fehler bei der Vorbereitung dieses Point-Release wurde die Aktualisierung des Pakets base-files vergessen, das in der Versionsinformation das Update reflektieren sollte. Ein aktualisiertes Paket wird per stretch-update demnächst nachgeliefert. Anwender, die ihr System häufiger aktualisieren werden die meisten Änderungen bereits eingespielt haben.

    Zeitnah aktualisieren

    Allen anderen Anwendern wird zur zeitnahen Aktualisierung über das Paketmanagement geraten. Debian GNU/Linux 9.2 steht ab sofort auf dem Debian-Server sowie den offiziellen Spiegelservern zum Bezug bereit. Für neue Installationen werden in den nächsten Tagen aktualisierte Images auf den Download-Servern zur Verfügung stehen. Weitere Informationen zu Debian GNU/Linux 9 sind in der offiziellen Release-Information nachzulesen. Aktualisierte Images werden in den nächsten Tagen bereitstehen.

     

     

     

     

     

  • Aus SUSE Studio und OBS wird SUSE Studio Express

    Aus SUSE Studio und OBS wird SUSE Studio Express

    Wie SUSE, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert, jetzt bekannt gab, wird das Unternehmen seine beiden Build-Tools SUSE Studio und Open Build Service (OBS) zu SUSE Studio Express zusammenlegen. War SUSE Studio für das Erstellen von Images zur Installation auf echter Hardware, in Virtuellen Maschinen und Containern sowie in der Cloud ausgelegt, diente OBS zunächst eher dem Bau von Paketen. Mittlerweile beherrscht auch OBS das Erstellen von Images. Das war vermutlich auch der Grund warum SUSE Studio schon seit längerem ziemlich angestaubt schien und nicht mehr gewartet wurde. Kunden, die SUSE Studio intern einsetzen werden hingegen weiter unterstützt und können später auf die neue Lösung umsteigen.

    Neue Webseite für SUSE Studio Express

    Künftig wird das erweiterte OBS unter dem neuen Namen sowohl für den Bau von Paketen als auch von Images zuständig sein. Das bisher in beiden Projekten verwendete Build-Tool Kiwi wird auch weiterhin das Mittel der Wahl bleiben, wie SUSEs Andreas Jäger in der Ankündigung schreibt. Den ersten Schritt zu SUSE Studio Express stellt die neue Webseite dar, die optisch den Zusammenschluss vermittelt. Bestehende Kiwi-Konfigurationen aus SUSE Studio können dort exportiert und in SUSE Studio Express eingefügt werden. Dabei können wegen der damit einhergehenden Aktualisierung von Kiwi Änderungen an der Konfiguration notwendig werden.

    SUSE Studio Express
    Templates zur Image-Erstellung

    Mehr Architekturen unterstützt

    Während SUSE Studio nur die x86-64-Architektur bediente, wird Studio Express später alle von SUSE unterstützten Architekturen bauen können. Dazu gehören neben x86-64 auch ARM, Power und Z Systems. Zudem ist der komplette Quellcode einsehbar, was bei SUSE Studio nicht durchgängig der Fall war. Die Entwickler bloggen über die weitere Entwicklung und sind offen für Beteiligung an der Entwicklung der neuen GUI oder von neuen Image-Templates.

    Derzeit können Images für openSUSE Leap 42.3 und SUSE Linux Enterprise 12 Service Pack 3 in SUSE Studio Express gebaut werden. Einige Funktionen von SUSE Studio sind auf der neuen Plattform noch nicht verfügbar, sollen aber künftig bereitgestellt werden. Dazu gehört die Möglichkeit, Images in Public Clouds hochzuladen. Mal schaun, was SUSE im 25. Jahr seines Bestehens noch bieten wird.

  • Nextcloud stellt PicoCMS Website-Builder vor

    Nextcloud stellt PicoCMS Website-Builder vor

    Nextcloud Logo
    Bild: Nextcloud

    Nextcloud, die Client-Server-Software für File-Hosting unter eigener Kontrolle, stellt im Rahmen der im August gestarteten Education Edition  jetzt mit PicoCMS einen einfachen Website-Builder vor. Die Education Edition war zusammen mit den fünf Partnern Moodle, DeiC, regio iT, der TU Berlin und Univention aufgelegt worden. Die jetzt veröffentlichte PicoCMS-App entstand in Zusammenarbeit mit dem dänischen Bildungs- und Forschungs-Netzwerk DeiC  und der PicoCMS-Community.

    Kein HTML, keine Datenbank

    PicoCMS ist ein Flat-File-CMS, das ohne HTML, Datenbank und Administrations-Backend auskommt. Inhalte werden mit der einfachen Auszeichnungssprache Markdown in einem Ordner erstellt. Diese Ordner beinhaltet die Webseite, die jederzeit editiert, erweitert oder einfach in eine neue Domain umgezogen werden kann. Wer einmal mit WordPress oder einem ähnlich komplexen CMS umgezogen ist, weiß, was es bedeutet, lediglich einen Ordner in ein neues System kopieren zu müssen. Natürlich sind Flat-File-CMS wie Pico auf kleinere Webseiten beschränkt, diese lassen sich aber rasend schnell realisieren. Dabei ist Pico durch Plugins gut erweiterbar.

    Schnell kleine Webseiten erstellen…

    Bei Nextcloud wird zur Erstellung einer Webseite nach der Installation der App ein Name und ein Ordner gewählt. Darin werden Text und Bilder an den richtigen Stellen abgelegt. Dazu kann der ebenfalls als App verfügbare Nextcloud-Markdown-Editor verwendet werden. So können kleine Blogs, Dokumentationen oder eine persönliche Homepage ohne viel Aufwand erstellt werden. Zudem können die Ordner geteilt und gemeinsam bearbeitet werden.

    …und mit Nextcloud ausliefern

    Die Konfiguration von PicoCMS passt auf eine Seite. Die mit Pico erstellten Seiten können vom Nextcloud-Server ausgeliefert werden. Das kann öffentlich oder privat, also nur für freigeschaltete Nextcloud-User, geschehen. Weitere Informationen über die Handhabung, die Erweiterbarkeit und die Plugins von Pico finden sich auf deren Webseite. Die PicoCMS-App steht ab sofort im Nextcloud-Appstore zur Verfügung und wird demnächst in das Nextcloud-Education-Bundle übernommen.

     

     

     

     

  • Amarok lebt!

    Amarok
    Logo: ChrisPK Lizenz: GPL2

    Wer hätte es gedacht: Amarok scheint nicht so tot zu sein, wie es in den letzten beiden Jahren den Anschein hatte. Die einstige KDE-Vorzeigeanwendung hatte arg Federn gelassen in der Gunst der Jukebox-Fans. Der Umstieg von Version 1.4 auf 2.0 führte zu massiver Kritik der Anwender. Es fehlten viele Funktionen, das neue dreispaltige Layout der Oberfläche fand wenig Anerkennung. So entstand in der Folge mit Clementine ein Fork von Amarok 1.4, der schnell viele Freunde fand und von Distributionen ins Programm genommen wurde.

    Seit August 2013 verharrt Amarok, der freie Audioplayer für unixoide Betriebssysteme und Windows, auf Version 2.8. Eine Beta-Version Amarok 2.9 wurde im August 2015 freigegeben, eine finale Version 2.9 steht aber immer noch aus. Da die Beta zudem noch auf Qt4 basiert, wird eine Veröffentlichung vermutlich auch nicht stattfinden.  Doch jetzt gibt es einen Silberstreif am Horizont.

    Noch ist einiges zu tun

    Die Portierung von Amarok auf Qt5 und KDE Frameworks 5 ist prinzipiell abgeschlossen und liegt dem KDE-Reviewboard zur Durchsicht vor. Seit einigen Monaten arbeitet der bei Arch Linux beheimatete Malte Veerman an der Portierung. Sowohl die Art des Commits als auch die technische Ausführung bedürfen noch der Überarbeitung. So steht etwa das von Veerman als Abhängigkeit eingeführte Qt5WebView zwar bei Arch Linux, aber ansonsten lediglich seit kurzem in Debian Unstable und openSUSE zur Verfügung.

    Laut Veerman müssen noch viele Applets portiert werden. Bisher funktionieren bei den Diensten lediglich Ampache und Magnatune. Bei den Miniprogrammen, die jetzt in QML umgesetzt sind, sind Aktuelles Stück, Analyzer, Wikipedia und Liedtext einsatzbereit. Sicherlich wird es noch eine Weile dauern bis fertige Vorabversionen zum Test bereitstehen. Um jedoch zu alter Größe auflaufen zu können muss Amarok viele Anwender von anderen Playern wie Clementine wieder weglocken. Bleibt abzuwarten, ob das gelingt.

  • Librem-5-Smartphone überschreitet die Million Dollar

    Bild: Purism

    Die Kampagne zur Schwarmfinanzierung des freien und offenen Smartphones Librem 5 der Firma Purism aus San Francisco hat den Meilenstein von einer Million US-Dollar überschritten. Die Kampagne hatte in letzter Zeit Fahrt aufgenommen und über 30.000 Dollar an Zusagen pro Tag generiert. Für die verbleibenden 18 Tage werden im Durchschnitt jeweils knapp 28.000 Dollar benötigt, um das Finanzierungsziel zu erreichen. Die Kampagne, die Purism auf der eigenen Webseite durchführt ist so konzipiert, dass es nur beim Erreichen der vollen Summe zur Auszahlung kommt und das Projekt realisiert werden kann.

    Auf gutem Weg

    Für Purism sind solche Kampagnen nichts Neues, bereits die Notebooks Librem 13 und Librem 15 wurden auf diese Weise erfolgreich finanziert. Hier kamen jeweils mehr als das doppelte der Zielsumme zusammen. Beim Librem 5 muss vermutlich bis kurz vor Ende der Kampagne gebangt werden, ob das Ziel erreicht wird. Auch wenn Purism in der Branche und der Community einen guten Namen hat, sind die gescheiterten Versuche von Canonical und anderen, ein freies Linux-Smartphone auf die Beine zu stellen, vermutlich ein Hemmschuh für diese Kampagne.

    Seit der Verkündung, dass sowohl GNOME als auch KDE ihre Mitarbeit am Projekt zugesagt haben nahm die Kampagne kurz darauf merklich Fahrt auf. Todd Weaver, Gründer und CEO von Purism sagte kürzlich in einem Interview, er werde in den nächsten zwei Monaten vermutlich weitere Partnerschaften und Unterstützung bekanntgeben können. Das Matrix-Projekt wird mittlerweile ebenfalls als fester Partner genannt.

    Bootfähiges Entwicklerboard

    Auf der technischen Seite vermeldet Purism, dass Debian Sid auf einem Entwicklerboard mit dem iMX6-SoC von NXP bootfähig ist. Dies ist aber nur eine erste Entwicklungsstufe. Ziel der Entwickler ist der iMX8-SoC des gleichen Herstellers, der statt einem ARM Cortex-A9 über die aktuelleren Kerne Cortex-A53 und -A72 setzt. Allerdings wird der darauf befindliche Grafikchip Vivante GC7000 im Gegensatz zum Vorgänger auf den iMX6 noch nicht vom freien Etnaviv-Treiber unterstützt.

    Zeitnahe Aktualisierung

    Eines der größten Probleme, dass Android-Geräte plagt ist die oft erst sehr späte Versorgung mit Updates. Hier liegt laut Weaver einer der großen Vorteile der Verwendung eines Linux-Betriebssystems. PureOS könne jederzeit Aktualisierungen schnell verteilen  und danach die Patches an Debian zurückfließen lassen. Er betont, die Community um PureOS sei durch dessen Verwendung auf den Notebooks Librem 13 und 15 sehr aktiv. Auf die Frage nach der Produktion des Librem 5 sagte Weaver, die Beziehungen zu Herstellern, die bedarfsgelenkt produzieren können, bestünden bereits.

    Entgegen den Prophezeiungen der Auguren der Branche entwickelt sich die Kampagne trotzt anfänglicher Unklarheiten in Richtung Erfolg. Sollte das Ziel von 1,5 Millionen US-Dollar erreicht werden, soll das Librem 5, das für Schwarmfinanzierer 599 US-Dollar kostet, Anfang 2019 ausgeliefert werden. Bei der Bestellung des Phones kann auch die Kryptowährung Monero genutzt werden, mit der Purism in Verhandlungen über eine Partnerschaft steht. Ist das Librem 5 für euch als Smartphone technisch und ideologisch von Interesse?

     

     

     

     

     

  • GNOME bringt erste Aktualisierung auf 3.26.1

    Gnome 3.26.1
    Trademarks sind Eigentum des jeweiligen Besitzers

    GNOME 3.26.1 ist das erste Point-Release für das aktuelle GNOME 3.26. Das Update bringt neben Fehlerbereinigungen auch eine neue Version des GNOME-Fenstermanagers und Compositors Mutter. Die neue Version Mutter 3.26.1 erhielt Verbesserungen beim Window-Tiling. Bei zwei angrenzenden Fenstern lässt sich die Größe beider Fenster ändern, indem man eins davon größer oder kleiner zieht. Dabei ist die Aufteilung nicht wie bisher an 50 Prozent gebunden, sondern funktioniert auch bei 33 und 66 Prozent. Künftig sollen zusätzlich auch 25 und 75 Prozent möglich sein.

    GNOME-Shell aufgewertet

    Darüber hinaus unterstützt Mutter 3.26.1 auch Sandboxing für Ubuntus Snap-Pakete. Ein Fehler, der Monitoreinstellungen zwischen Neustarts vergessen ließ, wurde behoben. Auch die GNOME Shell 3.26.1 erhielt Verbesserungen. Die GNOME-Shell bietet die wichtigsten Benutzeroberflächenfunktionen für den GNOME-3-Desktop, wie etwa das Wechseln zwischen Fenstern und das Starten von Anwendungen. In der neuen Version werden in der Kalender-App beim Wechsel der Zeitzone Daten und Zeiten automatisch angepasst. Die Lesbarkeit von Text in der oberen Leiste, die seit Version 3.26 transparent ist solange keine Fenster sie berühren, wurde verbessert.

    Headless-Mode für die Shell

    Ein Crash, der auftrat wenn Tray-Icons in schneller Folge versteckt und wieder hervorgeholt wurden, ist nun behoben. Das Wechseln von Fenstergruppen arbeitet in der neuen Version  verlässlicher. Zudem kann die GNOME-Shell nun headless ohne verbundenes Display laufen. Dazu mussten einige Fehler beseitigt werden. Zudem soll die GNOME-Shell in Abwesenheit von Logind nicht mehr abstürzen.

    GNOME 3.26.1 wertet auch einige Core-Apps mit Updates auf. So werden in GNOME Photos die Kontrollelemente ausgeblendet, wenn sie nicht benötigt werden. GNOME Online Accounts erhielt zusätzliche Übersetzungen. Bei Fedora 27 Workstation Beta und Ubuntu 17.10 Artful Aardvark Beta wird GNOME 3.26.1 in den nächsten Tagen über das Paketmanagement aktualisierbar sein. Arch-Testing verfügt bereits über das Update. Binärpakete für weitere Distributionen werden sukzessive folgen. Die offiziellen Release Notes wird in Kürze erwartet.

  • Energieverbrauch bei KDE Plasma

    Energieverbrauch bei KDE Plasma

    KDE Plasma Energieverbrauch
    Bild: S. Kügler

    Oft bekommt man zu hören, Notebook-Akkus würden unter Windows länger halten als unter Linux. Vermutlich ist da generell etwas Wahres dran. Deshalb versuchen Entwickler ihre Software so zu gestalten, dass möglichst lange Laufzeiten erreicht werden können. Da ist in den letzten Jahren bereits einiges an Fortschritt erzielt worden. 

    Ergebnis jahrelanger Bemühungen

    KDEs Sebastian Kügler hat in einem kurzen Blogeintrag den Energieverbrauch eines Lenovo ThinkPad X1 Yoga der zweiten Generation beschrieben. Auf einem Plasma-Auszug aus Git hat er mit PowerTOP den Energieverbrauch und das Verhalten der CPU überprüft. Kügler ist vom Ergebnis hocherfreut. Ein Plasma-Desktop im Idle-Modus weckt die CPU nicht auf, das Ergebnis jahrelanger Bemühungen, so der Entwickler. In diesem Zustand wird der Akku lediglich mit weniger als vier Watt belastet. Somit scheint KDE Plasma auf gutem Weg, das Beste aus den Akkus unserer Geräte herauszuholen.

    KDE Plasma Mobile profitiert besonders

    Die gemeinsame Entwicklung von Plasma für den Desktop und Plasma Mobile im Hinblick auf Konvergenz haben die Entwicklung hin zu längeren Laufzeiten vorangetrieben. Und selbstredend profitieren Smartphones wie das geplante Librem 5 der Firma Purism durch Plasma Mobile in besonderem Maße von dieser Entwicklung.

  • Fedora 27 Workstation Beta freigegeben

    Fedora 27 Workstation
    Screenshot: FThommes

    Normalerweise gebührt die Ehre, eine neue GNOME-Version zuerst offiziell in einer Distribution vorzustellen Red Hats Experimentierstube Fedora. Doch jetzt gibt es Konkurrenz. Canonical ist zu GNOME als Standard-Desktop zurückgekehrt und hat vor wenigen Tagen die Beta-Version zu Ubuntu 17.10 Artful Aardvark mit GNOME 3.26 veröffentlicht. Nun zieht Fedora, Red Hats Entwicklungslabor, dreimal um eine Woche verzögert, mit der Beta zu Fedora 27 Workstation nach. Es ist dies die erste Fedora-Version, die ohne Alpha-Version auskommt. Für die Beta-Version fehlt zudem wegen eines Fehlers, der bis zum Release behoben werden soll, die 32-Bit-Variante der Workstation.

    Fedora 27 Workstation
    Screenshot: FThommes

    Aktueller Unterbau

    Fedora 27 erscheint mit Kernel 4.13.3 und Systemd 234.7 als Basis. Firefox ist in Version 54 an Bord, LibreOffice in Version 5.4 mit dabei. Neben den Neuerungen von GNOME 3.26 wurden wie üblich unter anderem  Perl 5.26, Golang 1.9, Glibc 2.26, Boost 1.64.0, RPM 4.14, Node.js 8.x, Ruby on Rails 5.1 und PHP 7.2 als aktualisierte Versionen ausgeliefert. OpenJDK9, das als technische Vorschau ausgeliefert werden sollte, hat es nicht mehr in die Beta geschafft. Die Installationsmedien beherrschen jetzt auch 32-Bit UEFI-Support. Damit werden Geräte mit 64-Bit-CPU bedient, die mit 32-Bit-UEFI-Firmware ausgeliefert werden. Eine weitere Verbesserung ist die Unterstützung für den TRIM-Befehl auch auf verschlüsselten SSDs. Der Fedora Media Writer wurde um die Möglichkeit erweitert, bootfähige SD-Karten für ARM-Geräte zu erstellen. Zudem sollen mehr Anwendungen als zuvor als Flatpaks angeboten werden. Neu ist auch eine Vorabversion des neuen Multimedia-Frameworks Pipewire, das Audio und Video beherrscht und einmal PulseAudio beerben soll. Derzeit funktioniert aber lediglich der Video-Part.

    Fedora 27 Server erst in zwei Wochen

    Heute wurde neben Fedora 27 Beta auch die Cloud- und Container-Variante Fedora Atomic Host freigegeben. Die Server-Variante wird ausnahmsweise erst in rund zwei Wochen veröffentlicht. Hier findet gerade eine Modularisierung im Rahmen des Projekts Boltron statt. Fedora Workstation 27 steht ebenso zum Download bereit wie Atomic Host und diverse Spins mit alternativen Desktops. Die Veröffentlichung der stabilen Version ist derzeit für den 7. November vorgesehen.