Das Fedora-Team hat kein Glück mit der Herausgabe von Fedora 27. Bereits vor der Beta-Version drei mal verschoben, musste jetzt auch die stabile Veröffentlichung von Fedora 27 Workstation um eine Woche nach hinten verlegt werden. Das beschloss am gestrigen Donnerstag das Fedora-Steuerungskomitee FESCo auf seiner wöchentlichen GO/NO-GO-Sitzung. Obwohl, mit fehlendem Glück hat es diesmal wohl eher weniger zu tun. Schaut man sich die blockierenden Fehler an, so sind das keine Fehler in Paketen mit Anwender-Software. Sie wirken eher wie unnötige Versäumnisse bei der Vorbereitung der Veröffentlichung.
Keine wirklichen Bugs
Als Grund für die Verschiebung dient die Tatsache, dass es noch keinen Release-Candidate gibt. Zudem wurden von 11 in der Sitzung diskutierten Bugs drei zu Release-Blockern erklärt. Diese drehen sich allesamt um Fehler in der Release-Vorbereitung. Bei zwei der Release-Blocker geht es um fehlende Pakete, die nach den Statuten für eine Veröffentlichung unabdingbar sind. Dabei geht es einmal um ein Paket mit den finalen Release-Notes in der richtigen Version. Zum anderen fehlt das Paket spin-kickstarts, das bei der Erstellung von Fedora-Release-Images vorhanden sein muss. Für den dritten Release-Blocker ist ein zusätzlich noch eingebundenes Repository verantwortlich.
Auch Fedora Server verschoben
Von der Verschiebung ebenfalls betroffen ist Fedora Server 27. Hier war bereits länger klar, dass das Release dieses Mal vom Veröffentlichungszeitplan abgekoppelt werden musste. Der Grund für die Abkoppelung sind die aufwendigen Arbeiten an der Modularisierung der Server-Variante im Projekt Boltron. Auch hier ist der Grund für die Verschiebung ein noch nicht vorhandener Release-Candidate.
Laut dem angepassten Release-Plan erscheint Fedora 27 Workstation nun am 7. November. Am selben Tag soll die Beta-Version des Fedora Modular Server 27 erscheinen. Hier ist das Datum für die stabile Veröffentlichung auf den 19. Dezember festgelegt worden.
Firebug war eine Revolution, als das als Open-Source vertriebene Firefox-Add-on vor 12 Jahren im Januar 2006 vorgestellt wurde. Erstmals konnten Web-Entwickler den Quellcode einer Webseite und Elemente wie JavaScript und CSS im Browser untersuchen, editieren und debuggen. Jetzt wird das Add-on eingestellt. Mozilla Firefox unterstützt ab der am 14. November erwarteten Version 57 keine Add-ons mehr, die auf den Mozilla-Eigenentwicklungen XUL, XPCOM oder XBM basieren. Es schreibt zwingend die neuen WebExtensions-APIs als neue Basis für die Browser-Erweiterungen vor.
Firebug komplett in Developer-Tools
Im Fall von Firebug ist das nicht so tragisch, ist doch mittlerweile die gesamte Funktionalität in die aktuellen Firefox-Developer-Tools übernommen worden. Die Entwickler von Firebug wollen sich angesichts dieser Tatsache die Mühe ersparen, das Add-on auf die WebExtension-APIs umzustellen. Den Abschied gaben sie jetzt auf der Webseite von Mozilla Hacks bekannt. Trotzdem werden über eine Million heutiger Anwender des kultig verehrten Addons traurig über die Einstellung sein.
WebExtensions-APIs sind Pflicht
Firebug ereilt damit das Schicksal vieler Firefox-Erweiterungen, deren Entwickler ihre Add-ons nicht auf WebExtensions umstellen möchten. Auch technische Gründe können für das Verschwinden eines Add-ons verantwortlich sein. Das ist beispielsweise beim beliebten Classic Theme Restorer der Fall. Er diente Anwendern, die das 2014 eingeführte Re-Design Australis nicht mochten als Rückfall auf das alte Aussehen des Browsers. Allerdings sind die WebExtensions in diesem Fall nicht in der Lage, dies umzusetzen. Ein weiteres Problem sind funktionsreiche Add-ons, deren volle Funktionalität noch nicht von WebExtensions-APIs abgedeckt ist.
Von langer Hand geplant
WebExtensions sind nur ein Puzzleteil in der größten Umbauaktion in der 15-jährigen Geschichte von Firefox. Bereits vor rund zwei Jahren angekündigt, bekräftigte Mozilla seine Absicht nochmal vor einem Jahr im Add-ons-Blog. Die sogenannten Legacy-Add-ons werden mit Firefox 57 nicht mehr geladen. In den Einstellungen auf der Seite der Add-ons verweist ein Button hinter jedem nicht mehr aktivierten Legacy-Add-on auf Alternativen dazu auf Mozillas AMO-Webseite.
Wie in der neuesten Ausgabe der monatlichen Linux Mint News zu lesen ist, wird die beliebte Distribution ihre KDE-Ausgabe einstellen. Das im nächsten Monat erwartete Linux Mint 18.3 wird die letzte Ausgabe der Distribution sein, die eine Version von KDEs Plasma 5 ausliefert. Der Hauptgrund ist, dass das Qt-Framework, auf dem KDE Plasma 5 basiert, zu weit weg ist von dem, auf was sich Chef-Entwickler Clement Clem Lefebvre und seine Mannen konzentrieren. Linux Mint liefert für Plasma 5 Pakete von Kubuntu aus. Das Nachführen der notwendigen, von Kubuntu gelieferten Backports sei dabei mittlerweile zu aufwendig für das Projekt, so Clem, das Entwicklungstempo der KDE-Entwickler einfach zu hoch.
Eine andere Welt
Somit wird sich Linux Mint künftig rein auf GTK+ und die Desktops Cinnamon, Mate und Xfce konzentrieren. Lefebvre versteht Mint als homogene Desktop-Distribution, die zwar auf Ubuntu LTS als Unterbau setzt, aber eigene Entwicklungen integriert und Anpassungen vornimmt, wo nötig. Somit entbehrt der Schritt weg von Qt, einer »anderen Welt«, wie sich Clem ausdrückt, nicht der Logik. Als Beispiel führt er die Eigenentwicklungen Xed, Blueberry, Mintlocale und den Slick-Greeter an, von denen die drei verbliebenen Desktops profitieren, aber nicht Plasma 5.
Da es eine Menge zufriedener Plasma-Anwender bei Mint gebe, können die ab Mint 19 den Plasma-Desktop aus dem Archiv installieren. Auch das PPA von Kubuntu werde vermutlich weiterhin verfügbar sein, so der Entwickler. »KDE ist fantastisch, aber es ist nicht das, worauf wir uns konzentrieren wollen«, sagt Clem und hofft auf das Verständnis der Anwender.
LMDE 3
Es sei wichtig, LMDE, die Linux Mint Debian Edition weiterzuführen, so Lefebvre. Einerseits biete es eine Rückfalllösung, sollte Ubuntu einmal nicht mehr verfügbar sein. Zudem sei es Entwicklungsziel vieler Projekte, an denen Mint arbeite und versuche somit, Kompatibilität außerhalb von Linux Mint zu gewährleisten. Allerdings habe LMDE wesentlich weniger Anwender als Mint selbst und stehe daher in der Wichtigkeit immer etwas hintenan.
Jetzt gibt es aber Neues zu LMDE 3 zu verkünden. Die neue Ausgabe, die im ersten Quartal 2018 erscheinen soll, wird auf GNU/Linux Debian 9 »Stretch» basieren. Der Codename für LMDE 3 lautet »Cindy« und als Desktop kommt Cinnamon 3.8 zum Zug.
Aktueller mit Flatpak
Der Paketbestand von Linux Mint 18.x basiert auf Ubuntu 16.04 LTS und ist somit nicht gerade aktuell und noch bis 2021 mehr oder weniger eingefroren. Um diesen Zustand auch für die Jahre bis dahin etwas abzumildern und gleichzeitig die Stabilität von Min zu bewahren wird Linux Mint 18.3 volle Unterstützung für das Paketformat Flatpak bieten. Lefebvre hält diese Lösung für weiter fortgeschritten als Ubuntus alternatives Paketformat Snap. Mint 18.3 wird Flatpak vorinstallieren und zwei Flatpak-Repositories einbinden. Neben dem offiziellen Flathub werden dazu auch GNOME-Apps eingebunden. Dazu weist der Software-Manager eine neue Sektion für Flatpak auf. Anwender können weitere Flatpak-Archive einbinden, die im software-Manager auftauchen.
Flatpak-Unterstützung in Linx Mint 18.3
Sonst noch neu bei Linux Mint 18.3
Die Mint-News gehen im Weiteren auf die Neuerungen des gerade veröffentlichten Cinnamon 3.6 ein. Hier stehen unter anderem ein standardmäßig aktiviertes HiDPI-Handling, das Anwendern mit entsprechenden Displays den Weg in die Einstellungen erspart und der Treiber-Manager mit ebenfalls verbesserter HiDPI-Unterstützung im Fokus. Bei den Treibern übernimmt Libinput mit 18.3 die Regie über die Eingabegeräte. Zudem wird neben der Anwendung »mintBackup« die zweite Backup-Lösung »Timeshift« mit an Bord sein. Diese für Ubuntu entwickelte App kümmert sich um das Anlegen und Wiederherstellen von System-Schnappschüssen , während »mintBackup« weiterhin das Home-Verzeichnis sichert.
Wie jedes Jahr um diese Zeit veröffentlichte die Linux Foundation jetzt den diesjährigen Kernel-Report 2017. Darin finden sich die neuesten Zahlen zum Kernel, dessen Entwicklung und der Community. Vorgestellt wurde der Report auf dem gerade in Prag abgehaltenen Open Source Summit Europe, der früher LinuxCon hieß und ebenfalls von der Linux Foundation organisiert wird.
Beispielloses Unterfangen
Im Jahr 2017 läuft Linux auf 90 Prozent der öffentlichen Clouds, hält 62 Prozent des Embedded-Marktes und 99 Prozent der Supercomputer laufen damit. Das macht den Linux-Kernel zu einer der größten kollaborativen Unternehmungen in der Menschheitsgeschichte. Allerdings ist das nachhaltige Wachstum dieses Open-Source-Ökosystems und der anhaltende Erfolg von Linux nicht möglich ohne die stetige Entwicklung des Linux-Kernels.
Das offiziell 2017 Linux Kernel Development Report geheißene Papier wurde von Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman, Jonathan Corbet und der Linux-Foundation zusammengestellt. Corbet schreibt ansonsten Kernel-Dokumentation und betreibt die Webseite LWN.net.
Zahlen und Fakten
Änderungen pro Stunde
Der aktuelle Kernel 4.13 umfasst 24.766.703 Zeilen Code in 60.538 Verzeichnissen. Er enthält Änderungen von 1.681 Entwicklern, die bei 225 Unternehmen angestellt sind. Mit Kernel 4.14, der in den nächsten Wochen erscheint, wird die magische Grenze von 25 Millionen Zeilen Code (LoC) überschritten. Seit der Einführung von Git für die Kernel-Entwicklung im Jahr 2005 haben insgesamt 15.637 Entwickler, die in über 1.400 Unternehmen beschäftigt waren, zum Kernel beigetragen. Bei den Kernel-Versionen seit 4.8 wurden jeweils mehr als 12.000 Änderungen eingefügt.
Anzahl der Kernelzeilen
Der jetzt vorliegende Report umfasst 406 Tage und gibt für diesen Zeitraum eine durchschnittliche Schlagzahl von 8.5 eingereichten Patches pro Stunde aus. Dies ist erneut eine Steigerung zum letzten Report, der 7.8 Änderungen pro Stunde auswies.
Der Browser Opera wird in drei Varianten veröffentlicht. Die stabile Version steht bei 48, die Beta trägt die Versionsnummer 49 und Opera Developer steht derzeit bei 50.0.2753.0 und basiert auf Chromium 63.0.3230.0. Die übernächste stabile Version des norwegischen Browsers Opera bringt Unterstützung für Chromecast und erlaubt die Umrechnung verschiedener Crypto-Währungen. Zudem geht der Umbau der Lesezeichen-Leiste weiter. Ein Fehler, der den Verlust der geöffneten Tabs beim Absturz des Browsers bewirkte, wurde behoben.
Chromecast unterstützt
Chromecast legt laut Google weiterhin an Beliebtheit zu. Wurden im Juli 2016 30 Millionen verkaufte Exemplare vermeldet, so stieg die Zahl auf jetzt 55 Millionen Chromecast-Dongles. Das hat den norwegischen Browserhersteller Opera dazu bewogen, Chromecast erstmals in Opera Developer 50 zu unterstützen. Vor der ersten Nutzung mit Opera muss die Unterstützung noch in den Einstellungen unter Browser -> Benutzeroberfläche freigeschaltet werden. Opera 50 erlaubt das Casten von Videos, von Tabs und des gesamten Desktops. Derzeit stürzt der Browser beim Casten des Desktops allerdings noch ab, wie es in der Ankündigung heißt.
Crypto-Währungen umrechnen
In der derzeit stabilen Version Opera 48 lernte der Browser, verschiedene Einheiten umzurechnen. Dazu zählen auch Währungen. Bisher können damit 32 Währungen konvertiert werden. Mit Opera 50 kommen nun auch vier Crypto-Währungen hinzu. Künftig können Bitcoin, Bitcoin Cash, Etherum und Litecoin umgerechnet werden. An seinem Werbeblocker sollte Opera noch etwas feilen, denn dieser behauptet, auf dieser Webseite zwei Werbeeinblendungen geblockt zu haben obwohl LinuxNews keine Werbung geschaltet hat.
Screenshot: FThommes
Crash ohne Folgen
Falls Opera künftig abstürzt, wird die bestehende Sitzung nicht mehr verworfen, sondern beim nächsten Start zur manuellen Wiederherstellung markiert. Lediglich der aktuelle Tab wird geladen und informiert über das aufgetretene Problem. Opera Developer für Linux steht auf der Unternehmens-Webseite als DEB- oder RPM-Paket zum Test bereit. Außerdem steht Opera 50 auch in Versionen für Windows und macOS bereit. Zudem gibt es für Windows eine portable Variante.
Die Crowdfunding-Kampagne für das Linux-Smartphone Librem 5 ist zu Ende. Statt der anvisierten Summe von 1,5 Millionen US-Dollar erhielt das Projekt der Firma Purism Zusagen für über zwei Millionen US-Dollar. Wie die Webseite der Kampagne verrät, sind das, in Geräte umgerechnet, 239 Developer-Kits und 2744 komplette Librem 5 Smartphones. Hinzu kommen rund 70 Kombinationen mit Monitor, Maus und Keyboard zum Zwecke der Konvergenz. Vorbestellungen werden auch weiterhin angenommen.
Erfolg für die Community
Das sind, schaut man sich den Markt für mobile Geräte an, verschwindend kleine Zahlen. Andererseits wurden bereits die Chancen der Kampagne zu deren Beginn von vielen Marktbeobachtern kleingeredet. Daran gemessen ist dies ein großer Erfolg für die Firma Purism, die damit bereits die dritte Kampagne dieser Art erfolgreich abgeschlossen hat. Die beiden ersten finanzierten die freien Notebooks Librem 13 und Librem 15, die in den USA erfolgreich verkauft werden. Auch die Commuinity kann dies als Erfolg sehen, denn immerhin haben 3.000 Enthusiasten ihrer Hoffnung auf ein reines Linux-Phone mit 599 US-Dollar Ausdruck verliehen.
Problemfall aktuelle Hardware
Purism will beim Librem 5 mit niemandem konkurrieren, sondern mit diesem Projekt 3.000 Menschen das Smartphone liefern, dass die sich wünschen. Der Weg dorthin wird nicht leicht sein, aber das Unternehmen mit dem sozialen Gewissen stand auch bei den beiden ersten Kampagnen vor großen Problemen und hat Rückschläge erfolgreich überwunden. Die Widerstände beim Librem 5 drehen sich auf technischer Seite darum, Hardware zu kombinieren, die 2019 beim Erscheinen des Smartphones ausreichend aktuell und leistungsstark ist, um weitere Käuferschichten zu erschließen.
Freier Grafiktreiber fehlt
Das fängt beim Prozessor an. Die meisten Tests liefen bisher mit der i.MX-6-CPU der Firma NXP. Diese CPU, die auf den ARM-Cortex-A9-Kernen basiert, wurde bereits 2011 vorgestellt. Librem möchte den Nachfolger i.MX-8 verbauen, steht aber hier vor dem Problem, dass der freie Etnaviv-Treiber die im i.MX-8 verbaute Vivante-GPU noch nicht unterstützt. Wenn das Librem 5 deshalb mit der i.MX-6-CPU ausgeliefert werden muss, wäre dies ein Rückschlag für das Projekt und eine Enttäuschung für die Vorbesteller.
Auf alle Fälle wird es interessant sein, die Entwicklung in den nächsten 15 Monaten zu verfolgen. Als Nächstes steht softwareseitig die Entscheidung an, wie die Oberfläche aussehen wird, die auf dem hauseigenen und auf Debian basierenden PureOS laufen wird.
Wie auf der Android-Entwicklerseite XDA-Developers zu lesen ist, erhält Android demnächst Unterstüztzung für »DNS über TLS«. DNS über TLS ist ein Protokoll, bei dem Domain-Name-Server-Abfragen auf derselben Ebene wie HTTPS verschlüsselt werden und somit ein DNS besuchte Webseiten nicht sehen kann. Auch DNS-Hijacking wird damit verhindert. Das Protokoll verwendet Transport Layer Security (TLS) auf Port 853 anstatt dem üblichen Port 53, um diese Verschlüsselung zu erreichen. TLS war früher auch als SSL bekannt. Benutzer können auf das DNS von Google umsteigen, wenn sie von DNS über TLS profitieren möchten.
Normalfall Klartext
Bisher werden DNS-Anfragen im Klartext über UDP- oder TCP-Protokolle abgewickelt. Gibt jemand https://linuxnews.de in einen Browser ein, fragt der Browser bei einem DNS nach, der für die URL zur weiteren Verarbeitung die IP-Adresse 82.211.42.13 zurückgibt. Durch die Abwicklung per Klartext kann der Internet-Provider und jeder, der Zugriff auf die Verbindung hat, sehen, welche Seiten aufgerufen werden.
Bald im Android-Update
Einige kürzlich getätigte Commits für das Android Open Source Project (AOSP) lassen nun die Vermutung zu, dass Android bald DNS über TLS beherrschen wird. Den Commit zufolge soll bei den Entwickler-Optionen eine neue Einstellung hinzukommen, um DNS über TLS ein- und ausschalten zu können. Somit könnte diese Einstellung bereits mit Android 8.1in den Optionen für Anwender auftauchen.
Nicht der Weisheit letzter Schluss
Allerdings kommt das Geschenk mit einem Pferdefuss. Viele DNS unterstützen diese Verschlüsselung nicht. Alternative sind Googles DNS, die ein HTTPS-DNS-Interface bieten. Alternative zu Googles DNS ist OpenDNS. Zudem sieht der alternative DNS trotzdem das Ziel der Anfrage, was im Fall von Google natürlich nicht wünschenswert ist. Lediglich der ISP oder Angreifer zwischen dem Ausgangspunkt und dem DNS-Server sehen nichts. Eine weitere Alternative könnte auchg für Android künftig DNSCrypt sein.
Mit GNOME 3.27.1 hat das Projekt die erste Entwicklerversion für die am 14. März 2018 geplante Veröffentlichung von GNOME 3.28 freigegeben. Während am 2. November mit 3.26.2 die zweite Aktualisierung von GNOME 3.26 ansteht, leitet das am 18. Oktober freigegebene 3.27.1 den Entwicklungsprozess zu 3.28 ein.
Gerade und Ungerade
Bei GNOME stehen gerade Versionsnummern für stabile Versionen, während ungerade Nummern auf eine Entwicklerversion hindeuten. Wie Javier Jardón vom GNOME-Release-Team in der Ankündigung andeutet, lässt sich 3.27.1 zwar bauen, ist aber eher für Entwickler zum Hacken geeignet als um bereits einen Eindruck von GNOME 3.28 zu gewinnen.
Meson siegt über GNU Autotools
Im Unterbau werden weitere Module auf das neue Buildsystem Meson umgestellt. In den aktuellen Builds gibt es mit einigen kürzlich umgestellten Modulen aufgrund von Fehlern noch Probleme. Wer bereits einen ersten Blick riskieren möchte, kann dazu die angebotenen JHBuild-Modulsets nutzen. Die Liste der Module mit neuer Version ist bereits relativ lang. So wurden Baobab, DConf, und der Dconf-Editor auf Meson umgestellt. Der GNOME-Fenstermanager Mutter erhielt für Wayland Unterstützung für Hybrid-GPUs sowie weitere Verbesserungen. Auch der GNOME-Builder liegt in neuer Version mit einer Reihe von Verbesserungen vor.
Auf dem Weg zu GTK4
Das zugrundeliegende GTK+ 3.92 erfuhr ebenfalls viele Neuerungen auf dem Weg zu GTK4. Hier sind Verbesserungen bei Vulkan ebenso zu nennen wie die Unterstützung weiterer Module durch das GTK Scene Kit (GSK). Zum Bau von GTK4 wird nun ebenfalls ausschließlich Meson verwendet, die Unterstützung für die GNU Autotools entfällt.
Epiphany aufgewertet
Außerdem bringt GNOME 3.27.1 für den Web-Browser Epiphany bessere Unterstützung für Fedoras Flatpak-Paketsystem sowie für Google Save Browsing. Damit bietet Google einen Dienst zur Erkennung schädlicher Webseiten und Downloads. Weitere Verbesserungen für Epiphany 3.27.1 listet Paketbetreuer Michael Catanzaro auf seiner Webseite. GNOME 3.27.2 wird für den 15. November erwartet.
Purismus, Hersteller von sicherheitsorientierter Hard- und Software, kündigte heute eine Zusammenarbeit mit der Kryptowährung Monero an, der einzigen dezentralen Währung, die standardmäßig privat ist. Purism akzeptiert seit kurzem Monero für Zahlungen in seinem Online-Shop. Die heute erfolgte Ankündigung ist die Fortsetzung der Unterstützung des Unternehmens für die Kryptowährung.
Digitaler Fußabdruck als Bedrohung
Da immer mehr zentrale Dienste wie zuletzt Equifax gehackt und sicherheitsrelevante Benutzerdaten öffentlich werden, wird deutlich, dass zentralisierte, individuell identifizierbare und dauerhafte digitale Fußabdrücke eine ernste Bedrohung für die digitale Privatsphäre darstellen. Purism möchte dieser Bedrohung begegnen, indem das Unternehmen Kryptowährungen standardmäßig in sein Smartphone-Design einbindet, beginnend mit Monero.
Monero für das Librem 5
»Wir müssen proaktiv für digitale Rechte im Hier und Jetzt planen und uns mit Fragen der digitalen Rechte befassen, wenn wir sie erst künftig angehen, wird der Schaden wohl irreversibel sein«, sagte Todd Weaver, Gründer und CEO von Purism. »Die Zusammenarbeit mit Monero ermöglicht es uns, den Nutzern eine wesentlich geringere Eintrittsbarriere für die Nutzung der Vorteile einer Kryptowährung zu bieten. Unser Ziel ist es, die Nutzung des Librem 5-Smartphones für sichere, bargeld-ähnliche Zahlungen zum Schutz Ihrer persönlichen Daten zu vereinfachen.«
Analog zu Bargeld
Monero ist eine dezentralisierte, private Währung, die geschaffen wurde, um, analog zu Jahrhunderten von Barzahlung, nicht aufgezeichnete finanzielle Transaktionen zu tätigen. Die Integration von Monero in das Purism Librem 5 Smartphone als Teil des standardmäßigen mobilen Bezahlsystems kann die Probleme lösen, die den Online-Transaktionsbereich belasten. Sie kann Banken aus der Transaktion entfernen und die zentrale Speicherung privater Benutzerdaten verhindern. Monero untermauert das mit der Stärke einer unveränderlichen kryptographischen Blockchain mit Distributed Ledger Technologie.
Ubuntu 17.10 Artful Aardvark ist da. Seit sieben Jahren erstmals wieder GNOME anstatt Unity. Zudem auch noch das neue Display-Protokoll Wayland als Standard. Bei GNOME kommt die sehr aktuelle Version 3.26.1 zum Einsatz. Die Beta-Version vor drei Wochen basierte bereits auf 3.26. Canonical gibt sich offensichtlich viel Mühe, hier topaktuell zu sein. Es handelt sich bei dem ausgelieferten GNOME um eine leicht angepasste Version, mit der Canonical versucht, die Ubuntu-Anwender, die seit Jahren Unity gewöhnt waren, mit einer möglichst ähnlichen Umgebung zu versöhnen. Anwender, die ein reines GNOME befürworten, können auch das installieren. Wer von Unity gar nicht lassen mag, kann Version 7 anstelle von GNOME installieren.
Alles neu macht der April
Als im Frühjahr bekannt wurde, dass Canonical sich von Unity 8 verabschiedet und gleichzeitig auch Ubuntu Phone gänzlich und Mir zumindest für den Desktop einstellte, war klar: Ubuntu ist am Scheideweg. Über Jahre hielt Canonical den Entwicklern eine Karotte am Stock hin, die sie aber nie erreichen konnten. Convergence hieß das vielbeschworene Zauberwort, das Unity 8, Ubuntu Touch und Mir im Schlepptau hatte. Mit jeder Veröffentlichung, die dieses Ziel verfehlte, hieß es »Nächstes Mal«. Das Ziel wurde Mal um Mal verfehlt und Ubuntu für den Desktop wurde zunehmend langweilig.
GNOME und Wayland bezwungen
Der jetzt erfolgte Umstieg auf GNOME mit Version 17.10 muss ohne größere Pannen gelingen, denn mit 18.04 wartet bereits die nächste LTS-Version mit fünf Jahren Laufzeit und da muss alles passen. Neben GNOME ist die zweite große Baustelle Wayland als voreingestellter Standard. Für Anwendungen, die noch nicht mit Wayland klarkommen, ist XWayland mit von der Partie, um hier Kompatibilität unter Wayland herzustellen. Anwender, die proprietäre Nvidia-Treiber nutzen, gehen in Sachen Wayland erst einmal leer aus und müssen die X11-Sitzung nutzen. Alternativ steht der freie Nouveau-Treiber zur Verfügung, der mit Wayland klarkommt. Das Umschalten passiert im ebenfalls neuen Anmeldemanager GNOME Display Manager GDM3, der LightDM ersetzt. Um im laufenden System abzufragen, ob Wayland oder X11 die Sitzung verwaltet, verschafft der Befehl echo $XDG_SESSION_TYPE Klarheit
Nach dem Start des Systems begrüßt den Anwender von Ubuntu Artful Aardvark ein neues Hintergrundbild, das als Besonderheit ein stilisiertes Erdferkel, das Maskottchen von 17.10, zeigt. Das konnte bisher nur Ubuntu 8.10 aufweisen, dass den Steinbock im Wallpaper porträtierte. Traditionell zeigen Ubuntu-Wallpaper reine Farbverläufe in eher dunklen Farbtönen.
Hin und her
In den letzten Jahren waren die Bedienelemente zu Vergrößern, Verkleinern und Schließen von Fenstern bei Ubuntu links oben angesiedelt. Da viele Anwender sich nicht umgewöhnen wollten, wurde die Option eingeführt, dies zu ändern. Mit 17.10 wandern diese Bedienelemente nun wieder an ihren angestammten Platz rechts oben im Fenster, können aber auf Wunsch wieder nach links wandern.
Bekannte Bedienung
Das Menü am linken Rand, Ubuntu Dock genannt, ist Anwendungsstarter und Task-Manager zugleich. Je nach Anwendung enthüllt ein Rechtsklick auf ein dort angedocktes Programm zusätzliche Optionen. Am oberen Displayrand sitzt die Topbar, die wie von GNOME gewohnt drei verschiedene Bereiche aufweist. Sowohl Dock als auch Topbar sind semi-transparent, bis ein Fenster an sie andockt. Das Dock ist standardmäßig feststehend, kann aber in den Einstellungen auf autohide gesetzt werden. Unten links findet sich ein Icon, um nach GNOME-Manier alle Programme anzuzeigen. Ist diese Funktion nicht aktiviert und der Desktop frei, so können, anders als bei einem Standard-GNOME, dort Icons, Dateien und Verzeichnisse Platz nehmen.
Nur noch 64-Bit
Ubuntu 17.10 ist nur noch in 64-Bit erhältlich, wer an 32-Bit gebunden ist, kann von einer älteren Ubuntu-Version upgraden. Alternativ kann die Minimal-Variante oder Netinstall benutzt werden. Dies gilt nur für Ubuntu selbst, nicht für die Varianten mit anderen Desktops. Ubuntu 17.10 steht bereits jetzt zum Download bereit, obwohl die offizielle Ankündigung noch nicht veröffentlicht wurde. Ein Image kann vom Ubuntu-Server bezogen werden.
Kurve gekriegt
Mit Ubuntu 17.10 Artful Aardvark schließt sich ein Kreis, der 2010 mit GNOME endete und der Neuanfang nun wieder dort ansetzt. Zumindest ist 17.10 wieder spannend, die Anhänger der Distribution haben viel Neues zu entdecken. Dabei müssen sie sich nicht allzu sehr verbiegen, denn Canonical hat sich bemüht, nah an Unity zu bleiben. In die neue Veröffentlichung ist eine Unmenge an Arbeit eingeflossen und es sieht so aus, als würde sich das auszahlen.