Kategorie: News

  • Vom Rest das Beste – Woche 52

    Vom Rest das Beste – Woche 52

    Das Jahr ist zu Ende und es sind noch News übrig. Zum Jahresende hat sich noch einiges getan, es scheint, als möchte jeder Entwickler seine Software nochmal im alten Jahr veröffentlichen.

    Distributionen

    Heute ist der letzte Tag für CentOS, die Distribution wird am heutigen Tag eingestellt und von CentOS Stream ersetzt. Anwender, die die Funktionalität von CentOS behalten wollen, können unter anderem auf AlmaLinux oder Rocky Linux umsteigen. RDS steht für Raspberry Digital Signage und ist ein Betriebssystem, das für Digital Signage-Installationen auf dem Raspberry Pi entwickelt wurde: Es zeigt eine Vollbild-Browseransicht an, die auf eine bestimmte Ressource beschränkt ist. Gerade ist RDS 17.0 erschienen.

    Ebenfalls auf den Raspberry Pi ausgelegt ist OSMC, eine Distribution, die früher Raspbmc hieß und das Media Center Kodi für den RasPi, für Apple TV und Vero bereitstellt. Am ersten Weihnachtstag erschien OSCM 2021.12-1. NuTyx ist eine französische Distribution, die auf Linux From Scratch und Beyond Linux From Scratch aufbaut und über einen eigenen Paketmanager verfügt. Gerade erschien NuTyx 21.10.12. Das ebenfalls in neuer Version vorliegende Exe GNU/Linux basiert auf Devuan und bietet neben Q4OS als einzige weitere, mir bekannte Distribution den Trinity-Desktop (KDE 3.5) als Standard an.

    Auch in der mobilen Linux-Szene gibt es Updates zu vermelden. Neben dem bereits gestern erwähnten postmarketOS hat auch Mobian ein Update erfahren und entwickelt sich nun auf der Grundlage von Debian Testing weiter. Nächste Woche zieht dann Ubuntu Touch mit dem derzeit zum Test bereitstehenden OTA-21 nach.

    Desktops und Anwendungen

    Lumina 1.6.2 ist die neueste Version des auf Qt-Basis erstellten Desktops für BSD und Linux. Die Maui Shell kam bereits bei der letzten News zu Nitrux kurz zu Ehren. Enlightenment ist bestimmt nicht jedermanns Sache, hat aber seine treuen Anhänger und hat gerade Enlightenment 0.25 hervorgebracht. Der Fenstermanager IceWM legt ein Update auf 2.9.4 vor.

    Bei den Anwendungen brachte die Woche unter anderem drei aktualisierte Apps für Bildbearbeitung und Videoschnitt. Darktable erreicht Version 3.8.0, während Shotcut nun bei 21.12.24 steht. Die schon legendäre Videoschnittsoftware Avidemux wurde auf 2.8.0 aktualisiert und erhielt die Fähigkeit FFV1 zu encodieren und beherrscht das verlustfreie Decodieren des WMA9 Codecs.

    Über 3 Jahre brauchten die Entwickler, um KiCad 6.0.0, eine CAD-Anwendung zur Erstellung von Leiterplatten fertigzustellen. Um den Einstieg zu erleichtern, erhielt KiCad neben tausenden von Änderungen eine überarbeitete Oberfläche. Die Entwickler von Systemd haben kurz vor Jahresende Systemd v250 freigegeben. Die Liste der Neuerungen ist mal wieder länger als mein Arm. Michael Larabel von Phoronix hat die Entwicklung von Systemd im Jahr 2021 in Zahlen aufgearbeitet.

    Ncdu ist ein praktisches Festplatten-Tool und eine Erweiterung des Dienstprogramms du. Ein Nachteil war bisher die langsame Abarbeitung des in C verfassten Ncdu, was zur Entwicklung von Clones wie dem in Go realisierten gdu (Paywall) führte. Jetzt liegt das völlig neu in Zig geschriebene Ncdu 2.0 vor und glänzt mit schneller Verarbeitung und reduziertem Speicherbedarf.

    Und sonst noch…

    Intel arbeitet seit geraumer Zeit im Projekt PFRUT (Platform Firmware Runtime and Telemetry) daran, Firmware ohne Neustart der Hardware zu aktualisieren und hat die Spezifikation (PDF) mittlerweile in ACPI verankert. Nun soll der Treiber für diese Technik in den Kernel einziehen, entsprechende Patches sind für die Integration in Linux 5.17 vorgesehen. Ob PFRUT auch auf dem Desktop zum Tragen kommt oder auf Server beschränkt bleibt, wird sich zeigen.

    Lesestoff

    Wenn auch eher zum Hören als zum Lesen sind die verloren geglaubten Aufnahmen zweier Vorträge des jungen Linus Torvalds von 1994 allemal eine Empfehlung wert. Mit dem kaputten Zustand des Internets befassen sich zwei Artikel. In The Web is Fucked wird die Entwicklung von Web 1.0 über Web 2.0 mit dem Aufkommen von Social Media und dem drohenden Web 3.0 (Stichwort Meta) verfolgt. Can Matt Mullenweg save the internet? beschäftigt sich mit der Rolle vom Matt Mullenweg (u.a. WordPress) als einem der mächtigsten Tech-CEOs und wie er das Internet retten will. Wer dagegen schon immer wissen wollte, wie viele Programmiersprachen es gibt, findet auf CodeLani eine Liste mit 4.248 Kandidaten ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

    Liebe Linux-Freunde, das war’s für dieses Jahr. Im Tagesverlauf erscheint noch der Jahresrückblick 2021. Wir sehen uns hoffentlich im neuen Jahr wieder. Eine kleine Änderung wird es geben, indem die Bewertung der Kommentare durch Daumen hoch oder runter abgeschaltet wird.

  • postmarketOS v21.12 ist da

    postmarketOS v21.12 ist da

    Die Freunde von Linux auf Smartphones und Tablets erhalten mit postmarketOS v21.12 kurz vor Jahresende nochmals ein Update der Mobil-Distribution. Die neue Ausgabe basiert auf Alpine 3.15 und liefert Abbilder für jetzt 23 Geräte mit der Wahl zwischen Phosh, Plasma Mobile oder Sxmo als Oberfläche.

    Dabei wurden in den letzten Monaten Geräte wie Samsung Galaxy Tab A 8.0 und A 9.7, das Xiaomi Pocophone F1, das PineBook Pro oder die Smartphones Lenovo A6000 und A6010 in die Liste der unterstützten Geräte aufgenommen. Das Nokia N900 wird derzeit wegen fehlender Betreuung nicht mehr mit einem Abbild unterstützt, kann jedoch noch per pmbootstrap installiert werden.

    Bedienoberflächen

    Sxmo 1.6.x hebt den gesamten Sxmo-Stack von X11 auf Wayland und nach ausgiebigen Tests ist Sxmo 1.6.1 im Angebot für postmarketOS 21.12. Für Plasma Mobile wurde Gear 21.12 integriert. Phosh 0.14.0 wurde zwar bereits letzten Monat mit v21.06 SP4 ausgeliefert, erhielt jedoch nochmals Feinschliff und die meisten GNOME-Apps in Versionen für GNOME 41.

    TTYescape

    Eine Neuentwicklung namens TTYescape soll Situationen entschärfen, bei denen die Bedienoberfläche einfriert oder abstürzt. Ist in solchen Momenten ein physisches Keyboard angeschlossen, ist es ein leichtes, in ein anderes TTY zu springen und die Situation zu lösen. Ohne dem half bisher nur ein Neustart. Mit TTYescape kann der Anwender nun mit einer Kombination der Hardware-Tasten in ein weiteres TTY gelangen. Das gelingt durch:

    • Drücken und Halten der Volume Down Taste
    • 3-faches Drücken der Power-Taste
    • Loslassen der Volume-Taste

    Die gleiche Kombination führt zurück in die Bedienoberfläche. TTYescape funktioniert ab v21.12 bei Sxmo, Phosh und Plasma Mobile. Weitere Details verrät das Wiki. Weitere Neuerungen betreffen postmarketos-tweaks 0.9.0, das nun den verbesserten App Drawer von Phosh unterstützt und einen modifizierten Suspend-Modus bietet, der den Akku weniger belastet als bisher.

    Und sonst noch…

    Das Werkzeug zur Erzeugung von Boot-Dateien (postmarketos-mkinitfs) wurde neu geschrieben und die unterstützenden Skripte zur Installation von Boot-Dateien (boot-deploy) wurden verbessert, um die allgemeine Zuverlässigkeit bei der Aktualisierung von Kernel und initramfs zu erhöhen. Die Dateien werden atomar installiert, sodass ein nicht bootfähiges Gerät nach einer Aktualisierung der Vergangenheit angehören sollte.

    Die Entwickler merken an, dass sich postmarketOS v21.12 wie auch die Vorgänger noch immer vorwiegend an Linux-Enthusiasten wendet und dass mit Bugs gerechnet werden muss. Die Änderungen im neuen Release können im Blog nachgelesen oder in einem Podcast angehört werden.

  • Nitrux 1.8 stellt Maui Shell vor

    Maui Shell

    Nitrux ist eine auf Debian aufsetzende und auf den Plasma-Desktop konzentrierte, stets aktuelle Distribution aus Mexiko. Hauptentwickler Uri Herrera ist gleichzeitig auch aktiv bei der Entwicklung Maui-Apps und Maui-Kit, einem freien Framework zur Entwicklung plattformübergreifender und konvergenter Anwendungen.

    OpenRC fürs Init

    Gerade ist Nitrux 1.8.0 erschienen und bietet neben Linux 5.15.11 das aktuelle KDE Plasma 5.23.4. Im Hintergrund stehen KDE Frameworks 5.89 und KDE Gear 21.12. Nitrux verwendet zusätzlich den Desktop-Aufsatz NX. Als Kernel können alternativ Liquorix, Xanmod oder Linux Libre installiert werden. Das Init-System bei Nitrux ist nicht, wie heute weitgehend üblich, Systemd, sondern OpenRC. Als Panel ist unten Latte Dock integriert, während das Hauptmenü aus der Leiste am oberen Bildschirmrand öffnet. Neu in Nitrux 1.8 ist CSD-Unterstützung für die vorinstallierten Maui-Apps sowie XFS als Dateisystem-Auswahl im Calamares-Installer. Die Plasma Wayland-Session wurde aufgrund zu vieler gemeldeter Fehler vorerst entfernt.

    Maui Shell vorgestellt

    Als technische Vorschau ist zudem erstmals die Maui Shell integriert, eine konvergente Shell für den Desktop und mobile Geräte wie Linux-Phones oder Tablets. Die Shell besteht aus den beiden Teilen Cask und Zpace, wobei Letzteres der Composer ist, der das Layout erstellt und die Fenster oder Flächen in Cask, den Shell-Container platziert. Maui Shell ist noch in einem frühen Stadium, eine erste stabile Version ist für den Herbst 2022 vorgesehen.

    Die Entwickler erhoffen sich Feedback von interessierten Anwendern, um bestehende Fehler auszumerzen und weitere Funktionalität einzubringen. Maui Shell kann bei Nitrux 1.8 als Sitzung ausgewählt werden. Das aktuelle Abbild von Nitrux 1.8.0 kann als Voll- oder Minimal-Version sowie als OVA für VirtualBox von der Downloadseite des Projekts oder als Torrent heruntergeladen werden.

  • Vom Rest das Beste – Woche 51

    Vom Rest das Beste – Woche 51

    Woche 51 ist noch nicht ganz zu Ende und die Feiertage liegen vor uns. Deshalb gibt es bereits heute den vorletzten Wochenrückblick des Jahres.

    Distributionen

    Die Frequenz der Veröffentlichungen zum Jahresende lässt kaum nach, im Gegenteil. Erwähnenswert in dieser Woche ist das auf Debian basierte türkische Pardus 21.1 sowie Neptune 7.0, das auf Debian 11 »Bullseye« und Plasma 5.20.5 setzt. Barry Kauler von Puppy Linux aktualisiert sein experimentelles EasyOS auf Version 3.1.17.

    Aus der Ecke von Arch Linux gibt es zwei aktualisierte Derivate. EndeavourOS Atlantis Neo behebt ein Problem im Installer und fügt Lxde, Openbox und Qtile als Optionen hinzu, während Mabox 21.12 auf der Webseite des Projekts noch gar nicht erwähnt wird und nur im Repository verfügbar ist. elementary OS 6.1 ist ein Update für das nicht überall gut aufgenommene elementary 6.0 vom August. helloSystem 0.7 ist eine weitere Ausbaustufe dieses noch jungen Desktop-Betriebssystems, das von Apples macOS inspiriert ist, aber auf FreeBSD basiert.

    Anwendungen

    Vorgestern erschien Linux 5.15.11, der im neuen Release von siduction bereits ausgeliefert wird. Gestern Nachmittag kam systemd 250 rein und die Liste der Neuerungen ist länger als mein Arm. Das ist schon bemerkenswert, was die Entwickler um Lennart Poettering da immer abliefern. Damit meine ich zunächst völlig wertungsfrei die schiere Menge.

    Audacity 3.1.3 startet dank einiger geschlossener Bugs angeblich bis zu 50 mal schneller als bisher. Thunderbird erhielt ein Sicherheitsupdate auf 91.4.1, das neben 19 Fehlerkorrekturen auch zwei Sicherheitslücken schließt. /e/OS, das gerade in der Umbenennung auf Murena begriffen ist, legt v0.20-q vor. Neu sind zudem unter anderem gnupg 2.3.4, icewm 2.9.3, gnucash 4.9 sowie mesa 21.3.2. Last, but not least sei auf SuperTux 0.6.3 verwiesen, falls an den Feiertagen Zeit für ein Spielchen bleibt.

  • siduction 2021.3.0 stellt WLAN auf iwd um

    siduction 2021.3.0 stellt WLAN auf iwd um

    Screenshot: ft

    Das siduction Team hat kurz vor den Feiertagen neue Abbilder für siduction freigegeben. siduction ist eine Rolling Release-Distribution auf der Basis von Debian Unstable (sid). Im Unterschied zu Debian, das den Unstable-Zweig nicht veröffentlicht, bieten wir für unsere Distribution Support und pflegen einen eigenen, stets hochaktuellen Kernel, der mehr auf den Desktop zugeschnitten ist, als der von Debian.

    Mit siduction 2021.3.0 »Wintersky« trennen wir uns von einigen Desktop-Umgebungen, da sie bei siduction im Moment keine Betreuer haben. MATE und GNOME fehlten schon beim letzten Release, nun schicken wir zusätzlich Cinnamon und Lxde in den (vorläufigen) Ruhestand. Sollten sich Interessierte finden, die diese Desktops innerhalb von siduction betreuen möchten, würden wir uns freuen.

    Wir konzentrieren uns derweil auf KDE Plasma, LXQt, Xfce, Xorg und noX. Die letzten beiden eignen sich für Nutzer, die ihr System von Grund auf mit oder ohne X-Server aufbauen möchten. KDE Plasma ist mittlerweile bei Version 5.23.4 angekommen, LXQt erreichte kürzlich die stabile 1.0, während Xfce noch bei 4.16 steht. Der siduction Kernel wird in Version 5.15.11-1 ausgeliefert.

    siduction 2021.3.0 bringt einige Neuerungen mit sich. Nach erfolgreichen Tests des iNet Wireless Daemon (iwd) bei den Flavours Xorg, noX und einem speziellen Plasma-Abbild haben wir iwd standardmäßig für alle Flavours eingeführt. Wir nutzen die Implementierung von iwd in den NetworkManager, sodass Anwender ihr WLAN wie gewohnt aktivieren können. iwd arbeitet aber auch Standalone, mit systemd-networkd oder mit Connman. In den Release Notes gibt es eine Anleitung für Anwender, die zurück zu wpa_supplicant möchten.

    Ebenfalls neu ist doas als vorkonfigurierte Alternative zu sudo. Beide können gleichzeitig installiert und konfiguriert sein und alternierend genutzt werden. Ein Neuzugang bei den vorinstallierten Paketen ist der Clipboard-Manager CopyQ, zudem wurde ncdu mit dem in Go geschriebenen, viel schnelleren gdu ersetzt. PipeWire kümmert sich, unterstützt von WirePlumber um alles, was mit Sound zu tun hat und funktioniert »out of the box«.

    Die Abbilder für siduction 2021.3.0 mit KDE Plasma, LXQt, Xfce, Xorg und noX sind auf der Downloadseite des Projekts zu finden.

  • Pünktlich zum Fest: Krita 5.0 ist endlich da!

    Bild: Tyson Tan | Lizenz: CC BY-SA 4.0

    Ich bin zwar nicht zeichnerisch begabt, habe mir aber sagen lassen, Krita sei eine Klasse für sich. Das freie Zeichen- und Malprogramm begann seine Karriere 2005 zunächst als KImageshop und später als Krayon, bevor es zu Krita umbenannt wurde, was im Schwedischen für Kreide steht.

    Das Warten hat ein Ende

    Deshalb freut es die Nutzer von Krita bestimmt, dass kurz vor den Feiertagen nach langer Entwicklung Krita 5.0 endlich da ist. Krita 5.0 zählt zu den größten und bedeutendsten Aktualisierungen, die das Programm je gesehen hat, und fast jeder Aspekt des Programms wurde auf verschiedene Weise beeinflusst und verbessert, im Großen wie im Kleinen. Und natürlich gibt es eine Menge cooler neuer Funktionen, mit denen die Künstlergemeinde gleich loslegen kann.

    Ressourcen neu geregelt

    Für Krita 5.0 wurde der Umgang mit Ressourcen von Grund auf neu geschrieben. Ressourcen sind bei Krita Plugins wie Pinselvoreinstellungen, Farbverläufe, Paletten und Texturen. Krita verfügt über ein ausgeklügeltes Ressourcenverwaltungssystem, das das Markieren, Deaktivieren, Teilen und mehr ermöglicht. Der Kern des Ressourcen-Handlings wurde für die fünfte Ausgabe in eine SQLite-Datenbank verpackt, was zusätzliche Geschwindigkeit, aber auch Robustheit bringt.

    Der bisher hart-codierte Ordner mit den Ressourcen kann nun frei gewählt werden und etwa auf einem USB-Stick liegen. Zusätzlich werden neben dem eigenen Ressourcenpaketformat auch andere Bibliotheken wie etwa Photoshop-Ebenenstil- und -Pinselbibliotheken unterstützt. Mit dem neuen Ressourcenmanager können Pinsel mit Massen-Tags versehen sowie Ressourcen nach Belieben gelöscht und wiederhergestellt werden. Ein Tagging-Widget zeigt alle aktuellen Tags einer Ressource auf einen Blick.

    Glattere Farbverläufe, bessere Animationen

    Mit der fünften Generation ziehen glattere Farbverläufe und verbesserte Farbverlaufswerkzeuge in KDEs Zeichenprogramm ein. Die technischen Details dazu vermittelt ein Vortrag des Libre Graphics Meeting 2021. Neu geschrieben wurde die Color Smudge Engine, die MyPaint Brush-Engine wurde überarbeitet. Beide stellt ein kurzes YouTube-Video vor.

    Das Animationssystem wurde überarbeitet, sowohl mit Verbesserungen der Benutzeroberfläche als auch mit neuen Funktionen wie Klon-Frames und animierten Transformationsmasken. Zudem gibt es jetzt einen integrierten Storyboard-Editor. Es gibt zudem einen Recorder, mit dem aus Malsitzungen Videos erstellt werden können. Eine vollständige Übersicht über alle Neuerungen bieten die Release Notes.

  • Manjaro 21.2.0 baut Btrfs-Unterstützung weiter aus

    Wie bereits beim Vorgänger Manjaro 21.1 »Pahvo« lag ein Schwerpunkt bei der Entwicklung des soeben erschienenen Manjaro 21.2.0 »Qonos« auf der besseren Nutzung der Funktionalität von Btrfs. Dabei ging es hauptsächlich weiterhin darum, das Standard-Subvolume-Layout zu verbessern, um Rollbacks zu vereinfachen und weniger Platz bei Snapshots zu verschwenden. Außerdem werden nun Swap-Files auf Btrfs-Dateisystemen unterstützt.

    Xfce, Plasma und GNOME

    Manjaro 21.2.0 wird mit Kernel 5.15 LTS und aktuellen Versionen des für die Distribution üblichen Desktop-Angebots von Xfce 4.16, KDE Plasma 5.23.4 und GNOME 41.2 ausgeliefert. Besitzer älterer Hardware können auf die Kernel-Versionen 5.10 LTS und 5.4 LTS zurückgreifen. Plasma wird von Frameworks 5.88 und KDE Gear (ehemals KDE Applications) 21.12 flankiert. Manjaros Standard-Desktop Xfce steht zwar noch bei der heute vor einem Jahr veröffentlichten Version 4.16, der Desktop erhielt aber Verbesserungen unter anderem beim Window-Manager Xfwm, besonders in den Bereichen GLX und Compositing.

    Thunar mit neuen Funktionen

    Der Xfce Settings-Manager erhielt verbesserte Such- und Filterfunktionen. Beim Thunar-Dateimanager wurden eine ganze Reihe von Korrekturen und einige neue Funktionen wie etwa eine Pause für Kopier-/Verschiebevorgänge, Unterstützung für Dateiübertragungen in Warteschlangen, Speichern von Ansichtseinstellungen pro Verzeichnis und Unterstützung für Transparenz in Gtk-Themen eingeführt.

    Einfachere Partitionierung bei Calamares

    Bei GNOME wurde das knapp zwei Wochen alte GNOME 41.2 integriert, das Updates für viele Apps bietet und die Barrierefreiheit verbessert. Der Installer auf der Basis des Calamares-Frameworks erfuhr einige Verbesserungen, einschließlich der Auswahl des Dateisystems für die automatische Partitionierung. Manjaros grafischer Paket-Manager Pamac wird in Version 10.3 ausgeliefert. Abbilder für Manjaro 21.2.0 »Qonos« in den offiziellen und den Community-Ausgaben für weitere Desktops sowie für die ARM-Plattform stehen auf der Downloadseite des Projekts bereit.

  • Opera Developer 84 schützt die Zwischenablage

    Opera Developer 84
    Bild: Opera

    Gerade erschien eine neue Entwicklerversion von Opera. Sie trägt die Versionsnummer 84.0.4274.0 und basiert auf 98.0.4710.4. Ein Eintrag im Opera Blog weist, ohne allerdings viel zu verraten, auf eine neue Funktion zur Erhöhung der Sicherheit hin, die auf den Namen Paste Protection hört.

    Schutz der Zwischenablage

    Damit ist ein Schutz der Zwischenablage gemeint. Dort landen ja unter anderem auch sensible Daten wie Bankdaten oder Passwörter, die per Clipboard Hijacking ausgelesen werden könnten. Wenn ein Hacker Zeichenfolgen in der Zwischenablage findet, die Bitcoin- und Ethereum-Adressen oder Bankkonten ähneln, kann er diese durch Strings ersetzen, die Geldbewegungen auf seine Konten leiten. Auch Malware wird auf diese Weise verbreitet.

    Um das zu verhindern, überwacht Opera künftig »sensible Einträge« in der Zwischenablage vom Zeitpunkt der Einfügung durch die Verwendung des Copy-Befehls (CTRL+C oder markieren mit der Maus) bis zum Einfügen der Daten auf Änderungen. Wird der Eintrag von einem externen Programm geändert, erfolgt eine Warnung.

    Was sind »sensible Einträge«?

    Leider lässt uns der Blogeintrag im Dunkeln, was genau unter »sensible Einträge« zu verstehen ist und wie die Funktion umgesetzt ist. Vermutlich werden übliche String-Formate von beispielsweise einer IBAN oder von Crypto-Währungen oder Passwörtern mit den Einträgen verglichen. Wird ein solcher String erkannt, wird dies durch eine Meldung rechts oben im Browserfenster ersichtlich:

    Frühe Version

    Um die Erkennung zu gewährleisten, muss etwa das übliche Format der IBAN eingehalten werden. Die neue Funktion taucht in den Einstellungen von Opera bisher nicht auf, kann also bisher auch nicht manipuliert werden. Wie die Funktion am Ende in einer stabilen Opera-Version aussieht, bleibt also abzuwarten. Wünschenswert wäre die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, welche Strings als schützenswert gelten sollen. Weitere Änderungen in Opera 84.0.4274.0 enthüllt das Changelog.

  • GIMP 2.10.30 verbessert Support für diverse Dateiformate

    GIMP 2.10.30 verbessert Support für diverse Dateiformate

    Die Entwickler von GIMP bezeichnen die neueste Version GIMP 2.10.30 als »überwiegend Bugfixes«. Darüber hinaus wird die Unterstützung für die Dateiformate AVIF, HEIF, PSD, DDS, RGBE und PBM verbessert.

    So wird etwa der Support für das AVIF-Dateiformat verbessert, beim Export wird nun der AOM-Encoder (Alliance for Open Media) bevorzugt, der das quelloffene und lizenzfreie Format AV1 (AOMedia Video 1) zur Codierung verwendet. PBM (Portable Bitmap File Format) ist nun in der Lage, auch große Dateien zu exportieren, unabhängig von der long int Größe auf der Zielplattform.

    PSD-Sonderfälle besser unterstützt

    Das bei Photoshop verwendete Dateiformat PSD erhält dagegen Unterstützung für Sonderfälle wie unter anderem Ebenenmasken mit ungültigen Abmessungen, CMYK ohne Alpha, CMYK ohne Ebenen oder zusammengesetzte Bilder mit 16 Bit pro Kanal RGBA mit einem undurchsichtigen Alpha-Kanal. Bei CMYK-PSD-Dateien konvertiert GIMP diese in sRGB, damit sie zumindest angezeigt werden können.

    Freedesktop API bevorzugt

    Unter Linux setzt GIMP in der neuen Version auf die Portals von Freedesktop.org. Das Freedesktop-API ist weniger restriktiv als die entsprechenden Portals der Desktop-Umgebungen wie KDE Plasma oder GNOME, die zuletzt dazu übergingen, API-Aufrufe aus Sicherheitsgründen vermehrt zu blockieren. Darüber hinaus wurde die Unterstützung für Metadaten sowohl im Core als auch bei den Metadaten-Plugins zum Anzeigen und Editieren verbessert.

    Eine weitere Änderung bewirkt, dass das Textwerkzeug nicht mehr der Auswahl der Subpixel-Schriftart in den Systemeinstellungen folgt. Subpixel-Rendering ist für GUI auf einem Bildschirm eines bestimmten Typs und einer bestimmten Pixelreihenfolge gedacht und eignet sich nicht für Bildinhalte, die vergrößert oder verkleinert, auf verschiedenen Bildschirmen angezeigt oder sogar ausgedruckt werden können.

    Wer nicht auf die Pakete seiner Distribution warten möchte, kann GIMP 2.10.30 alsd Flatpak für x86-64 und AArch64 von der Downloadseite des Projekts beziehen.

  • AppImagePool: App Store für den Desktop

    AppImage wird oft in einem Atemzug mit Flatpak und Snap genannt. Dabei ist dieses Paketformat mit einem Alter von 17 Jahren einerseits schon länger verfügbar und unterscheidet sich auch vom Paketformat selbst von den beiden anderen. Während Flatpak und Snap auf eine vorinstallierte Basis von Laufzeitumgebungen angewiesen sind, bringt AppImage alle benötigten Bestandteile im Paket selbst mit. Das bedeutet auch, es lässt sich mit einem Klick rückstandslos wieder entfernen.

    Zwei Nachteile

    AppImage hatte bisher jedoch zwei Nachteile gegenüber der Konkurrenz. Das betrifft die Updates und die Desktop-Integration. Updates von AppImages sind überwiegend immer noch Sache des Anwenders, der die alte Version manuell gegen eine neue austauscht. Es gibt zwar AppImageUpdate, das aber auf bisher kaum vorhandene Update-Informationen im AppImage selbst angewiesen ist. Hier sind die AppImage-Entwickler dabei, dies per libappimageupdate nachzubessern.

    Was die Desktop-Integration angeht, so gibt es seit einiger Zeit AppImageLauncher, das alle auf dem Rechner befindlichen AppImages zentral verwaltet und über das Menü der Desktop-Umgebung startfähig macht. Falls ein AppImage dies unterstützt, übernimmt AppImageLauncher auch die Aktualisierungen. Wenn es aber um das Stöbern durch den Bestand an verfügbaren AppImages ging, war der User bisher weitestgehend auf AppImageHub im Browser angewiesen.

    AppImagePool

    Für diesen App Store gibt es jetzt mit AppImagePool ein mit Flutter erstelltes GUI-Frontend, das den Weg in den Browser erspart und zudem noch extra Funktionalität mitbringt. Die AppImages werden direkt von GitHub heruntergeladen und können sowohl Upgrades als auch Downgrades erhalten, sofern das jeweilige AppImage dies unterstützt. Es bietet die Apps als Raster oder Liste an und verfügt über einen Dark Mode. AppImagePool steht als Flatpak, und, wen wundert’s, als AppImage zur Verfügung.