Kategorie: Mobil

  • Pine64: Neue Auflage des PinePhone mit Plasma Mobile

    Pine64: Neue Auflage des PinePhone mit Plasma Mobile

    Im November-Bericht von Pine64 wird eine neue Community-Edition des PinePhone mit KDE Plasma Mobile angekündigt, das ab dem 1. Dezember vorbestellt werden kann. Die fünfte Ausgabe des PinePhone nach Brave Heart-, Ubuntu Touch-, postmarketOS– und Manjaro-Edition wird es in zwei Varianten geben:

    • 2 GByte RAM und 16 GByte Hauptspeicher auf eMMC für 149 USD, exklusive Zoll und Steuern
    • 3 GByte RAM und 32 GByte Hauptspeicher auf eMMC als Convergence-Pack mit USB-C-Dock für 199 USD, exklusive Zoll und Steuern

    PinePhone mit Plasma Mobile

    Auf der Webseite von KDE wird das PinePhone – KDE Community Edition näher vorgestellt. Plasma Mobile blieb lange hinter der Konkurrenz von Mobian oder Ubuntu Touch zurück, wenn es um die zunehmende Alltagstauglichkeit des PinePhone ging. In letzter Zeit holt Plasma Mobile auf und ist mittlerweile einen weiteren Blick wert. Ich werde demnächst einen weiteren Test mit dem mobilen Ableger des Plasma Desktops durchführen. Nicht nur das Betriebssystem an sich macht Fortschritte, auch bei der Bestand an Apps erhöht sich dank der Frameworks von Kirigami und Maui in letzter Zeit, wie ein Blick auf die Webseite von Plasma Mobile belegt.

    Hardware-Upgrade für ältere Editionen

    Ein weiteres Angebot von Pine64 könnte Besitzer einer der früheren Editionen des PinePhones interessieren. Besitzer von »Brave Heart« oder der Ubuntu Touch-Edition können für rund 80 USD ein Mainboard mit 3 GByte RAM und 32 GByte Hauptspeicher zum Austausch im Shop bestellen. Für die späteren Editionen kostet das Mainboard rund 105 USD. Zudem geht demnächst ein rückseitiges Cover in Produktion, das kabelloses Laden per Qi für das PinePhone einführt.

    Austausch-Mainboard für das PinePhone

    Softwareseitig wurden weitere Verbesserungen in den Kernel eingebracht, die nun den einzelnen Betriebssystemen zur Verfügung stehen. So läuft das Display des PinePhone nun mit 60Hz ein Drittel schneller als bisher, was sich besonders beim Tippen und bei Touch-Aktionen positiv bemerkbar machen soll.

    Konvergenz per USB-C-Dock

    Auch die Konvergenz profitiert von dieser und anderen Verbesserungen. Das PinePhone soll mit den neuesten Patches in den aktuellen Abbildern der Betriebssysteme mit dem USB-C-Dock auf fast allen TVs und Displays Konvergenz ermöglichen. Auch Bluetooth, die Sprachqualität und das Aufwachen aus dem Ruhemodus bei Anrufen sollen mit dem aktuellen Kernel spürbar verbessert worden sein.

    PineBook Pro erhält auch ein Dock

    Auch das Pinebook Pro erhält ein Dock, das für 40 USD in Kürze im Shop erwartet wird. Es heißt »Docking Deck« und bietet einen SD-Kartensteckplatz in voller Größe, einen mSD-Steckplatz, 2 USB-C-Anschlüsse, 3 USB 3.0-Anschlüsse, einen Gigabit-Ethernet-Anschluss, einen VGA- sowie einen HDMI-Ausgang. Es verwendet USB-C zur Stromversorgung und arbeitet mit Netzteilen mit hoher Wattzahl zusammen, die das Pinebook Pro sowie alle am Dock angeschlossenen Peripheriegeräte mit Strom versorgen können.

    Prototyp des Docks für das Pinebook Pro

    Softwareseitig neu beim Pinebook Pro ist FydeOS, ein ChromiumOS-Fork, auf dem Linux- und Android-Anwendungen ausgeführt werden können. Bisher ist FydeOS noch nicht stabil veröffentlicht, es gibt lediglich Test-Images. Weitere Neuigkeiten des Reports beziehen sich auf die Smartwatch PineTime, den Lötstift Pinecil und die PineCube Kamera.

  • Librem 5 erhält größeren Akku

    Librem 5 »Evergreen«
    Quelle: Purism

    Vor nicht allzu langer Zeit entschieden die Entwickler bei Purism, das Gehäuse ihres Linux-Phone Librem 5 für die stabile Version »Evergreen« um 3 mm zu verlängern, um eine bessere Antenne für WLAN unterbringen zu können. Das längere Gehäuse schuf zudem Platz für das Unterbringen eines größeren Akkus, dessen Kapazität damit nicht unerheblich von 3.600 mAh auf 4.500 mAh stieg.

    Doppelter Gewinn

    Das bedeutet für das kurz vor der Auslieferung stehende »Evergreen« im Vergleich zur Vorversion »Dogwood« eine Laufzeitverbesserung von 1 bis 3 Stunden, je nach Nutzung. Die folgende Tabelle vergleicht verschiedene Szenarien:

    Noch ist das Librem 5 nicht auf der Höhe der Zeit, was die Akku-Laufzeit moderner Smartphones angeht. Jedoch konnten hier im letzten Jahr gute Erfolge erzielt werden, sodass derzeit Laufzeiten von 6 bis 14 Stunden erreicht werden. Der Akku-Verbrauch kann über die Kill-Switches für Modem und WLAN gesenkt werden, wenn diese unterwegs länger nicht benötigt werden.

    Auslieferung steht kurz bevor

    Das Librem 5 soll ab nächster Woche ausgeliefert werden. Teilnehmer, die früh bei der Crowdfunding-Kampagne im Spätsommer 2017 ihre Unterstützung zugesagt haben, können ihr Librem 5 also noch unterm Weihnachtsbaum finden.

  • Ubuntu Touch OTA-14 unterstützt das Volla Phone

    Ubuntu Touch OTA-14
    Bild: Ubuntu for Phone | Quelle: antoinemaltey | Lizenz: CC BY 2.0

    UBports gibt die sofortige Verfügbarkeit von Ubuntu Touch OTA-14 bekannt. Neben den bereits bisher unterstützten Geräten unterstützt OTA-14 zusätzlich die Smartphones Xiaomi Redmi 4X und Huawei Nexus 6P sowie das Tablet Sony Xperia Z4. OTA-14 wird über die kommenden Tage an die Anwender unterstützter Geräte ausgerollt.

    Der Entwicklungszyklus zu OTA-14 dauerte vermutlich wegen der Verspätung von OTA-13 nur 34 Tage und konzentrierte sich auf die Unterstützung von Android 9 und die Einführung des Volla Phone. Für dieses neue Smartphone, das offiziell neben Volla OS auch Ubuntu Touch unterstützt und von dem gerade erste Exemplare ausgeliefert werden, konnte die Unterstützung der Kamera und die Beendigung von Apps verbessert werden.

    Screenshots auf dem PinePhone

    Darüber hinaus wurde für OTA-14 der Build-Prozess von Ubuntu Touch verbessert und ein Screenshot-Button hinzugefügt, sodass auch Geräte wie das PinePhone Screenshots erstellen können, bei denen das nicht über das gleichzeitige Drücken des Einschalt-Buttons und der Lautstärkewippe gelingt. Die Apps Contacts und Messaging wurden besser bedienbar gestaltet.

    Bluetooth-Unterstützung verbessert

    Viele Anwender werden sich vermutlich freuen, dass das Routing von Medien zu Bluetooth-Headsets oder entsprechenden Adaptern in Fahrzeugen mit OTA-14 auch nach einem Abbruch der Verbindung wiederaufgenommen wird, sobald das Gerät wieder in den unterstützten Bereich zurückkehrt. Telefonanrufe über Bluetooth funktionieren auf den meisten Geräten weiterhin nicht.

    Ausblick auf die nächsten Monate

    Mit der nächsten Version, OTA-15 soll der Umstieg von Qt 5.9 auf Qt 5.12 erfolgen. Dies wird die Startzeiten von Anwendungen und die Speichernutzung verbessern und das Projekt besser in Einklang mit der nächsten angestrebten Grundlage Ubuntu 20.04 bringen.

    Für die übernächste Version OTA-16, die ab Ende Januar erwartet werden kann, informiert UBports App-Entwickler und Anwender über die Ablösung der veralteten Oxide-Rendering-Engine. Viele Anwendungen aus dem Canonical App-Store verwendeten Oxide direkt. Anwender, die eine dieser sehr alten, meist proprietären Anwendungen verwenden, sollten jetzt den Entwickler der Anwendung aufzufordern, diese zu aktualisieren. Andernfalls werden solche Apps mit OTA-16 nicht mehr funktionieren.

  • Librem 5 Auslieferung ab Mitte November bestätigt

    Librem 5 Auslieferung
    Quelle: Purism Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Das lange Warten hat ein Ende. Purism bestätigt in einem Blog-Eintrag, dass die Auslieferung seines Linux-Smartphones Librem 5 »Evergreen« Mitte bis Ende November beginnt. »Evergreen« ist nach einigen Vorabversionen die erste stabile Veröffentlichung für den mit Ungeduld erwarteten Computer für die Hosentasche, der nebenbei auch telefonieren kann. Die E-Mails zur Bestätigung der Empfängeradresse, der Auswahl des gewünschten Modems und weiteren Einzelheiten sollen ab dem 9. November versendet werden.

    Warteschlange erklärt

    Jetzt fragen sich einige Tausend Vorbesteller natürlich, wann sie mit ihrem Librem 5 rechnen können. Purism versucht hier zumindest Anhaltspunkte zu geben. Am einfachsten ist das, wenn es um die Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne ab August 2017 geht. Diese Gruppe von rund 4.000 erhält Ihr Librem 5 als Erstes, es folgt die kleine Gruppe der Besteller, die ein Librem 5 USA geordert hat. Darauf folgen die Bestellungen, die nach dem Ende der Kampagne eingegangen sind. Am Ende der Warteschlange stehen die Bestellungen, die nach dem Beginn des Versandprozesses erwartet werden.

    Just in Time

    Wie viele andere Hersteller bedient sich Purism eines Just-in-Time (JIT)-Herstellungsprozesses. Das bedeutet, dass in einem kontinuierlichen, rollenden Fertigungsprozess nur die Mengen hergestellt werden, die zeitnah in der erwarteten Qualität ausgeliefert werden können. Vorbesteller, die sich für eine der vorherigen Chargen qualifiziert haben, Ihre Wahl aber auf Evergreen abgeändert haben, erhalten Ihr Telefon Ende November bis Anfang Dezember.

    Aussagen über die Auslieferung der nach der Kampagne eingegangenen Bestellungen sind laut Purism derzeit noch schwierig. Zunächst muss im gesamten Erfüllungsprozess Routine einkehren. Bis zum Ende des Jahres will man eine bessere Vorstellung vom Ablauf von Produktion (die Geräte werden in den USA assembliert) über die Qualitätskontrolle bis zum Versand gewinnen. Bis Mitte des ersten Quartals 2021 erwartet man hier einen besseren Überblick zu haben.

    Librem 5: Konvergenz auf dem NexDock
  • PinePhone erhält Wechselcover mit Zusatzfunktionen

    Bereits während der Entwicklung des PinePhone wurden die Grundlagen gelegt, um das günstige Linux-Phone später mit austauschbaren Rückseiten auszustatten, die verschiedene Zusatzfunktionen haben können. Dazu wurden im Inneren auf der Rückseite rechts oben sechs sogenannte Pogo-Pins angebracht, die sich mit Gegenstücken bei künftigen Covern durch einfachen Kontakt verbinden können.

    Fast keine Grenzen

    Durch die Erstellung von Wechselcovern, die diese Pins berühren, können Pine64- und Drittanbieter-Entwickler dem Telefon Funktionen hinzufügen, die sonst nicht verfügbar wären. Die sechs Pogo-Pins ermöglichen den externen Zugriff auf den Akku, auf USB, auf den i2c-Bus und auf Interrupts. Bisher waren offiziell keine Cover verfügbar, lediglich ein Experiment von postmarket-OS Entwickler Martijn Braam zeigte die Möglichkeiten auf. Pine64 hatte im Vorfeld von einem Rückcover mit Tastatur und einem weiteren mit einer Akku-Erweiterung gesprochen.

    6 Pogo-Pins unter der Abdeckung des PinePhone

    Jetzt hat Pine64 bestätigt, dass eine Reihe offizieller Add-ons für das PinePhone geplant sind. Durch das Austauschen der hinteren Abdeckungen werden die Freunde des günstigen Linux-Phones in der Lage sein, Unterstützung für das drahtlose Laden mit Qi, für Near Field Connection (NFC) oder für eine physische Tastatur hinzuzufügen.

    Qi-Ladespule für drahtloses Laden

    Für die NFC-Variante gibt es derzeit noch keine Distribution für das PinePhone, die das unterstützt, allerdings ist das vermutlich nur eine Frage der Zeit. Sofort funktionieren sollte das Cover mit Qi-Ladespule. Dazu wird lediglich eine Ladeplatte genötigt, die Qi unterstützt. Am interessantesten ist vermutlich das Tastatur-Cover. Die Pläne dafür wurden vor einigen Monaten offiziell vorgestellt. Die Idee war zunächst, dass die Hardware-Tastatur sich im Stil des Nokia N900 nach unten aus dem rückwärtigen Cover herausschieben lässt.

    Cover mit ausklappbarer Tastatur

    Mittlerweile hat man sich umentschieden und verfolgt die Idee eines Tastaturgehäuses mit Deckel, das es ermöglicht, das Telefon wie einen Laptop zusammenzuklappen, wobei die Tastatur den Bildschirm abdeckt. In den nächsten Monaten soll ein Prototyp erscheinen. Im Tastatur-Cover soll es zudem einen Akku mit vermutlich 5.000 mAh geben, der die Akkulaufzeit des Telefons ungefähr verdoppeln soll.

  • PineTab Linux-Tablet mit Mobian und Arch Linux ARM

    PineTab Linux-Tablet mit Mobian und Arch Linux ARM

    Ich hatte letzte Woche meine ersten Eindrücke des frisch eingetroffenen PineTab »Early Adopters« von Pine64 berichtet. Das mit 99 US-Dollar sehr günstige Tablet kommt mit Ubuntu Touch (UT) als vorinstalliertem Betriebssystem. Trotzt mehrfacher Updates nach der langen Reise verblieben leider viele Unzulänglichkeiten bei der Software. Zudem fühlt sich Ubuntu Touch mit seiner eingeschränkten Paketauswahl für mich nicht nach einem echten Linux an.

    Mobian und Arch Linux ARM

    Am Wochenende habe ich sowohl Mobian als auch Arch Linux ARM auf dem PineTab getestet. Und siehe da, viele der Fehler, die bei UT auftraten, erwiesen sich als der Software zuzuschreiben und waren bei den beiden Distributionen teilweise gelöst. Einzig die nicht gleichmäßige Hintergrundbeleuchtung der Tastatur beim Tastaturcover verblieb als der Hardware zuzuordnen.

    Viele kleine Baustellen

    Mobian kam in der letzten Nightly-Version vom 18.10. auf die SD-Karte. Kernel 5.8 und GNOME 3.38 werkeln im Hintergrund, Phosh aus der Entwicklung des Librem 5 stellt die eigentliche Desktop-Shell. Waren die Kameras bei UT ohne Funktion, so funktionierten sie dank der App Megapixels bei Mobian zumindest rudimentär. Die Umstellung der Orientierung funktionierte ebenfalls, leider Stand die Darstellung bei Landscape Kopf, was die Verwendung des Tastaturcovers zurzeit sinnlos macht.

    Firefox anstatt Morph

    Ein großer Vorteil gegenüber UT ist der vorinstallierte Firefox, der im Gegensatz zum UT-Browser Morph YouTubes ohne Ruckler abspielt. Dabei erwiesen sich die Lautsprecher des PineTab als untauglich, Kopfhörer sind zu empfehlen. Bluetooth war mit Mobian wie bei UT nicht zur Zusammenarbeit zu bewegen.

    Arch Linux ARM aktueller als Mobian

    Bei Arch Linux ARM kommt in der neuesten Version bereits Linux 5.9 und Gnome 3.38.1 zum Einsatz. Hier ging aufgrund aktuellerer Software noch ein wenig mehr als bei Mobian. So konnte ich meinem Bluetooth-Kopfhörer Töne entlocken. Dank einer neueren Version von Megapixels waren die Bilder der Kameras qualitativ etwas besser, aber noch weit von praktisch verwendbar entfernt.

    Die Umstellung der Orientierung zwischen Portrait und Landscape funktionierte hier richtig. Die Hardware bietet aber generell keine automatische Umstellung, diese muss jeweils manuell vorgenommen werden. Allerdings funktioniert im Terminal von Arch die Tastatur gerade nicht und man ist auf die viel zu kleine virtuelle Tastatur angewiesen. Insgesamt bei beiden Kandidaten viele kleine Baustellen.

    Mehr Linux-Feeling als bei Ubuntu Touch

    Sowohl Mobian als auch Arch Linux ARM lassen viel mehr Linux-Feeling aufkommen als das bei UT der Fall war. Das PinePhone wir vermutlich nie mein Standard-Begleiter werden (hier hoffe ich auf das Librem 5), dagegen hat das PineTab gute Chancen, mein Android-Tablet zu verdrängen. Das Manko der geringen Arbeitsgeschwindigkeit bleibt natürlich, solange es keine aktualisierte Ausgabe der Hardware gibt, aber damit kann ich beim Tablet leben.

    Mobian und Arch Linux ARM sind in etwa gleich auf. Bei Mobian ist die Grundausstattung der Anwendungen besser, bei Arch funktioniert einiges besser. Das ist aber derzeit alles fließend und oft tagesabhängig. Bevor man hier abseits von Vorlieben wirklich sagen kann, was besser ins Konzept oder den Arbeitsfluss passt, wird noch einige Zeit vergehen.

    Von jetzt an geht’s bergauf

    Die verbleibenden Software-Probleme werden sicherlich zeitnah behoben. Neben den bisher getesteten Systemen stehen für das PineTab laut Pine64-Wiki noch postmarketOS und Manjaro ARM zur Verfügung. Mein Favorit AVMulitPhone ließ sich nicht booten, da werde ich nochmals nachschauen, woran das liegt. Wie sich die Standard-Installation von UT auf der eMMC durch eine der Alternativen ersetzen lässt, ob Anbox praktisch nutzbar ist und weitere Spielereien werden in einem folgenden Bericht zur Sprache kommen. Da gibt es dann auch Screenshots.

  • Erster Blick auf das PineTab »Early-Adopter« von Pine64

    Foto: ft

    Das Linux-Tablet PineTab» Early-Adopter« von Pine64 ist eingetroffen. Der DHL-Bote brachte es an die Tür, ohne dass weitere Kosten für Steuern oder Zoll angefallen sind. Verwundert mich zwar etwas, aber erfreulich ist es allemal. Auf der Verpackung war nicht zu erkennen, wo das Paket abgeschickt wurde. Andere Empfänger waren nicht so glücklich, also muss mein Paket durchgerutscht sein.

    Tablet mit Tastatur-Cover

    Die Hardware habe ich bereits im Juli beschrieben, für Tablet und Tastatur-Cover habe ich 119 US-Dollar gezahlt. Das 10-Zoll Tablet selbst mit den Maßen 175 × 260 × 11 mm und einem Gewicht von 575 g macht einen soliden Eindruck. Das über einen magnetischen Steckverschluss angeschlossene Tastatur-Cover erfüllt seine beiden Aufgaben, natürlich kann man bei dem Preis nicht zu viel verlangen. Die Tastatur, die ohne Zahlenblock, aber ansonsten vollständig ist, erlaubt auch das Schreiben längerer Texte, allerdings möchte man den Arbeitsalltag nicht damit zubringen, falls dieser viel Tipparbeit beinhaltet.

    Drei Updates nötig

    Der Akku war zu 80 Prozent geladen, also konnte es gleich losgehen. Gleich nach dem Einschalten klärte ein Text mich darüber auf, dass im Auslieferungszustand einige Dinge aufgrund des Beta-Status der Software Ubuntu Touch nicht funktionieren würden und ich das Gerät ohne verbundene Tastatur über die Einstellungen zweimal aktualisieren sollte. Dabei waren leider einige Funktionen, deren Zustand ich bereits im Mai beim ersten Test mit dem PinePhone unter Ubuntu Touch bemängelt hatte. Vor der Aktualisierung funktionierte Folgendes nicht:

    • der freie Speicher wird mit 14 GByte falsch angezeigt, da die Partition nicht erweitert wurde
    • das Touchpad funktioniert nicht
    • eine angeschlossene Maus ist mittig in einem Kasten von 800 × 800 px gefangen
    • die Kameras funktionieren nicht
    • Bluetooth lässt sich nicht aktivieren
    • die Bedienung des Touchscreen ist sehr hakelig
    • die Rotation aus der Landscape-Ansicht funktioniert nicht
    • das Gerät macht kratzende Geräusche beim Start
    • Dienste wie Nextcloud oder WebDAV lassen sich nicht einbinden

    Nach drei Updates war Ubuntu Touch 16.04 (2020-W41) installiert und einige der Probleme verschwanden. Einige recht limitierende Probleme sind aber immer noch vorhanden:

    • der Cursor des nun ab und zu funktionierenden Touchpads sowie einer alternativen Maus sind immer noch mittig in einem Kasten von 800 × 800 px gefangen, was sie ziemlich nutzlos macht
    • die knarzenden Geräusche sind beim Update und beim Start zu hören
    • Dienste wie Nextcloud lassen sich nicht einbinden
    • Bluetooth lässt sich aktivieren, scannt aber nicht nach Geräten
    • Screenshots lassen sich nicht erstellen (Patch ist da, aber noch nicht im Update)

    Unsichtbare Folie

    Das Problem mit der hakeligen Touchscreen-Bedienung hatte allerdings einen anderen Grund, den ich nirgends erwähnt fand. Auf dem Screen ist eine dicke Schutzfolie, die man allerdings erst mühsam mit dem Fingernagel anheben muss, um sie abzuziehen. Man nimmt sie vorher in keinster Weise als Folie wahr. Ich stieß zufällig im Telegram-Kanal auf diese Information.

    Macht Spaß, aber nicht mit Ubuntu Touch

    Das PineTab gefällt mir bisher gut, allerdings werde ich, wie auch beim PinePhone, mit Ubuntu Touch nicht warm. Das Tablet kaufen sollte sich zum jetzigen Zeitpunkt nur, wer bereit ist, mit Workarounds zu arbeiten und mit zeitweiligen Unzulänglichkeiten zu leben.

    Ich werde in den nächsten Wochen sowohl Mobian als auch AVMultiPhone darauf testen. Das ist auch hier recht einfach, da Ubuntu Touch auf der eingebauten eMMC installiert ist. Weitere Distributionen können einfach per SD-Karte ausprobiert werden. Weitere Informationen zum PineTab vermittelt das Pine64-Wiki.

  • Web-Apps auf dem Librem 5

    Librem 5 Web-Apps

    Der Erfolg einer neuen mobilen Plattform steigt oder fällt mit der Verfügbarkeit von Apps. Das ist den Android- und iOS-App-Universen geschuldet, die uns seit Jahren mit einer Vielzahl an Apps für jeden nur erdenklichen und oft genug undenkbaren Zweck überschütten.

    Kein App-Store – kein Erfolg

    Dieses Erfolgsrezept überträgt sich natürlich auch auf Linux-Phones wie das Librem 5. Bei den beiden den Markt beherrschenden Plattformen Android und iOS bestehen ob der schieren Größe der Marktplätze keine Probleme, ausreichend Entwickler anzuziehen, die für einen niemals endenden Strom von Apps sorgen.

    Web-Apps sollen es richten

    Purism verfolgt hier ein anderes Konzept. Neben den Kern-Applikationen, die die Entwickler bei Purism selbst erstellen oder von GNOME übernehmen und anpassen, sieht das Konzept weitere angepasste Desktop-Apps ebenso vor wie Web-Apps. Für die Zukunft sind zusätzlich virtualisierte Apps und emulierte Cloud-Apps in Planung.

    Proprietäre Dienste einbinden

    Purism erläutert in einem aktuellen Blogeintrag, wie Web-Apps auf dem Librem 5 gehandhabt werden. Viele proprietäre Dienste sind nicht nur per Webseite, sondern zusätzlich auch als Web-App verfügbar. Diese können direkt im Browser vom Librem 5 ausgewählt und isoliert als Web-App eingerichtet werden.

    Im Container ausgeführt

    Um eine solche Web-Anwendung hinzuzufügen, wählt man im Browser auf der entsprechenden Webseite im Menü rechts oben den Eintrag Seite als Web-App installieren. Damit wird ein Icon erstellt und ein Container zur Isolierung von Passwörtern und Einstellungen hochgezogen, sodass die Privatsphäre und der Datenschutz gewahrt bleiben.

    Somit können künftige Besitzer des Librem 5 neben der mit der Zeit wachsenden Zahl an konvergenten Desktop-Apps von Anfang an auf viele Dienste, die sie gewohnt sind, als Web-App zurückgreifen ohne dabei Sicherheit und Privatsphäre aufzugeben.

  • e-Foundation unterstützt Entwicklung von microG

    microG ist ein Projekt, das seit 2015 eine Open-Source-Implementierung als Ersatz für Googles proprietäre Bibliotheken für Google-Play-Dienste unter Android bietet. Es wird von dem deutschen Entwickler Marvin Wißfeld geleitet.

    microG für alternative ROMs

    Durch die Verwendung von microG auf Installationen alternativer ROMs verhindern Anwender das Tracking ihrer Geräte, ohne auf mobile Google-Dienste verzichten zu müssen. microG ermöglicht Zugriff auf dieselben APIs, die von Google für die Play Services bereitgestellt werden. Dabei können die Nutzer bestimmte API-Funktionen selektiv aktivieren und deaktivieren.

    Unterstützung durch e-Foundation

    Die e-Foundation von Gaël Duval, Entwickler von /e/OS und Anbieter »entGoogelter« Smartphones, unterstützt microG bereits länger durch die Bereitstellung von Infrastruktur. Das mobile Betriebssystem /e/ OS setzt auf Lineage OS auf und verwendet die freien Bibliotheken von microG.

    Seit Kurzem hat die e-Foundation begonnen, den Gründer und Betreuer von microG direkt zu unterstützen. Dadurch wird Marvin Wißfeld mehr Zeit für die Entwicklung von microG aufwenden können, während er gleichzeitig als Berater für die auf microG bezogene Entwicklungsarbeit bei /e/ und deren Integration in /e/ OS zur Verfügung steht.

    Vorinstalliert oder selbst aufgespielt

    Die e-Foundation bietet in ihrem Shop einige wiederaufbereitete Smartphones aus der Samsung-Galaxy-Reihe ab 249 Euro sowie das Fairphone 3 als Neuware für 479 Euro jeweils mit vorinstalliertem /e/ OS an.

    Wer kein neues Smartphone braucht, kann sein Gerät demnächst auch einschicken und erhält es mit installiertem /e/ OS zurück. Das Betriebssystem kann aber auch in Eigenregie auf mittlerweile rund 100 Modellen installiert werden. Dazu gibt es mittlerweile einen grafischen Installer, den ich im März in einer frühen Version getestet hatte.

  • Lebenszeichen vom Librem 5

    Bild: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Purism, Hersteller von Linux-Geräten mit einem Fokus auf Sicherheit und Datenschutz, steht kurz vor der Auslieferung der vorletzten Charge der ersten Auflage des Librem 5. Auf die als »Dogwood« benannte Charge folgt die Massenproduktion für die Charge »Evergreen«, auf die die meisten Vorbesteller warten.

    Beschwerliche Reise

    Die Reise hin zu dem jetzt erreichten Punkt begann vor über zweieinhalb Jahren im Herbst 2017 mit einer Schwarmfinanzierung, die über zwei Millionen US-Dollar einbrachte und die Entwicklung des Librem 5 erst ermöglichte. Es war eine beschwerliche Reise mit einigen Rückschlägen und damit einhergehenden Verspätungen bei der Auslieferung.

    Das Librem 5 sollte ursprünglich im Frühjahr 2019 ausgeliefert werden. Nun besteht Hoffnung, dass die Auslieferung von »Evergreen« noch in diesem Jahr stattfindet. Doch zurück zu »Dogwood«, denn Purism hat gerade einen Bericht zum Stand der Dinge veröffentlicht.

    Dogwood-Finalisierung bei Purism

    Die Geräte werden zwar in China assembliert, die endgültige Finalisierung und die Auftragsabwicklung findet aber derzeit bei Purism in der Nähe von San Francisco statt. Für »Dogwood« berichtet Purism sowohl von Verbesserungen der Software, im Besonderen der Benutzerschnittstelle als auch von Änderungen bei der Hardware.

    Hardware-Änderungen

    So wanderte die CPU auf die andere Seite des PCB und sitz nun an der Oberseite. Dies war nötig um eine bessere Wärmeableitung und zuverlässige Ladevorgänge zu gewährleisten. Der austauschbare Akku wuchs auf 3600mAh. Die Entwickler geben an, bisherige Patches zum Kernel haben die Akku-Laufzeit bereits multipliziert, machen aber keine genauen Angaben über die derzeit mögliche Laufzeit. Vor einigen Monaten war noch von 3 bis 5 Stunden die Rede.

    Gehäuse verbessert

    Das Gehäuse wurde an einigen Stellen verbessert. So etwa bei der Wippe für die Lautstärke und dem Kopfhörereingang, der jetzt bündig mit dem Gehäuse abschließt. Bei der Software werden beim Wechsel zwischen Apps die Icons angezeigt. Das Mobilfunknetz kann jetzt direkt über das obere Dropdown-Menü konfiguriert werden. Zudem gibts es beim Start des Geräts einen neuen Splash-Screen.