Martijn Braam, seines Zeichens eifriger Entwickler beim mobilen Betriebssystem postmarketOS hat sich das Tool GNOME Tweaks zum Vorbild genommen und mit postmarketOS Tweaks ein ähnliches Werkzeug für Smartphones und andere Geräte mit postmarketOS als Betriebssystem geschaffen. Das berichtet aktuell die Webseite Linux Smartphones von Brad Linder.
Damit lassen sich unter anderem Schriftarten, Themes und andere Einstellungen wie Animationen oder die Energieeinstellungen anpassen. Braam erklärt, dass postmarketOS Tweaks selbst ebenfalls anpassbar ist, da die angebotenen Optionen in den Einstellungen durch Konfigurationsdateien definiert sind, sodass die Entwickler der verschiedenen für postmarketOS verfügbaren Benutzeroberflächen wie Phosh, Plasma Mobile oder Sxmo an ihre Bedürfnisse angepasste Versionen von postmarketOS Tweaks ohne großen Aufwand erstellen können.
postmarketOS Tweaks wird in einem der nächsten Builds der Distribution integriert werden. Der Quellcode ist auf Sourcehut zu finden. Weitere Apps von Braam für mobile Geräte finden sich auf seiner Webseite. Darunter ist unter anderem auch die App Megapixels, die dem Kamerasensor des PinePhone (OV5640) erstmals Bilder entlocken konnte. In einem Video führt Braam die Tweaks seiner Anwendung vor:
Mit der Versionsnummer v21.03 haben die Entwickler des mobilen Linux-Betriebssystems postmarketOS eine zweite Beta-Version der Software freigegeben. Die Veröffentlichung basiert auf Alpine Linux 3.13. Die Entwickler weisen in der Ankündigung darauf hin, dass postmarketOS sich zu diesem Zeitpunkt an Linux-Phone-Enthusiasten wendet.
Mehr Geräte offiziell unterstützt
Bot die erste Beta anfangs lediglich Unterstützung für das PinePhone, so werden jetzt 11 Geräte offiziell unterstützt, die fast alle mit einem Mainline-Kernel laufen. Installierbar ist postmarketOS mittlerweile auf über 250 Geräten. Die offiziell unterstützten Geräte sind:
ASUS MeMo Pad 7
Motorola Moto G4 Play
Nokia N900
PINE64 PinePhone
PINE64 PineTab
Purism Librem 5
Samsung Galaxy A3 (2015)
Samsung Galaxy A5 (2015)
Samsung Galaxy S4 Mini Value Edition
Wileyfox Swift
Phosh, Plasma Mobile und Sxmo zur Auswahl
Jedes der offiziell unterstützten Geräte mit Ausnahme des Nokia N900 ist in der Lage, die Telefon-Shells Phosh, Plasma Mobile und Sxmo auszuführen. Für das Nokia N900 empfehlen die Entwickler den Fenstermanager i3. Abbilder für die unterstützten Geräte stehen auf der neu gestalteten Webseite zum Download bereit. Neben dem bekannten Installer steht für PinePhone, PineTab und Librem 5 zusätzlich ein grafischer Installer zur Auswahl.
It’s a long hard road to an alternative smartphone OS that doesn’t track its users, gives back control and makes a long lifetime feasible.
Ein Update von der ersten Beta-Version wird unterstützt. Dazu muss zuvor das Home-Verzeichnis per SSH mit rsync gesichert werden, um es nach dem Update auf gleichem Weg wieder zurückzuspielen.
Generelle Informationen zu postmarketOS bietet das ausführliche Wiki. Weitere Informationen zur Entwicklung bietet der kurzweilige postmarketOS Podcast. Kritische Anmerkungen zur Entwicklung bei Linux-Phones und zur Community hat Entwickler Martijn Braam in seinem Blog unter dem Titel Do you really want Linux phones zusammengetragen.
UBports verkündet die sofortige Verfügbarkeit der 16. Veröffentlichung von Ubuntu Touch (UT) durch die gemeinnützige Stiftung, die nach der Einstellung der Entwicklung seitens Canonical ab 2017 die Geschicke des mobilen Betriebssystems übernommen hatte. Die neue Version folgt auf OTA-15 vom Dezember 2020.
QT auf 5.12 angehoben
OTA-16 ist nach OTA-4 das zweitgrößte Release von UT. Aufseiten der unterstützten Geräte kommt mit dem Samsung Galaxy S3 Neo+ (GT-I930I) jedoch nur ein neues Gerät hinzu, das künftig über einen stabilen Update-Kanal verfügt. Das Hauptaugenmerk von OTA-16 lag darauf, die installierte Version des Qt-Frameworks von 5.9.5 auf 5.12.9 zu aktualisieren. Mit diesem Upgrade ist UT wieder in den Langzeit-Support-Zyklus von Qt eingestiegen und erhielt eine Reihe neuer Funktionen, die in UT und dem Lomiri-Desktop künftig nützlich sein könnten.
Dieses Update führte auch dazu, dass mehr als ein Drittel der in UT enthaltenen Binärpakete erneuert werden musste und dadurch auch die Vorbereitungen für den Umstieg von Ubuntu 16.04 auf 20.04 vorangebracht wurden. Daneben werden aber auch weitere Verbesserungen ausgeliefert.
Browser Morph aufgewertet
Diese betreffen unter anderem den Browser Morph. Störte bisher bei Downloads eine vollflächige Anzeige den Beginn und das Ende der Aktion, so wird der Zustand nun von einem Icon angezeigt. Zudem können nun alle Downloads der derzeitigen Sitzung angezeigt werden. Bei den Tabs kann der zuletzt geschlossene Tab wieder geöffnet werden. Die Nutzung von Morph auf Tablet oder Desktop wurde verbessert, die Tabs sind größer und leichter zu treffen, und der Browser ändert nicht mehr die Orientierung, wenn sein Fenster höher als breit ist.
Render-Engine Oxide entfernt
Auf dem Sony Xperia X sind nun Videoaufnahmen möglich, das Problem des zu lauten Anruftons auf OnePlus 3 und Xperia X wurde behoben. Im Hintergrund wurde die Web-Rendering-Engine Oxide entfernt. Oxide ist eine Chromium-basierte Web-Rendering-Engine, die bei Canonical für das Projekt Ubuntu for Devices entwickelt worden war und deren Pflege die Möglichkeiten von UBports übersteigt. Bei UT kommt bereits seit OTA-5 mit der Einführung von Morph QtWebEngine zum Einsatz. Apps, die noch Oxide verwenden, müssen von den Entwicklern nun umgestellt werden.
Anbox-Installer mit an Bord
Der Anbox-Installer wird jetzt mit UT zusammen ausgeliefert. Dies ermöglicht es Benutzern von unterstützten Anbox-Geräten, Anbox zu verwenden, ohne das Ubuntu Touch-Root-Dateisystem zu verändern. Es wird auch verhindern, dass Anbox-Installationen bei jedem Update kaputtgehen. Anbox selbst ist nicht vorinstalliert, eine Installationsanleitung findet sich in der UT-Dokumentation.
UBports wird weiterhin alle 6 – 8 Wochen eine Veröffentlichung herausgeben, die Zahl der Neuerungen wird sich aber bis zum Umstieg auf Ubuntu 20.04 in einem engeren Rahmen als bisher bewegen. OTA-16 wird ab sofort bis zum 22. März an die Nutzer des Stable-Channel auf den unterstützten Geräten ausgerollt. Alle Änderungen zu OTA-16 listet das Changelog auf.
Seit einigen Wochen geistert JingOS aus China durch die Internet-Gazetten, ein Linux-Betriebssystem und seltener Vertreter der Gattung Tablet-OS. Es ist zwar in erster Linie für Tablets konzipiert, soll aber auch auf Convertibles und Notebooks eine gute Figur machen. Die Entwickler von JingOS gehen davon aus, dass es diese Art von Hardware ist, die künftig sowohl unsere Schreibtische bevölkert als uns auch unterwegs begleitet.
Von iPadOS gelernt, auf Ubuntu umgesetzt
Jetzt ist mit JingOS 0.6 eine erste Alpha-Version des von iPadOS inspirierten, aber auf Ubuntu basierten Betriebssystems erschienen. Bisher ist die Software nur auf wenigen Geräten getestet, unter ihnen das Huawei Matebook 14 Touch Edition. auch auf Microsofts Surface Pro 6 soll das OS initial laufen. Das nach der Devise Mobile First entwickelte System macht optisch einiges her, vieles davon bei iPadOS abgeschaut, woraus die Entwickler auch keinen Hehl machen. Realisiert wurde diese Oberfläche mit Qt und Plasma 5.20.
Linux Apps aus dem KDE-Store Discover
JingOS wird mit mehreren grundlegenden mobilen Linux-Apps ausgeliefert, darunter Benachrichtigungen, Kalender, Timer, Media Player, Photo-App und Taschenrechner. Darüber hinaus sind die KDE Konsole, Dolphin als Dateimanager, Chromium als Browser und WPS Office vorinstalliert. Weitere Desktop-Linux-Anwendungen können über den Discover-Web-Store oder per Konsole installiert werden. Da das OS auf Ubuntu basiert, ist auch Snapd standardmäßig mit an Bord.
Alpha-Version verfügbar
Die Entwickler dämpfen die Erwartungen an JingOS 0.6, denn es fehlt noch einiges an Funktionalität und der Desktop ist nicht so poliert, wie er das später sein soll. Touchpad und Touchscreen-Gesten funktionieren bisher nur auf den Referenzgeräten Surface Pro 6 und Huawei Matebook 14. Das virtuelle Keyboard fehlt, WLAN muss manuell eingerichtet werden.
Weitere Informationen im Forum
JingOS 0.8 soll im März erstmals die Stabilität für produktiven Einsatz bieten. Wer trotzdem bereits jetzt einen praktischen Eindruck gewinnen möchte, sollte das Forum von JingOS besuchen. Das jetzt veröffentlichte Abbild ist eine x86_64-Live-CD mit Calamares-Installer. Die Touch-Funktionalität ist erst nach der Installation gegeben. Der Download-Link wird derzeit nur per E-Mail verschickt. Die Credentials zum Einloggen lauten jingos:123456. Die Auflösung ist in dieser frühen Phase nur auf 2052 x 1368 optimiert. In VirtualBox oder anderen Hypervisoren kann man sich dem mit dem Setzen von 1920 x 1200 annähern.
Die Macher von JingOS arbeiten zeitgleich an einer Version für Smartphones. Auch eine Crowdfunding-Kampagne für ein Tablet namens JingPad ist geplant. Im Laufe des Jahres soll das Projekt auf GitHub zu 100 Prozent als Open Source freigegeben werden. Eine Roadmap für die nächsten Monate wurde veröffentlicht.
In den letzten Tagen gab es zum PinePhone Neuigkeiten der Software von postmarketOS (pmos ) und Manjaro ARM. Wollte man bisher postmarketOS auf die interne eMMC des PinePhone aufspielen, so war Jumpdrive das Tool der Wahl. Damit ist das Flashen des Betriebssystems auf das PinePhone zwar einfacher als das Flashen von Lineage OS und anderen ROMs, aber es ist immer noch relativ umständlich.
Jump the Drive
Dabei wird das Jumpdrive-Image auf eine microSD-Karte geschrieben und anschließend das PinePhone von der Karte gestartet. Daraufhin wird das Telefon an einen PC angeschlossen und das Abbild auf die eMMC geschrieben. Dieses Vorgehen könnte bald der Vergangenheit angehören, denn aktuelle Builds von pmos aus dem Edge Channel bringen einen grafischen Installer mit. Der Edge Channel bringt immer die neuesten Entwicklungen zu den experimentierfreudigen Anwendern. Naturgemäß sind diese Entwicklungen nicht immer stabil.
Das Installer-Image ist an der Größe erkennbar. Beim MouseOver erscheint auch der Zusatz ‚installer‘.
Grafischer Installer
Die derzeitigen Abbilder mit Installer sind mit den Oberflächen Phosh und Plasma Mobile zu haben und unterscheiden sich von den Images ohne Installer schon allein durch die Größe, denn sie bringen über 150 MByte mehr auf die Waage. Wann die Images im Stable Channel landen ist ungewiss, es wird aber bestimmt noch eine Weile dauern.
Manjaro bietet Daily Builds
Auch von Manjaro ARM gibt es Neues zu berichten. War die Entwicklung dieses mobilen Ablegers von Manjaro anfangs recht gemächlich unterwegs, so wurde mittlerweile das Tempo rasant angezogen. Das Team bietet seit Neuestem tägliche Builds mit Phosh, Lomiri (ehemals Unity 8) und Plasma Mobile an.
Wer mehr über aktuelle Entwicklungen zum PinePhone und Linux-Phones generell erfahren möchte, dem sei die neueste Ausgabe des GNULinuxNews-Podcasts in Folge 7 empfohlen, der am 1. Februar erscheinen wird. Dort haben wir unter anderem gemeinsam mit Peter Mack von LinMob aktuelle Entwicklungen besprochen und bewertet.
Letzte Woche haben Entwickler von Ubuntu Touch eine weitere Q&A-Session abgehalten und über die geplanten Entwicklungen für das neue Jahr gesprochen. Ubuntu Touch wird seit der Einstellung der Entwicklung durch Canonical im April 2017 von der mittlerweile eingerichteten UBports-Foundation weiterentwickelt.
Umstieg auf Ubuntu 20.04 LTS
Die wichtigste Aufgabe in diesem Jahr ist der Umstieg der Paketbasis von Ubuntu 16.04 LTS auf Ubuntu 20.04 LTS und damit auf Qt 5.12. Dabei wird 18.04 LTS übersprungen. Dieser Übergang wird nicht über Nacht passieren, hier ist die Geduld der Anwender gefragt. Lomiri, das von Unity 8 umbenannte Projekt macht auf dem Desktop langsam Fortschritte, was auch der Zusammenarbeit mit den Manjaro-Entwicklern zu danken ist. Allerdings steht das Projekt noch am Anfang, wird aber intensiv entwickelt. Ubuntu 20.04-Pakete für Lomiri sind bereits in Vorbereitung.
Installer erweitert
Auch zur weiteren Entwicklung des Installers nahmen die Entwickler Stellung. Dabei soll ein »Swiss Army Knife«-Ansatz verfolgt werden, anstatt nur auf Ubuntu Touch zu setzen. In diesem Sinn werden derzeit Schritte für die Installation des Smartwatch-Betriebssystems Asteroid OS unternommen. Bereits im Installer implementiert ist die Möglichkeit, den Bootloader einiger Geräte im Fastboot-Modus automatisch zu entsperren. Während der Sitzung wurde auch über das PinePhone, Infrastruktur-Upgrades sowie Mir und Wayland gesprochen.
Pine64 hat seit seinem ersten Markteintritt des PinePhone vor einem Jahr eine große und sehr aktive Community um das günstige Linux-Smartphone geschart. Verschiedene Community Editons mit postmarketOS, Ubuntu Touch, Manjaro, Plasma Mobile und zuletzt Mobian sind seitdem erschienen. Die Attraktivität des mit rund 150 Euro sehr günstigen Smartphones wird nicht zuletzt durch das Vorhandensein von sechs sogenannten Pogo-Pins unter der hinteren Abdeckung erhöht, erlauben sie doch die Erweiterung der Funktionalität durch Wechselcover, die mit den Pins korrespondieren.
Zusatzfunktionen im Austausch-Cover
Durch das Austauschen der hinteren Abdeckung werden Besitzer des PinePhone in der Lage sein, Unterstützung für das drahtlose Laden mit Qi, für Near Field Connection (NFC) oder für eine physische Tastatur hinzuzufügen. Neben den offiziellen Erweiterungen ist auch hier die Community aktiv. So hat ein Hardware-Hacker ein Loch in das Cover geschnitten und dort einen Fingerabdrucksensor eingesetzt.
Zwei in Eins
Pine64 hat mittlerweile Kontakt zu dem Hacker aufgenommen und plant ein offizielles Backcover mit Fingerabdrucksensor für den Pine64-Store. Ein solches Cover könnte, so eine weitere Idee, zusätzlich die Qi-Ladestation unterbringen, wie dem Report von Pine64 für Januar zu entnehmen ist.
Nach außen gelegt
Im Pine64-Store werden zudem ein paar Erweiterungskabel angeboten, die sowohl die Funktionalität der Pogo-Pins als auch des SD-Card-Readers nach außen verlegen. Das PINEPHONE FLEX BREAK-OUT BOARD für 1 USD, das ebenfalls aus einem Community-Projekt entstand, verlegt alle sechs Pins nach außen und ermöglicht es Bastlern, die Pins zu nutzen, ohne jedes Mal das Cover abnehmen zu müssen. Das Gleiche leistet ein für 8 USD angebotener PINEPHONE MicroSD EXTENDER für den SD-Karten-Slot.
Endgültiges Layout!?
Das Layout der Tasten des Tastatur-Covers wurde erneut überarbeitet und soll nun in der 6. Revision als endgültige Version vorliegen, wie die Entwickler auf Twitter mitteilten.
We worked with the community on the #PinePhone's keyboard layout over the weekend. After some push and pull, and a total of 6 complete layout revisions, we arrived at a compromise that most ought to be happy with. Thank you to all those who participated. pic.twitter.com/SkTRZ8YBdM
Das endgültige Layout für die Tastatur-Erweiterung des PinePhone
Modem teilweise offen
Ebenfalls auf Twitter wurde am Wochenende geteilt, dass in einem ersten Schritt zur teilweisen Öffnung des Modems die Modem-Firmware des PinePhone keinen Closed-Source-Daemon mehr benötigt.
Die stabile Ausgabe von postmarketOS, einem hauptsächlich für Smartphones entwickelten mobilen Open-Source-Betriebssystems hat mit v20.05.1 ein Service-Pack erhalten, das einige wichtige Verbesserungen mitbringt. Diese handverlesenen Änderungen stammen aus dem Edge-Channel, sind aber von vielen Anwendern auf unterschiedlichen Geräten getestet worden, um dem Qualitätsniveau der stabilen Ausgabe gerecht zu werden.
Stable Channel und Community
Derzeit unterstützt postmarketOS rund 250 Geräte mehr oder weniger vollständig, wobei das PinePhone als offizielles Referenzgerät gilt, während ein knappes Dutzend weiterer Geräte von der Community aktiv gepflegt wird. Auf dem Rest der Geräte lässt sich pmOS installieren, ein Maintainer kann die Aufnahme in den Kreis der Community-Geräte beantragen.
Service-Pack mit ausgesuchten Änderungen
Da pmOS in der stabilen Ausgabe nur alle sechs Monate aktualisiert wird, haben die Entwickler jetzt erstmals ein Service-Pack herausgegeben, damit Verbesserungen schneller zu den Anwendern kommen. Da das PinePhone das einzige Gerät im Stable-Channel ist, sind die ausgesuchten Änderungen darauf fokussiert.
Das Paket umfasst unter anderem:
Kernel 5.10.4, LTS, enthält wichtige Verbesserungen für das PinePhone, wie den 60Hz-Display-Refreshrate-Patch, der alles ein wenig flüssiger macht
Autofokus-Firmware für die PinePhone-Kamera
das Initramfs-Build-System wurde aktualisiert, sodass der GPU-Treiber im Initfs verfügbar ist. Dies vereinfacht die Verwendung des osk-sdl-Plattenverschlüsselungs-Entsperrers
eine neue Version des Geary-E-Mail-Clients, die besser an Smartphones angepasst ist
der Phosh-Stack 0.7.1 bringt das neue Pull-Down-Menü mit Andockoptionen und die Swipe-up-to-close-Geste in der App-Übersicht
Unterstützung für XMMP in Chatty
eine besser angepasste Version des GNOME-Control-Center
die App Telephony sollte durch das Hinzufügen des eg25-manager stabiler laufen
Das frische Image pmOS v20.05.1 ist im Download-Portal bereits verfügbar. Die nächste stabile Veröffentlichung wird v21.03 sein und auf der kürzlich veröffentlichten Version 3.13 von Alpine Linux basieren.
Bereits im Oktober wurde bekannt, dass Pine64 Erweiterungen für das PinePhone über austauschbare Rück-Cover anbieten will. Die Funktionalität soll dabei über sechs Pogo-Pins unter der rückseitigen Abdeckung gesteuert werden. Die sechs Pogo-Pins ermöglichen den externen Zugriff auf den Akku, auf USB, auf den i2c-Bus und auf Interrupts.
Mehrere Varianten durchgespielt
Unter den vorgestellten Ideen war neben der Unterstützung für das drahtlose Laden mit Qi auch eine physische Tastatur. Seither sind mehrere Varianten durchgespielt worden. Zunächst sollte die Hardware-Tastatur sich im Stil des Nokia N900 nach unten aus dem rückwärtigen Cover herausschieben lassen.
Zusätzlicher Akku
Mittlerweile hat man sich jedoch für eine Tastatur entschieden, die wie beim Psion-PDA Series 5 zugeklappt wird wie bei einem Notebook. In der Tastatur wird ein zusätzlicher Akku mit 5000-6000mAh verbaut, der nicht nur die Akku-Laufzeit verdoppelt, sondern hauptsächlich dem Gerät durch das zusätzliche Gewicht einen festen Stand geben soll.
Über 6 Pogo-Pins interagieren die Wechsel-Cover mit dem Gerät
Ab März im Pine Store
Wie im Report von Pine64 für den Monat Dezember nachzulesen ist, hat Pine64 die Herstellung der Tastatur-Cover mittlerweile an einen »renommierten und erfahrenen« Hersteller vergeben. Die ersten Produktionseinheiten sollen bereits im Januar an Entwickler verschickt werden, um sie für die von PinePhone unterstützten Betriebssysteme zu aktivieren. Und wenn die Aktivierung gut läuft, wird die PinePhone-Tastatur Ende Februar oder Anfang März 2021 im Pine Store erhältlich sein. Der Preis steht noch nicht fest, soll aber um die 50 USD liegen.
Kabellos laden
Als weiteres Add-on ist kürzlich ein kabelloses Qi-Lade-Cover in Produktion gegangen, das noch vor März 2021 erhältlich sein soll. Der Preis steht allerdings noch nicht fest. Die dafür entworfene Gehäuserückseite ist 2 mm dicker als die Standardabdeckung und kann dadurch kleine Zusatzplatinen aufnehmen, wie etwa ein LoRA-Modul. Über weitere Anwendungen denken die Entwickler derzeit nach.
Purism, eine Social Purpose Company (SPC), die sich mit ihrer Hard- und Software auf Sicherheit und Datenschutz konzentriert, hat damit begonnen, ihr serienmäßig hergestelltes Linux-Smarthone Librem 5 an die Unterstützer der Schwarmfinanzierung auszuliefern.
Linux-Computer für die Hosentasche
Das Librem 5 ist ein Allzweck-Computer im Telefonformfaktor, den Purism von Grund auf neu entworfen und gebaut hat, nachdem bei einer erfolgreichen Schwarmfinanzierungskampagne über 2,2 Millionen Dollar dafür eingesammelt wurden. Sowohl Hardware- als auch Software-Design sind darauf ausgerichtet, die Freiheit des Endbenutzers zu respektieren und ihm die Kontrolle über seine Sicherheit und Privatsphäre und zu geben. Das Librem 5 läuft weder unter Android noch unter iOS, sondern unter dem gleichen, auf Debian GNU/Linux basierenden PureOS-Betriebssystem wie die Laptops und Mini-PCs von Purism.
Sicherheit und Privatsphäre
Das Librem 5 verfügt über sicherheitsrelevante und die Privatsphäre schützende Hardware-Eigenschaften, darunter vom Benutzer herausnehmbare Komponenten wie Mobilfunkmodem, WLAN-Karte und Akku. Wie die Librem-Laptops verfügt auch das Librem 5 über externe Hardware-Kill-Switches, die die Stromzufuhr zu Mobilfunkmodem, WLAN/Bluetooth sowie zu den Kameras und Mikrofonen auf der Vorder- und Rückseite unterbrechen, sodass der Benutzer kontrollieren kann, wann diese Komponenten in Betrieb sind. Alle Hardware-Schalter können auch gemeinsam ausgelöst werden, um einen »Lockdown-Modus« zu aktivieren, der auch GPS, Beschleunigungsmesser und alle anderen Sensoren deaktiviert.
PureOS an den mobilen Formfaktor angepasst
Zusätzlich zur Entwicklung der Hardware investierte Purism in die Software, um den PureOS-Desktop auf dem Telefonformfaktor umzusetzen. Die Entwickler erstellten unter anderem Libhandy, Phosh, Phoc und Squeekboard, um das gesamte Desktop-Linux-Ökosystem auf einer mobilen Plattform umzusetzen. Diese Software-Suite ermöglicht es, bestehende Desktop-Anwendungen einfach auf einem kleineren Touchscreen anzupassen. Das ermöglicht es Entwicklern, eine einzige Anwendung statt mehrerer Versionen für verschiedene Plattformen zu pflegen. Diese Software-Suite ist inzwischen zum beliebtesten Software-Stack geworden, der auch bei verschiedenen Distributionen wie etwa bei Mobian oder postmarketOS für das PinePhone und PineTab zum Einsatz kommt.
Vom Smartphone zum Desktop
Ein weiteres Merkmal des Librem 5 ist Konvergenz. Die Möglichkeit, das Librem 5 an einen Monitor oder ein Laptop-Dock anzuschließen und es als Desktop-Computer zu verwenden, auf dem dieselben Anwendungen in voller Größe wie auf Librem-Laptops laufen. Im mobilen Formfaktor verhalten sich die Anwendungen ähnlich wie responsive Webseiten und ändern ihr Aussehen für den größeren Bildschirm. Auf diese Weise können Sie Librem 5 als Telefon, Desktop-Computer oder Laptop mit den gleichen Anwendungen verwenden.
In der Pressemitteilung sagt Firmengründer und CEO Todd Weaver zur nach über drei Jahren Entwicklung jetzt begonnenen Auslieferung:
Der Auslieferung des Librem 5 ging eine immense mehrjährige Entwicklungsarbeit voraus. Es ist der Höhepunkt des Wunsches der Menschen, eine Alternative zu Android und iOS zu sehen und zu finanzieren, gepaart mit dem Engagement eines Expertenteams, das sich mit Hardware, Kernel, Betriebssystem und Anwendungen befasst, das ein hochgestecktes, fast unmögliches Ziel in die Realität umgesetzt hat. Wir haben ein starkes Fundament geschaffen, und mit der anhaltenden Unterstützung von Unterstützern und Kunden, der Community und den Entwicklern werden wir weiterhin revolutionäre Produkte wie Librem 5 mit PureOS liefern.